Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
MIC778 schrieb:
Ich werfe jetzt einfach mal etwas in die Runde.

Ich kenne viele Deutsche in der Schweiz. Viele ticken bürgerlich, konservativ. Ich sage jetzt nicht RECHTS oder NAZIs. Ich kann da zum Glück noch differenzieren. Aber interessant ist, dass viele, die in Deutschland die Wahrheit nicht sagen dürfen oder den ganzen Schwindel der Merkel nicht mehr mittragen können einfach in andere Länder verreisen. Letzlich habe ich einen kennengelernt, der hat studiert und ist in die Schweiz gekommen. Er erzählt mir eigentlich ähnliches wie die anderen. Wenn Deutschland so weitermacht wie bisher, wird das Land an die Wand gefahren. Daher flüchten schon mal viele solange sie noch können. Von Nazis die studiert haben habe ich jetzt auch noch nie etwas gehört.

:)

Jo und die Schweizer sind total begeistert, dass so viele Deutsche mit solchen verqueren Vorstellungen dahin kommen. Deutsche sind dort gern gesehen, WENN sie den nicht solchen Blödsinn glauben und aus egoistischen und zum Teil im falschen glauben in die Schweiz einwandern. Die Schweizer sind nämlich bei weitem nicht so scheu was Zuwanderung angeht wie die Deutschen, den ohne sie, stünde die Schweiz heute nicht da, wo sie steht. Und das wissen glücklicherweise eine Menge Schweizer weswegen diverse Ideen, wie sie von einigen Deutschen und z.B. der AfD gefordert werden, regelmäßig bei Volksentscheiden abgeschmettert werden.

Ich kenne jedenfalls einige Schweizer, die Zuwanderer aus Deutschland skeptischer sehen als Zuwanderer aus dem Nahen Osten etc. den viele Deutschen kommen in die Schweiz mit Vorstellungen, über die die Schweizer nur den Kopf schütteln und zudem haben viele deutsche Zuwanderer kaum bis kein Wissen über das politische und soziale System der Schweiz.
 
@Mustis,

Linke Polemik gegen Europa und gegen den Euro, aha. Kein Linker hat grundsätzlich was gegen Europa und gegen den Euro, das Problem ist nur, das System dahinter. Europa wurde doch nicht aufgrund der Menschen und Völkerverständigung zusammengeführt, sondern nur wegen wirtschaftlicher Interessen. Wenn nicht das Wohl der Menschen, sondern nur die Kohle im Vordergrund stehen, dann haben natürlich Linke was dagegen, den Rechten ist sowas scheissegal, das ist klar. Es ist auch wie immer klar, dass Rechte dann von Polemik reden, weil sie anscheinend das Problem dahinter nicht verstehen können oder wollen?
 
Ne die ganzen Reisevereinfachungungen etc. sind alle für die Wirtschaft gemacht worden, nicht für die Bürger. Ich glaube die meisten haben schlicht schon vergessen, welche und wie viele Annehmlichkeiten die EU ihnen gebracht haben....

Davon abgesehen, gibt es genügend linke Positionen, die den Euro und die EU verteufeln, weil sie eben allzu gern glauben, dass dabei einzig wirtschaftliche Interessen von Großkonzernen vertreten werden. Nicht wenige in der SPD oder Ex-SPDler und ebensowenige aus der Linken haben sich gegen die EU ausgesprochen, teilweise komplett, manche nur in Teilen. Aber zu behaupten, eine linksgerichtete Politik sei durchweg pro EU ist ein Ammenmärchen. Genau genommen spricht die Linke ganz klar davon, dass die derzeitige EU für sie aufgrund der EU-Vertragsgrundlagen nicht in Frage kommt und das nicht nur wegen wirtschaftlicher Kritik sondern weit darüber hinaus. Wie eine EU nach Meinung der Linken aber aussehen soll, dass bleibt äußerst diffus. Klar ist nur, man ist gegen den Status Quo. Auch geht aus der Haltung der Linken hervor, dass nationalstaatliche Aspekte Vorrang zur EU haben sollen. Und das wird auch eben in diesem Kommentar klar. https://www.die-linke.de/partei/dok...ie-sozialstaatlichkeit-oekologie-und-frieden/

Für mich bleibt die Frage, wie man überhaupt eine EU etablieren will, wenn nationalstaatliche Haushaltspolitik stets Vorrang hat. Aber gut, die Linke wird schon wissen, warum sich nicht konkret wird, wenn es darum geht, wie die EU dann auch praktisch aus ihrer Sicht umgesetzt werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aktuelle Politische Lage:

