Vertriebs-Trainee Debeka?

gnomeondope

Lt. Junior Grade
Registriert
Mai 2003
Beiträge
405
Hallo,

da ich mein Master-Studium (VWL) vor kurzem beendet habe, befinde ich mich seit einigen Wochen auf Jobsuche.

Letzte Woche bewarb ich mich für ein Trainee-Programm bei der Debeka im Hochschulservice. Keine 24 Stunden später erhielt ich eine Einladung zum AC, welches Dienstag stattfand. Am Mittwoch wurde ich noch einmal zum persönlichen Gespräch eingeladen, wobei ich erstmals auf das Team der Geschäftsstelle traf und mir wurde direkt eine Stelle angeboten.

Mein persönlicher Eindruck vom Unternehmen und den Mitarbeitern ist wirklich super -- viel besser als Klitschen wie z.B. MLP, die ich als potenzieller Kunde kennengelernt habe.

Allerdings machen mich einige Punkte nachdenklich:

1) Zwischen Bewerbung und Einstellungszusage lagen gerade einmal 6 Tage. Am AC nahm nur ein weiterer Bewerber für die Stelle teil, die anderen Teilnehmer bewarben sich für andere Geschäftsstellen (außerhalb des Hochschulservice). Uns wurde beide ein Job angeboten. Sind die Arbeitsbedingungen bei der Debeka so schlecht, dass sich dort kaum Absolventen bewerben?

2) Besteht die Strategie der Neukundenakquise der Debeka vll. darin, Absolventen im Trainee-Programm lediglich "auszulutschen", d.h. sie sollen ihrem Umfeld Versicherungen verkaufen und anschließend werden sie durch schlechte Arbeitsbedingungen rausgeekelt oder einfach nicht übernommen?

3) Im Internet finden sich diverse Negativ-Berichte zur Debeka. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich dort viele Gescheiterte Luft machen und positive Berichte naturgemäß seltener zu finden sind.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Arbeit im Vertrieb und im Außendienst sehr anstrengend ist, bei entsprechendem Erfolg allerdings auch sehr gut bezahlt wird.

Da ich eine Tätigkeit suche, bei der ich mich voll reinhängen kann und sich Leistung direkt ablesen lässt, würde ich sehr gerne dort einsteigen.

Was denkt Ihr dazu? Hat vll. schon jemand Erfahrung mit dem Unternehmen gesammelt?
 
Zuletzt bearbeitet:
muss dich nicht stuzig machen, im vertrieb kommste meist schnell unter, da da die risiken für den arbeitgeber nicht so groß sind im vergleich zu nicht provisionsabhängig vergüteten berufen. verkaufen mag ja interessant klingen aber da bleiben doch die meisten auf der strecke und dümpeln mit minigehältern rum. ich persönlich würd mir sowas nicht antun. und vor allem nicht mit nem vwl master, gut ich kenn deine schwerpunkte nicht aber wenn er z.b. auf finanzen/ökonometrie liegt würde ich mich wohl bei banken/ratingagenturen umschauen.
 
Meine Schwerpunkte waren Ökonometrie (Empirische Wirtschaftsforschung), Industrieökonomik, Arbeitsmarkt & Soziale Sicherung und Internationale Wirtschaftsbeziehungen.

Mir fehlt halt ein BWL-Fach. Von daher wären ein paar erfolgreiche Jahre im Vertrieb ein guter Einstieg in die Privatwirtschaft.

Naja, mal schaun. Werde mich nächste Wochen entscheiden.
 
Ich gratuliere Dir, dass Du dieses Angebot bekommen hast. Das bekommt nicht jeder. Ich hatte dort meine Ausbildung gemacht.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

nobbinator
 
Grundsätzlich halte ich es für eine sehr gute Idee, deine Volkswirtschaftlichen Kenntnisse mit etwas Betriebspraxis zu würdzen für sehr gut- Die Mikroökonomie erklärt Betriebe eben nur so lange ausreichend, wie man noch nicht in einem drin war ;)

Ob jetzt Sales - wo die wirtschaftliche Vorbildung zweit- bis drittrangig ist - der richtige Bereich ist, must du selbst entscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass operations-Erfahrung mindestens ebenso nützlich und lehrreich sein könnte, auch wenn du da vermutlich schwerer reinkommst.
 
Zu deiner Frage warum es so wenig Bewerber gab. Es ist eine Vertriebsstelle. Im Vertrieb sieht man halt genau, wer arbeitet und wer nicht. Die Anzahl an abgeschlossenen Verträgen ist nunmal sehr leicht messbar ... somit sind Vertriebsstellen "sehr unbeliebt" bei den Arbeitnehmern. Aber lass dich davon nicht abschrecken. Mit deinem Master Studium + Vertriebserfahrung kommst du schneller in entsprechende Führungspositionen als über andere Wege. Vorausgesetzt du willst dies.

Achso, dein Bekanntenkreis wird nicht wirklich so groß sein, dass sie dich extra deshalb eingestellt haben. Von daher keine Angst. Meist bekommt man ein Kundenportfolio, dort darf man sich dran zu schaffen machen. Der Rest ist Kalk-Akquise. Nicht grad leicht, dafür gut bezahlt und definitv krisensicher. Kein vernünftiges Unternehmen kündigt einen guten Vertriebler !
 
so eine Art der Kontrolle ist aber nicht nur im Vertrieb möglich. Bei mir (Softwareentwickler) weiß z.B. der Chef und das Projektmanagement, wer wie oft und was über Subversion commited hat und fährt entsprechende Reports. Außerdem wird die Arbeitszeit und was wer wann gemacht hat elektronisch erfasst. Es kommen sogar nachmittags Meldungen per Mail, wenn man 3 Stunden lang vergessen hat, seine Zeiten nachzutragen. Diese Mails bekommt auch der Chef. Weiterhin hat er schöne - wieder über das Reporting - Auswertungen und Diagramme, wer wie effizient an welchen Aufgaben und Projekten gearbeitet hat.
 
