Nvidia-Quartalszahlen: 206 Prozent mehr Umsatz, 1.259 Prozent mehr Gewinn

Volker Rißka
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Nvidia-Quartalszahlen: 206 Prozent mehr Umsatz, 1.259 Prozent mehr Gewinn
Bild: Nvidia

Zu Wochenbeginn ein Aktienhöchststand, nun der Paukenschlag bei den Quartalszahlen: Nvidia stampft alle alten Rekorde ein – und kein Ende in Sicht. Nicht nur wurde das zurückliegende Quartal bei Umsatz und Gewinn über allen Prognosen abgeschlossen, das Weihnachtsquartal soll noch mehr bringen. China spielt quasi keine Rolle.

13 Mrd. USD mehr Umsatz, 9 Mrd. USD mehr Gewinn

Es sind schlichtweg beeindruckende Zahlen, die Nvidia liefert. Vor einem Jahr lag der Umsatz im dritten Quartal des Nvidia-Fiskaljahres 2022 bei 5,93 Milliarden US-Dollar. Im dritten Quartal dieses Jahres sind es 18,21 Milliarden US-Dollar (plus 206 Prozent). Der Nettogewinn stieg von 680 Millionen US-Dollar auf unglaubliche 9,24 Milliarden US-Dollar (plus 1.259 Prozent). Der Umsatz- und Gewinnverlauf im nachfolgenden Diagramm wirkt surreal.

Nvidia: Umsätze und Erlöse seit Q1/2006 (Fiskaljahr)
-4003.6807.76011.84015.92020.000Millionen US-Dollar Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018Q1/2019Q3/2019Q1/2020Q3/2020Q1/2021Q3/2021Q1/2022Q3/2022Q1/2023Q3/2023Q1/2024Q3/2024

Hopper &Co ziehen den Wagen

Natürlich ist es die Profi-Sparte rund um Hopper und Grace, die das aktuelle Zugpferd von Nvidia ist. Über 14,5 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte das Unternehmen allein dort in den 90 Tagen der Berichtsperiode. Und dabei wurden viele der neuen Produkte erst seit einigen Monate in großen Stückzahlen ausgeliefert, fielen also möglicherweise noch gebremst in das Quartal. Neue Produkte wie Nvidia H200 werden bis Mitte des nächsten Jahres vorbereitet und dürften, sofern der AI-Boom anhält und Nvidia liefern kann, weiterhin für hohen, wenn nicht noch höheren Umsatz sorgen.

Denn unterm Strich ist Nvidia noch immer durch zu geringe Kapazität eingebremst. Das Unternehmen könnte also problemlos noch mehr verdienen, wenn es insbesondere mehr Packaging-Kapazitäten geben würde. Daran arbeitet TSMC, doch erste Resultate werden bis Ende des kommenden Jahres auf sich warten lassen.

25 Prozent Umsatz aus China brechen weg

Weil Nvidia eh nicht so viel fertigen kann, wie der Markt nachfragt, sind letztendlich auch die GPU-Sanktionen der USA gegenüber China für Nvidia kein Problem: Zwar wird der Umsatz in China deutlich einbrechen, erklärte das Unternehmen, und da der Anteil bisher ziemlich groß gewesen ist (20 bis 25 Prozent im Datacenter-Bereich, sagt Nvidia), klingt das nach einem Dämpfer für das Finanzergebnis. Doch da die Nachfrage weltweit so hoch ist und andere Kunden die „China-Ware“ ohne zu zögern abnehmen, bedeutet es kurzfristig dennoch keine Auswirkungen auf das Geschäft insgesamt. Langfristig sei das eventuell aber anders und werde gerade evaluiert, erklärte Nvidias CFO.

We expect that our sales to these destinations will decline significantly in the fourth quarter of fiscal 2024, though we believe the decline will be more than offset by strong growth in other regions.

Nvidia

Auch GeForce wieder stark

Die zwischenzeitlich von einigen Gazetten wegen dem starken Profi-Geschäft als „am Ende“ titulierte GeForce-Sparte zeigt sich ebenfalls zurück in alter Stärke. Mit über 2,85 Milliarden US-Dollar Umsatz fielen nur noch die extrem starken Corona-Mining-Quartale höher aus. Binnen eines Jahres hat sich der Umsatz um über 80 Prozent erhöht. Wenig Bewegung gibt es hingegen in den anderen Bereichen.

Nvidia-Umsatz nach Sparten in den letzten Quartalen
Nvidia-Umsatz nach Sparten in den letzten Quartalen (Bild: Nvidia)

Nächster Umsatzrekord im vierten Quartal

Und wie geht es weiter? Natürlich nach oben. Für das vierte Quartal erwartet Nvidia einen Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar, die Gewinne dürften sprudeln.