Welches Netzteil für meinen Server? Redundant oder nicht redundant? (Bauform ATX, PS/2 oder mini redundant)

_Sascha

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Hallo zusammen,

ich suche ein neues Netzteil für meinen Server, nachdem mein altes SL-500H spontan ausgefallen ist. Den Server nutze ich hauptsächlich als NAS und Plex Media Server, und für alles andere, wofür man einen Server brauchen kann. In Zukunft soll auch noch Homeassistant, Pi-hole, Nextcloud, usw. gehostet werden.

Mein Server
Meinen Server habe ich größtenteils aus den Komponenten eines alten PCs, der nicht mehr gebraucht wurde, zusammengesetzt, daher ist das meiste ein bisschen veraltet. Auch das Netzteil hatte ich aus diesem PC weiterverwendet. Es war wahrscheinlich nicht sehr schlau einem No-Name-Netzteil, was schon viele Jahre im Betrieb war, den Dauerbetrieb in einem Server zuzumuten, aber ich hatte die Absicht es bei nächstem Upgrade auszutauschen, daher habe ich es erstmal verwendet.
Sobald ich meinen Desktop-PC das nächste Mal upgrade, erhält der Server meine jetzige Plattform:
Eine Grafikkarte ist zunächst nicht geplant, würde ich aber potenziell noch hinzufügen, falls ich sie zum Beispiel zum Dekodieren für Plex benötigen sollte. Dafür hätte ich entsprechend gerne schon die passenden Anschlüsse am Netzteil. Auch gehe ich in Zukunft von weiteren HDDs aus – immerhin bietet das Gehäuse genug Platz für 14 Stück. Nach einem Netzteilrechner hätte ich dann bei voller Ausstattung ein Leistungsbedarf von 402 W ohne GPU und mit entsprechend mehr. Ich ziele daher auf ein Netzteil im Bereich 500 W bis 750 W ab.

Der Server wird über eine USV betrieben. Installiert ist alles in einem 19“-Wandschrank zusammen mit einigen Netzwerkkomponenten – entsprechend ist der Airflow nicht optimal und die Lufttemperatur etwas erhöht.

Die Suche nach einem neuen Netzteil
Nach meinen jüngsten Erfahrungen würde ich das kaputte Netzteil gerne durch ein redundantes Netzteil ersetzen. Das ist vielleicht ein bisschen Overkill, aber dann komme ich immerhin nicht mehr in die Situation, in der ich mich jetzt befinde. Ich weiß ja immerhin noch nicht mal, ob alle Komponenten den Ausfall überlebt haben. Außerdem sollte mir ein redundantes Netzteil die Wartung der USV erleichtern und als Servernetzteil besser mit der Dauerlast und den erhöhten Temperaturen klarkommen.

Mein Gehäuse unterstützt die Bauformen ATX, PS/2 und mini redundant bis zu einer Länge von 200 mm. Nach einer kurzen Recherche auf Geizhals sind mir folgende Modelle aufgefallen:
Das erste scheint mir ein echtes Servernetzteil zu sein. Leider finde ich keinerlei Tests zu diesem Modell. Laut Herstellerangaben verfügt dieses Netzteil über ein „[a]kustisches und visuelles Alarmsignal bei einem Modulausfall und Lüfterfehler“, allerdings bin ich mir auch nicht sicher, wie ich das richtig anschließen muss. Das Kabel für die Alarm-LED kann ich vielleicht noch an den Header für eine der Netzwerkstatus-LEDs des Gehäuses anschließen (meine NIC hat keinen Ausgang dafür, also sind diese LEDs noch verfügbar). Zusätzlich gibt es noch einen TTL-Ausgang zur Fehlersignalisierung, aber keines meiner Mainboards hat einen entsprechenden Eingang.

Das zweite Netzteil ist eher für Home-Server gedacht, daher auch die ATX-Bauform. Hier finde ich einen ausführlichen Test von tom's Hardware. Die Überwachung bei diesem Netzteil erfolgt über eine Software. Dafür wird das Netzteil per USB 2.0 intern angeschlossen. Nach meinem Kenntnisstand gibt es diese Software allerdings nur für Windows und beim Versuch sie herunterzuladen, um sie auszuprobieren, habe ich in Virustotal festgestellt, dass sie gleich von 6 der 62 Anbieter geflaggt wird. Das habe ich dem Hersteller natürlich auch gleich mitgeteilt, aber anscheinend sind da alle gerade im Urlaub. Nichtsdestoweniger müsste ich, um diese Software auf meinem Server auszuführen, Windows emulieren und den USB Header durchreichen, was ich mir recht kompliziert vorstelle. Ein akustisches Warnsignal scheint es auch nicht zu geben.

Jetzt wären meine Fragen an euch:
  • Sind meine Überlegungen soweit sinnvoll?
  • Hat jemand schon Erfahrungen mit redundanten Netzteilen gesammelt und kann mir etwas empfehlen?
  • Wie schätzt ihr die Qualität von Inter-Tech/ASPower ein?
  • Sehr ihr eine Chance, den TTL-Header irgendwie an einem normalen Mainboard anzuschließen?
  • Und zu guter Letzt: Welches der Netzteile würdet ihr bevorzugen?

Ich freue mich auf eure Antworten!
 
_Sascha schrieb:
Sind meine Überlegungen soweit sinnvoll?
  • Hat jemand schon Erfahrungen mit redundanten Netzteilen gesammelt und kann mir etwas empfehlen?
  • Wie schätzt ihr die Qualität von Inter-Tech/ASPower ein?
  • Sehr ihr eine Chance, den TTL-Header irgendwie an einem normalen Mainboard anzuschließen?
  • Und zu guter Letzt: Welches der Netzteile würdet ihr bevorzugen?

Gut zu wissen das es redundante Netzteile im ATX Format gibt, allerdings dürften die Lüfter ziemlichen Radau machen, das würde besser gehen, große Lüfter kann man über 2 Dioden aus 2 Netzteilen redundant versorgen, das wäre wesentlich schlauer.

Das die Überwachung per USB nur eine Windows Software hat macht das ganze (mal wieder) ziemlich witzlos.
Hoffentlich erbarmt sich der Hersteller das schleunigst zu fixen, das dürfte den Markt für dieses Produkt vervielfachen. Wenn du Zeit und Lust hast kann man das mit https://wiki.wireshark.org/CaptureSetup/USB und https://desowin.org/usbpcap/ reverse "engineeren".

Zu dem TTL-Ausgang, früher war es bei UPS üblich das die lediglich einen einfachen Ausgang hatten der bei Strom da auf 1 ging oder umgekehrt. Auf Unix-Kisten hat man das an die Stausleitungen einer serielle Schnittstelle angeschlossen und hat die abgefragt, vgl. hier: http://web.mit.edu/linux/redhat/redhat-4.0.0/i386/doc/HTML/ldp/UPS-HOWTO-11.html das geht auch über usb-seriell Adapter, solange man keinen Vollschrott kauft.

BTW: USB an eine VM durchreichen sollte mit jedem handelsüblichen Virtualisierer ohne großen Aufwand machbar sein.

Nachtrag: Ich sehe gerade auf https://www.tomshardware.com/reviews/fsp-twins-500w-redundant-psu,4864-3.html das für USB in dem einen NT ein "HID USB to SMBus Master Bridge CP2112" verbaut ist, damit würde das NT zu mindestens als I2C Device unter Linux hochkommen. Mit etwas Glück gibt es da bald was für Linux.
 
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