Werde die Stelle nicht antreten. Die Bezahlung ist mir -- gegeben dem Risiko -- trotz Provisionen zu gering.

Vielen Dank für Eure Beiträge!
 
hallo,
ich stehe vor einem ähnlichen Problem, wie mein Vorschreiber. Ich habe auch die Möglichkeit ein Vertriebs-Traineeprogramm zu starten und bin mir aber auch ziemlich unsicher, ob das das richtige für mich ist... Wie sieht denn eurer Meinung nach die Verdienstspanne aus? Ist das besser oder schlechter als bei einem Direkteinsteiger? Ich hab als maximales Gehalt für Traineeprogramme im Vertrieb mit 70.000,-€!!!! gesehen (http://www.my-trainee.de/Aktuelles-...ltstudie-zur-verguetung-von-berufseinsteigern) Das ist doch nicht realistisch, oder?
Viele Grüße
 
Wenn du ein an den erzielten Umsatz gekoppeltes Bonussystem hast, sind 70k sicher nicht unmöglich. Ob du als Trainee ohne Ahnung und Kontakte tatsächlich so weit kommen würdest, musst du allerdings für dich selbst bewerten ;)
 
Habe selbst bei der Debeka gelernt, für die Finanzbranche ist dieser Arbeitgeber eine Top-Adresse und ist auch in der Branche sehr hochangesehen.

Die Frage die du dir stellen solltest, willst du eine Vertriebstätigkeit aufnehmen oder eher später an anderen Stellen in Versicherungsbranche arbeiten wie z.B. als Controller, Revision, Fachabteilungen, Referatsleiter etc...

Als Trainee bist du sozusagen als Führungskraft in Ausbildung beschäftigt. Du wirst neben der Vertriebstätigkeit (Kundeakquise und Betreung von Bestandskunden) auch eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann absolvieren müssen (diese ist die geringste Qualifikation fachlich gesehen für das Versicherungsgewerbe - Versicherungskaufmann, Versicherungsfachwirt und Versicherungsbetriebswirt), da dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Zudem wirst du auf Mitarbeiterführung geschult werden, sprich du bist später Vorgesetzter von Vertrieblern und musst diese motvieren bzw. Fragen klären, Besprechungen organisieren, Vertriebs-Projekte durchführen, selbst Kundentermine wahrnehmen und natürlich auch Mitarbeiter bei Kundengesprächen begleiten.

Du wirst wie jeder bei der Debeka ein Festgehalt laut Tarifvertrag erhalten. Die ersten Jahre wird, das Festgehalt etwas höher seien als im Tarifvertrag genannt und dann nach der Ausbildung auf den Tarifvertrag absinken. Der Rest wird danach durch gute Leistungen im Vertrieb erwirtschaftet werden müssen.

Die aktuellen Sätze findest du hier :
http://www.agv-vers.de/tarifpolitik/tarifvertraege/index.html

Stichwort "Organisierender Außendienst"

Für mich selbst ist das Thema soweit erstmal erledigt, da ich ab dem 01.09 in Köln Versicherungswesen studieren werde um später an anderen Stellen der Versicherungswirtschaft arbeiten zu können. Denke die Ausbildung war ein guter Grundbaustein jedoch hab ich für mich selbst erkannt, dass ich das auf Dauer nicht machen möchte.

Zu den Verdienstmöglichkeiten, diese sind gut, jedoch darfst du nicht vergessen, die Debeka ist ein sehr sparsames Unternehmen, sprich hohe Provisionen gibt es woanders, dafür hast du ein Top-Produkt in der Hand, was letztlich dem Mitglied Vorteile bringt.
Der Versicherungsmarkt ist bestimmt kein einfaches Arbeitsumfeld, gerade was den Vertrieb betrifft, hier kommt es auf Erfahrung und langjährige Kundenbeziehung an, schnelles Geld sollte man an der Börse suchen und nicht im Vertrieb. Das ist soweit meine Erfahrung, habe an sich auch schweres Herzen gekündigt, jedoch war das Studium sonst nicht weiter zu bewerkstelligen, wobei ich auch ein Angebot zu einer ruhigeren Innendiensstelle angeboten bekommen habe, mit dem Verweis auf eine Fortbildung zum Fachwirt/Betriebswirt.

Wenn du noch Fragen hast, solltest du diese im Vorfeld des Arbeitsvertrages klären.
Hoffe ich konnte dir einen Überblick geben.

P.S. Für den Vertrieb finde ich ein Hochschulstudium zu überqualifziert, da hättest du genauso gut einfach ne normale Ausbildung für machen können. Das Wissen was du besitzt wirst du im Außendienst so gut wie gar nicht benötigen, hier zählt Verkaufspraxis und natürlich das Fachwissen über Tarife und rechtliche Grundlagen zum Versicherungsvertrag, bzw. zur Schadenregulierung.

Alles was du dir noch beibringen müsstest!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben