unterschied Linux zen-Kernel und Linux generischen-Kernel

Paul09

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Hallo,

Was bzw.worin besteht der unterschied zwischen einem Linux zen-Kernel und einem Linux
generischen Kernel ?

Was ist ein zen-Kernel genau ?

Ich habe davon noch nie gehört, nur das er in Garuda-Linux steckt.

Ich habe zwar Garuda-Linux KDE installiert, konnte aber irgendwie keinen Unterschied zwischen Garuda´s
zen-Kernel und einem generischen-Kernel bzw.den im EndeavourOS installierten arch-Kernel feststellen,
ausser das alles funktioniert, und schneler und stabiler läuft.

Ich habe vom zen-Kernel auch noch nie was gehört, es fällt mir schwer, Informationen darüber zu finden, wie z. B. Geschwindigkeit, Effizienz usw.
 
Diese Seiten habe ich auch gefunden, aber schlau bin ich trotzdem nicht geworden.
 
Paul09 schrieb:
aber schlau bin ich trotzdem nicht geworden.
Dann sind die Unterschiede für Dich vermutlich eher irrelevant.
Auf nem normalen Desktop bei typischer Desktop-Nutzung kommen die Unterschiede auch nicht wirklich zum tragen. Das zeigt ja auch gut der verlinkte Benchmark.
 
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ghecko schrieb:
andy_m4 schrieb:
Dann sind die Unterschiede für Dich vermutlich eher irrelevant.
Aus den Kommentaren dazu fand ich den Satz schön:
Exercises with uber-optimizations will probably never cease. Maybe 'cause people don't write compilers while believing there's some hidden untapped potential only for them.QUOTE]
 
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Zen Interactive Tuning: Tunes the kernel for responsiveness at the cost of throughput and power usage.
Quelle: liquorix.net
Das liest sich fast wie die Low Latency-Kernelversionen, die speziell für z.B. Musikproduktion veröffentlicht werden.
 
Viele der "ernsthaften" Distros benutzen keinen Mainline-Kernel, sondern integrieren verschiedenste Patches.
Ubuntu hat ZFS, Redhat hat wohl sehr viele Backports - andere Projekte entfernen "versteckte" Binaries , Android hat ebenfalls extrem viele Änderungen am Kernel.

Gerade wegen dieser "Frickelei" gibt es inzwischen Tools wie Git, Github/Gitlab und CI / Testbots - "Frickelei" ist auch eine positive Tätigkeit - basteln bis ein Fehler auftaucht - quasi manuelles Fuzzing
 
Ich wollte das Frickeln nicht schlecht machen. Aber der Zen-Kernel ist einfach nur Frickelei um der Frickelei willen. Das ist was völlig anderes als ZFS oder Backports.

Man beachte die Aussagen des MuQSS-Programmierers ("Highlight" vom Zen-Kernel):
NOT a comprehensive replacement for the mainline scheduler since it lacks some of the features
and there are some perverse things I do in the code that would make most mainline developers' skin crawl
http://lkml.iu.edu/hypermail/linux/kernel/1610.3/04905.html
 
Wochenende schrieb:
Dieser Frickel-Kernel "zen" ist genauso zweifelhaft wie die Distro.

Wie ist das gemeint ?

Wochenende schrieb:
Ich wollte das Frickeln nicht schlecht machen. Aber der Zen-Kernel ist einfach nur Frickelei um der Frickelei willen. Das ist was völlig anderes als ZFS oder Backports.

Heist das, das der Zen-Kernel einfach so zusammprogrammiert wurde ?
 
Wochenende schrieb:
Aber der Zen-Kernel ist einfach nur Frickelei um der Frickelei willen.
Nur weil Du keinen Sinn darin siehst, bedeutet das ja nicht automatisch, das es keinen Sinn hat.
Du könntest auch einem Maler vorwerfen das seine bilder überhaupt keinen praktischen Nutzen (von dekorativen Zwecken mal abgesehen) hat und das deshalb nur sinnlose Frickelei ist. :-)
 
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Paul09 schrieb:
Wie ist das gemeint ?
Wo soll ich da anfangen? Die Garuda-Website hat keine Kontaktdaten, keine Datenschutzerklärung, keinen Bug-Tracker, keine erkennbare Möglichkeit den Sourcecode herunterzuladen. Dem System vertraut man doch gerne seine geheimsten Geheimnisse an.