Deutschland:
-Afd-Wähler
-Dumme Terror-Nazis
-cum-cum und Cum-Ex geschäfte seit 10 Jahren bekannt, aber nicht behandelt (weiterhin legal)
-Briefkastenfirmen zur Steuervermeidung, seit 10 Jahre bekannt aber nicht behandelt (weiterhin legal)
-Pflegeversicherungsbetrug (~1 Mrd jährlich) seit 3-5 Jahren bekannt, aber nicht behandelt
-Steuerhinterziehung und betrug bei Sozialabgaben durch "kleine" Gastronomie und Baugewerbebetreiber...weiterhin unbehandelt
-Angebliche Rentnerverarmung, trotz massiver Rentenerhöhung, und massiver Vermögenszuwächsen bei "armen" Rentnern - Wahlgeschenke und Panikmache statt Lösungen.
-Bundeswehr im Verteidigungsfall nicht Einsatzbereit, 75.000 Mann zuwenig, keine IT-Kompetenz, katastrophale Beschaffungslage
-BND zwischen übermütig und unfähig....
- Auslastung der schnell gezimmerten Flüchtlings Unterkünfte nur zwischen 30 und 60%


Russland und Nato:
-Ziehen Truppen im Grenzgebiet zusammen.
-Immernoch Krieg in der Ukraine
-Immernoch Krieg in Syrien

Amerika:
-Donald Trump oder Hillary Clinton

Europa:
-Ungelöste Staatsschulden und Wirtschaftskriese in Griechenland
-Ungelöste Finanzkriese
-Fehlendes Wachstum, Fehlende Inflation, EZB agiert Politisch, EZB finanziert Staatshaushalte -> EZB überschreitet Befügnisse
-Fehlende Konsequenz bei Staatsverschuldung, Frankreich weiter straffrei im Minus.
-Brexit: UKIP gewinnt in Wales.
-Regierungskrise in Spanien (Parlament aufgelöst)
-REchtsruck in Polen, Präsident soll mehr befugnisse ERhalten.


-Flüchtlingskrise auf Eis, DAnke Mazedonien für das Konsequente Schließen der Grenzen, ein erster Richtiger Schritt.
- 98% der Flüchtlinge aus Nahost ungeeignet für den europäischen Arbeitsmarkt.



Europa und Amerika:
-TTIP - Wem bringts überhaupt was?

Naher Osten:
-Aufstand im Irak
-Israel beschießt wieder den Gaza Streifen
-Türkei hätte am liebsten einen Offenen Krieg mit den Kurden.
-Türkei darf bestimmen ob jemand in Europa von "Völkermord" Spricht.
-In der Türkei verzögert Ministerpräsident Davotoglu ein "Ermächtigungsgesetz" für den Staatspräsidenten Erdogan: Davotoglu muss -gehen.
-Immernoch Krieg in Syrien
-Ölpreis immernoch zu niedrig (Bei plötzlichem Ansteigen droht ein Abwürgen der schwächelnden Weltwirtschaft)

Asien
-Japan mit immer neuer Rekordverschuldung, Fukushima nach 5 Jahren immernoch undicht
-China ohne Wachstum
-Territorialstreit zwischen Japan-China, China-Taiwan, Nordkorea-Südkorea

hornbach.jpg


Ach ja. In Der Flüchtlingsfrage bin ich weiterhin auf dem Standpunkt, dass ein temporäres Asyl für Kriegsflüchtlinge natürlich richtig ist.
Und es sollte auch von den reichsten Ländern getragen werden.



