News Adapter-Karte von Asus: Zweimal USB4 mit 40 Gbit/s und 60 Watt nachrüsten

HageBen schrieb:
Im Kabel fehlt nur eine Schirmung um eben dieses Adernpaar, schon könnten zumindest in eine Richtung mehr Daten durch.
Möglich ist das. Hat Nvidia mit VirtualLink ja auch schon gemacht. Erfordert aber noch mehr Änderungen an den Kabeln. Da sind nur 2 Adern für USB2 drin. Nvidia nutzt die beiden gespiegelten Sätze an USB2 Pins um darüber 2 weitere differentielle Adernpaare zu haben für insgesamt 6 Lanes. Wurde halt vom USB-C Standard nicht vorgesehen. Sonst hätten sie die Pins ja auch einfach als TX3 und RX3 bezeichnen können etc.
Vllt kommt das noch wenn sie sonst nicht mehr weiterkommen. Vllt taugt die Andordnung der Pins nicht für die Signalqualität die sie möchten. Wer weiß.
Tigerfox schrieb:
Also geht USB mit 5Gb/s aufwärts nur mit 2-Lane DP und bei 4-Lane geht nur USB2.0.
Korrekt.
Tigerfox schrieb:
liefert der Alternate Mode aktuell 20Gb/s USB und bis zu 40Gb/s DP ggü 40Gb/s USB maximal, bald dann je 40Gb/s USB und 40Gb/s DP ggü. 80Gb/s USB oder 120/40.
Dem kann ich nicht folgen.
DP Alt mode sieht nicht irgendeine Kombination von anderen Verbindungen vor sondern explizit nur USB (für Daten). Für ein simples Dock Setup. Dabei ist die USB Datenrate hart limitiert und die DP Bandbreite ist auch halbiert.
TB/USB4 erlaubt eine völlig dynamische Aufteilung. Die kannst 25.9 GBit/s für DP nutzen, oder auch 25.9+8.64 GBit/s, während du eine USB3 Verbindung hast (auch mit aktuellen DP Geschwindigkeiten schon), während DP Alt mode + USB3 hart auf 12,94 GBit/s limitiert ist. Und ja, wenn nach DP weniger als 10 GBit/s übrig sind, wird die USB3 Verbindung halt langsamer, kann aber den gesamten Rest nutzen. Mit der statischen Aufteilung von DP Alt mode, wenn 12.94 GBit/s für DP nicht mehr ausreichen, musst du von 10GBit/s USB3 runter auf 480 MBit/s USB2. Und dazwischen gibt es nichts.
Mit PCIe kann man auch deutlich mehr Bandbreite für Daten nutzen. Und der USB4 Standard beschreibt auch schon eine sehr spezielle USB3 Verbindung die arbiträr schnell sein kann, bis hin zur maximalen USB4 Bandbreite. Gibt es nur in der Praxis noch nicht und auch TB5 scheint das nicht vorzuschreiben.

Tigerfox schrieb:
was bisher auf dem Markt USB mit 20Gb/s liefert, genau das
Ja. Und wie viele von den SSDs damit sind geplagt von Fehlerberichten, Instabilitäten, Hersteller die nur hoffen ihren alten Bestand noch verramschen zu können, weil Fehler in der gesamten Serie gefunden worden...
Und wenn du das Gehäuse selbst drum herum baust um die SSD kann man das ja auch wenn nötig oder gewünscht wechseln, ohne die SSD wegwerfen zu müssen.

Seit USB4 existiert ist USB3 20G halt relativ wertlos. Es ist aufwendiger als 10G, wegen den 2 Lanes und du brauchst einen sehr komplexen Chip der USB3 übersetzt zu was auch immer auf der anderen Seite hängt auf nun doppelter Geschwindigkeit. Bisher wird das eigentlich ausschließlich für NVMe SSDs gemacht, die nativ PCIe haben. Mit USB4, wo man entweder gleich PCIe tunnelt, wo der Controller kaum etwas besonderes machen muss, vollkommen universell für alle PCIe Geräte ist oder die schon existierenden USB3-NVMe Controller als Fallback für USB3 Hosts genutzt werden können ist das halt viel zukunftsträchtiger.

