News Wochenrück- und Ausblick: TSMC, Intel, Zölle und das sechste Schlachtfeld

Volker

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Im wöchentlichen Rückblick auf die vergangenen sieben Tage steht heute die 32. Woche 2025 im Fokus. Es sind 60 News/Notizen und 7 Tests/Berichte erschienen. Dabei gab es einige Überraschungen, die so kaum erwartet wurden, sodass Wirtschaftsnews folglich ziemlich weit vorn rangierten.

Zur News: Wochenrück- und Ausblick: TSMC, Intel, Zölle und das sechste Schlachtfeld
 
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Moin, wie üblich danke ich euch für den ganzen Lese- und Hörstoff. :)

Ich wünsche allen Lesern, Community Mitgliedern, Moderatoren und allen ComputerBase Mitarbeitern einen schönen entspannten, erholsamen Sonntag. :)

MFG Piet
 
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Danke an die Redaktion und einen schönen Sonntag allen!

Ich warte mit dem Absenden seit einigen Minuten bis unser PIET @PietVanOwl da ist :D
Und da ist er ^^
 
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Ohne Piet würde ich hier beim Rückblick auch echt was vermissen. Das wär' dann kaputt. ^^ :D
 
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Volker schrieb:
Für die größte Überraschung sorgte die Forderung von US-Präsident Trump, dass Intels CEO zurücktreten muss.

Dies hat Intel erst einmal abgelehnt, aber sowohl die Verstrickungen des CEOs in frühere Beteiligungen an chinesischen Firmen, als auch die Gerüchte über den Intel-Vorstand, der im Hintergrund eigene Ziele verfolgen soll, lassen das Thema auch jetzt noch nicht zur Ruhe kommen.
Ich gehe fest davon aus, daß die ganzen Meldungen von Reuters bezüglich Broadcom, Qualcomm und TSMC korrekt waren, aber eben zu nichts geführt haben – Die NEX-Meldung von Mai hat sich schließlich Monate später auch bestätigt, als Intel es von offizieller Seite hat angekündigt …

Frank »The Smeary« Yeary hat ja nach Gelsinger's Refirement gesagt, daß es für ihn oberste Priorität sei, "unlocking shareholder-value" zu erreichen. Code für (Aus-)Verkauf von Intel.
Volker schrieb:
Hier dürften in den kommenden Wochen noch einige Dinge folgen.
Ich denke bis spätestens Ende des Jahres dürfte Intel in seiner jetzigen Form aufgehört haben zu existieren.

Es wird über kurz oder lang eine United States Semiconductor Manufacturing Corporation geben (aka United States Foundry Services), da dies nicht bloß die Ziele von Yeary sind, sondern diese faktisch politische Ziele darstellen, um unter dem Vorwand der viel gescholtenen »nationalen Sicherheit« eine staatlich kontrollierte nationale Halbleiterfertigung auf amerikanischem Boden auf die Beine zu stellen.

Yeary ist daher bloß der Akteur in diesem Schmierentheater, welcher für die Umsetzung sorgen soll, aber später als kapitalistischer Buhmann und "Intel-Töter" in die Annalen eingehen wird, wenn man ihn plausibel glaubhaft fallen lassen kann, um davon abzulenken, daß die USA praktisch in einem Coup d'État 2.0 ein zweites Exempel vom Schlage Standard Oil statuiert haben.

PS: Beiträge kann man übrigens mit einem Lesezeichen versehen!
 
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@TechFA

Dein Post macht mich neugierig. Ohne näheren Einblick in das Ganze, macht diese Strategie der USA für mich Sinn. Ob es erfolgreich wird, steht auf einem anderen Blatt.

Patriot Act+ National Security und eine echte Chipstrategie fehlt uns in der EU um nicht den Anschluss zu verlieren.
 
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Ich plediere für die Petition, dass EA BF6 im deutschsprachigem Raum als "Das sechste Schlachtfeld" vermarktet, direkt so drauf als Titel. Wir müssen alles für den Erhalt der deutschen Sprachkultur tun und uns der Nutzung der englischen Sprache mit aller Macht zur Wehr setzen!!! /s

PS: Aber feiern würd ichs, liest sich epischer und dramatischer. Mit einem Hausch von Cringe.
 
