Warum erreicht eine SSD nicht mal annähernd die versprochenen Werte?

Mike0013

Cadet 3rd Year
Registriert
Dez. 2010
Beiträge
39
Guten Abend,

Ich habe versucht rauszubekommen woran dies liegen könnte, aber ich finde leider keine Erklärung dafür.

Fragmentierung spielt bei einer SSD angeblich keine Rolle, also kann ich den Grund erstmal streichen.
Beim Lesen vieler kleiner Dateien ist es normal, dass es deutlich länger dauert, aber warum eigentlich? Wieso ist das Lesen vieler kleiner Dateien langsamer, als z.B. einer großen Datei?
Dann gibt es noch das sequentielle Auslesen, was schon deutlich näher an die versprochenen Werte kommt, aber dennoch weit entfernt ist, z.B. bei Samsung 840 Series Basic 120GB (versprochen: 530 MB/s, beim Test: 470 MB/s).
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend,

ohne ein Paar Daten zu deiner restlichen Hardware(vor allem deine Board Bezeichnung), kann man dann leider nur die Kristallkugel um Rat fragen...;)
 
"Versprochen" ist da nix, da steht "bis zu"
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt ja auch immer auf dein System an :) ob dein Motherboard usw auch die maximale Datenrate unterstützt.
 
Was soll ich dazu sagen hab ne hdd bei der es hieß die habe angeblich ne rate von 300MB/s so normalerweise erreiche ich so einen wert von über 200^^
Ergänzung ()

Schließe mich Nilson's Meinung an^^
 
Mike0013 schrieb:
Samsung 840 Series Basic 120GB (versprochen: 570 MB/s, beim Test: 470 MB/s).
Wo werden da 570MB/s versprochen? Im Preisvergleich sind 530MB/s angegeben und das entspricht den Angaben von Samsung (bis zu) und dürfte mit ATTO ermittelt worden sein. Es ist also der Spitzenwert des "Happy Benchmarks" und wird nicht von allen Benchmarks und bei allen Übertragungslängen erreicht. ATTO bencht ja mit 4 Overlapping I/Os und mit allen möglichen Zugriffslängen, weshalb der immer die höchsten Transferraten erreicht. Bei den Sandforce mit ihrer Datenkompression ist das noch krasser, da auch noch extrem komprimerbare Testdate verwendet werden.

Die Performance hängt aber auch vom System und dessen Einstellungen ab. Bei 470MB/s vermute ich mal, dass es mit AS-SSD auf einem AMD System gemessen worden ist. Deaktivere mal Cool'n'Quiet und C1E, dann kommst Du auch über 500MB/s erreichen.
Ergänzung ()

tomacco schrieb:
Was soll ich dazu sagen hab ne hdd bei der es hieß die habe angeblich ne rate von 300MB/s so normalerweise erreiche ich so einen wert von über 200^^
Welche HDD ist das denn? Die 300MB/s dürften sich auf die Brutto Bandbreite des Interfaces beziehen, nicht auf die Transferrate zum Medium. Die liegt selbst bei den schnellsten 3..5" HDD mit 7200rpm und 1TB Plattern nur maximal so bei 200MB/s und auch nur auf den schnellen äußeren Zylindern, auf den inneren nur die Hälfte.
 
Es ist mir bewusst, dass da "bis zu" steht, aber ich interessiere mich einfach dafür, woran es liegt, dass die angegebenen Werte nie bei einem System erreicht werden. Was beinflusst die Geschwindigkeit?

Hier sind einige Daten zu meinem System:
  • Mainboard: Asus M5A97 PRO
  • CPU: AMD Phenom II X4 965 BE
  • Grafikkarte: AMD Radeon HD 5850 1GB
  • RAM: G-Skill Ripjaws 2 x 2GB
  • Netzteil: be quiet! 530W
  • Betriebssystem: Windows 7 64 Bit
  • aktuellste Treiber und Patches für Software und Hardware
 
AMD, das habe ich mir gedacht.
Mike0013 schrieb:
Was beinflusst die Geschwindigkeit?
Die Energiespareinstellungen. Deaktiviere die mal oder lasse Prime während es Benchmarks laufen, wenn es AS-SSD ist.
 
