Weitergabe der Email-Adresse von Anmeldungsdaten

so_la_la

Lt. Commander
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Feb. 2014
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1.415
Hallo,
mich würde interessieren, wie Online-Dienste-Anbieter in der Praxis mit den EMail-Adressen ihrer Kunden verfahren. Diese muss man ja bei der Anmeldung hinterlegen. Wenn jetzt zB Computerbase oder Amazon oder Ebay oder Facebook meine eine EMail-Adresse hat, gleichen die die Adresse untereinander ab bzw. verkaufen die die?
Wenn man dieselbe Adresse zur Anmeldung an 20 Portalen nutzt, könnten die Portale ja prima Nutzer-Profile erstellen. Konsequenterweise müsste man dann für jedes Portal ne eigene Emailadresse nehmen. Dies ist natürlich eh unabhängig von der Frage ob nicht der Anbieter der Email-Adresse meinen Posteingang scannt und daraus ein Profil erstellt (wo ich überall angemeldet bin).
Wie geht ihr mit solchen Fragen um?
 
Was mit den Daten geschieht, sollte in der Datenschutzerklärung des jeweiligen Anbieters vermerkt sein.

Computerbase schreibt beispielsweise:
Sie können ComputerBase grundsätzlich ohne Offenlegung Ihrer Identität nutzen. In bestimmten Fällen fragen wir Sie jedoch nach personenbezogenen Daten (z.B. beim Erstellen eines Benutzerkontos) und Sie können frei entscheiden, ob Sie diese Daten eingeben. Wir speichern die Daten auf Servern in Deutschland, auf die Dritte keinerlei Zugriff haben (mit Ausnahme unseres Providers Host Europe, der für Wartungsarbeiten an der Server-Hardware physischen Zugang zu unseren Servern benötigt). Wir geben keine Daten weiter, es sei denn wir sind gesetzlich bzw. per Gerichtsbeschluss dazu verpflichtet oder wir haben explizit Ihr Einverständnis eingeholt (z.B. erfolgt bei Teilnahme an einem Gewinnspiel im Fall eines Gewinns zu Versandzwecken eine Weitergabe Ihrer Anschrift).
 
Dragon0001 schrieb:
Was mit den Daten geschieht, sollte in der Datenschutzerklärung des jeweiligen Anbieters vermerkt sein.
Wie fast alle Nutzer lese ich mir die halt nie durch... es ging auch gar nicht um was Konkretes sondern eher um eine grundsätzliche Frage, weil ich gerade wieder auf den Überwachungs-Horror komme.
 
Am schlimmsten sind da imho die ganzen "kostenlosen" Dienstleistungen wie von z.b. Google oder anderen Dienstleistern wo man sich anmelden muss/kann. Wenn dann noch über die temporäre IP-Adresse z.b. Interessengebiete/Suchanfragen und über geschaltete Werbung die Art besuchter Webseiten integriert wird, kann eine gute Software bestimmt schon recht genau bestimmen was dich gerade beschäftigt / interessiert.
Mich macht das aber garnicht mehr besonders wild, da ich meine Kiste eh nur zur Unterhaltung nutze und es mir egal ist, ob eine KI mein Verhalten auswertet und dafür evt. später bessere Suchergebnisse liefert oder nicht.
Solange wie nicht aus versehen ein Skynet wie in Terminator erschaffen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha.. kein Skynet. Okay.

Aber wenn du einwilligst, dass deine Krankenkasse deinen Surfverlauf auswertet ist das okay? Klar, man kann ja am kostenlosen Bonusprogramm teilnehmen. Blöd nur, dass der Beitrag dann steigt weil lt. Auswertung du zuviel vor der Glotze bei Netflix hängst und zweimal pro Woche ungesundes Essen bestellst.
Oder der Tracker im Auto. Ist ja total praktisch wenn man mal nen Unfall hat oder so. Blöd wenn der Beitrag steigt weil man angegeben hat, dass man pro Jahr maximal 10.000 km fährt und man jetzt leider bei 10.050 km gelandet ist.

