Zen 5 zieht: AMD steigert Umsatz & Gewinn dank Ryzen und Epyc deutlich

Die Zen-5-CPU-Architektur hat AMD ein rosiges, erstes Quartal 2025 beschert. Die Client-Sparte machte viel mehr Umsatz, auch Server-Chips kamen gut an. Die GPUs in den jeweiligen Segmenten folgten weiterhin eher verhalten.
Die Gaming-Sparte verliert weiter
Das Gaming-Segment besteht bei AMD aber nicht nur aus den neuen Gaming-Grafikkarten rund um die Radeon RX 9070 (XT) sondern auch aus den Einnahmen für die Konsolenchips. Diese sind stark zurückgegangen, sodass unterm Strich für das komplette Gaming-Segment ein Umsatzrückgang von 30 Prozent auf 647 Millionen US-Dollar steht.

Client lebt dank Zen 5 und Ryzen
Die Client-Sparte riss dies mit Zen-5-Prozessoren jedoch komplett wieder raus. 68 Prozent mehr Umsatz als noch vor einem Jahr wurden hier erzielt, 2,29 Milliarden US-Dollar stehen so in den Büchern, im Vorjahresquartal waren es nur 1,37 Milliarden US-Dollar. Der Ryzen 7 9800X3D (Test) dürfte daran großen Erfolg haben und natürlich auch einige der Neuling wie der Ryzen 9 9950X3D (Test).
Auch Notebook-Chips haben sich besser verkauft, davon gab es Ende 2024 aber auch noch nicht viel Auswahl. Für AMD besonders wichtig ist dabei der größer werdende Fußabdruck bei OEMs und Business-Lösungen wie Ryzen Pro. Hier hat sich das Unternehmen stark verbessert, insgesamt wurden 80 Prozent mehr Designs von HP, Lenovo, Dell und Asus angeboten als zuvor.
Turin boomt und Venice kommt 2026
Zen 5 zieht auch im Serverbereich weiter stark an. Turin ist nun quasi bei jedem großen Anbieter vertreten, die Auslieferungen werden mehr. Der Umsatz in der Sparte Datacenter stieg so von 2,36 auf 3,67 Milliarden US-Dollar.

AMD-CEO Lisa Su erklärt zum Quartalsbericht, dass auch die ersten Chips in TSMCs Fabrik in Arizona Testläufe durchfahren haben, ab dem zweiten Halbjahr werden diese N4-Lösungen direkt aus den USA kommen können. Bekanntlich sind das aber dann nur Teile des Gesamtprodukts, auf ein Package gepackt dürfte es alles aber nach wie vor in Asien werden. Der Nachfolger mit dem Codenamen Venice wurde von AMD und TSMC bereits öffentlich gefeiert, sein Debüt im N2-Prozess ist für Testmuster erfolgreich verlaufen. Diese Testchips arbeiten bei AMD in den Laboren für den Start im Jahr 2026.
Instinct wächst und wird für China blockiert
Instinct heißt die GPU-Familie im Profi-Geschäft. Hier geht es weiter den Weg der kleinen Schritte, während AMD am Ökosystem und der Software feilt. Dort ist aber durchaus einiges passiert, Testmuster der neuen Instinct MI350 sind bereits bei Kunden, der Start erfolgt offiziell zur Mitte des Jahres – beim Event AMD Advancing AI 2025. MI400 als Rackscale-Lösung ähnlich wie Nvidias große Systeme wird im kommenden Jahr folgen, auch darauf wird AMD zum Event eine Preview geben.
Instinct ist dabei aber auch den neuen US-Sanktionen für China ausgesetzt. Das Modell MI308 ist AMDs China-Variante, diese darf nun nicht mehr verkauft respektive nur mit neuer Exportlizenz angeboten werden und kostet AMD so mindestens 700 Millionen US-Dollar im kommenden Quartal, für das Gesamtjahr rund 1,5 Milliarden US-Dollar. An eine Umsatzprognose mit Instinct für das Gesamtjahr traut sich das Unternehmen deshalb erst einmal nicht heran, zweistellig wachsen soll es aber weiterhin, erklärt AMD.
Das Embedded-Segment steht auf der Stelle
Das Embedded-Segment kämpft seit einigen Quartalen mit der Nachfrage – das geht aber allen Herstellern so. Bei AMD hält sich das Geschäft so die Waage, sowohl was Umsatz als auch Gewinne angeht.

Unterm Strich steht für den Gesamtkonzern ein Umsatz von 7,44 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Wert, der über den Erwartungen lag. Der Nettogewinn betrug 709 Millionen US-Dollar, nach vergleichsweise kleinen 123 Millionen US-Dollar ein Jahr zuvor. Für das aktuelle Quartal erwartet AMD ähnliche Umsätze, 7,4 Milliarden US-Dollar plusminus 300 Mio. sind prognostiziert.