Baldur's Gate 3 im Test: 39 Grafikkarten und Asus ROG Ally im Benchmark

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Baldur's Gate 3 im Test: 39 Grafikkarten und Asus ROG Ally im Benchmark

Mit Baldur's Gate 3 ist eines der größten Spiele des Jahres auf dem PC erschienen. ComputerBase wirft einen Blick auf die Technik des RPGs und konzentriert sich dabei auf Grafikkarten-Tests sowie weitere Analysen zur Performance. Erfreulicherweise gibt es dabei nicht viel Negatives zu berichten.

Update

Der Artikel wurde um Benchmarks auf dem Windows-Gaming-Handheld Asus ROG Ally ergänzt. Die Entwickler haben derweil weitere Informationen zum zweiten großen Patch kundgetan, mit dessen Veröffentlichung deshalb auch ohne Termin mittel- bis kurzfristig gerechnet wird. Der Patch soll die Performance des Spiels insbesondere im dritten Akt verbessern. Dass der Patch FSR 2 statt dem bisher implementierten FSR 1 mit sich bringen wird, ist indes noch nicht offiziell bestätigt.

Update

Wie angekündigt hat ComputerBase weitere Benchmarks erstellt, gleich 17 Grafikkarten sind hinzu gefügt worden. Dabei handelt es sich ausschließlich um alte Modelle wie zum Beispiel die Radeon RX 580 sowie GeForce RTX 2060 oder alternativ um absolute Low-End-Grafikkarten wie die Radeon RX 6500 XT und die GeForce GTX 1650. Insgesamt 39 Grafikkarten wurden damit in Baldur's Gate 3 getestet.

Baldur's Gate 3: Die Technik der PC-Version

Nach 23 Jahren Serienpause und knapp 3 Jahren Early Access ist nun die fertige Version von Baldur's Gate 3 erschienen. Entwickler und Publisher Larian Studios hat dabei in die Vollen gegriffen und ein schier riesiges Spiel geschaffen, das von der Fachpresse fast ausschließlich in den höchsten Tönen gelobt wird. Und auch die Technik der PC-Fassung macht einen ordentlichen Eindruck.

Larian nutzt dabei die hauseigene Divinity-4.0-Engine, unterstützt werden als APIs DirectX 11 und Vulkan. Optisch macht das Spiel für ein RPG sehr viel her. Allgemein gesehen gibt es optische Stärken, aber auch Schwächen. In die Oberklasse der Grafik schafft es Baldur's Gate 3 trotz technischer Verbesserungen in den letzten Monaten nicht, vor allem die zahlreichen Nahaufnahmen wirken doch sehr steif. Umso mehr zu gefallen weiß dagegen die eigentliche Spielansicht mitsamt den effektreichen Kämpfen.

Die technischen Merkmale
Spielname Eigenschaften
Entwickler Larian Studios
Publisher Larian Studios
Engine Divinity 4.0
API Vulkan, DirectX 11
Nvidia Reflex Nein
Kantenglättung TAA, SMAA
Temporales Upsampling Nvidia DLSS Super Resolution ✓ (DLSS 2.4.2.0)
Nvidia DLSS Frame Generation Nein
AMD FSR 2 Nein (angekündigt für September)
Intel XeSS Nein
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA)
Raytracing Nein

Technik-Tests von Spielen sind in Sachen Komplexität und Arbeitsaufwand in den letzten Jahren massiv größer geworden. Um dennoch zeitnah eine detaillierte Berichterstattung liefern zu können, hat ComputerBase das Format angepasst. Tabellen spielen in manchen Abschnitten nun eine größere Rolle.

Darüber hinaus werden Technik-Tests immer mal wieder gestaffelt erscheinen, sodass der gesamte Artikel nicht auf einen Schlag zur Verfügung gestellt, sondern mit Updates gearbeitet wird. Um dem Leser dennoch mitzuteilen, an welchen Inhalten die Redaktion genau arbeitet und welche Abschnitte noch zu erwarten sind, werden selbige direkt beim Erscheinen inhaltslos enthalten sein. Innerhalb der nächsten Tage wird der fehlende Teil dann nachgeliefert. Jedoch gibt es keine Garantie, dass der entsprechende Abschnitt definitiv erscheinen wird.

