WordPress.org fordert Theme-Autoren nachdrücklich auf, auf lokal gehostete Webfonts umzusteigen

tarifa

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Ein allgemeines Thema aus der DSGVO-Praxis aktuell in der Debatte: Einbinden von von Google gehosteten Webfonts zieht Geldstrafe nach sich. WordPress-Entwickler reagieren und veröffentlichen einen Aufruf.

Hintergrund: Wenn auf eine Website Schriftarten von externen Anbietern eingebunden werden kommt es zu Problemen - schnell handelt es sich dabei um einen Verstoß gegen die DSGVO. Dies aus dem Grund, weil durch die Einbindung im Grunde persönliche Daten (IP-Adresse des Webseitenbesuchers u.s.w. u.s.f) an Dritte (und in diesem Falle eben an den Anbieter des Webfonts) weitergegeben werden. Dieses Thema hat natürlich nicht nur mit WordPress zu tun - aber hier wurde das nun wieder ausführlich disktiert.

Nun erschien ein Artikel auf WPTavern.com, von Sarah Gooding: in dem dringend dazu geraten wird, auf lokal gehostete Webfonts umzusteigen. WordPress.org Strongly Urges Theme Authors to Switch to Locally Hosted Webfonts - von Sarah Gooding: Arikel erschiene am 21.06.22 https://wptavern.com/wordpress-org-strongly-urges-theme-authors-to-switch-to-locally-hosted-webfonts

Sarah Gooding schreibt - (Zitat des aktuellen Artikels auf WPTavern): Angesichts eines kürzlichen deutschen Gerichtsverfahrens, in dem ein Websitebetreiber wegen Verstoßes gegen die DSGVO durch die Verwendung von von Google gehosteten Webfonts mit einer Geldstrafe belegt wurde. vgl. den im Feb. erschienene Artikel: https://wptavern.com/german-court-f...olating-the-gdpr-by-using-google-hosted-fonts
Der Aufruf: Nun hat das Theme-Team von WordPress.org seine Empfehlungen zum Hosten von Webfonts nochmals aktualisiert.
Die meisten Themeautoren haben Google Fonts aus dem Google CDN für eine bessere Leistung u. Performanz in die Warteschlange gestellt, aber diese Methode legt die IP-Adressen der Besucher offen.
„Das Themes-Team ermutigt die Theme-Autoren nachdrücklich, ihre Themes zu aktualisieren“, sagte @benachi, Vertreter des Themes-Teams, in einer kürzlichen Ankündigung. „Wir empfehlen die Aktualisierung durch den Wechsel zu lokal gehosteten Webfonts. Glücklicherweise können Google Fonts heruntergeladen und in einem Design gebündelt werden. Gebündelte Schriftartdateien ermöglichen es Benutzern, Webfonts lokal zu hosten und die DSGVO einzuhalten.“

Das Theme-Team erwägt auch, künftig ferngehostete Schriftarten zu verbieten, und wird dies beim nächsten Treffen erörtern.
Die Hauptmitarbeiter arbeiten jetzt daran, alle Standarddesigns von Twenty Twelve bis Twenty Seventeen zu aktualisieren, um lokal gehostete Webfonts zu verwenden. Die Aufgabe wurde zuvor diskutiert, wurde aber durch einen aktuell disktutierten Fall in den deutschen Support-Foren auf WordPress.Org erneuert.
Ein Benutzer hat eine kleine Website mit dem Thema Twenty Seventeen erstellt und sagte, er sei von einem Website-Besucher bedroht worden, der sich auf das deutsche Gerichtsurteil berief. Nun soll Geld fließen.
Das Urteil droht mit einem Bußgeld in Höhe von 250.000,00 € pro Verstoßfall oder alternativ mit sechs Monaten Freiheitsstrafe, wenn der Seitenbetreiber dem nicht nachkommt und Google durch die Nutzung von Google Fonts weiterhin IP-Adressen übermittelt.
„Während in den neueren Standardthemes Schriftarten als Asset hinzugefügt wurden, blieben die älteren Standardthemen unberührt“, sagte WordPress-Mitarbeiterin Jessica Lyschik. „Dies kann zu Problemen führen, wenn Benutzer sich sowohl der rechtlichen Aspekte als auch der Tatsache, dass Google Fonts direkt in Standarddesigns verwendet werden, nicht bewusst sind.

„Wir denken, während es bei Plugins und anderen Themes immer noch weit verbreitet ist, Google Fonts direkt zu verwenden, sollten die Standard-Themes von WordPress risikofrei und DSGVO-konform verwendet werden können.“
Das Thems-Team empfiehlt Autoren, sich auf das Twenty Twenty-Two-Theme zu beziehen, um zu erfahren, wie man lokal gehostete Webfont-Dateien mit theme.json bündelt. Eine weitere Option für diejenigen, die functions.php verwenden, besteht darin, dem Tutorial Implementierung einer Webfonts-API in WordPress Core zu folgen.
Viele Theme-Autoren aktualisieren ihre Themes möglicherweise erst, wenn sie durch ein Verbot von WordPress.org dazu gezwungen werden. In der Zwischenzeit könnten Benutzer erwägen, ein Plugin hinzuzufügen, um Webfonts lokal zu hosten. Der WordPress-Entwickler Xaver Birsak hat ein kleines Einzweck-Plugin namens Local Google Fonts erstellt, das automatisch Google-Schriftquellen erkennt und Benutzern die Möglichkeit gibt, sie herunterzuladen und lokal zu verwenden.
Ende des Zitats aus WordPress.org Strongly Urges Theme Authors to Switch to Locally Hosted Webfonts - von Sarah Gooding: Arikel erschiene am 21.06.22 https://wptavern.com/wordpress-org-strongly-urges-theme-authors-to-switch-to-locally-hosted-webfonts



Zusätze: Texte, Hintergründe und mehr.