Allerdings muss die Einsicht kommen, dass kein Mensch einfach so das Recht auf ein besseres Leben hat. Auf Leben und seine Menschenwürde ja, aber nicht auf Reichtum.
Wenn ich sehe, dass der Nachbar ein Schöneres Auto fährt, darf ich es nicht klauen. Der Nachbar hat im Leben irgendwas besser gemacht als ich, vielleicht hatte er Glück. Ich darf nicht fordern, dass er es mir gibt, nicht das er darauf verzichtet.
Wenn in Europa die Menschen so wirtschaften, dass man sich einen hohen Lebensstandard sichern kann, dann kann niemand von Außerhalb kommen und das gleiche einfordern.
Alles andere wäre Diebstahl.
Wen man fordert, das Europa den Lebensstandard der Milliarden armen Menschen auf der Welt fördern soll, dann müsste es eigentlich heißen: Besetzt Kollonien.
Denn Scheinbar sind die Menschen im Nahen Osten und Afrika nicht fähig funktionierende Staaten und Wirtschaften zu errichten.
Also entweder überlässt man die Staaten für 50 Jahre komplett sich selber, oder man fängt an Ordnung in den Laden zu bringen.
Andersherum muss natürlich die Ausbeutung aufhören. Allerdings betrift die nur kleine bereiche. Das gewinnen von seltenen Erden und Uran, so wie die ausfuhr von Waffen und subventionierten "Lebensmittelabfällen" nach Afrika, so wie die Billig-Lohn Politik der Bekleidungsindustrie.
Totalitäre Regime sollten auch nicht durch zusammenarbeit legitimiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
KTelwood schrieb:
Andersherum muss natürlich die Ausbeutung aufhören. Allerdings betrift die nur kleine bereiche. Das gewinnen von seltenen Erden und Uran, so wie die ausfuhr von Waffen und subventionierten "Lebensmittelabfällen" nach Afrika, so wie die Billig-Lohn Politik der Bekleidungsindustrie.
Totalitäre Regime sollten auch nicht durch zusammenarbeit legitimiert werden.

"Kleine Bereiche"? Meinst du das ernst? Aus Afrika kommen Kaffee, Kakao, Baumwolle, Kautschuk, Schnittblumen, div. Obst und Gemüsesorten, gepuhlte (Nordsee-) Krabben, Klamotten, Gold, Kupfer, Mangan, Zinn, Erdöl, Diamanten, Chrom, Platin, seltene Erden und wahrscheinlich noch sehr vieles, was hierzulande unbekannt ist z.B. Automobilteile aus Nordafrika. Systematische Ausbeutung trifft's wohl eher, genauso wie in vielen Industrien Asiens.
 
Konsumverzicht und Recycling wäre das Stichwort.
Aber eben nicht die Ausfuhr von Schrott nach Afrika zur umweltunfreundlichen verwertung.i
 
KTelwood schrieb:
Konsumverzicht und Recycling wäre das Stichwort.

Fairer Handel macht mit Afrika mehr Sinn. Natürlich müsste auch die EU davon Abstand nehmen, dortige Länder als Müllkippen zu gebrauchen. Gleichzeitig muss dort die Landwirtschaft (durch Zurückhaltung der Industrienationen) gestärkt werden und auf die gekauften Fischereirechte, sollte die EU auch freiwillig verzichten. Ein anderes Problem ist der Waffenhandel, wenn dort mit Klunkern und Edelmetallen auch dt. Waffen für Kinderarmeen gekauft werden, müssen wir uns nicht über Flüchtlinge wundern.
 
KTelwood schrieb:
Aktuelle Politische Lage:
-Angebliche Rentnerverarmung, trotz massiver Rentenerhöhung, und massiver Vermögenszuwächsen bei "armen" Rentnern - Wahlgeschenke und Panikmache statt Lösungen.

massive Vermögenszuwächse bei armen Rentnern, ja genau. Hahahaha. Schön wär's. :daumen:

Die Realität ist doch etwas komplexer: Bereits heute gibt es Rentner, die gerade mal Renten auf Hartz IV Niveau bekommen. Die Quote ist zwar im Moment noch eher gering, aber tendenziell steigend. (Quelle). Die Aussage, dass arme Rentner ein Vermögenszuwachs bekämen, kann also nur aus der Luft gegriffen sein. Wie soll man von einer Rente auf Hartz IV-Niveau ein Vermögen aufbauen??
So, und jetzt kommt die Story mit der Altersarmut: In der Rente gibt es einen "Nachhaltigkeitsfaktor". Der besagt in etwa, dass die Belastung für die Arbeitnehmer nicht stärker steigen dürfen, falls weniger Arbeitnehmer hinzu kommen als in Rente gehen. Wäre das der Fall, würde die Rente dann einfach sinken. Ohne den Nachhaltigkeitsfaktor würde die Rente gleich bleiben, die Belastungen für die Arbeitnehmer aber steigen. So weit, so klar. Jetzt kann man aber mal Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung heranziehen und wenn man das dann ausrechnet, kommt man zu dem Ergebnis, dass schon 2030 etwa die Hälfte aller Renten auf Hartz IV Niveau oder darunter liegen. Quelle: tagesschau.de
Natürlich kann man solche Prognosen auch kritisieren. In 15 Jahren kann sich noch vieles ändern. Paradoxerweise sind es gerade die ach so verhassten Flüchtlinge, die sich positiv auf die Renten auswirken könnten. Erinnert euch an den Nachhaltigkeitsfaktor: Wenn mehr Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt kommen, steigt das Rentennivea!
Dennoch ist das ein reales Problem, das uns in nächster Zeit beschäftigen wird. Dieses Problem einfach wegzudiskutieren, aufgrund eines Bachgefühls oder weil du vielleicht 2 Rentner in deiner Nachbarschaft kennst, die ein großes Vermögen haben, ist böswillig Ignorant gegenüber der Lebenswirklichkeit.

