Datacenter-CPU: Qualcomm bestätigt Prozessorentwicklung für HPCs

Volker Rißka
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Datacenter-CPU: Qualcomm bestätigt Prozessorentwicklung für HPCs
Bild: Qualcomm

Qualcomm ist zurück im Server-CPU-Geschäft – zumindest wollen sie das. Für das saudi-arabische AI-Projekt will man Prozessoren stellen. Nachdem die Pressemeldung am Vortag Andeutungen in diese Richtung gegeben hat, wird Qualcomms CFO und COO Akash Palkhiwala im Rahmen einer Konferenz etwas deutlicher, jedoch ohne echte Fakten.

In der Vergangenheit war Qualcomm mehrfach krachend bei Versuchen gescheitert, im Datacentersegment Fuß zu fassen, zuletzt mit Centriq 2400 (siehe Titelbild). Ende 2018 folgte die letzte große Entlassungswelle in dem Bereich, im Jahr 2020 erteilte der damals neue CEO Cristiano Amon, der auch heute noch Chef ist, Server-Prozessoren eine endgültige Abfuhr.

Nach der Übernahme von Nuvia im Jahr 2021, die ursprünglich einmal den angeblich „weltbesten Server-Prozessor“ entwickelten, Qualcomm diese Technologie dann aber erst einmal für den PC herunter schrumpfte, keimte stets die Hoffnung auf, dass der Server-Chip nicht tot sei. Heute steckt Nuvia-Expertise so erst einmal nur in den Snapdragon-X-SoCs für Windows-on-Arm-Notebooks.

Aber auch die Einstellung von hochkarätigem Personal, wie Intels Xeon-Chefarchitekt zu Beginn dieses Jahres, gepaart mit Stellenausschreibungen für „High performance, Energy efficient server solution for data center applications“ lies die Hoffnung weiterleben. Diese Zeit könnte nun gekommen sein, auch Qualcomms Bewerbungsportal zeigt diverse zusätzliche Stellen für Server-Lösungen, vom „Server Power Management Architect“ über „Software Architect - Power and Thermal Management for Server SoCs“ bis hin zum „Server Platform Architect“. Darin heißt es stets:

Qualcomm Data Center team is developing High performance, Energy efficient server solution for data center applications.

Qualcomm will hocheffiziente Kerne liefern ..

Die Stellausschreibungen sind letztlich schon beinahe mehr Information als sie Qualcomm bisher öffentlich herausgibt. Auch der CFO und COO Akash Palkhiwala hat bei der JPMorgan-Konferenz mehr den Werdegang von Qualcomm bis heute beschreiben, als wirklich einen Ausblick auf das zukünftige Produkt zu wagen. Der Ansatz von Qualcomm mit Nuvia ist jedoch auch in seinen Worten zu erkennen, es soll weiterhin ein sehr stromsparendes und effizientes Produkt werden, der Fokus liege auf Inference.

As you know, kind of the USP for Qualcomm is really being able to do processing at very low power. And so, we've done that both from a CPU perspective. We believe we have the leading CPU in the world, period, and then we have our NPU, neural processing engine, that does AI inference workloads on the device as well. The change in the data center that's happening is obviously the move to inference, inference becoming a lot more important, and the importance of low power and that's where Qualcomm shines.

[..]

So, this is bringing our CPU to the data center and bringing our inference capabilities to the data center. And so, we're going to develop joint solutions with Saudi AI, which is the HUMAIN entity, and you'll see that develop over time.

Akash Palkhiwala, Qualcomm

...aber bei Konnektivität und Software hapert es

Die wenig aussagekräftigen Worte von Qualcomm ließ auch der Moderator bei JPMorgan nicht einfach so stehen und hakte mehrmals nach. Daraufhin erklärte Qualcomm, dass keine Details bekannt gegeben werden und sich das ganze erst noch entwickle. Schließlich sei es erst einmal ein MOU, also eine Absichtserklärung, mit vielen Details, die noch ausgearbeitet werden müssen. Qualcomm habe viel IP im eigenen Haus, aber es mangle beispielsweise beim Thema Konnektivität und dem Software-Stack.

Yeah, I think in terms of processing, both on the AI and the CPU side, we have assets internally. It's really kind of the connectivity assets that are something that we don't have. And so, we'll look at both organic and inorganic opportunities to get those assets. But that's kind of those things combined will be the full solution that we need. And of course, there's work to do on the software side, but this would, this would be everything would need on the hardware.

Akash Palkhiwala, Qualcomm

Die ganze Entwicklung bei Qualcomm dürfte nun mit Spannung verfolgt werden. Denn exakt die letztgenannten Punkte sind es beispielsweise, die Nvidia erst haben so groß werden lassen und woran AMD nun seit Jahren arbeitet, den Rückstand aber nur langsam verringern kann.

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