Die Entwicklungszeiten haben sich halt überschnitten. USB3 20G war schon fast fertig als klar wurde dass es im Vergleich zu USB4 halt fast wertlos ist. Geht schon los, dass USB4 weniger Anforderungen an die Kabel stellt. Die meisten 5G / Gen 1 USB-C Kabel sollten USB4 20G mitmachen. Während es für USB3 20G immer die 10G / Gen 2 Kabel braucht. Ja ist doof. Aber wir sehen ja, dass USB3 20G voll auf dem Abstellgleis ist. Selbst TB5 schreibt es nicht vor und Intel hat schon TB4 Ports die USB3 20G sprechen. Ob das jetzt ist, weil sie es für den Kunden einfacher machen wollen, der Hardwareaufwand nicht gerechtfertigt ist für einen langsameren Standard oder sie einfach nur faul sind ist egal. Wenn du dich heute damit befasst, ist USB4 in 99% der Fälle die bessere Wahl. Und das hat sich auch schon vor 2 Jahren abgezeichnet, als Mainboards gerade erst angefangen haben mit USB3 20G.
Tigerfox schrieb:
Soweit ich das verstehe, unterscheiden sich diese noch vom Minimum der USB4-Spezifikation und soweit ich dich verstehe, wird es keine USB4-Geräte geben, die nicht 20Gb/s pro Lane und 40Gb/s auf zwei Lanes unterstützen.
Der USB4 Standard sieht 20G als 2x10G vor. Das geht garantiert über jedes 10G USB-C Kabel und soll sogar über die meisten USB3 5G Kabel gehen (USB-C natürlich). Alle existierenden TB3 und USB4 Controller können auch diese Geschwindigkeitsstufe. Wenn du also kein Gen 3/TB4/USB4 40G Kabel zur Hand hast, gehen die selben Funktionen, nur langsamer, auch über ein günstigeres USB-C Kabel.
Wird es jemals Geräte geben die das als Maximum haben? Keine Ahnung. Intel hatte ja TB3 schon vorher, wo sich 20G nicht durchgesetzt hat. Es scheint, dass der Aufwand überhaupt USB4 hinzubekommen so nah an 40G dran ist, dass es sich wohl für die meisten Hersteller nicht lohnt das zu machen. ZB auch eine Überlegung: jeder Chip hat Entwicklungskosten. Lohnt es sich einen kleinen, günstigeren Chip zu entwickeln, wenn der größere Chip das auch alles abdeckt? Nur wenn es sich gut genug verkauft...
Vllt kommen wir irgendwann da an, dass jeder USB-C Port mindestens 20G ist. Und 40G+ bleibt Premium. Intel dokumentiert, dass du ihre mobilen CPUs genau so verbauen könntest. Da spart sich der Hersteller dann schon etwas am Mainboard, wenn es 40G nicht machen muss. Aber die CPU hat so oder so 40G. Also wenn, dann Tippe ich eher auf Geräte / Peripherien, nicht Hosts. Da ist ja bisher fast alles Intel, die effektiv die gleiche Technik die sie in die Host-Seite stecken auf der Device Seite wiederverwenden. Gibt ja erst wenige USB4 Chips von nicht-Intel wie der Via VL830 oder jetzt der ASM2464PD. Vllt kommen da auch irgendwann günstigere 20G-only Chips für speziellere Anforderungen.
Tigerfox schrieb:
Das war schon bei TB1 so und hat sich seitdem nicht verändert. Wenn das nur eine Software-Sache ist, wäre es ärgerlich.
Ich habe es selber nicht gesehen, weil ich hauptsächlich Windows nutze und mein Windows nicht so überarbeiten wollte, dass die Firewall gar nicht mehr läuft. Aber gab (vorsichtig zu genießende Berichte), dass du zwischen 2 Linux PCs auch schon jetzt locker über die 10G hinaus kommst und in die Nähe der 20G.
Ich vermute das hier von Herstellern 10G angegeben wird ist mehr so wie die Angaben zu DP Ports: da steht dann 4K60 supported dabei. Aber in Wahrheit ist dem DP Port das sowas von schnuppe und es wird nur angegeben, weil es etwas ist, das in der Praxis von vielen Leuten angetroffen wird, aber nicht weil das irgendein technisches Limit des Ports wäre...
 