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Col. Jessep schrieb:
Dein Post macht mich neugierig. Ohne näheren Einblick in das Ganze, macht diese Strategie der USA für mich Sinn.
Naja, das sage ich ja nicht erst seit gestern …

Bisher war Intel selbst der Einzige, der noch seine Fertigung im Griff hatte, aber mit dem Fiasko von 13th/14th Gen Raptor Lake und den Problemen der VIA-Oxidation hat Santa Clara bewiesen, daß selbst Intel selbst bereits die Kontrolle über die eigene Fertigung verloren hat – Sie können es einfach nicht mehr.

Mit diesem Ausfall und Fundamental-Versagen im letzten Jahr aber, dürften etliche Analysten für (Geo-)Politik und Gesellschaft in den USA dann nach Luft schnappend die Augenbrauen hochgezogen haben, seitdem die Realisation eines »Eingriffs von Extern« legitimiert sehen und keine größeren Bedenken hegen.

Weil das Urteil lautet seither in den USA unter Analysten und Geostrategen mehr oder weniger unisono etwa;
„Ohne fremde Hilfe von Außerhalb, wird Intel definitiv untergehen … und damit ebenfalls auch ihre Halbleiter-Fertigung, womit wir in den USA die Gekniffenen wären — Wir müssen vorher eingreifen!“.

Die Realisation, daß selbst ein unendlicher Kapitalstrom würde Intel doch noch irgendwie retten können, war da schon lange gemacht. Kein Geld der Welt konnte Intel jemals retten noch wird es das je tun.

Weil für Intel selbst war Geld (oder ein Mangel desselben) nie das kausale Problem – Der Umgang dessen durch das Intel-Management war es! Die Handhabung von Milliarden an wahnsinniger Geldverschwendung war's, was Santa Clara immer Probleme bereitet hat und Intel seither gegen die Wand klatschen läßt.

Intel als solches wird definitiv nicht mit einer Art Bailout gerettet werden, soviel dürfte klar sein.
Ist so nicht machbar, ist politisch schlicht nicht durchsetzbar und obendrein sind auch überhaupt keine Mittel mehr für so einen völlig absehbaren Kollateralschaden dafür zu entbehren (Inflatio-Meter!), nur wegen ihrer Fertigung einen Bailout für Intel zu bewerkstelligen – Eine Vielzahl von Gründen spricht auch dagegen.
Es geht nicht einmal um den tatsächlichen Geldbetrag, der für Intel ausgegeben werden müßte, um sicher zu stellen, Intel letztendlich gerettet zu haben. Dafür gibt es die Gelddruckmaschine, die eine weitere Runde frisches Geld ausgibt (Ich sage damit keineswegs, daß es gut ist, einfach mehr Geld zu drucken, um jedes Problem zu lösen, angesichts der daraus resultierenden Inflation!).

Das Problem mit Intel ist trotz aller technischen und rechtlichen Formalitäten mindestens zwiespältig und zweifacher Natur; Ich weiß, daß es ein langer Beitrag ist, aber bitte etwas Geduld hier.

Es lohnt sich, ihn zu lesen, und es ist wichtig, um den Hintergrund zu verstehen!

1. Problem: Das erste Problem für Politiker und für die Politik insgesamt ist, daß es schlicht nicht mehr zu rechtfertigen ist, Intel (als IDM) zu retten Punkt.

Es gibt keine Möglichkeit für die Politik, auch nur annähernd die Unterstützung der Öffentlichkeit für eine weitere Runde von Rettungsaktionen wie damals die massenhaften Milliarden-Bailouts 2008 zu gewinnen und zu rechtfertigen, daß die nächste Schippe Abermilliarden in einen Möchtegern-Titan von gestern und im Grunde genommen ein Zombie-Unternehmen gesteckt werden. Ganz einfach. Nicht länger machbar.

