CrossFire vs. SLI: HD 6900 und GTX 500 mit viel Leistung bei viel Krach

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Das Fazit halten wir absichtlich mit einem Fokus auf CrossFire sowie SLI, ohne auf mögliche Kartenpaarungen einzugehen – wir wollen beide Konkurrenz-Technologien grundsätzlich in Ihren Unterschieden bzw. Vor- und Nachteilen gegenüber stellen. Zuvor seien allerdings noch kurz die altbekannten Laster, die beide gemein haben, sofern High-End-Grafikkarten zum Einsatz kommen, genannt: SLI/CF ist laut, heiß und giert nach Leistung aus der Steckdose – daran hat sich auch 2011 nichts geändert.

Doch zurück zu den Unterschieden, die dann von entscheidender Bedeutung sind, wenn die eben genannten Gemeinsamkeiten die Kaufentscheidung nicht negativ beeinflussen. Hier ist an erster Stelle festzustellen, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen CrossFire und SLI leicht verschoben hat. AMD hat in Sachen Skalierung ein klein wenig auf- bzw. in hohen Qualitätseinstellungen gar überholt, was angesichts der bisherigen Nachteile von CrossFire aber auch nötig war. Absolut bleiben die Nvidia-Karten zwar in der Regel in Front, der Vorsprung fällt im Dual-Setup allerdings geringer aus als mit nur einer Karte, da die AMD-Fraktion besser skaliert. Hilfreich ist in dem Fall der 2.048 MB große Speicher, der vor allem in hohen Qualitätseinstellungen gegenüber den VRAM-Größen der GeForce GTX 570 und GeForce GTX 580 von Vorteil ist.

Nvidia SLI
Nvidia SLI

Bisher ein Kritikpunkt an der AMD-Lösung waren die nur monatlich erscheinenden Treiber. Was für eine einzelne Grafikkarte meistens kein Problem ist, kann für Multi-GPU-Nutzer schnell unangenehm werden, denn wenn ein neues Spiel von einem Treiber nicht unterstützt wird, muss schon ein ganzer Monat gewartet werden, bis die zweite GPU aus der Arbeitslosigkeit gerufen werden kann. Mit dem mittlerweile wöchentlich zum Download bereitgestellten CAP-Updates (Catalyst Application Profiles) hat sich das Problem zu einem Großteil in Luft aufgelöst – lobenswert! Ebenfalls richtungsweisend ist die Tatsache, dass sich die zweite AMD-Karte im Leerlauf automatisch deaktiviert und nicht wie die Nvidia-Modelle weiter (sinnlos) elektrische Leistung verbrennt.

Nvidia ist mit SLI unserer Meinung nach unterm Strich dennoch weiterhin etwas besser aufgestellt als AMD mit CrossFire und das liegt an einem altbekannten Problem: Den Mikrorucklern. Diese wurden von AMD unverständlicherweise immer noch nicht angegangen, während Nvidia das Problem zwar nicht behoben, aber immerhin stark vermindert hat.

AMD CrossFire
AMD CrossFire

Unabhängig vom Hersteller raten wir zudem zu einem Mainboard, das ein wenig Freiluft für die Kühlsysteme lässt, wenn zwei Grafikkarten eingebaut sind. Denn ansonsten muss eine enorme Geräuschentwicklung durch den nach Luft hechelnden Lüfter der oberen Karte in Kauf genommen werden. Darüber hinaus sollten immer noch nur erfahrene Benutzer zu CrossFire oder SLI greifen, da die Systeme einfach mehr Pflege als die mit einer einzelnen Grafikkarte benötigen. Damit bleiben SLI und CrossFire auch weiterhin technologische Nischenlösungen für den Teil der Enthusiasten, der mit den Nachteilen beider Technologien zurecht kommt bzw. leben kann.

AMD CrossFire auf HD 6900
  • Sehr gute Skalierung
  • Wöchentliche Profil-Updates
  • Mit 2.048 MB großer Speicher
  • Guter 2D-Modus durch „Sleep“-State der zweiten GPU
  • Manchmal störende Mikroruckler
  • Nicht immer optimale Multi-GPU-Profile
Nvidia SLI auf GeForce GTX 500
  • Gute Skalierung
  • Häufig Beta-Treiber bei neuen Spielen
  • Minderung der Mikroruckler durch Treiber
  • Lüfter reagiert auf Platzmangel nicht ganz so kritisch
  • Selten störende Mikroruckler
  • Nicht immer optimale Multi-GPU-Profile

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