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@Ray519 magst Du nicht zufällig mal für / mit Computerbase einen Artikel schreiben der USB ausführlich und verständlich erklärt? Weil deren Artikel sind nur so semi gut, weil sie offensichtlich selbst nicht recht bescheid wissen. Und das Unverständnis dadurch, wie unter fast jedem Artikel im Forum zu lesen.
Also nicht nur was für Endkunden so gedacht ist (USB4 40G basta!), sondern schon auch ein wenig die nerdigeren Details (wie funktionieren die alt modes, Tunnel, ect).
 
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Grundsätzlich kann ich das gerne versuchen. Habe auch schon ein paar mal drüber nachgedacht.
Bin mir da aber unsicher mit der Ausrichtung / Fokus.
Einen Artikel "Wie sind die ganzen Spec-Versionen gedacht sind / was bedeuten sie nicht" könnte ich einfach schreiben.
Bei einem Artikel über USB-C / USB / USB4 befürchte ich dass das so ausartet wie mein letzter Artikel. Also, dass was ich von mir aus schreibe zu technisch wird und die meisten Leute abhängt oder mehr verwirrt als das es klärt. Und wenn ich das versuche zu vereinfachen, lande ich automatisch dabei dass Dinge so stark vereinfacht werden, dass sie technsich gesehen eigentlich falsch sind und man den Artikel deswegen kritisieren könnte (solche Vereinfachungen fallen mir eig. nur für ganz bestimmte Fragen ein).
TL;DR; ich weiß nicht wie ich es unter einen Hut bringen könnte sowohl die technischen Details für Interessierte anzureißen (soweit ich die denn weiß), aber gleichzeitig alle an den technischen Details nicht interessierten Nutzer nicht komplett abzuschrecken.

Und dann bleibt noch das CB ja genau solche Artikel geschrieben hat und ich denen zumindest in Teilen widersprechen würde. Da weiß ich nicht wie sehr es sich lohnt dann im Forum einen 2. Artikel zu haben der das gleiche abdeckt (und ich mit Sicherheit nicht die Motivation habe den Artikel so zu bebildern, dass man ihn als "rundum besseren Ersatz als den CB-eigenen Artikel" nehmen könnte, wenn denn überhaupt genügend Leute meiner Variante glauben schenken würden.) Wenn CB selbst daran Interesse hätte sieht das natürlich anders aus.

Wenn ich mir konkreter vorstellen kann, welche Unterkapitel da drin wären und dass die noch jeweils einer Zielgruppe helfen, schreibe ich sowas eigentlich gerne.
 
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Also ich meinte das der Artikel auf der Hauptseite erscheint, weil in den Tiefen des Forums findet das leider kaum jemand. Und dann wäre natürlich das mindeste, dass da jemand von computerbase mitwirkt zB MichaG und Jan. Du das Wissen über usb und sie wie das cb-user gerecht wird/bleibt. Und die beim nächsten eigenen Artikel selber auch besser bescheid wissen. Widersprechen müsste sich dabei auch nichts. Bei der Aktion könnte man die alten Artikel ersetzten oder aktualisieren und dann ähnlich der Prozessor-Rangliste anpinnen. Selbst unter Themen findet man #USB und #USB4 kaum..
 
