Warum springt Laptop-Lüfter so schnell an

JohannesN

Cadet 3rd Year
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Hallo zusammen,

ich habe mal das neue Linux Mint auf meinen guten alten Lenovo Thinkpad X250 installiert. Mir ist aufgefallen, dass beim browsen ziemlich schnell der Lüfter anspringt. Habe dann das Paket thinkfan installiert und kann damit glücklicherweise die Lüfterstufen (1-7) zu den jeweiligen CPU Temperaturen direkt steuern. Hörbar wird der Lüfter jetzt bei mir erst ab ca. 66 Grad.

Frage die sich mir gestellt hat: Warum ist default-mäßig der Lüfter schon so schnell aktiv. Bei Windows 10 ist es noch schlimmer. Da muss ich nur Google Maps aufrufen und der Lüfter dreht wie verrückt ohne aufzuhören.

Gibt es dafür bestimmte Gründe? Ich dachte immer unter 100 °C CPU Temperatur ist alles in Ordnung. Ich habe auch ein Applet installiert und somit in der Taskleiste immer die Temperatur im Blick. Selbst bei einem Stresstest ($ stress --cpu 4) und 100% CPU Auslastung komme ich gar nicht über 66 °C weil mein Lüfter bei Stufe 5 schon ordentlich bläst und wieder auf Stufe 2 bei 63 °C runter geht. Dann nach einiger Zeit wieder hoch auf Stufe 5. Aber ich habe ja im normalen Surf-Betrieb nie so viel CPU Last am Stück.

Bei mir sieht's aktuell so aus:

Stufe, Temp von, Temp bis

(0, 0, 42)
(1, 40, 47)
(2, 45, 66)
(5, 64, 67)
(6, 65, 72)
(7, 70, 77)
(127, 75, 32767) # Wichtig: diese Zeile (127 = "disengaged" d.h. ungeregelt) sorgt für volle Lüfterdrehzahl

Mein i3-5010U CPU @ 2.10GHz × 2 soll bis zu 105 °C abkönnen.
 
Die Gründe sind einfach das sehr konservative Verhalten der Lüftersteuerung von Lenovo. Für mich gibt es überhaupt keinen Grund, warum der Lüfter bei unter 60° überhaupt laufen sollte. Dementsprechend sieht's so bei mir aus:

- [0, 0, 59]
- [1, 55, 66]
- [2, 60, 71]
- [3, 68, 77]
- [4, 72, 79]
- [5, 74, 84]
- [7, 80, 91]
- [127, 85, 3276]

Natürlich sollte die Grenze sinnvoll gerwählt sein um benachbarte Bauteile nicht einer großen Dauerhitze auszusetzen. Aber ich bin mit dem meist lüfterlosen Betrieb sehr glücklich.


In deinem Fall könnte man mit undervolt wahrscheinlich noch mehr rausholen. Hatte ich seinerzeit bei einem T470p auch gemacht, da waren locker -100mV drin. Mit den entsprechenden Vorteilen für Akkulaufzeit und Lüfterkurve.
 
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Das sind vermutlich die Temperaturen der externen Diode (dadurch träger/stabiler, besser für Lüftersteuerung). Die internen Temperaturen werden viel höher sein. Gleiche die Temperaturen mit 'sensors' ab.
 
Gute Idee den Lüfter gar nicht erst anspringen zu lassen unter 60°. Mit undervolt werde ich mir mal anschauen.

Für mich sieht das nach CPU Temperatur aus?

~$ sensors
iwlwifi_1-virtual-0
Adapter: Virtual device
temp1: +34.0°C

pch_wildcat_point-virtual-0
Adapter: Virtual device
temp1: +55.0°C

BAT0-acpi-0
Adapter: ACPI interface
in0: 12.24 V

coretemp-isa-0000
Adapter: ISA adapter
Package id 0: +64.0°C (high = +105.0°C, crit = +105.0°C)
Core 0: +64.0°C (high = +105.0°C, crit = +105.0°C)
Core 1: +64.0°C (high = +105.0°C, crit = +105.0°C)

thinkpad-isa-0000
Adapter: ISA adapter
fan1: 3676 RPM
CPU: +64.0°C
GPU: +0.0°C
temp3: +0.0°C
temp4: +0.0°C
temp5: +0.0°C
temp6: +0.0°C
temp7: +0.0°C
temp8: +0.0°C

BAT1-acpi-0
Adapter: ACPI interface
in0: 11.51 V

acpitz-acpi-0
Adapter: ACPI interface
temp1: +64.0°C (crit = +128.0°C)
 
kurzform: weil der broarwell dualcore mit einem modernen browser ordentlich zu tun kriegt, deshalb.

und schließlich boostet der auch jenseits der 3ghz (3,2).
 
