Tun oder lassen / Land oder Industrie

WerWeiß

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Juli 2011
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Hallo Leute,
soeben erreicht mich ein Anruf.... bei der Polizei wird ein IT - Fuzzi gesucht :lol:
Nun habe ich ein bisschen recherchiert bin bin nicht ganz sicher was ich tun soll.
Das mir die Entscheidung niemand abnehmen kann, ist mir klar, aber eventuell ein
paar Denkanstöße geben, das wäre echt vorteilhaft. ;)

Istzustand:
Seit 4 Jahren (auch dort gelernt, also noch mal +3 Jahre) ein mittelständiger Industriebetrieb:
- Freiheit beim Arbeiten
- Freiheit in der Zeitplanung
- Toleranter Chef
- abwechslungsreiches Arbeitsfeld (sofern das eben möglich ist nach diversen Jahren) :freak:
- Überstunden werden nach Tarif bezahlt
- Fahrtkosten werden erstattet (sofern Privat-PKW)
- monatlich gibt es eine Fahrtkostenpauschale in Höhe der Kosten für eine Monatskarte der öffentlichen Verkehrsmittel
- Urlaubs und Weihnachtsgeld
- dem Betrieb geht es durchweg gut (auch mit den 2 Tochterfirmen)

Der Gedanke zu wechseln erschließt sich seitdem "ERA" eingeführt wurde und mein
Arbeitsplatz angeblich von jemandem mit unter 3 Jahren Berufserfahrung ausgeführt werden kann,
was mir leider eine höhere Gehaltsstufe verwehrt, woran sich leider auch nichts rütteln lässt.

Was erwartet mich bei der Polizei?
Ich selbst habe noch keine Ahnung, außer Entgeltgruppe 9 TV-L und Stufe 3 und dass das
Aufgabengebiet meinem jetzigen durchaus ähnlich ist, aber macht nach AdamRiese-Wikipedia:
2626€ Brutto
--> macht 577€ Brutto (ohne Fahrgeld und VWL Anteile) weniger als bisher
--> macht 829€ Brutto weniger als mir laut ERA eigentlich zusteht, aber noch angeglichen wird (dauert noch 2 Jahre)
--> macht 1250€ Brutto weniger als die nächste ERA Stufe hergeben würde :o (Theorie)

Laut Wiki geht es bei den Entgeltgruppen bis Stufe 5, welche man nach 11 Jahren erreicht:
3241 Brutto
--> heißt ich bin in 5 o. 6 Jahren soweit wie ich jetzt in der Industrie bin....?

Soweit das Finanzielle, welche Vorteile hat es beim Land angestellt zu sein?
Ab 40 thoretisch unkündbar, Polizei wird es immer geben, egal wie die Wirtschaft ausschaut,
setzt man sich da aufs Leben fest?

Was würdet ihr tun?
Welche Vorteile hat man sonst so im öffentlichen Dienst, was mir bekannt ist, sind Vergünstigungen bei:
- Versicherungen
Steuerlich scheint das keine wirklichen Unterschiede zur Industrie zu geben, zumindest wenn man dem glaubt:
http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l-2010
Oder kann man bei Steuerklasse I im öffentlichen Dienst, wie in der Industrie sagen 100% Brutto = 60% Netto?

Ne Bewerbung werd ich wohl hinschreiben, ob man dann genommen wird, steht auf einem
anderen Blatt, dennoch informiert man sich ja eigentlich vorher :lol:
Aber wo fang ich mit meinen Überlegungen an?

Grüße
 
Wo du mit deinen Überlegungen anfängst?
Zuerstmal bei dem, was zu überhaupt machen sollst bei der neuen Position.
Wenn du kein Interesse an den Tätigkeiten hast, lass es bleiben. Das wäre zumindest meine erste Überlegung.

Ansonsten: Ja, zusätzliche Leistungen des neuen AG wären interessant - "betriebliche Altersvorsorge" und so nen Quatsch kann man sich sicherlich mal anschauen und durchrechnen, was nachher wirklich übrig bleibt.
 
Wie sind die Leute vor zwanzig Jahren nur ohne Internet ausgekommen, als noch nicht fuer jeden Gang zum Scheißhaus ein eigener Thread aufgemacht werden konnte, um Meinungen von wildfremden Leuten einzuholen? :freak:
 
Würdest du bei der Polizei dann Angestellter im öffentlich Dienst sein oder Beamter? Sollte letzteres zutreffen musst du bedenken, dass keine Sozialversicherungsbeiträge vom Brutto abgezogen werden, sprich 100% Brutto = 60% Netto gilt dann nicht mehr sondern eher 100% Brutto = 80% Netto (da gibt es diverse Rechner im Internet die einem das genaue Netto-Gehalt ausrechnen). Andererseits musst du dich als Beamter natürlich privat versichern, sprich von deinem Netto-Lohn müsstest du dann nochmals etwa 200 € abziehen. Ich denke alles in allem würdest du als Beamter finanziell wohl etwas schlechter wegkommen, allerdings ist die Beamten-Pension dafür eine gutes Stück höher als die gesetzliche Rente, die dich bei deinem Industrie-Job erwartet. Und ein weiterer Vorteil ist, dass man als Beamter in der Regel sehr günstig an Kredite kommt. Wenn man in naher Zukunft einen Hausbau oder ähnliches plant kann das ein enormer Vorteil sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Regel wird man doch nicht direkt als Beamter eingestellt. Schließlich bedarf es für den Beamtenstatus immer eine Anwärterschaft. Diese dürfte in deinem Fall 2 Jahre sein, danach kannst du (je nach Stellenausschreibung) in den Beamtendienst übernommen werden. So hab ich es auf jeden Fall mal bei einer letzten IT-Ausschreibung der Polizei entnommen. Ich würde gerne wissen, was man dort genau macht.

E9 klingt eher nach mittlerer - gehobenerer Dienst. Hast du schon ein Studium?

Auf den Threadtitel einzugehen: Probieren
 
WerWeiß schrieb:

Dein Rechner ist veraltet (01.03.2010 - 31.03.2011).

Das hier ist der aktuelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l-2011

In dem berechneten Netto ist übrigens schon die VBL (zwangs-betriebliche Altersvorsorge) abgezogen, macht da etwa 65 €/Monat aus.

|MELVIN| schrieb:
Würdest du bei der Polizei dann Angestellter im öffentlich Dienst sein oder Beamter?

TV-L ist Angestelltentarifvertrag.
 
Zuletzt bearbeitet: (Tippfehler)
Robin. schrieb:
wobei die Möglichkeit - je nach Ausschreibung - eingeräumt wird, in ein Beamtenverhältnis zu wechseln.


Was aber offensichtlich beim TE nicht der Fall ist, also bleibt diese Nachfrage irrelevant für den Sachverhalt.

Die wenigsten Bundesländer verbeamten noch, wenn sie nicht unbedingt müssen.
 
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