Ich würde es nicht so sehr einschränken wie du. Es gibt durchaus noch mehrere Kombinationen aus Kamera + Objektiv bei dem KB Sinn machen kann.
Beispiele:
1. Festbrennweiten f/1.2 oder f/1.4 an KB. Da gibt es meines Wissens nach keine (günstigen) Alternativen an Crop-Kameras. Für µFT bräuchte man f/0.6 bzw. f/0.7, bei APSC könnte man sich ein f/0.95 kaufen.
Da gibt es beispielsweise manuelle Objektive von Zhongyi Mitakon, mit 35mm f/0.95 oder 50mm f/0.95. Das 35mm f/0.95 ist deutlich teuer als ein 50mm f/1.4 an KB, zum Ausgleich ist das 50mm f/0.95 günstiger als ein 85mm f/1.4 an KB.
Nur hat man bei den KB Objektiven immer einen AF mit dabei und es sind die Objektive der Hersteller. Wenn man MF nicht scheut, könnte man auch ein Samyang/Walimex 85mm f/1.4 an KB nutzen.
2. Nicht nur bei f/1.2 bzw. f/1.4 könnte KB Sinn machen, sondern auch bei FB mit f/1.8. Für diese Lichtstärke müsste man an APSC ein f/1.2 und an µFT ein f/0.9 Objektiv verwenden. Diese gibt es durchaus, aber auch diese sind wieder recht teuer.
3. Abgesehen von FB gibt es noch Zoomobjektive, bei denen KB seine Vorteile ausspielen kann. Will man ein 24-70 f/2.8 oder ein 70-200 f/2.8 [KB] sieht es bei Crop-Kameras schlecht aus.
Es gibt zwar das sehr gute Sigma 18-35 f/1.8, aber dieses stellt dann "nur" ein 27-52 f/2.7 dar. Somit ist der Brennweitenbereich doch etwas eingeschränkter als bei den KB Objektiven.
Eine wirkliche Entsprechung für ein 70-200 f/2.8 [KB] an Crop-Kameras gibt es meines Wissens nach nicht. Soviel ich weiß nur ein Sigma 50-150 f/2.8 ( 75-225 f/4.2 [KB]) bzw. das genannte Olympus 35-100 f/2 (70-200 f/4 [KB]). Auch da habe ich oben mal geschrieben, dass man mit KB Objektiven durchaus preiswerter unterwegs sein kann.
Ein weiteres Zoomobjektiv wäre noch ein 24-105/120 f/4 [KB], da gibt es von Olympus ein 14-35 f/2 welches aber nur ein 28-70 f/4 darstellt.
4. Relevant kann durchaus auch das Abblenden sein. Wenn man an Crop-Kameras mit Offenblende arbeiten muss z.B. f/1.8 kann man mit einem entsprechenden Objektiv an einer KB Kamera noch auf f/2.8 abblenden und verbessert damit die Abbildungsleistung dieses Objektivs. Mir ist zwar bewusst, dass bei einer Crop-Kamera nur ein innerer Abbildungskreis des Objektivs verwendet wird und somit die Objektivfehler minimiert werden. Dafür vergrößert man dieses Abbildung mit einer Crop-Kamera digital und erkennt somit deutlich schneller die schwächen des Objektivs.
Ich hatte in Foren oft den Eindruck, dass bei der Nikon D800 und deren Nachfolger, oft von der hohen Pixeldichte gesprochen wurde. Hier wurde dann immer gesagt, dass die verwendeten Objektive sehr, sehr gut sein müssen.
Nur hatte ich nie den Eindruck, dass dies bei der D7000 angesprochen wurde, welche ebenfalls ca 36MPixel auf einen KB Sensor hatte.
Jetzt haben wir mittlerweile schon Crop-Kameras mit 28MPixel (Samsung) aber auch da habe ich nicht den Eindruck, dass es groß gesagt wird, dass man sehr gute Objektive für solche Sensoren braucht. Wenn man die Auflösung ausreizen will. Da müssten die Hersteller der Objektive also noch deutlich zulegen, damit man solche Auflösungen auch wirklich nutzen kann.
Das war jetzt alles sehr technisch, liegt aber auch etwas an der Fragestellung.
Bevor aber jemand etwas falsches denkt, ich will hier nicht absolut pro KB sprechen. Ich will nur, dass man sich Gedanken macht und dann für sich selbst eine möglichst sinnvolle Lösung findet, welche Kamera mit welchem Sensor zu einem passt.
Denn KB ist nicht die Lösung für alle, genauso wenig wie es APSC oder µFT ist