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Wie gesagt, wenn CB daran Interesse hat, kann man da gerne drüber reden. Aber das ist nichts was ich beeinflussen könnte. Ich alleine könnte höchstens einen Leserartikel ins Forum schreiben. Oder auf irgendeine andere Seite mit Userinhalten (wäre schon extrem verlockend für mich, wenn ich mir schon hier Mühe geben würde das direkt auf Englisch zu schreiben. Ist ja nicht so als ob das Problem international nicht genauso existiert. Nur habe ich da keine spezielle Seite im Auge).
Btw. ich habe mir grad mal eine Outline geschrieben mit Überschriften und Stichpunkten für die Kapitel. Das Dokument hat schon 120 Zeilen. Das auszuformulieren wird schon ein extrem langer Text. Das macht dann auch schon keinen Spaß mehr irgendwo zu schreiben, ohne einen richtig guten Editor oder Format für lange Texte...
 
Finde ich sehr nett. Ich benutze für alle meine Laptops und Geräte ein Thunderbolt 3 Dock an welches meine beiden Displays, LAN, Peripherie etc. angeschlossen wird. Wenn ich also nochmal auf die Idee kommen sollte, einen PC zu bauen und hier hin zu stellen, wäre auch dieser mit nur einem Kabel an meine gesamte existierende Hardware angeschlossen.
 
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mkossmann schrieb:
Laut Preisvergleich etwas mehr als ein Viertel aller Monitore auf dem Markt.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass drei Viertel aller Monitore, die derzeit angeboten werden, es nicht unterstützen.
Und wenn man alle derzeit im Einsatz befindlichen Monitore heranzieht (viele nutzen Monitore 10 Jahre oder länger), dürften 90 Prozent oder mehr das Feature nicht unterstützen.
Ergänzung ()

pseudopseudonym schrieb:
Du meinst diese teuren Kabel für unter 10€ (https://www.amazon.de/ELUTENG-Displayport-(Thunderbolt-LCD-Fernseher-USB-C-Laptop/dp/B088B3ZFS3/)? Und ja, die funktionieren. Nutze ich selbst manchmal für einen über 10 Jahre alten Monitor.
Die Frage ist, WIE kompatibel das ganze ist. Kann es jeden Betriebsmodus von Display Port?
Wir nutzen ähnliche Adapter für die Übersetzung von HDMI auf Display Port oder anders herum und leider laufen die nicht immer reibungsfrei an unseren alten 16:10 Monitoren.
 
Weyoun schrieb:
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass drei Viertel aller Monitore, die derzeit angeboten werden, es nicht unterstützen.
Und wenn man alle derzeit im Einsatz befindlichen Monitore heranzieht (viele nutzen Monitore 10 Jahre oder länger), dürften 90 Prozent oder mehr das Feature nicht unterstützen.
Auch wenn dein Monitor älter ist, sollte es trotzdem funktionieren. DP leitet dein Signal über USB an deinen Laptop. Sofern man solch alte Monitore hat, kommt man ohnehin nicht mit moderner Technik in Berührung. Spätestens wenn man neue Laptops kauft, holt man entweder einen Adapter oder man wirft eher den Monitor weg, als dass man einen so alten Monitor noch behält. Aber wie gesagt, es funktioniert an allen mit Monitoren mit DP, soweit ich das getestet habe.
 
Weyoun schrieb:
Die Frage ist, WIE kompatibel das ganze ist. Kann es jeden Betriebsmodus von Display Port?
Wir nutzen ähnliche Adapter für die Übersetzung von HDMI auf Display Port oder anders herum
Das sind keine aktiven Adapter. Das sind einfach nur Kabel, die die DP-Lines auf einen anderen Stecker geben. Dementsprechend kompatibel ist es auch. Hab sowas gelegentlich auf 1920x1200 laufen, als auch permanent auf UHD.
 