Nach der Werbeindustrie für zielgruppen-orientierte Werbung ist die Versicherungsbranche am meisten an diesen Daten interessiert. Prinzipiell gilt: Ist der genutzte Dienst kostenlos, so bist du mit deinen Daten die Ware.

Du willst dich schützen: Konsequent alle Werbe- & Trackingnetze blocken, dazu gehört auch Facebook und co. Wenn du eine Profilerfassung von div. Plattformen vermeiden willst: Pro Dienst eine eigene Mailadresse. Aufwendig einzurichten aber falls mal Spam kommt weißt du gleich woher.
Ansonsten: AGB und Datenschutzerklärung lesen und bei Bedarf widersprechen bzw den Dienst nicht nutzen. Ja, das dauert und kostet Zeit und macht vieles unbequemer weil man so eben nicht vieles nutzen kann.
Neben der reinen Mailadresse und ggf. den facebook-like und instagram-share verseuchten Seiten überall lassen sich Nutzer wunderbar über den Browser tracken. Genutzte Version, installierte Addons, Browser User Agent usw. Oft kann man so schon eindeutig jemanden zu einem Profil zusammen sammeln.
 
@Snaxilian
Dein Post hört sich in Bezug auf die Krankenkassen und Versicherungen fast paranoider an, als meine Angst vor einer zufälligen Entstehung einer bösartigen KI. Die haben wahrscheinlich eh schon genug zu tun und auch nicht genügend Daten/Ressourcen um lückenlose Benutzerprofile zu erstellen. Wenn du z.b. mit deinem Auto mehr fährst als du dem Versicherer angibst solltest du dass auch melden, weil wenn nach dem Unfall ein Sachverständiger auf den Tacho schaut kommt das eh heraus.
 
snaxilian schrieb:
Aha.. kein Skynet. Okay.
Du willst dich schützen: Konsequent alle Werbe- & Trackingnetze blocken, dazu gehört auch Facebook und co. Wenn du eine Profilerfassung von div. Plattformen vermeiden willst: Pro Dienst eine eigene Mailadresse. Aufwendig einzurichten aber falls mal Spam kommt weißt du gleich woher.
Ansonsten: AGB und Datenschutzerklärung lesen und bei Bedarf widersprechen bzw den Dienst nicht nutzen. Ja, das dauert und kostet Zeit und macht vieles unbequemer weil man so eben nicht vieles nutzen kann.
Neben der reinen Mailadresse und ggf. den facebook-like und instagram-share verseuchten Seiten überall lassen sich Nutzer wunderbar über den Browser tracken. Genutzte Version, installierte Addons, Browser User Agent usw. Oft kann man so schon eindeutig jemanden zu einem Profil zusammen sammeln.

Also ich habe ublockorigin in Opera laufen. ich hole keine fremden Schriften und facebook etc. sind bei mir immer deaktiviert. Allerdings steige ich in letzter Instanz nicht durch, wann was gefiltert wird. Der vpn-Dienst von Opera, mit dem man seine IP verschleiern kann, funktioniert bei mir nicht, und etwas anderes von daheim ist mir zu aufwendig.
Ich lösche auch immer Cookies, aber Opera ist da irgendwie nicht sorgfältig, wenn man die Option 'Cookies nach Sitzung löschen' aktiviert, sind sie danach oft immer noch da.
Email-Adressen habe ich fast immer die gleiche genommen. Immer neue schaffe ich einfach nicht. Und wenn ich die jetzt änder würde würde es ja auch nichts nutzen. Leider!
 
Kleiner Tip am Rande: in der hosts-Datei habe ich facebook.com, twitter.com und noch einige bekannte Tracker mit 127.0.0.1 fest eingetragen. Selbst wenn mein Browser mal gar zu freigibig seine Webwanzen mit Daten versorgen will - zumindest diese Adressen kriegen sie nicht.
 
Man mag es paranoid nennen aber ändert nichts an der Tatsache, dass es solche Programme bereits gibt. Zwar alles noch freiwillig aber wer weiß wie lange noch. Oder es dann heißt: Gib uns deine Daten freiwillig oder wir erhöhen leider deine Beiträge.

Oder die Bank gibt dir nur einen Kredit mit höheren Zinsen weil du in einer "schlechten" Gegend wohnst selbst wenn du sonst ausreichende Sicherheiten hast.