Paul09 schrieb:
Heist das, das der Zen-Kernel einfach so zusammprogrammiert wurde ?
Zen besteht im Prinzip aus Code der zu schlecht ist für den richtigen Linux-Kernel, und außerdem noch veraltet.

andy_m4 schrieb:
Nur weil Du keinen Sinn darin siehst, bedeutet das ja nicht automatisch, das es keinen Sinn hat.
Korrekt. Die anderen 500 Distros könnten alle schlimme Fehler haben, die ich noch nicht erkannt habe.
 
Wochenende schrieb:
Zen besteht im Prinzip aus Code der zu schlecht ist für den richtigen Linux-Kernel
Genauso würde im "Prinzip" jeder nicht akzeptierte Patch zu schlecht für den richtigen Linux-Kernel sein.

Für viele Endanwender ist die "Codequalität" kein Argument - davon sieht der Anwender nichts (auch: der Code läuft eh durch Compiler). Die - in 5.4. bei Liquorix - nicht messbaren Unterschiede bei Phoronix (q: Januar 2020) sind Argumente.
Beim Testen würde es aber auch Sinn machen nicht nur "Workstation"hardware zu Testen, sondern auch weit verbreitete Hardware mit anderen(?) Bottlenecks - weil es beim Scheduling im Kern um die Verteilung von im Extremfall nicht ausreichenden Ressourcen geht.

PS: So soll in Linux die Infrastruktur zum messen von Frametimes fehlen (lt. Kommentaren bei Phoronix) - angeblich geht das inzwischen via Vulkan MangoHUD "debugging".
Ergänzung ()

PPS: Beispiel von "Bottleneck" Linux-Problemen sind OOM Situationen vgl. Phoronix über systemd-oom
 
Ich nutze Artix-Xfce-Runit und habe dort linux-{lts,zen} installiert:

Den LTS-Kernel nutze ich als Backup, da ich in letzter Zeit mit dem generischen (und damit auch dem ZEN-Kernel, da gleiche Version) in jeweils den ersten Versionen, auf älteren Rechnern immer mal wieder Probleme bekomme: Z. B. wollte der 5.16.1 auf einem AM2-PC mit nVidia-Chipsatz nicht mal booten und mit den ersten 5.18 stürzte KVM sofort ab. - Ich habe eine Kopie meines Produktivsystems auf einer ext. SSD, um es überall booten zu können.

Da schon der generische etwas bleeding Edge ist, kann ich auch gleich den ZEN nehmen. Der hat auch den Vorteil, dass Grub ihn vor dem LTS einsortiert, so das keine weiterte Konfiguration notwendig ist, damit er standardmäßig bootet. Den generischen habe ich inzwischen nicht mehr installiert.

Relevante Unterschiede in Leistung, Stromverbrauch und Stabilität zwischen generisch und ZEN sind mir nicht aufgefallen. Wobei Videoencoding (hauptsächlich DVB-Aufnahmen) mit AVIdemux (native) und XMediaRecode (per Wine) das einzige rechenaufändige ist, das ich mache.

Mit Spielen habe ich schon lange nichts mehr am Hut: Nach Doom 1 (das ich noch sehr intensiv gespielt habe) haben mir Spiele plötzlich keine Lust mehr gemacht: Einfach so. Keine Ahnung weshalb.
 
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Ich habe auch den Zen-Kernel. Läuft bei meinem Desktop auf Arch einfach schön geschmeidig, ohne das irgendwas hängt oder zuckt, weil gerade eine intensive Aufgabe abgearbeitet wird. Auch spielen ist damit super.
 
Das gleiche kann ich vom Arch-Standardkernel sagen. 🤷🏻‍♂️
 
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Hängt vielleicht davon ab, welche Dinge gerade gleichzeitig laufen und wie intensiv die sind. Ich weiß nicht mehr genau, was ich da gerade gemacht habe und wo mir das aufgefallen ist, aber ich wechsel ja nicht grundlos den Kernel. Da muss also was gewesen sein, was mich dazu veranlasst hat. Es hat auch keinerlei Nachteil. Ich hatte schon den Zen-Kernel wo ich noch eine Nvidia Grafikkarte hatte. Auch das lief völlig problemlos. Also bleib ich jetzt dabei. Passt schon.
 
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