Man muß sich dazu nur ansehen, wie Politiker allein aufgrund ihrer Beteiligung an allem, das mit Boeing zu tun hatte, mit einer enormen öffentlichen Gegenreaktion und massiven Widerstand konfrontiert waren, als sie (hinter dem Rücken der Öffentlichkeit und gegen den Willen ihrer Wähler) versuchten, ein Unternehmen zu „retten”, das seit einem Jahrzehnt von innen heraus völlig verrottet und im Grunde genommen nicht mehr politisch tragbar und erst recht nicht mehr zu retten war.

Selbst Politiker des demokratischen Lager (wobei alle Politiker regelmäßig leicht beeinflußbar sind und denen es in der Regel völlig egal ist, wie viel Geld der Steuerzahler ausgegeben wird), haben mittlerweile verstanden, daß sie damit sicher (noch mehr Wähler als ohnehin schon) verlieren würden, wenn sie öffentlich mit dem Begriff „Rettungspaket” spielen – Ganz zu schweigen davon, sich auch nur im Entferntesten mit dem chronisch kranken Intel-Moloch zu beschäftigen!

Was Politiker angeht, so ist selbst das bloße Aussprechen von Gedanken über staatliche Subventionen heutzutage fast schon eine Garantie dafür, daß sie ihr Amt verlieren – Für einen baldigen Ex-Gouverneur oder Senator, ist sowas also eher ein Spiel mit dem Feuer.

Liegt vor allem daran, daß die Leute ganz im Allgemeinen die Nase voll haben von diesem endlosen Kreislauf (in dem rücksichtslos handelnde Unternehmen Chaos anrichten, nur um anschließend vom Staat gerettet zu werden), während sie selbst Schwierigkeiten haben, den Alltag zu bestreiten und (angesichts der ständig steigenden Lebenshaltungskosten) über die Runden zu kommen – Diese öffentliche Meinung und Grundhaltung ist mittlerweile sogar so stark, daß sie sogar die größten Gefühle und Entscheidungen übertrumpft, ein weiteres amerikanisches Symbol der Vergangenheit vor dem Zusammenbruch (aufgrund von Inkompetenz) zu retten.

2. Problem: Zweitens können Politiker heutzutage nicht länger so tun, als wären sie ahnungslos (wie sie es früher immer getan haben), angesichts der für jeden, einschließlich Fünfjährigen, mehr als offensichtlichen Tatsachen (nur um nach Jahrzehnten der größten politischen Fehler aus dem Amt zu scheiden und ihren Ruhestand in aller Ruhe zu genießen, verwöhnt mit unverschämten Pensionen obendrein).

Politiker aller Couleur müssen sich der tatsächlichen Realität stellen und sich in gewisser Weise der öffentlichen Meinung "anpassen" ...

Oder aber sich schnell mit der hässlichen persönlichen Zukunftsperspektive abfinden, den rest ihres Lebens (wegen ihrer politischen Entscheidungen im Amt) mit einem Fadenkreuz auf dem Rücken zu verbringen und möglicherweise mit plötzlichen fatalen Konsequenzen für ihr rücksichtsloses Handeln während ihrer Amtszeit konfrontiert zu werden, d. h. unter den Augen der Öffentlichkeit ihre ganz persönliche CEO-Behandlung zu erhalten, während die Leute auf den Straßen auch noch »Mehr als verdient!« schreien.

Die Zeiten, in denen Politiker angesichts offensichtlicher chaotischer Zustände ihre vorgetäuschte Naivität aufrechterhalten konnten, sind endgültig und für alle Zukunft vorbei. Vor allem aber in Amerika!