Werden Daten erhoben, so erwachsen daraus Begehrlichkeiten diese Daten auch für anderes als den Ursprungszweck zu verwenden, man sehe sich nur die Diskussion zum Thema Maut an. Daher hilft nur: Sparsam damit umgehen aber das ist etwas, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
snaxilian schrieb:
...Oder die Bank gibt dir nur einen Kredit mit höheren Zinsen weil du in einer "schlechten" Gegend wohnst selbst wenn du sonst ausreichende Sicherheiten hast...
Sowas gibts schon und nennt sich Scoring, die Schufa betreibt z.B. dieses Geschäft! Darauf basierend können Dir Unternehmen den Verkauf von Waren komplett verweigern, nur weil Du in einer Gegend mit eher schlechten Zahlern wohnst - ohne dass Du Dir jemals selbst sowas geleistet hast.

Ausserdem können die angebotenen Kreditzinsen steigen, wenn Du versuchst über verschiedene Anbieter das günstigste Kreditangebot herauszufinden. Je mehr eingeholte Angebote, selbstverständlich mit Bonitätsauskunft, umso höher plötzlich die Kreditzinsen - weil davon ausgegangen wird, dass die anderen Anbieter eine Kreditzusage verweigerten, weswegen weitere Angebote eingeholt wurden. Alles schon dagewesen!
 
areiland schrieb:
Darauf basierend können Dir Unternehmen den Verkauf von Waren komplett verweigern, nur weil Du in einer Gegend mit eher schlechten Zahlern wohnst

Und warum wohnt man in einer Gegend mit "schlechten Zahlern"? Weils billig ist. "Wasch mich - aber mach mich nicht nass".
 
Ich sehe keinen Grund mehr für Miete auszugeben, z.B. durch einen guten Altvertrag wenn die Wohnung mir gefällt, fußläufig mit Supermärkten versorgt ist und gut per Auto und ÖPNV angebunden ist, ansonsten aber viele Sozialwohnungen aufweist. Das alles hat keinen Einfluss auf meine Sicherheiten, Einkommen etc und trotzdem bekommst aufgrund von Big-Data-Sippenhaft ein schlechtes Scoring ;) Selbst so schon erlebt. Pro forma einen Artikel mit 6 Monaten Ratenzahlung kaufen wollen -> teilnehmende Bank verweigerte dies. Interessanterweise meine Hausbank, also mal den netten Menschen angerufen der einem sonst so gern was neues andrehen will und siehe da: Gleich ganz andere Konditionen weil der eben den Einzelfall kennt und bewerten kann ohne die Pauschalisierung.
 
@Kenneth Coldy
Warum sollten wir unsere genial niedrige Miete aufgeben? Dafür, dass wir solchen Unternehmen, die auf Scoring gieren, auch noch recht geben? Nö, wir können nötigenfalls fast jede erdenkliche Ausgabe auch direkt überweisen, wenn wir wollen. Nur um bessere "Scoringwerte" zu erreichen, würden wir im Leben nicht umziehen.

Das hatte mal im Raum gestanden, wurde von uns aber verworfen, weil die Miete (30 Jahre im Mietvertrag) konkurrenzlos niedrig ist und wir lieber in unserem gewohnten Umfeld bleiben - statt umzuziehen und ein ungewohntes Umfeld in Kauf zu nehmen. So nebenbei ist unser Netto dadurch eher gestiegen, denn wir mussten nicht das etwa dreifache an Miete in Kauf nehmen, als wir jetzt haben, hatten aber deutliche Zuwächse.

Selbst wenn wir beide in Hartz IV fallen würden, unsere Wohnung könnte man uns auch dann nicht nehmen. Denn die wäre von der Fläche, der Miete und der Zimmeranzahl immer noch regelkonform. Wir können uns also zurücklehnen, unser Ding machen und müssen selbst bei Arbeitslosigkeit eines oder beider Partner nicht befürchten, dass wir auf einen früheren Standard zurückfallen, den wir beide nicht wollen.
 
areiland schrieb:
Warum sollten wir unsere genial niedrige Miete aufgeben?

