Watch Dogs Legion im Test: Patch und Treiber steigern vor allem auf GeForce die Leistung

Wolfgang Andermahr
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Watch Dogs Legion im Test: Patch und Treiber steigern vor allem auf GeForce die Leistung
Bild: Ubisoft

Auch wenn Nvidia bei Watch Dogs Legion eng mit Ubisoft zusammengearbeitet hat, um Raytracing und DLSS zu integrieren, liefen GeForce-Grafikkarten zu Anfang verhältnismäßig langsam. Wie aktuelle Benchmarks-Tests zeigen, ist das mittlerweile nicht mehr der Fall: Spiele-Patches und Treiber haben die Performance massiv verbessert.

Watch Dogs: Legion lief auf GeForce lange schlecht

Schon im Technik-Test von Watch Dogs: Legion im war die verhältnismäßig maue Leistung von der GeForce-Grafikkarten aufgefallen, ohne AMDs Big-Navi-Gegenspieler blieb aber fraglich, ob hier am Ende nicht einfach das Spiel limitiert. Als die Redaktion Anfang Januar Watch Dogs Legion für den überarbeiteten Grafikkarten-Testparcours mit den neuen Radeon RX 6000 neu vermessen hat, wurde deutlich: GeForce-Grafikkarten haben vor allem in niedrigen Auflösungen stark zu kämpfen, unabhängig davon, ob es sich um Pascal, Turing oder Ampere gehandelt hat. So lieferte die Radeon RX 6800 XT in 1.920 × 1.080 bei deaktiviertem Raytracing, ansonsten aber maximierten Details mit knapp 105 FPS zu 82 FPS 27 Prozent mehr Durchschnitts-FPS als die GeForce RTX 3080 – und für gewöhnlich sind beide Grafikkarten in etwa gleich schnell.

In höheren Auflösungen wurde die Situation dann besser, aber nie wirklich gut. In 2.560 × 1.440 kam die GeForce RTX 3080 näher dran, die Radeon-Konkurrenz war aber immer noch 19 Prozent schneller und selbst in 3.840 × 2.160 blieb es bei einem Plus von 6 Prozent für das rote Lager. Auch wenn man aufgrund der besseren Ergebnisse in höheren Auflösungen ein frühes CPU-Limit bei Nvidia vermuten konnte, war dies nicht der Fall. Die GPU wurde auch in Full HD ordentlich ausgelastet, zudem war die GeForce RTX 3090 dort noch einmal 10 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080 – die GeForce-Grafikkarten waren in Watch Dogs Legion einfach grundsätzlich langsam.

Alle Grafikkarten sind schneller geworden

Bei einer weiteren derzeit stattfindenden Überarbeitung des Grafikkarten-Testsystems ist ComputerBase jetzt aufgefallen, dass GeForce-Grafikkarten in Watch Dogs Legion massiv an Performance zugelegt haben. Und dies liegt primär, wenn auch nicht ausschließlich, an einem Treiber-Update.

Radeon RX legt etwas zu

Auch die Radeon-Ableger sind mit neuen Treibern und Spiele-Updates inzwischen schneller unterwegs, allerdings fällt deren FPS-Sprung deutlich geringer aus. Aus 105 FPS sind bei der Radeon RX 6800 XT in Full HD beispielsweise 108 FPS geworden (+3 Prozent), in Full HD aus 82 FPS 88 FPS (+7 Prozent) und in Ultra HD aus 51 FPS jetzt 55 FPS (+8 Prozent). Wie Vergleichs-Benchmarks mit älteren Treibern zeigen, ist der Großteil der Verbesserungen auf ein Update des Spiels zurückzuführen, der neueste Adrenalin 21.4.1 (Test) hat nur einen kleinen Anteil daran.

GeForce RTX lernt Fliegen

Das ist jedoch absolut nichts im Vergleich zu den Sprüngen der Nvidia-Grafikkarten. Bereits in 1.920 × 1.080 zeigen sich dort deutliche Verbesserungen, allerdings ist das nur der Anfang. Der Grund: Mittlerweile läuft die GeForce RTX 3080 in der niedrigen Auflösung tatsächlich in ein CPU-Limit. 94 FPS erreicht die GeForce RTX 3080 in Verbindung mit dem GeForce 466.11 mittlerweile in der Testszene, das sind 15 Prozent mehr Bilder pro Sekunde als noch vor wenigen Monaten. Bei absolut identischem Testsystem und auch Testverfahren.

Damit bleibt die Radeon RX 6800 XT in Full HD zwar schneller als die GeForce RTX 3080, Nvidia konnte deren Vorsprung aber von 27 Prozent auf immerhin 15 Prozent reduzieren. Das eintretende CPU-Limit bei Nvidia – GeForce RTX 3070, RTX 3080 und RTX 3090 sind quasi gleich schnell – gibt es zwar auch bei AMD, scheint die Radeons aber erst bei noch höheren Frameraten zu betreffen.

