Vom Lokführer zum Einzelhandel? Wie?

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nightboy18

Gast
Hallo Leute,

ich möchte mich nach meiner Ausbildung beruflich neu
orientieren und im Moment weiß ich leider noch nicht wie ich diesen
Übergang herstellen soll, da mir im Moment viele Dinge diesbezüglich
durch den Kopf gehen, deswegen dachte ich mir ich frage hier mal unverbindlich nach.

Also, es ist so, das ich im Moment bei der DB AG eine Ausbildung zum Lokführer absolviere, ich bin jetzt im Moment im 3. Lehrjahr und wäre dann im Juni/Juli 2010 fertig. Danach möchte ich gerne Kundenberater im Einzelhandel machen (konkret bei Saturn oder Media Markt). Auf diese Stelle habe ich mich damals schon vor vielen Jahren beworben (jedoch Ausbildungsplatz) aber leider immer eine Absage bekommen da diese Berufe ja anscheinend sehr beliebt sind. Die Eisenbahn war eigentlich meine zweite Wahl, ich liebe den Kundenumgang und ich kann mir durchaus vorstellen das mir das beim Media Markt oder Saturn sehr viel freude bereiten wird zumal ich mich sehr für diverse Bereiche wie z.B. Unterhaltungselektronik usw. interessiere Noch kurz eine Info zu meinem Schulabschluss: Im Moment habe ich den qualifizierenden Hauptschulabschluss und mit erfolgreicher Abschlussprüfung der IHK dann automatisch die mittlere Reife, hat mir zumindest mein Berufsschullehrer gesagt.

Jetzt kommen meine Fragen dazu:
1. Muss ich eine Umschulung zum Einzelhandelskaufmann machen oder habe ich auch als Quereinsteiger eine reale Chance?? Wahrscheinlich wohl eher nicht aber ich frage halt mal frech nach....

2. Wie soll ich das in meiner Bewerbung und dann evtl. im Bewerbungsgespräch erklären vom
Lokführer zum Kundenberater?

3. Falls ich aus Geldmangel oder so keine Umschulung machen kann, dies aber unbedingt erforderlich ist kommt wohl nur noch eine weitere, normale Ausbildung im dualen System in Frage. Ich bin jetzt 21 Jahre alt, wenn ich ausgelernt bin 22 und wenn ich jetzt daran denke wieder 3 Jahre lang so wenig zu verdienen das ich mir wieder keine Wohnung leisten kann und auf meine Eltern angewiesen bin löst das in mir keine schönen Gefühle aus. Deswegen bin ich auch interessiert das irgendwie so über die Bühne zu bringen das ich auch so schnell wie möglich so viel verdiene wie jemand der ausgelernt hat.

Warum nun dieser Sinneswandel??
Eine weitere Ausführung des Berufes Lokführer kommt für mich leider auf gar keinen Fall in Frage da ich vor einiger Zeit einen Personenunfall hatte (sich also eine Person mit Suizidabsicht vor meinen Zug stellte) und dieses Ereignis hat mir gezeigt das der Beruf letztendlich doch nichts für mich ist, ich hatte schon vor einem Jahr ähnliche, allgemeine Gedanken was den Beruf betrifft dazu aber das gab mir jetzt sozusagen den Rest. Mein Fehler war wahrscheinlich dass ich mich im Vorfeld über diverse Faktoren nicht zu intensiv informiert habe..... Ob ich dieses Ereignis (Personenunfall) jetzt psychisch jemals richtig verarbeiten kann weiß ich nicht, fest steht nur ich will und kann das nicht noch einmal miterleben und es kann mir leider jemals wieder passieren, deswegen ist für mich der Beruf Lokführer wohl gestorben. Keiner weiß wie man darauf reagiert und wie es einem ergeht, da kann man halt erst mitreden wenn man es mal erlebt hat. Also wie gesagt, mein Entschluss steht fest ich möchte definitiv was anderes machen.

Danke im voraus für Ratschläge und Tipps

Edit: Meine derzeitige Ausbildung will ich natürlich auf jeden Fall fertig machen, erst dann will ich was neues machen, nur nochmal kurz zur Info!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Normalerweise sind sie bei den grossen Elektronikketten eher auf angelerntes Personal aus, damit sie einfach weniger bezahlen müssen.

Warum man jedoch unbedingt dort hin will, ist aber eine andere Frage, zu diesen Märkten geht normaler der Kunde, der so gut wie gar nichts über die Produkte weiß, also sich vor allem etwas andrehen lassen will.
Verdienst und Qualifizierung ist eher im unteren Bereich zu sehen.

Wenn man schon genug Vorwissen hat, würde ich mal ganz konkret kleinere Geschäfte aussuchen die genau deine Interessenbereich abdecken:
Hifi, PC, Servicetechniker (hast eh wahrscheinlich als Lokführer eine grundlegende Elektronikausbildung) oder andere
 
Saturn/Mediamarkt würde ich niemand empfehlen der noch
Potenzial in sich trägt.

Such dir lieber ein kleineren Laden, Computerfachgeschäft(Kette) oder ein T-MobileLaden.

MM und S lernen Leute nur kurz ein und bezahlt auch dementsprechend.
 
Ausbildung brauchst du da keine... da arbeiten selten Leute mit ner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ... wenn dann als Filialleiter :D und die Bezahlung dürfte auch eher mau sein ...
 