3. Problem: Tja, was soll man sagen: Intel ist eben Intel.
Die Politik hat (allein anhand der Finanzdaten) sehr wohl erkannt und verstanden, daß Intel nicht zu retten ist und aus einer Vielzahl von Gründen im Grunde genommen nicht mehr in der Lage ist, sich zu erholen.
  • Ihre innere kulturelle Verrottung bis ins Mark (von unten bis oben) ist allgemein bekannt.
    Tan erwähnte sogar (wenn ich mich recht erinnere, nachdem er den Vorstand verlassen hatte, bevor er als CEO zurückkehrte), dass ein großer Teil der Mitarbeiter nicht einmal die Notwendigkeit sieht, irgendwelche Arbeit zu leisten, sondern daß Intel von vielen Mitarbeitern im Grunde genommen als eine Art Pensionskasse betrachtet wird (um auf Kosten von Intel mit dicken Gehältern ein luxuriöses Leben zu führen).
  • Ihre bürokratischen Abläufe sind ebenfalls ein Hauptgrund für die Schwierigkeiten, zumal Intel aus irgendeinem seltsamen Grund seit den 1970er Jahren sogar etwas stolz auf seine institutionalisierte, Intel-exklusive übermäßige Bürokratie ist.
  • Ihre Kultur der hinterhältigen Intrigen und der wöchentlichen Revierkämpfe zwischen den Abteilungen um Autorität und darum, welche Idee zuerst abgelehnt werden soll (anscheinend nur zum Spaß und zur Unterhaltung), ist seit Ewigkeiten berühmt-berüchtigt – obwohl es zugegebenermaßen morbide komisch ist, zu erfahren, warum und aus welchen albernen Gründen manche Ideen abgelehnt wurden und Intel dann andere Projekte verfolgte (die natürlich nur das nächste Desaster waren).
  • Schlüsselinformationen: Der Vorstand von Intel geht seit jeher unglaublich verschwenderisch mit finanziellen Ressourcen um und ist einfach nicht in der Lage, unter Wettbewerbsbedingungen mit Geld umzugehen.
Ich erspare dem Leser an dieser Stelle die endlose Aufzählung unzähliger Beispiele für die Verschwendung von Dutzenden Milliarden US-Dollar – Es reicht völlig aus zu wissen, wenn man bedenkt, daß Intel seit 1990 $152,05 Milliarden Dollar für Aktienrückkaufprogramme ausgegeben hat (für eine Aktie, die seit dem Dotcom-Crash in den 2000er Jahren im Grunde genommen seitwärts tendiert) und fast ein Drittel dieser Summe allein seit der Einführung von AMDs Ryzen, Threadripper und Epyc im Jahr 2017 für Rückkäufe verschwendet wurde. Nicht weniger als $44,6 Milliarden US-Dollar!

Aus offensichtlichen Gründen liebt es das Intel-Management, die oben beschriebene Kultur der übermäßigen institutionalisierten Bürokratie und der toxischen Revierkämpfe zwischen Abteilungen aufrechtzuerhalten, was insbesondere einer der Hauptgründe dafür ist, daß seit jeher bei Intel jede Form von Kreativität extrem unterdrückt wurde und Intel ständig alle Talente selbst verdrängte.
  • Sie hatten praktisch den legendären Branchen-Supermann und Architektur-Titan Jim Keller zur Hand und höchstpersönlich im Haus, der ihnen einmal helfen wollte …
    Jim Keller selbst verließ schließlich das Unternehmen, nachdem er aufgrund interner Machtkämpfe praktisch vertrieben worden war … Bravo Intel! 🎀
Es ist also nicht nur so, dass Intel sich seit Jahren mit voller Kraft in diese Situation hineinmanövriert hat (und Niemandem außer sich selbst die Schuld für seinen Niedergang seit mindestens einem Jahrzehnt geben kann). Das Management von Intel hat im Grunde genommen Überstunden gemacht und hart an seinem Hobby gearbeitet, nämlich überbezahlte Teilzeit-Schauspieler, um deren professionelle Schauspielkarriere mit Proben für die Neuauflage von „Der Untergang“ anzukurbeln.

Aus all den oben genannten Gründen und insgesamt (sowie aus einer Reihe weiterer häufig genannter oder übersehener Gründe, die den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden) mußten selbst Politiker aller Lager schließlich anerkennen und verstehen, daß KEINE Geldsumme Intel jemals wird retten können, egal wie viele Milliarden Dollar Washington auch immer in das Unternehmen steckt, um Intel zu sanieren ...

Da das Problem mit Intel nie ein Mangel an Geld war, sondern deren Umgang.