Eine weitere Sache, die man ändern könnte, wäre eine gesetzliche Rente für alle: Arbeitnehmer, Selbstständige, Beamte, Anwälte usw. zahlen alle in einen gemeinsamen Rententopf ein. Auch dann könnte man den demographischen Wandel besser abfedern und massenhafte Altersarmut verhindern.
 
@Lunke
Paradoxerweise sind es gerade die ach so verhassten Flüchtlinge, die sich positiv auf die Renten auswirken könnten.

Dann ist es aber komisch, daß wir dafür 1,x Millionen Flüchtlinge brauchen und die hier lebenden 3 Millionen Arbeitslosen dabei völlig unter den Tisch fallen lassen. Wir haben hier doch schon Menschen, die Arbeit suchen. Zudem haben wir heute in Puncto Arbeitsplätze eben das gleiche Problem, wie damals mit der Industrualisierung. Lauf mal durch eine Fertigungshalle und du wirst feststellen, daß vieles automatisch durch Robotertechnik erledigt wird, was früher mehrere Arbeiter erledigt haben. Und in diesem Punkt wird noch viel mehr auf die Leute zukommen, die heute noch am Band stehen.

Zudem hast du heute eben durch die Globalisierung den Druck, günstiger Arbeitskräfte/Produkte aus dem Ausland. Und da gehören auch deine Flüchtlinge dazu. Für einen Arbeitgeber sind das mMn überwiegend nur ein tolles Druckmittel, um entweder die Löhne weiter zu senken. Oder eben die Möglichkeit, an billige Arbeitskräfte zu kommen. Wird doch schon länger laut drüber nachgedacht, ob man die nicht zu günstigeren Konditionen einstellen kann.

Bei mir im Geschäft kommen immer wieder mal Flüchtlinge aus der Region zu einem "Praktikum." Weißt wie das aussieht? Man stellt sie an einen Arbeitsplatz mit einer Tätigkeit, die man in 10 Minuten spätestens begrifffen hat. Da machen sie dann ihr "Praktikum" und schwupps, hat der Arbeitgeber schon wieder Geld gespart. Verkauft wird einem das dann als Engagement für Flüchtlinge.
 
Es ist immer wieder wunderbar, wie die meisten hier in unserem schönen Wohlstandslande meinen die Geschehnisse aus irgendeiner dritten Person zusehen. Von wegen DIE Politiker müssen für Gerechtigkeit handeln und sorgen, genauso wie DIE Konzerne oder DIE Banken. Als könnte sich ein jeder hier vor seiner immer wieder währenden Verantwortung, bezüglich seiner eigenen Lebensweise und dessen Konsequenzen drücken. Und glauben/denken er hätte mit den Flüchtlingsströmen, weltweiten Umweltverschmutzung, Ressourcen- und den letzten Weltkriegen um diese, nichts mit zu tun. Während sein eigenes Leben und dessen Konsum im Überfluss auf genau diesen Ursachen beruhen.

Was glaubt ihr eigentlich wie das was wir hier haben Zustande kommt ? das der Weihnachtsmann das alles bringt ? wir ja im westlichen Europa und den restlichen Industriestaaten das Recht auf unserer Seite haben uns weltweit alles nehmen zu können was wir wollen. Weil wir ja so gebildet sind ? schon einmal sich die Frage gestellt was wir hier in Deutschland und Rest Nord/West-Europas an Rohstoffen haben. Gegenüber dem was wir als Exportweltmeister und Konsumgesellschaft im Überfluss jeden Tag verbrauchen und was dies mit dem zu tun hat was vor 75 als auch vor 100 Jahren war und wir mit 3 Milliarden Menschen in den BRICS Schwellenländern nun wieder an selbigen Punkt stehen, weil diese genauso hemmungslos leben und konsumieren wollen.
 
