Renegade334 schrieb:
Aber nimm Adressen die entweder hoch sind oder komplett außerhalb der Vergabe des Routers.
Nix "oder", sondern NUR außerhalb des DHCP-Bereichs! Zwar prüft jede halbwegs vernünftige Implementierung von DHCP vor der Vergabe mittels Ping ob die Adresse frei ist, aber das hilft wenig, wenn das Gerät, dessen IP man statisch eingestellt hat, in dem Moment ausgeschaltet ist. Selbst dieser Ping-Test ist nicht unfehlbar, da ein Gerät nicht zwingend auf Pings reagieren muss, Stichwort: ICMP-Block in der Firewall. Daher
niemals statische IP-Adressen innerhalb des DHCP-Bereichs einstellen, so gar nicht, nada, niente.
Bezülich der zugrundeliegenden Frage statische IP vs statische DHCP-Reservierung möchte ich noch sagen, dass beides Vor- und Nachteile hat und daher durchaus auch individuell betrachtet werden kann. Für Otto Normal am einfachsten ist sicherlich der Weg über statische Reservierungen im DHCP-Server. Zum einen muss Otto dazu in der Regel nur einen Haken setzen und zum anderen erschlägt man damit die IP sowie die Namensauflösung mit einer Klappe.
Allerdings muss man sich über eines im Klaren sein: Sobald der Router ausgetauscht wird, sei es durch einen Defekt oder einfach nur weil man sich ein Upgrade gönnt, sind alle reservierten IP-Adressen futsch. Ausnahme wäre hier ggfs ein Upgrade von einer kleinen auf eine größere Fritzbox inkl. Ex- bzw. Import der Einstellungen. Wechselt man aber gar den Hersteller, ist alles weg. Das heißt, dass man für Drucker, NAS, APs, Switches und Co erstmal wieder die IPs reservieren muss bis alles wieder so läuft wie gewohnt. Bei PCs, Laptops, Smartphones, Tablets, TVs und Co ist es vollkommen latte, die können auch stündlich ne neue IP bekommen und man merkt es nicht mal - keine statische Reservierung erforderlich.
Das Neueinstellen der Reservierungen ist aber auch kein Beinbruch und nimmt vielleicht 15 Minuten in Anspruch. Ich bin aber ein gebranntes Kind und musste vor einigen Jahren binnen kürzester Zeit mit mehreren Router-Resets kämpfen, die stets meinen DHCP platt gemacht haben... (Mittlerweile läuft mein DHCP nicht mehr auf dem Router, aber das lassen wir mal außen vor)
Bei mir ist es daher so, dass ich alle Geräte der Infrastruktur, also insbesondere meine Access Points und meine smarten Switches, allesamt mit statischen IPs am Gerät eingestellt habe. Warum? Weil ich mein Netzwerk nicht komplett vom DHCP abhängig machen möchte. Wenn mein DHCP die Grätsche macht oder eben ausgetauscht wird, was auch immer, bleibt alles beim alten. Seit besagter Router-Misere ist das jedoch nie wieder vorgekommen
Bezüglich Namensauflösung: Es ist richtig, dass ein DHCP im Router, der dann auch gleichzeitig als DNS fungiert, die Hostnamen aus der DHCP-Registrierung gleichzeitig auch via DNS verfügbar macht. Was aber auch richtig ist, ist die Tatsache, dass es neben DNS noch weitere Mechanismen zur Namensauflösung gibt. In einem Windows-basierten Netzwerk - bei Linux nach entsprechender Konfiguration - wird zB auch NetBIOS verwendet.
Obwohl zB mein Drucker eine statische, am Gerät eingestellte IP-Adresse hat, kann ich ihn problemlos über die IP-Adresse
und den Namen pingen. Natürlich muss das betreffende Gerät dann NetBIOS unterstützen - wie mein Drucker eben. Das ist nicht bei allen Geräten der Fall und muss daher individuell geprüft werden.
Ob ein Gerät einen NetBIOS-Namen hat, kann man unter Windows mit "nbstat -a hier.die.ip.des.geräts" testen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man sich nicht 100%ig sicher ist was man tut, sollte man sich an den DHCP-Server halten. Statische, am Gerät eingestellte IP-Adressen bergen immer ein Risiko des IP-Konflikts, wenn man die IP nicht ordentlich dokumentiert und dann unwissentlich doppelt einstellt oder sie gar mitten in den DHCP-Bereich legt.