Selbst das ganze Geld der Welt ist genau nichts wert, wenn man nicht weiß, wie man damit richtig umgeht und das Beste daraus macht. Intel hat diese Fähigkeit entweder verlernt oder besaß diese zuvorderst überhaupt nie (daher wahrscheinlich ihre ewige absurde Verschwendungssucht).

Die Politik weiß also ganz genau, daß Intel nicht zu retten ist, solange Santa Clara das Sagen hat.

Man beachten die Wortwahl: Intel ist nicht zu retten. Intel selbst, also das Unternehmen in Santa Clara.

Intel's Fertigungs- und Foundry-Sparte ist eine ganz andere Sache, und genau darauf hat Washington es wahrscheinlich abgesehen und zielt politisch auf eine Loslösung dessen von Santa Clara ab.

anch Lage der Dinge gibt es also nicht den geringsten Hoffnungsschimmer, daß die Intel-Fertigung jemals wieder in Ordnung zu bringen geschweige denn sinnvoll zu nutzen ist, solange Santa Clara mit seiner ewigen Kultur der Geheimhaltung darüber herrscht.

Selbst Politiker (Republikaner wie auch selbst Demokraten) haben also inzwischen begriffen, dass es keine Chance gibt, Intel unter Führung seines eigenen Managements zu retten – Intels Fertigung muß ihnen im Grunde genommen weggenommen werden, um das Unternehmen als solches (und vor allem die Fertigung) zu retten.

Wenn die Politik also Intel aufgrund seiner eigenen Inkompetenz bankrott gehen läßt, , kann man zumindest sicher sein, dass man die destruktive Chef-Etage und geldgierige Führungriege um den ewig korrupten Vorstand loswird, die seit Mitte der 2000er Jahre und ganz sicher seit 2015 mit ihrem 10-nm-Prozeß Intels Untergang vielleicht nicht absichtlich orchestriert haben, zumindest aber wenigstens bewußt zugelassen haben.

Um ehrlich zu sein, ihre Fabriken sind nur in den Händen von Intel selbst Milliarden wert (oder überhaupt etwas wert), und Niemand sonst ist in der Lage, mit ihren Fabriken umzugehen.
Diese Denke war einmal eigentlich meine Meinung, bis zur 13./14. Generation von Raptor Lake und den damit verbundenen Folgen. Doch seitdem hat sich gezeigt, daß sogar Intel selbst große Schwierigkeiten hat, seine eigenen Fabriken erfolgreich zu kontrollieren (Elektromigration bis zum Tod, Spannungsprobleme, Via-Oxidation usw.) und einfach völlig die Kontrolle über die Herstellunsgprozesse verloren hat.

Die Trümmer von Intels (finanziellem) Niedergang und der darauf folgenden Implosion zusammenzufügen, um ein von Experten geführtes Industriekonsortium zu bilden (an dem sich jedes kompetente Unternehmen beteiligen kann), ist der einzige Weg, um das ehemalige Fertigungs- und Foundry-Geschäft von Intel zum Wohle aller in Amerika wiederherzustellen.

tl;dr: Viel Geld zu haben ist kein Erfolgsgarant – Wie man damit umgeht, ist entscheidend!
Und wie auf Kommando, warben direkt im Oktober letzten Jahres die vier ehemaligen Vorstandsmitglieder (möglicherweise sogar als von der Politik vorgeschickte Vorhut) mit ihrer Forderung, daß die Halbleiter-Fertigung im Interesse der nationalen Sicherheit von Intel abgespaltet werden müsse, komme was da wolle.

FortuneWhy breaking Intel in two is the only way to save America’s most important manufacturer, according to its former board directors

Im letzten Jahr hat man gesagt, daß die Intel-Fertigung für die Vereinigten Staaten wichtig wäre und ein vitales politisches Interesse daran besteht, die Halbleiter-Sparte zu erhalten.
Fortune-Artikel schrieb:
[…]
Numerous Intel watchers (including ourselves) have argued for several years that it must separate its foundry/manufacturing business from its design business. An Intel foundry operation, inside Intel’s corporate structure, has little chance of success.

