Don_2020 schrieb:
Es gibt NetBSD, FreeBSD und noch einige andere.
So vorab als Info falls nicht bekannt: Bei den BSDs ist es nicht so wie bei Linux, das das nur einfach unterschiedliche Distributionen sind. Das sind eher unterschiedliche Systeme, die zwar historisch einen gemeinsamen Ursprung haben (und bis heute durchaus auch einen gewissen Austausch pflegen), aber sich teilweise doch recht stark unterscheiden.
Gibt zwar auch Derivate bzw. Ableitungen, wie z.B. das bereits erwähnte GhostBSD, welches auf FreeBSD basiert. Aber
OpenBSD,
NetBSD,
FreeBSD und
DragonflyBSD sind wirklich unterschiedliche Systeme.
Don_2020 schrieb:
Welches BSD ist für einen Desktop-PC am besten geeignet?
Ich würde sagen
FreeBSD, weil es den größten Support an Hardware hat und auch sehr viel Software dafür portiert ist. Wie sich das dann konkret verhält hängt sicher von Einzelfall ab. Aber so als grobe Empfehlung kann man das schon so sagen.
Beim Desktop-use muss man generell oft mehr Abstriche machen als zum Beispiel gegenüber einem Linux. Allerdings ist man durchaus bemüht FreeBSD desktop-tauglich zu machen. Erst jüngst hat man wieder beschlossen
Anstrengungen in die Richtung zu unternehmen, um z.B. solche Dinge WLAN-Support oder Suspend/Standby zu verbessern.
Wenn man mal so ein Überblick haben will, welche Hardware FreeBSD so supportet, dann kann man mal ein Blick in die Hardware-Notes werfen:
https://www.freebsd.org/releases/14.1R/hardware/
(hier mal exemplarisch für die Version 14.1 ; also die derzeit aktuellste Version)
Da ist allerdings "nur" drin, was das Basis-System von sich aus supportet. Treiber für Grafik und teilweise auch WLAN und Support findet sich häufig in den
Ports/Packages.
ghecko schrieb:
Das gibt es. Das häufigste BSD auf dem Desktop ist wohl MacOS.
Ob man MacOS X als BSD bezeichnen kann, darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber ja. Es steckt viel FreeBSD in MacOS X drin.
Das ist aber ansonsten ein bisschen so, als würde man Android als Linux-Distribution bezeichnen. :-)
ghecko schrieb:
Ein Derivat davon ist GhostBSD, das ist wohl am ehesten ootb nutzbar.
GhostBSD kann man im Prinzip nehmen, wenns nur darum geht mal einen Blick auf ein Desktop-FreeBSD zu erhaschen. Mehr Einblick kriegt man aber, wenn man sich direkt mit FreeBSD auseinander setzt. Außerdem ist die Chance Hilfe zu bekommen bei FreeBSD höher als wenn man GhostBSD einsetzt. Zwar basiert GhostBSD auf FreeBSD, so das viele FreeBSD-Lösungen auch unter GhostBSD funktionieren. Aber manchmal gibts dann doch Unterschiede.
Don_2020 schrieb:
Wo bekommt man Community-Support?
Vorneweg: FreeBSD hat ein ziemlich gutes
Handbuch, welches die gängigen Topics recht gut abdeckt und auch auf dem aktuellsten Stand ist (es gibt sozusagen kein "lag behind" wie bei vielen Linux-Anleitungen leider sehr oft).
Was einzelne Dinge oder auch Kommandos angeht, sind die
Manpages immer ziemlich hilfreich. Die sind auch Online einsehbar:
https://man.freebsd.org/cgi/man.cgi
Was so Community-Support im eigentlichen Sinne angeht, gibts neben
Mailinglisten natürlich auch Webforen:
https://forums.freebsd.org/
Da gibts auch was für den deutschsprachigen Raum:
https://www.bsdforen.de/
Don_2020 schrieb:
Gut gefällt mir, das fast jede Hardware mit NetBSD läuft.
Ähm ja. Das ist aber mit einigen Einschränkungen verbunden. NetBSD ist ziemlich gut portierbar.
Das heißt aber nicht automatisch, das Du auch alle möglichen
Treiber für alle Hardware kriegst, die Du so hast.
Don_2020 schrieb:
Es muss ein Leben ohne Windows geben!
Das gibts doch schon seit Jahrzehnten. :-)
Don_2020 schrieb:
Gut aber ich möchte frei und sicher sein. Deshalb die Überlegung mehr auf ein Außenseiter-OS zu wechseln.
AußenseiterOS heißt aber nicht automatisch sicherer. Zwar steht das oftmals nicht so sehr im Fokus von "Angriffen". Die Kehrseite des Außenseitertums ist aber, das es meist auch nicht so umfangreich auf Sicherheitsprobleme abgeklopft ist.
Don_2020 schrieb:
Ich brauche meist nur Firefox, Thunderbird, LibreOffice, Inkscape, Gimp, VLC, Avidemux und Texstudio.
All das ist unter FreeBSD verfügbar.
Wenn Du ein grafisches Tool für die Software-Verwaltung unter FreeBSD haben willst, würde ich Dir
OctoPkg nahelegen.
AlphaKaninchen schrieb:
OpenBSD hat einen sehr starken Fokus auf Sicherheit.
Das stimmt. Die machen da sehr viel. Also auch proaktiv. Teilweise auch Sachen, die dann in andere System rüberschwappen. Sowohl was Techniken angeht als auch Software (man denke da nur an Sachen wie
openssh).
Es gibt da auch ein Projekt, was sich darum kümmert FreeBSD sicherer zu machen. Nämlich
HardenedBSD.