X (Twitter) bald kostenpflichtig?: Musk spricht von kleinen, monatlichen Zahlungen

Andreas Frischholz
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X (Twitter) bald kostenpflichtig?: Musk spricht von kleinen, monatlichen Zahlungen
Bild: TwitterX: Elon Musk

Nutzer von X (ehemals Twitter) könnten bald verpflichtet sein, monatlich eine kleine Summe zu zahlen, wenn sie den Kurznachrichtendienst nutzen wollen. Das zumindest erklärte Elon Musk in einem Gespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu, berichtet CNBC.

Wie üblich sind solche Aussagen von Musk mit Vorsicht zu bewerten. Von außen lässt sich kaum abschätzen, ob es sich um ernstgemeinte Pläne, einen Testballon oder einen Scherz handelt. Dass er in einem Gespräch mit Benjamin Netanyahu von einem solchen Vorhaben berichtet, verleiht diesem aber bereits mehr Gewicht, als es etwa bei einem Tweet der Fall wäre.

Kleine Zahlung im Kampf gegen Bots

Allzu konkret wurde Musk dennoch nicht. Laut CNBC sagte er lediglich, X plane „eine kleine monatliche Zahlung für die Nutzung der X-Systeme“, um die „riesige Armee“ an Bots zu bekämpfen, die auf der Plattform aktiv sei. Details zu potenziellen Preisen machte er nicht, sondern sprach lediglich von einer niedrigen Preisgestaltung („lower tier pricing“). Ebenso wenig ist klar, ob tatsächlich alle zahlen müssen oder es sich nur um einen spezifischen Tarif im Blue-Abodienst handelt.

Völlig neu ist die Idee nicht. Bereits im November 2022 meldete Platformer, Musk habe mit einem Investor diskutiert, ob man Twitter hinter einer Paywall verschwinden lassen soll. Zu diesem Zeitpunkt war aber nicht klar, wie ernsthaft er die Pläne verfolgen will.

Erstaunlich sind die Pläne in jedem Fall. Traditionell leben soziale Netzwerke davon, dass sich möglichst viele Nutzer kostenfrei registrieren, weil das Geschäftsmodell über Werbeschaltungen erfolgt. Sollten alle Nutzer künftig zahlen müssen – und selbst wenn es nur Kleinstbeträge sind –, dürfte es sowohl die Anzahl der aktiven Nutzer als auch die Reichweite beeinflussen. Allerdings überraschte Musk bereits mit den Leselimits, durch das die Anzahl an Beiträgen pro Tag begrenzt wurde, die Nutzer sehen können. Diesen Schritt rechtfertigte er mit Daten-Scrapern.

Musk machte zudem Angaben zur Anzahl der Nutzer, die auf X aktiv sind. Monatlich sollen es 550 Millionen sein, die 100 bis 200 Millionen Beiträge pro Tag schreiben. Vergleichbar mit den alten Twitter-Zahlen sind diese Werte aber nicht, da etwa nicht klar ist, inwieweit es sich bei den Konten um Bots handelt. Im Mai 2022, also vor Musks Übernahme, hatte Twitter eine „durchschnittlich monetarisierbare täglich aktive Nutzerschaft“ von 229 Millionen.

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