Since Intel’s design business remains profitable, it would need to establish a long-term supply contract with a newly created foundry independent of Intel. Just as AMD separated its manufacturing in 2009 and launched Global Foundries with a long-term supply deal, the new Intel design company would need to partially underwrite the foundry’s losses and guarantee sales for several years.

Intel’s design company alone cannot support an independent foundry. Yet, Intel’s manufacturing operation is the only hope for maintaining the most advanced nodes on U.S. soil. An independent foundry would offer open access to all American, Korean, Japanese, and European companies to accrete sufficient volume and ensure its commercial viability.

Since this is a public good (all of Intel’s current competitors and customers, as well as U.S. and global consumers, would benefit), the U.S. government (in cooperation with allies) can and should play a pivotal role.

The CHIPS Act gives the U.S. government $39 billion in grants to revive American semiconductor manufacturing. The government has already promised (but not yet disbursed) up to $8.5 billion in grants and $11.5 billion in low-cost loans for Intel. Today, Intel threatens to become this administration’s Solyndra (the solar company, which went bankrupt after getting more than $500m in government funding). This would be disastrous, both for the government and Intel. The government has the leverage to force Intel down a better pathand it must use it now.

You cannot have an industrial policy without an industry: The government should be very clear on what it is willing to finance, including Intel’s corporate structure. This means that the government should insist that design and manufacturing at Intel be severed into two truly independent companies.

Time is not on our side. It took Intel less than a decade to lose its lead—and it will take at least five years to get back in the game. The pace of change in the chip industry demands quick action by management and the government. TSMC is not slowing down. The longer we wait, the less competitive we become.
Dann im Februar gab es den nächsten Vorschlag und die US-Regierung hat bereits versucht mit TSMC für eine Beteiligung (Übernahme) der Intel-Fertigung zu verhandeln – Ist offensichtlich im Sand verlaufen.

FortuneTrump wants TSMC to take over Intel’s plants. That’s a terrible idea—here’s what needs to happen instead

Im Februar hat man aber zumindest noch laut über Pläne nachgedacht, daß man in einem Bieter-Wettbewerb die Intel-Fertigung (mit Beteiligung von anderen Fabless wie Apple, Amazon, Google, Nvidia usw.) rechtmäßig von Intel erwerben könne.

Fortune-Artikel schrieb:
[…]
In the meantime, given the right conditions, the only player that can accomplish the goal of making America a leader in advanced chip manufacturing is Intel, which has continued to flounder. The CEO was fired in November, the board had no succession plan, and the company has become dependent on financial engineering to give shareholders a short-term boost.
[…]
Why would TSMC buy this network—this long, heavy ball and chain? Presumably only if the United States government pressured it to do so, perhaps holding Taiwan hostage to America’s defense capabilities. And even then TSMC presumably would want the United States government to provide billions of dollars, and to arm-twist the major American design firms including Apple and Amazon to place orders for Intel’s capacity. Even if TSMC was willing to move forward, there is little doubt that its leading-edge research would remain in Taiwan. As a result, TSMC’s leading-edge manufacturing would also remain in Taiwan because of the tight coupling between the two. Over time, TSMC would most likely lay off the majority of Intel employees in research and manufacturing and shut down the fabs.

This outcome is clearly not in the best interest of the United States. First, a world-leading Western chipmaker has to have its research arm located in the U.S. or the West, not Taiwan. Second, granting what, in effect, is a global monopoly in advanced chip manufacturing to TSMC would be a devastating blow down the road to America’s world-leading design firms. They use TSMC now, but ultimately, competition with an American foundry is needed to ensure that the innovation races of the last 40 years will continue, and pricing will be more competitive.

Intel has led in the past. An American foundry based on Intel’s factories may lead in the future. It is not in the interest of the U.S. chip industry or America to cede advanced chip manufacturing to TSMC. Leaving the fate of the entire world’s computing and communications industry in a risky geopolitical location defies common sense. It might solve a short-term problem for the Trump administration but saddle the U.S. and the Western world with unreasonable risks.