WordPress.org Strongly Urges Theme Authors to Switch to Locally Hosted Webfonts - von Sarah Gooding: Arikel erschiene am
21.06.22 https://wptavern.com/wordpress-org-strongly-urges-theme-authors-to-switch-to-locally-hosted-webfonts

vgl. den im Februar erschienene Artikel zum Thema: https://wptavern.com/german-court-f...olating-the-gdpr-by-using-google-hosted-fonts

der auf Wp kürzlich erschienene Artikel: Complying with GDPR when using Google Fonts - veröffentlicht am 18.06.22
https://make.wordpress.org/themes/2022/06/18/complying-with-gdpr-when-using-google-fonts/

das zugrundeliegende Forenposting - das die aktuelle Debatte und die Aktionen nun wieder ausgelöst haben:
Google Fonts werde hier Abgemahnt, twentyseventeen-fonts:
https://de.wordpress.org/support/topic/google-fonts-werde-hier-abgemahnt-twentyseventeen-fonts/
 
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Das versüßt mir den Tag. Danke :)
Nicht nur aus Datenschutzsicht ist das großartig. Auch auf betriebsebene wird man, wenn man sein Zeug so betreibt, einiges an Abhängigkeiten los.
 
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Zeit wirds, dass das umgesetzt wird. Erschreckend wie viele Seiten die Fonts von Google laden.
 
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Hi,

OMGF Plugin installieren, Google Fonts für lokales Einbinden erkennen lassen und herunterladen, fertig. Ich verstehe den Ansatz und das Problem, ich verstehe nicht dass man so eine große Sache draus machen muss.

Deswegen "ferngehostete Schriftarten zu verbieten" halte ich - derartig allgemein formuliert - für völlig überzogen. "ferngehostet" kann doch auch mein eigener Server / CDN sein.

VG,
Mad
 
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Madman1209 schrieb:
Deswegen "ferngehostete Schriftarten zu verbieten" halte ich - derartig allgemein formuliert - für völlig überzogen. "ferngehostet" kann doch auch mein eigener Server / CDN sein.
Das nimmt dir aber als betreiber die möglichkeit deinen Besuchern transparent und ehrlich sagen zu könnnen wie ihre Daten verarbeitet werden und wie sie getrackt werden. Der Aufwand einmal zu schauen, wie man so etwas selber hostet, anstatt es einfach extern einzubinden, spart auf Ebene der Datenschutzerklärung jede Menge wiederkehrenden Aufwand

Ja, eine zweckbindung kann man hier schon argumentieren, aber man muss jederzeit die DSE aktualisieren, wenn sich die Verarbeitung bei einer eingebundenen Quelle geändert hat.
 
Für ferngehostete Elemente würde ich eine Art Proxy (in dem Fall PHP) machen. Geht für Twitter genauso wie für Matomo.
 
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Hi,

madmax2010 schrieb:
Das nimmt dir aber als betreiber die möglichkeit deinen Besuchern transparent und ehrlich sagen zu könnnen wie ihre Daten verarbeitet werden und wie sie getrackt werden.

wenn ich einen zweiten Server mit Subdomain als CDN nutze, wo genau nimmt mir das diese Möglichkeit?

madmax2010 schrieb:
Der Aufwand einmal zu schauen, wie man so etwas selber hostet, anstatt es einfach extern einzubinden, spart auf Ebene der Datenschutzerklärung jede Menge wiederkehrenden Aufwand

wenn es mein eigenes CDN ist ist welches ein Rack weiter steht ist der Aufwand genau... nicht vorhanden. Da muss ich weder etwas anpassen noch aktualisieren. Ich muss es auch nicht aktualisieren, wenn ich von einem Server auf eine VM umziehe, solange das alles unter meiner Fuchtel ist und niemand sonst da reingrätscht.

VG,
Mad
 
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Gefällt mir. Generell finde ich die Praxis JS und sonstigen Käse von extern nachzuladen unschön. Besser lokal hosten und fertig, wenn man (aus was für Gründen auch immer) den Traffic nicht vermeiden muss.
 
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Zusätzlich zur Schrift wird auch noch Gravatar immer wegen dem möglichen Avatar angepingt.

Dazu gibt es ebenfalls ein Plugin zwecks Deaktivierung bzw um lokale Avatare zu nutzen: https://wordpress.org/plugins/one-user-avatar/ (ein Fork vom ehemaligen "WP User Avatar" v2.2.16 das gekidnapt wurde), BTW: Danke GNU-GPL!
 
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