Ich würd in einem der Läden mal so Arbeiten als Aushilfe, dann siehst du ob dir das passt, bisher gehst du ja nur davon aus. Und wenn es passt kannst du den Chef da direkt fragen, da er dich schon kennt, oder bei nem anderen entsprechenden Geschäft schon Erfahrung mitbringen.

Den Sinneswandel würde ich persönlich wohl der Wahrheit entsprechend angegeben, sonst verheddert man sich eh nur. Kann aber natürlich überhaupt nicht einschätzen ob ich anderen sowas unter die Nase reiben will, da ich sowas nicht erlebt hab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke schonmal für eure Antworten ;)

Wie siehts bei den kleineren Märkten/Filialen aus mit kaufmännischer Ausbildung? Oder reicht da einfach auch nur das enorme Interesse??
Wann ist eigentlich dann der beste Zeitpunkt sich zu bewerben wenn ich im Sommer fertig bin mit meiner Ausbildung??
 
1. Ja, du hast, wie die anderen schon gesagt haben, auch als Quereinsteiger eine reelle Chance.
2. Du hast uns ja eben schon die Wahrheit gesagt: Lokomotivführer zu werden war zweite Wahl. Falls das Thema im Bewerbungsgespräch kommt, sag einfach, dass du den menschlichen Aspekt dabei unterschätzt hast und du den Umgang mit anderen Menschen vermisst. Ob du den Vorfall mit dem Suizid ansprechen solltest, finde ich ungewiß. Du wusstest vor Antritt der Ausbildung, dass so eine Situation vorkommen kann, außerdem bietet die DB spezielle Erholungsphasen danach an.
Betone die positiven Eigenschaften, also die Verantwortung über 100 Fahrgäste oder deinen ausgeprägter Sinn für Pünktlichkeit.

Das Thema ist schwierig. Vielleicht ist es das beste, du hörst da einfach auf deinen Bauch, weil es schwierig wird, Menschen mit ähnlicher Erfahrung dazu zu befragen.

Bei einem Fachladen oder kleinerem Handel würde ich nicht anfangen. Die sterben als erstes und meiner Meinung nach zeichnet sich ab, dass wir langfristig auf einen Mix aus Mega-Läden (Media Markt & Co.) und Internet-Versand zulaufen. Ich schlage vor, du fragst eigeninitiativ, ob ein vierwöchiges Praktikum möglich ist und wie die Jobchancen aussehen, wenn man von deinen zaghaften Fähigkeiten als Verkäufer überzeugt ist.
 
Nochmal kurz eine Ergänzung weil hier einige geschrieben haben man braucht für Media Markt zum Beispiel keine abgeschlossene Kaufmännische Ausbildung.
Hab mal im Online-Stellenmarkt auf der MM Seite geschaut und da steht folgendes:

Als Idealkandidat haben Sie eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, sehr gute Produktkenntnisse und nachweisbare einschlägige Verkaufserfahrung im Bereich Software. Freundlichkeit und Leistungsbereitschaft sind für Sie selbstverständlich.


mir fehlt

- die kaufmännische Ausbildung
- einschlägige Verkaufserfahrung im Bereich XY (In diesem Fall Software, ich wär aber mehr für Unterhaltungselektronik)

Warum sollten sie mich dann nehmen??
 
Weil sie selten den Idealkanditaten bekommen, der neben seinen fünf Fremdsprachen unbedingt dort anfangen will ;)
 
Wie Odium schon sagt erfüllt wahrscheinlich kaum ein MM mitarbeiter diese Kriterien, weil Fachwissen größtenteils nur aus dem Datenblatt besteht.;)
Außerdem habe ich auch schon davon gehört das der MM oder Saturn gerne auch Mitarbeiter von KM und anderen Ketten anwerben, da MM und Saturn oftmals auch besser bezahlen.
 
Mal ganz ehrlich freiwillig würd ich bei Media Saturn als Verkäufer nicht anfangen wenn du schon was vernünftiges wie Lockführer hast.
Vergiss nicht das es da auch Aufstiegschancen gibt und der dortige Tarifvertrag wohl besser sein dürfte als bei Media (falls es da überhaupt einen gibt)
 
Warum versuchst du nicht parallel (zuerst) innerhalb der DB eine alternative Stelle zu bekommen? Auch hier
gibt es Jobs mit Kundenverkehr, wenn auch nicht in der Unterhaltungselektronik.
 
Bezüglich Eingehen der kleinen Geschäfte:
Im Hifi-Bereich hab ich noch sehr wenig Geschäfte gesehen, die wenn sie sich wirklich auf höherwertiges Equipment spezialisiert hat, eingegangen ist.

Natürlich trifft das nicht auf die typischen billig ist besser Läden zu, aber es gibt auch genug Leute dich nicht ewig am billigen Reciever herum werkeln wollen um dann einen mittelmäßigen Sound zu bekommen.

Es gibt eben auch genug Leute dich sich 10k€ in eine Heimkinoanlage stecken und dann alles fertig haben wollen.

Und bei PC-Geschäften ist auch nicht das Geschäft um die Ecke sinnvoll, sondern Läden die ein wenig mehr Kunden haben und auch mit Geschäftskunden zu tun haben.
 
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