The right answer—and it’s been the right answer for years—is for the United States to insist that Intel split its twinned businesses. The United States government should demand that Intel’s board separate the manufacturing business, which can only be sold to a U.S. or Western consortium of private sector investors.

The necessary conditions for any investors to take over this massive but broken network are:
(1) the United States government has to provide roughly $10 billion of capital, which should be structured as nonvoting equity so that the taxpayer can share in success (as was done in the bank bailouts 2008), and
(2) the major American semiconductor design firms including Intel’s design business must provide guaranteed orders. All leading semiconductor design firms need a second source, and a healthy American foundry based on Intel’s assets is the best option.

These two conditions are necessary to make the asset sufficiently profitable to attract investors to run it. These private investors can bid for the assets in an auction with the terms outlined here clearly stated.

Der nächste Vorstoß kam jetzt im August, wo man nationale Interessen hervorhebt, welche es verböten, irgendwem sonst die Intel-Assets zu überlassen.

Fortune – Former Intel board members: America’s champion is likely to retreat, and we still need a leading-edge chip manufacturer

Auch erwähnt man jetzt unverhohlen die Absicht, eine amerikanische Foundry zu errichten, zumindest als Gegengewicht zu der Machtposition TSMCs – Nationale Interessen zumindest über Allem anderen.

Fortune-Artikel schrieb:
[…]
All of these announcements strongly imply a gradual exit from the chip manufacturing business, turning Intel into a fabless company over time. Given that Intel’s internal demand is no longer big enough to justify continued capital investment in leading-edge technology, this may be the right strategy for Intel.
[…]
Still, it is the wrong strategy for the United States. With Intel’s likely retreat from advanced chip manufacturing, America’s future and the future of its leadership in AI and all advanced electronics will be firmly in the hands of two firms: Taiwan Semiconductor Manufacturing Corporation (TSMC) and Samsung, two firms headquartered on the other side of the planet. TSMC is by far the dominant player, controlling over 90% of the world’s most advanced semiconductor manufacturing output. The Taiwanese chip manufacturer produces nearly 100% of Nvidia’s GPUs, which are the engines that enable AI. It also manufactures most of the chips for iPhones and 5G communications.
[…]
While TSMC and Samsung have committed to building more plants in the U.S., these will not solve the problem. Neither company will bring its latest technology here. The newest generation of chips must first be developed in a plant geographically close to its R&D teams. In the case of TSMC, those teams are in Taiwan; for Samsung, South Korea. The only R&D team that has been developing advanced generation technologies on US soil, fabricated in the latest generation U.S.-owned plants, is Intel. But as Intel retreats, America’s future in AI and other advanced technologies is increasingly reliant on a single firm, located a stone’s throw from mainland China.
[…]
To be sure, TSMC’s technological prowess is impressive. Moreover, its promise to invest $100 billion in Arizona is laudable. However, the fact is that we are giving TSMC too much power over the allocation of capacity, pricing, and human capital to drive AI into the future. In the case of Taiwan, business risk is compounded by the obvious geopolitical risks attendant to its status. These dependencies are intolerable if the U.S. is to protect its own economic and national security interests.

Fortunately, the Trump Administration has dealt itself enough cards to rectify this obvious vulnerability.
The Administration recognizes that the United States needs advanced chip-making capabilities within our own country. To this end, by executive order March 31, the President created the United States Investment Accelerator at the Department of Commerce. It is responsible, among other things, for administering the CHIPS Program Office. Billions remain unspent from this Congressional program. Perhaps billions more can be retrieved from Intel, given its apparent surrender in the race with TSMC. In addition to these billions, the Trump Administration on July 22 also wrested from Japan a commitment to invest more than $550 billion in the United States.

With CHIPS money, Japan’s partnership, and government investment —either direct or through Trump’s recent executive order to create a sovereign wealth fund —the federal government has the opportunity to launch “Operation Warp Speed II” and put America back on the leading edge of chip manufacturing. Speed is essential: As Intel downsizes and lays off thousands of people, we are losing and will continue to lose the best people. Soon, we will be without a viable foundation on which to build a new, world-class American foundry, for which Intel’s assets are critical.