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Voll passiv? OK, dann ist die Maximallänge des Kabels sicherlich stark limitiert.
 
Was glaubst du wie normale DP Kabel funktionieren? DIe sind genauso passiv.

Wenn du dir Sorgen über die Länge machst, kauf USB-C auf DP Kabel. Die müssen ja offensichtlich auf die Länge die sie haben ausgelegt sein. Aber klar, wenn du USB-C auf DP Adapter kaufst und dann mit deinem eigenen 5m passiven Kabel kommst das laut Standard schon fragwürdig und mehr Glücksspiel ist, ob es denn funktioniert, mag das mit dem zusätzlichen Adapter gerade so nicht mehr gehen. Aber das sollte dann meist mehr am Kabel als am Adapter liegen.

Und technisch gesehen nicht voll passiv. Da ist ein PD-Controller im Kabel, der verhandeln muss, das DP genutzt wird. Das eigentliche DP Signal wird aber nicht manipuliert etc. und deshalb nicht eingeschränkt.
 
Weyoun schrieb:
Voll passiv? OK, dann ist die Maximallänge des Kabels sicherlich stark limitiert.
Wieso? Da ist doch bloß an einem Ende ein anderer Stecker drauf.
 
Ohne aktive Verstärkung kann das Kabel nicht besonders lang ausfallen. Meist ist bei 1,2 m Schluss. Ob das immer reicht?
 
Weyoun schrieb:
Ohne aktive Verstärkung kann das Kabel nicht besonders lang ausfallen. Meist ist bei 1,2 m Schluss.
Und wo stamt diese Weißheit her?
Es gibt mehr als genügend Vesa zertifizierte, völlig passive 3m und 4m DP Kabel mit HBR3 (Oder DP8K, der Name den die Vesa für Endkunden vorsieht für solche Kabel).
 
Reine DP Kabel. Deshalb habe ich nach einer Quelle gefragt, woher du hast, dass USB-C DP Kabel nicht genauso lang sein können.
 
wieso ist der usb4-header (bzw früher tb-header) nicht standardisiert und auf jedem mainboard vorhanden?
oder noch besser direkt über pcie ?
 
Weyoun schrieb:
Ohne aktive Verstärkung kann das Kabel nicht besonders lang ausfallen. Meist ist bei 1,2 m Schluss. Ob das immer reicht?
Ähhh, das ist doch bei normalen Displayport genauso, weil eben nur der Stecker anders ist.
Und doch, oft gehen auch längere Kabel. Sonst hätte ich ein Problem.
 
alyk.brevin schrieb:
wieso ist der usb4-header (bzw früher tb-header) nicht standardisiert und auf jedem mainboard vorhanden?
Weil es Software-Support im BIOS braucht, den der Mainboard Hersteller dort einbauen und testen muss. Fängt schon dabei an dass die TB/USB4 Controller nur in ganz bestimmten Kombinationen an PCIe Ports vom Chipsatz gehen und das Mainboard das so vorsehen muss (für die Sicherheit, DMA Isolation von TB/USB4 PCIe Geräten).

Intel scheint keine strickten Vorschriften aufzuzwingen, dass der Software-Support immer da sein muss (könnten sie vermutlich eh nicht durchsetzen, wenn sie nicht auch ein exaktes Mainboard vorschreiben), genauso wie sie die Pins nicht alle vorschreiben.

Nur 4-5 Pins scheinen notwendig zu sein, so wie Intel ihre TB Controller gebaut hat. Die weiteren Pins sind zum Stromsparen etc. da. Asrock lässt die zB auch immer noch weg. Aber auch wenn alle Pins Herstellerübergreifend die gleichen Beschriftungen / Zwecke haben, heißt das nicht, dass die elektrisch kompatibel wären.