@Tharamur
Und die Flüchtlinge sind hier nur ein Teil des Problems ... ein momentan durch die Medien gut sichtbar gemachter Teil.
unter der Oberfläche ist da aber noch viel mehr im Argen.

Da ich sehr viel besser über Arbeitsbedingungen im sozialen Bereich informiert bin als über die in der Produktion, kann ich nur dazu etwas sagen.

Seit dem Ende der Wehrpflicht - ein Schritt den ich sehr begrüße - gibt es in diesem Bereich keine Zivildienstleistenden mehr. Lange Zeit war das der Pool an "billigen Arbeitskräften" aus dem sich die Pflegebranche (als Beispiel) bedient hat, um den Kunden (Angehörigen) erschwingliche Pflege (die nie wirklich erschwinglich war) anbieten zu können. Mit dem Wegfall dieses Pools, bzw. seiner unzureichenden Ersetzung durch das soziale Jahr, lautet die Formel in dem Bereich nun "Ehrenamt" ... klingt sowieso toll ... und ist sogar NOCH billiger, als Zivis oder Flüchtlinge.
Wäre das nicht gemacht worden, das Ende der Wehrpflicht hätte die Pflegekosten explodieren lassen (noch mehr, als sie das ohnehin taten).
Gleichzeitig hat der Gesetzgeber noch die Anforderungen an die Qualifikation der Pflegekräfte erhöht, was für viele "Ungelernte" (die zwar keine passende Ausbildung, aber jahrelange Berufspraxis hatten) natürlich das Aus bedeutete, oder sie gezwungen waren, ihre Qualifikaton nachzuholen (und dann dennoch ihren Job los waren, weil z.B Polen da halt einfach billiger sind).

Ich habe diese Entwicklung Live miterlebt (in einem Altenheim, in dem ich als Student Wochenend- und Feiertagsschichten gemacht habe ... mit einem mal durfte ich die meisten meiner Aufgaben nur noch dann erledigen, wenn gerade keiner hinschaute (weil dafür nach Gesetzgeber-Gusto ein Examinierter notwendig sein sollte) ... den Alten war das ziemlich wumpe ... aber der Chef und die Verwaltung sahen sich da an die Regelungen gebunden ... dabei habe ich teilweise sogar neue examinierte Pflegekräfte in diese Arbeiten eingeführt (da sie nur am Wochenende von Pflegekräften erledigt werden mussten).
Letztlich ist mir diese Finanzierungsmethode, mit der ich mein Studium größtenteils finanziert habe, dadurch abhanden gekommen.

Grund für die höheren Qualifikationsanforderungen sind natürlich auf Betreiberseite juristisch (Versicherung), auf Kundenseite der Wunsch zu wissen, dass der Pfleger auch weiß, was er da tut (als ob das in irgend einem Bereich durch eine Qualifikation tatsächlich gewährleistet werden könnte) und politisch wohl der Wunsch, den "Lohnverfall" in diesem Arbeitsbereich etwas zu bremsen.
Die Folge ist allerdings eine ganz andere ... denn nun schauen sich die Träger noch viel mehr nach billigen Arbeitskräften um ... und da die aber auch qualifiziert sein müssen (die Altenpfleger-Ausbildung dauert insg. 5 Jahre), kommen syrische oder afrikanische Pflegekräfte da natürlich gerade recht.
Die Arbeitsbedingungen in dem Bereich sind hingegen weiterhin unterirdisch, denn der Umstand, dass man wiedermal hoffnungslos unterbesetzt ist, bedeutet eben NICHT das Arbeit liegen bleibt (in dem Fall z.B. alte Menschen in Fäkalien). Die Arbeit wird natürlich erledigt - es geht ja schließlich um Menschen ... das Signal,welches in der Verwaltung und beim Träger dabei ankommt ist eben nicht "EY, wir sind zu wenig, und alle paar Monate scheidet jemand wegen Rückenschädigungen durch fehlende Hebehilfen (wären dem Kunden zu teuer) oder fehlendes Personal (120Kg Mensch alleine "umlagern" ist kein Spass für den Rücken) aus" sondern eher "ach so, unsere Verpflichungen können wir also auch mit NOCH weniger Personal erfüllen".
Die Arbeit als Pfleger gestaltet sich dadurch dann so, dass man durch puren Ressourcenmangel (Zeit oder Personal) eben nur das nötigste tut ... aktivieren? no way! ... mal ein Gespräch? Keine Zeit! ... mal mit einer kleinen Gruppe Alten in die Stadt ein Eis essen? Nö, man kann die Station ja nicht "allein" lassen.