Der Start- wie auch der Endvorgang eines Kopiervorgang braucht länger (LeadIn-LeadOut).
Das fällt bei großen Dateien nicht wirklich in's Gewicht, aber dafür bei kleinen Dateien umso mehr.

Und wieso du ansonsten nicht die theoretische maximale Geschwindigkeit erreichst --- Stichwort Overhead.
 
@eri
genau nach solchen Informationen habe ich gesucht, vielen Dank :)
 
eri schrieb:
Der Start- wie auch der Endvorgang eines Kopiervorgang braucht länger (LeadIn-LeadOut).
Das fällt bei großen Dateien nicht wirklich in's Gewicht, aber dafür bei kleinen Dateien umso mehr.
Was Du meinst ist die Verwaltung der Dateien um Filesystem, was ja auch mit den Zugriffen auf die Meta Dateien verbunden ist. Viel entscheidender ist aber, dass die SSDs ja intern wie RAID 0 über die Flashkanäle arbeiten und damit bei geringen Zugriffslängen eben viel schlechtere Transferraten erzielen als bei längeren. I.d.R. werden erst so ab 256kB langen Zugriffen annährend die maximalen Transferraten erreicht und schon deshalb können die bei kleinen Dateien nicht erzielt werden. Kommt noch die Verwaltung des Filesystems also das Lesen bzw. Schreiben der Metadaten hinzu, so müssen die Dateien selbst noch größer sein um den Einfluss einigermaßen zu kompensieren.

eri schrieb:
Und wieso du ansonsten nicht die theoretische maximale Geschwindigkeit erreichst --- Stichwort Overhead.
Das hat mit dem Problem an sich nichts zu tun, da dies bei den meisten Benchmarks wegfällt, weil die die Dateien vorher anlegen und öffnen, den Overhead durch das Filesystem also umgehen. Andere wie HD Tune benchen gleich auf dem Physikalischen Laufwerk und haben auch keinen Overhead, aber es kommt dann Mist raus, wenn bei einer SSD dort keine Daten stehen. Außerdem liest HD Tune in der Standardeinstellung nur alle paar MB 64kB und neben nicht durchgehend die ganze Kapazität, wie die Anzeige es suggeriert, weshalb dann wieder geringere Transferraten angezeigt werden, s.o.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Holt! So wäre die ausführliche Variante...

Ich wollt's halt kürzer fassen und hab mich eigentlich auf den Alltagsgebrauch bezogen und nicht auf Benchmarks :).
 
Aber im Alltagsgebrauch kann man die beworbenen Werte sowieso nicht prüfen, das geht nur mit Benchmarks und erreichen kann man sie i.d.R. nur auf bestimmten Systemen mit den passenden Einstellungen und vor allem dem Benchmark, den auch der Hersteller verwendet, also normalerweise ATTO für die seq. Transferraten und IOMeter für die IOPS.
 
Ist es an die Micron controller angeschloßen statt die AMD sata 3 port?
 
Welches Micron Controller? Micron fertigt Flash (NOR und NAND) und DRAM, aber keine Controller. Du meinst vielleicht Marvell, aber Tante google verrät ganz schnell: Das Board hat einmal keinen Marvell (wozu auch, wenn der Chipsatz schon 6 SATA 6Gb/s Ports bietet) und selbst wenn, dann wären die üblicherweise verbauten der 912x Familie nicht in der Lage 470MB/s zu bieten, denn die haben nur eine PCIe Lane zur Anbindung. Die Werte passen eindeutig zu einem AMD System bei dem die Energiespareinstellungen wie Cool'n'Quiet und C1E aktiv sind. Wenn man das deaktiviert, dann kommt man auf etwa 500MB/s.
 
Zurück
Oben