Sag Du es mir, Du bist derjenige der diese Forderung hier in die Diskussion einbringt.

Dafür, dass wir solchen Unternehmen, die auf Scoring gieren, auch noch recht geben?

Ob ihr diesen Unternehmen recht gebt (wbei denn?) ist eure Sache.

Nö, wir können nötigenfalls fast jede erdenkliche Ausgabe auch direkt überweisen, wenn wir wollen.

Dann ist ja alles in Butter und Scoring ist zwar nervig aber nix worüber man sich aufregen müsste.
 
so_la_la schrieb:
mich würde interessieren, wie Online-Dienste-Anbieter in der Praxis mit den EMail-Adressen ihrer Kunden verfahren. Diese muss man ja bei der Anmeldung hinterlegen. Wenn jetzt zB Computerbase oder Amazon oder Ebay oder Facebook meine eine EMail-Adresse hat, gleichen die die Adresse untereinander ab bzw. verkaufen die die?
Da ich einer derjenigen bin welcher für jeden Dienst eine neue E-Mail Adresse verwendet kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen das die meisten Firmen wohl diese Adressen nicht weitergeben. Dein Verhalten wird natürlich trotzdem analysiert und vielleicht versuchen auch einige Firmen einen Datenabgleich über die E-Mail.
Fakt ist bei mir allerdings das ich so gut wie keine Spam Mails auf Adressen bekomme welche ich den einzelnen Dienstleistern zugeordnet habe. Anders sieht dies natürlich aus bei Adressen welche schon mal im Internet öffentlich einsehbar waren. Die werden natürlich zugemüllt.
Das heißt natürlich nicht das es da nicht einen guten, verschwiegenen Analyseanbieter geben könnte welcher die von den Firmen gelieferten Adressen vertraulich behandelt. Jedenfalls landen die nicht so schnell wie man annehmen würde in den Spamschleuderlisten.

Vorteilhaft ist aber das man recht fix sieht wer ein Datenleck hatte und ob derjenige darüber überhaupt informiert. Das kommt dann aber doch seltener vor als man denkt, oder ich nutze einfach die falschen Firmen ;)

Völlig anders sieht die Lage aber aus wenn der Anbieter in den Konkurs geht. Es ist wohl mittlerweile eher die Regel als Ausnahme das der Konkursverwalter die persönlichen Daten der Kunden verkauft. Jedenfalls gibt es nach einem Konkurs dann oft auch Spam auf die dazugehörige Adresse.
 
Ich hab keine Forderungen gestellt und ich hab mich über nix aufgeregt - ausser vielleicht über die Tatsache, dass Du in meine Wort etwas reininterpretierst, das ich nie geschrieben hatte! In meinem obigen Post hatte ich ich lediglich darauf hingewiesen, dass Scoring gang und gäbe ist und dazu führen kann, dass man trotz Bonität bei Einkäufen abgewiesen wird, weil der Score wichtiger ist als alles andere. Ausserdem kann das einholen mehrerer Kreditangebote dazu führen, dass der angebotene Zins steigt und das ist ebenfalls belegt.

Da gabs keine Forderungen oder Beschwerden, sondern nur ein paar Hinweise auf das heutige Gebahren in der Geschäftswelt. Solltest vielleicht mal genauer lesen und dann erst schreiben!
 
Darauf, dass die Anzahl an Bonitätsabfragen das Scoring beeinflussen, wäre ich nie gekommen, sollte fast verboten werden (Verbraucherschutz / Wettbewerb), weil man ja eigentlich dumm wäre nicht mehrere Angebote einzuholen / zu vergleichen.
Dasselbe mit dem Wohnort, aber die Finanzindustrie kommt ja mit (fast) allem durch....
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann wundern sich die Leute immer, warum so pöse Datenschützer, Hacker, etc Anonymität und Datenschutz haben wollen und stoßen auf Unverständnis, man habe doch nix zu verstecken...
 
Wie willst du denn anonym eine Schufa-Abfrage machen?
Das hat aber mittlerweile nichts mehr mit der Überschrift zu tun, und das schlimmste wird wahrscheinlich sein, seine I-net Adresse irgendwo öffentlich sichtbar zu machen.
 

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