Und auch von den 4-5 Pins braucht man theoretisch nicht alle, wenn man die Karte so baut, dass der Controller immer erreichbar ist oder über PCIe selbst konfiguriert werden kann. Da wissen wir nicht ob Intel's Datenblätter das erlauben würden. Auch weiß ich nicht wie viel über diese Konfigurationsleitungen überhaupt noch geht. Bei den alten Karten wurde darüber der Sicherheitsmodus programmiert (also alle PCIe Geräte sofort erlauben oder auf Nutzerbestätigung warten oder nur DP Geräte...). Das gibt es aber mittlerweile eigentlich gar nicht mehr. Bei modernen Karten bleiben die isoliert, bis das OS bereit ist und die Sicherheitsmodi in den TB/USB4 Controllern machen keinen Sinn mehr.

Wenn man die PCIe Spec zu Hot-Plugging ließt, dann sagt die, dass man eine separate Leitung / Taste etc. braucht dafür. Mit dem Zweck dem Mainboard zu sagen "jetzt habe ich die neue PCIe Karte vollständig eingesteckt und sicher verschraubt, jetzt fang an mit der zu reden". Dh. dafür war vom Anfang an von PCIe eine zusätzliche Leitung vorgesehen, die im PCIe Stecker selbst nicht drin ist (weil der Admin ne Taste auf dem Board drücken soll wenn er fertig ist). Auch wenn das ganze bei TB/USB4 mehr virtuell ist und der TB-Controller selbst, der genau das signalisiert nicht selbst "ausgesteckt" wird oder zur Laufzeit "eingesteckt" werden müsste.

Der Rest vermute ich folgt dann dem Gedankengang: Wenn wir eh schon ein zusätzliches Kabel brauchen, warum dann den riesigen Aufwand treiben um ganz simple Signale virtuell über PCIe zu jagen anstatt einfach noch ein paar mehr Leitungen dazu zu nehmen. Auch vermute ich, dass Intel da zuerst an Notebooks und NUCs gedacht hat, als sie sich das ausgedacht haben. Da ist der Chip direkt auf dem Mainboard. Und ein paar extra Leitungen für langsame Signale fallen da quasi nicht auf, gegenüber dem Aufwand irgendwie ein Fake-PCIe Gerät zu designen mit dem man diese simplen Signale ersetzen kann. TB ist in mobilen Geräten ja immer noch um Welten verbreiter als im Desktop. Docking braucht halt kaum jemand im Desktop-Bereich. Und schnelle Komponenten kann man oft besser intern verbauen als extern.

Zu RTD3 (dem Stromspar Zeugs das wohl für Notebooks mit Modern Standby verpflichtend zu sein scheint) weiß ich nicht genau, ob das selbst zwingend über separate Leitungen gehen muss oder auch genauso gut anders gemacht werden könnte. Müsste man mal mit anderen Geräten vergleichen (WLAN, SSD, Eingabegeräte in Notebooks).

Also zu 95% Designentscheidungen von Intel. Ob der letzte Rest wegen PCIe einfach so sein muss oder mit großen Aufwand weggelassen werden könnte weiß ich nicht. Vermutlich ja, aber es lohnt sich nicht für so einen Spezielfall.

Wir sehen ja, da wo TB/USB4 beliebt ist wandert es einfach in die CPU selbst. Und dann ist das gar kein Thema mehr. Deshalb wird das vermutlich auch niemand für die externen Controller mehr ändern wollen. Entweder der Markt will es im Desktop nicht wirklich und es lohnt nicht es zu ändern. Oder es ist so beliebt, dass die CPU es direkt macht und dann kannst du Leitungen und Signale haben wie es am einfachsten ist, ist alles auf dem selben Silizium.
 
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Bei Desktops gibt es noch weitere Details, die interessant sind auch dann, wenn USB4/TB4 im Chipset bzw. CPU sind :
Wie und woher wird Diplayport zugeführt ? Intern über Motherboard/CPU ( und damit nur von IGP/APU) Oder über DP-in Ports am IO-Shield ?
Wie realisiert man einen Front-USB4 ?
 
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