Die offiziellen Systemanforderungen

Minimal Empfohlen
Betriebssystem Windows 10 (64 Bit)
Prozessor AMD FX-8350
Intel i5-4690
AMD Ryzen 5 3600
Intel Core i7-8700K
Arbeitsspeicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafikkarte AMD Radeon RX 480
Nvidia GeForce GTX 970
AMD Radeon RX 5700 XT
Nvidia GeForce RTX 2060 Super
VRAM 4 GB 8 GB
Speicherplatz 150 GB SSD

Das Grafikmenü im Detail

Eigenschaften
Grafik-Presets ✓ (Ultra, Hoch, Mittel, Niedrig)
Einzelne Grafikoptionen
FPS-Limiter ✓ (10–240 FPS, 1-FPS-Schritte)
Dynamische Auflösung Nein
Spieleigenes Up-/Downscaling Nein / Nein
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia Ja (FSR 1) / Nein
Nachschärfen ✓ (FidelityFX)
FPS-Counter Nein
Sonstige Overlays Nein
VRAM-Auslastungsanzeige Nein
Live-Vorschau Nein
Vergleichs-Screenshots Ja
Detaillierte Beschreibungen Nein
Integrierter Benchmark Nein
Das Grafikmenü von Baldur's Gate 3

Die Spiele-Presets in der Analyse

Die optischen Unterschiede zwischen dem Ultra- und dem Hoch-Preset in Baldur's Gate 3 sind auch bei genauem Hinsehen nicht zu sehen. In Bewegung ist dann aber doch ein Unterschied gut sichtbar, denn das LOD arbeitet auf „Hoch“ aggressiver, was in Bewegung auffällt. Auch je nach Kameraperspektive können die Unterschiede unterschiedlich groß sein. Davon abgesehen konnte die Redaktion zumindest in der Testumgebung keine weiteren Differenzen erkennen.

Ganz anders ist das beim Mittel-Preset, das gegenüber „Hoch“ ordentlich zurückfällt. So leiden zum Beispiel die Texturdetails massiv, viele Objekte sehen deutlich unschärfer aus. Darüber hinaus fällt die Geometrie einiger Objekte simpler aus und die Sichtweite der Vegetation ist reduziert. Außerdem flackern die Schatten unangenehm in Bewegung. Entsprechend ist es ratsam, die Grafikdetails, falls möglich, nicht weiter als bis zum Hoch-Preset zu reduzieren.

Der Wechsel vom Ultra- auf das Hoch-Preset bringt kaum mehr Performance. Die Radeon RX 7900 XTX legt gerade mal 2 Prozent zu, die GeForce RTX 4080 kaum bessere 4 Prozent. Erst das Mittel-Preset bringt einen höheren Leistungsschub: 21 Prozent mehr FPS sind bei der Radeon und der GeForce zu messen.

Da die 21 Prozent nur mit einer sichtbar schlechteren Bildqualität zu erkaufen sind, stellen Grafik-Presets nur eine Notlösung in Baldur's Gate 3 dar. Limitiert die Grafikkarte, ist temporales Upsampling entsprechend die deutlich bessere Lösung – und das zeigt, dass AMDs FSR 2 nicht schnell genug implementiert werden kann und eigentlich schon längst verfügbar sein sollte. Aktuell kann hier nur auf Nvidias DLSS zurückgegriffen werden.

Grafik-Presets im Vergleich – 3.840 × 2.160
  • AMD Radeon RX 7900 XTX:
    • Niedrig-Preset
      154,4
    • Mittel-Preset
      120,7
    • Hoch-Preset
      100,1
    • Ultra-Preset
      97,7
  • Nvidia GeForce RTX 4080:
    • Niedrig-Preset
      146,8
    • Mittel-Preset
      112,9
    • Hoch-Preset
      93,2
    • Ultra-Preset
      89,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die Ladezeiten

Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt dreimal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache liegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Falls das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.

Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 9 7950X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.

So schnell lädt das Spiel
In das Hauptmenü Vom Menü zur Testsequenz Shader-Kompilierung
24,5 Sekunden 22,5 Sekunden Nein

Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität

Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion keine Zeit, bei Technik-Tests die Performance der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch immer eine generelle Einordnung der Kompatibilität. Wie sie ausfällt, findet sich hier im Artikel.

Steamdeck-Kompatibilität für Baldur's Gate 3
Steamdeck-Kompatibilität für Baldur's Gate 3 (Bild: Steam)