Watch Dogs Legion
Watch Dogs Legion – 1.920 × 1.080 (Stand 27. April 2021)
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      112,9
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      108,3
    • AMD Radeon RX 6800
      96,8
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      96,8
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      94,3
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      92,7
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      88,2
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      87,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      85,2
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Super
      78,0
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      71,6
    • Nvidia GeForce RTX 2070 Super
      70,9
    • AMD Radeon RX 5700
      63,0
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      62,9
    • Nvidia GeForce RTX 2060 Super
      61,3
    • AMD Radeon RX Vega 64
      58,2
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      57,7
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      53,8
    • Nvidia GeForce RTX 2060
      49,4
    • AMD Radeon RX 5500 XT
      41,0
    • Nvidia GeForce GTX 1660 Super
      38,1
    • AMD Radeon RX 580
      35,5
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      32,9
    • Nvidia GeForce GTX 1650 Super
      26,9
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      80,2
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      76,3
    • AMD Radeon RX 6800
      75,8
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      64,8
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      62,2
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      59,9
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      58,4
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Super
      58,2
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      53,8
    • Nvidia GeForce RTX 2070 Super
      50,9
    • Nvidia GeForce RTX 3070
      49,5
    • AMD Radeon RX 5700
      47,9
    • AMD Radeon RX Vega 64
      46,3
    • Nvidia GeForce RTX 2060 Super
      46,0
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      45,2
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      43,6
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      43,6
    • Nvidia GeForce RTX 2060
      36,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      32,3
    • AMD Radeon RX 5500 XT
      32,1
    • AMD Radeon RX 580
      28,0
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      26,5
    • Nvidia GeForce GTX 1660 Super
      26,4
    • Nvidia GeForce GTX 1650 Super
      15,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

In 2.560 × 1.440 spielt der Prozessor dann keine wichtige Rolle mehr und die Verbesserungen können endgültig greifen. Die Nvidia-Grafikkarte kommt in WQHD auf 86 anstatt 69 FPS, das Leistungsplus beträgt mal eben 24 Prozent. Die Radeon RX 6800 XT bleibt zwar weiterhin schneller, aber nur noch 3 Prozent und nicht mehr 19 Prozent.

In Ultra HD konnte die GeForce RTX 3080 dann auch schon vor den Updates ganz gut mit der Radeon RX 6800 XT mithalten, die noch 6 Prozent schneller gewesen ist. Die die Nvidia-Grafikkarte mittlerweile aber mit 57 anstatt 48 FPS in dem Spiel läuft und damit um 20 Prozent schneller geworden ist, kann diese die Führung übernehmen und liefert 4 Prozent mehr FPS als die AMD-Hardware.

Die Leistungssteigerungen in Watch Dogs Legion (AVG-FPS)
Stand 18. Februar 2021 Stand 27. April 2021 Leistungssteigerung
GeForce RTX 3080 FE
1.920 × 1.080 82,3 FPS 94,3 FPS +15 Prozent
2.560 × 1.440 69,1 FPS 85,6 FPS +24 Prozent
3.840 × 2.160 47,9 FPS 57,3 FPS +20 Prozent
Radeon RX 6800 XT
1.920 × 1.080 104,8 FPS 108,3 FPS +3 Prozent
2.560 × 1.440 82,4 FPS 88,4 FPS +7 Prozent
3.840 × 2.160 50,8 FPS 54,9 FPS +8 Prozent

Den größten Schub bringen neue GeForce-Treiber

AMD hat primär durch ein Spiel-Update zugelegt, bei Nvidia ist es dagegen ein neuer Treiber. Auch wenn es unklar ist, welche Softwareversion genau den Schub bringt, der aktuelle GeForce 466.11 ist in Watch Dogs Legion deutlich schneller als es der GeForce 461.40 noch war. Wird der alte Treiber installiert, steigt die Framerate nur geringfügig gegenüber den alten Benchmarks an.

Resizable BAR macht auf GeForce-Karten Probleme

Die GeForce-Modelle könnten dabei vor allem in 1.920 × 1.080 noch schneller sein, aber ein Problem mit aktivem rBAR verhindert das. Das Spiel zeigt trotz Eintrag auf Nvidias Whitelist auf den GeForce-RTX-3000-Ableger immer wieder störende Haker in der Testsequenz, die in jeder Auflösung auftreten.

Auf die Durchschnitts-FPS hat dies primär in Full HD einen negativen Einfluss von 8 Prozent, in höheren Auflösungen sind es dann nur noch 3 Prozent. Wirklich sichtbar sind die Haker bei der Messreihe der Perzentil-FPS, weswegen dort sämtliche GeForce-RTX-3000-Modelle nach wie vor schlecht abschneiden und die Radeon-Karten klar voraus sind. Und nicht nur die. In Full HD hat auch die GeForce RTX 2080 Ti bessere Perzentil-FPS und muss sich erst in höheren Auflösungen der GeForce RTX 3080 geschlagen geben.

Laut Nvidia sollen diese Probleme eigentlich mit dem GeForce 466.11 behoben worden sein, in der Redaktion besteht es aber weiterhin. Bei Problemen mit Resizable BAR in diesem Spiel sollten Spieler das Feature daher im Mainboard-BIOS wieder deaktivieren. Wer Leistungsprobleme in Watch Dogs Legion auf einer GeForce-RTX-3000-Grafikkarte bei aktiviertem Resizable BAR hat, kann dies gerne im Forum kundtun.

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    AMD Adrenalin (ehemals Crimson bzw. Catalyst) ist der Treiber für alle Radeon-Grafikkarten.

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