Here’s a plan:

First, similar to the first Operation Warp Speed, the Trump administration should build a public-private partnership, where future customers (e.g., Nvidia, Qualcomm, Broadcom, Google, Amazon, Apple and others), Japanese investors such as Softbank, and private equity, backed by government financing and/or investment, would buy Intel’s fabrication assets before the lack of investment and the rust of time makes them worthless and leave the United States dangerously dependent on a single manufacturing firm.

Second, the Trump administration has been very effective in persuading leading U.S. companies to invest in America’s future. They should be encouraged to partner and invest in a new American Foundry and to buy from it. Nvidia, Broadcom, Google, and others may have turned down Intel’s offering, but they cannot as easily turn down the opportunity to help create an independent, leading-edge domestic competitor to TSMC. American companies want (and need) alternative sources of supply, and this plan can provide them.

Building a new American Foundry for advanced semiconductors is the best strategy to keep the United States and American firms at the leading edge of AI and advanced electronics, and to ensure that critical supply chains are not disrupted by geopolitics, pandemics, or natural disasters. There is no time to waste.

Mit anderen Worten, Intel wird entweder freiwillig die Fertigung abgeben (müssen), oder aber es wird so massiver Druck ausgeübt (beispielsweise CHIPS and Science Act-Förderungen zurückverlangen), daß INtel faktisch gezwungen wird.

In jeden Fall ist die amerikanische (Geo-) Politik insgesamt offensichtlich nicht bereit, die Intel-Fertigung Anderen zu überlassen. Und sie wissen, daß die Zeit drängt, weil Personal entlassen wird und andere Firmen möglicherweise Teile von Intel übernehmen – Das wird die Politik sicherlich zu verhindern wissen.

Es ist für mich offensichtlich, daß man Trump bloß einen Knochen hingeworfen hat und ihn selbst benutzt, um auszuloten, in wie weit man gehen kann, bis Intel einknickt udn freiwillig die Fertigung abgibt.
Ebenso ist für mich die Geschichte mit Tan lächerlich offensichtlich – Er soll bloß aus dem Weg geräumt werden, um die Aufspaltung zu bewerkstelligen (weil er Derjenige ist, der an den Fabriken festhalten würde).

So oder so, ich bin mir einigermaßen sicher, daß Intel als Fabless in's neue Jahr geht.


Edit: Ganz vergessen! Nicht umsonst kam gestern der nächste Artikel von dem Zirkel …
FortuneThe day after Trump called Intel’s chief ‘conflicted,’ former directors call for a new company, a new board, and a new CEO

Fortune-Artikel schrieb:
In a rare collective statement provided exclusively to Fortune, the former directors said the fate of CEO Lip-Bu Tan should be decided by Intel shareholders and its board, but called for a radical restructuring that would spin off Intel’s manufacturing arm into an independent company to secure America’s chipmaking dominance.

The group of former Intel board members—Charlene Barshefsky, Reed Hundt, James Plummer, and David Yoffie—pointed out that the company is on its fourth CEO in seven years with little improvement in results. They argued that only a dramatic break could restore Intel’s competitiveness and protect U.S. national security interests, with a rescue plan focused specifically on emancipating Intel’s “Foundry” business, the manufacturing assets in which Intel produces semiconductor chips for its own products and for third-party customers.

These advanced chip fabrication facilities are increasingly top of mind for President Donald Trump, his Chinese counterpart, Xi Jinping, and the entire tech industry, watching as the drama unfolds.
 
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Wahnsinn wie bereits die Open Beta von Battlefield 6 den Rekord von Call of Duty bei Steam gebrochen hat - und dabei dürften es nochmals deutlich mehr Spieler bei EA und auf den Konsolen sein …
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Scheint nicht nur bei mir sehr gut anzukommen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Col. Jessep schrieb:
Patriot Act+ National Security und eine echte Chipstrategie fehlt uns in der EU um nicht den Anschluss zu verlieren.
McCarty Era 2.0 in EU nein Danke 🙄, aber eine Chipstrategie für die EU, die diese Bezeichnung auch verdient, wäre wirklich mal angebracht.
 
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