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whats4 schrieb:
kurzform: weil der broarwell dualcore mit einem modernen browser ordentlich zu tun kriegt, deshalb.

Ändert aber nichts daran, dass Lenovo die Lüfterkurve viel zu konservativ auslegt. Selbst das Abschwellen des einmal laufenden Lüfters dauert beispielsweise ewig, obwohl die CPU längst bei weit unter 50°C liegt.

Der TE hat das Problem doch schon korrigiert.
 
4nanai schrieb:
Die Gründe sind einfach das sehr konservative Verhalten der Lüftersteuerung von Lenovo. Für mich gibt es überhaupt keinen Grund, warum der Lüfter bei unter 60° überhaupt laufen sollte.

Mit deiner Conf und ~$ stress --cpu 4 kommt mein CPU nicht über 71.0 °

Pendelt zwischen Lüfter Stufe 2 und 3, fast nicht hörbar. Lenovo muss wirklich extrem vorsichtig sein.
 
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bei meinem Lenovo springen die Lüfter auch schon bei 40 Grad CPU-Temp. an, gehen bei 33 Grad erst wieder aus, was dank 12900hx und 3070ti aber eig. nie passiert! -) Wenn ich nur die iGPU aktiviere, dann gehen die Lüfter nach 10 min. mal kurz aus. Man könnte das aber mit dem Legion Toolkit für Windows ändern.
Es gibt auch noch Legion Fan Control v2, das läuft aber bei manchen neueren Geräten nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
JohannesN schrieb:
Für mich sieht das nach CPU Temperatur aus?
Muss man zeitlich beobachten. Du hast drei Temps (package id 0, CPU, acpitz). Diese parallel im zweiten Terminal mit 'stress' hochtreiben. Wenn alle nahezu identisch sind, hat er keine externe Diode. Wenn doch, schauen welcher Wert der Lüfterkurve tatsächlich zugeordnet wird. 'Package id 0' dürfte die interne Temperatur sein und damit sehr flink (große/schnelle Sprünge zwischen idle/stress).
Code:
$ watch -n 1 sensors
 
Zuletzt bearbeitet:
Werte steigen und fallen gleichzeitig. Unterschied maximal +-1 °
 
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JohannesN schrieb:
Pendelt zwischen Lüfter Stufe 2 und 3, fast nicht hörbar. Lenovo muss wirklich extrem vorsichtig sein.
Ich habe auch ein X250, aber mit i5-5200U. Wenn ich abends im Bett liege und schnell noch ein wenig rumsurfen will, dann geht der Lüfter bei 42 Grad an. Und das nervt mich dann auch, weil ich das im sonst stillen Raum deutlich höre.
Danke für die Infos in diesem Faden, werde mich mal mit thinkfan befassen.
 
https://thinkwiki.de/Thinkfan
  • -b – der sog. "Bias" (Default: 5) dient dazu die Reaktionsgeschwindigkeit bei schnell steigender Temperatur zu verbessern
Musste ich auf 0 ändern, sonst läuft der Lüfter zunächst auf volle Pulle, wenn der Laptop aus dem Standby aufwacht.

Sonst gabs keine Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Donnerkind schrieb:
Ich habe auch ein X250, aber mit i5-5200U. Wenn ich abends im Bett liege und schnell noch ein wenig rumsurfen will, dann geht der Lüfter bei 42 Grad an. Und das nervt mich dann auch, weil ich das im sonst stillen Raum deutlich höre.

Das war auch meine primäre Motivation, das Gerät einfach absolut still zu halten.

Dazu ist übrigens auch das oben verlinkte Tool undervolt ganz dienlich, da man damit nicht nur die Spannung reduzieren kann (ist mitunter nicht ganz trivial festzustellen bis zu welchem Punkt das System stabil bleibt), sondern auch das Power- und Temperaturtarget einstellen. So kann man beispielsweise das System auf 10~15W eingrenzen und hat i.d.R ein komplett passiven Lauf.
 
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