Aber wehe, die Angehörigen bekommen mit, dass Oma im Prinzip morgens nach folgendem Programm "gepflegt" wird: Waschen, Trocknen, Falten AB IN DEN SCHRANK (aka Esszimmer) ... und ihr teuer bezahltes Altenheim im Prinzip doch nichts weiter ist, als eine Verwahranstalt für "noch-nicht-ganz-Tote". Da gibts das gleiche Buhei, wie wenn man sich die eigentlich nötige Zeit für die Pflege nimmt, und seine Arbeit gut macht ... nur die Alten freuen sich darüber, bei den Angehörigen überwiegt das "zu teuer" (spätestens, wenn ihnen die Rechnung präsentiert wird) und beim Chef das "dauert zu lange" (wohinter das gleiche "zu teuer" vom Kunden steckt).

Und wo kommts her? Der Kunde ist König, und der König will eben nicht mehr zahlen, als unbedingt notwendig ... möglichst hohe Qualität, auf die "für umsonst" auch gerne mal verzichtet wird.
Der neue Großbild-3D-Fernseher oder die iPhones der lieben kleinen sind in JEDEM Fall wichtiger, als die Oma.

Bevor ich ins Heim gehe, gebe ich mir lieber die Kugel.

Sorry für die vielleicht etwas drastischen Worte, aber was speziell in der Altenpflege teilweise abgeht, ist schon seit über 20 Jahren nicht mehr feierlich ... und damals gab es sogar noch Zivis.


@Tomislav2007 (unter mir):
Ich habe eine gute Ausbildung (Studium, B.Sc Mathematik, M.A. EW), und bin mir auch für niedere Tätigkeiten nicht zu schade ... ich will nur mit Arbeit wenigstens etwas mehr Geld in der Tasche haben, als mit Hartz4 ... ist das tatsächlich so unverschämt?
Auf meine Ausbildungen zu arbeiten (im pädagogischen Bereich) ist aber leichter gesagt als getan ... such mal stellen in einem Bereich, der fast 50% seines Personalbedarfs über Praktikanten und Ehrenamt deckt ... höhere Positionen gibts ohnehin nur mit "einschlägiger Berufserfahrung", die man am besten schon im Studium sammelt ... alles andere als Studenten ist den Trägern irgendwie dann doch zu teuer ... und Studienpraktikanten kriegen Leistungspunkte statt Geld, die kosten garnichts.
Der größte Unfug überhaupt, du bekommst ohne Führerschein nichtmal mehr nen anspruchslosen Büro-Job ... jedenfalls wenns nach den HR-Partnern geht. Und den Lappen vom Amt kannste gepflegt knicken, die Stecken lieber €20k in sinnlose Maßnahmen, die an der Arbeitsmarktattraktivität von Akademikern ohne Führerschein und Beziehungen genau garnichts ändern (ich darf mich mittlerweile "Projektmanager" schimpfen und habe so viele Coachings hinter mir, dass ich mich damit selbstständig machen könnte ... was die Pappnasen da geboten haben, kann ich aber lang und dreckig).
Meiner Meinung nach sollte jedem Hartz4-Empfänger ohne FS zunächst genau dieser "zwangsverordnet" werden. Daran, dass das nicht passiert, kann man sehen, das es im Prinzip doch nicht darum geht, die Leute "in Arbeit" zu bringen. Noch viel besser, durch eine Maßnahme ist mir mein gesamter Stamm an Instrumentalschülern wegen zeitlicher Überschneidungen abhanden gekommen ... toll gelaufen ... aber es musste ja dringend die schulische Ganztagsweiterbildung über 6 Monate sein :rolleyes: Bis ich wieder Zeit hatte, hatten die Elten nicht nur neue Lehrer organisiert, sondern die kleinen hatten sich auch schon an die gewöhnt. Ich nenne sowas "Geschäftsschädigung von Amtswegen".

In den Jobcentern wird vor allem sehr effektiv Geld verbrannt, und zwar nicht durch die Zahlungen an Arbeitslose, sondern durch die an eine Weiterbldungsindustrie, die sich darauf kapriziert hat, Arbeitsuchende aus den Statistiken des Bundesamts für Arbeit heraus zu halten.
 
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Hallo

Tharamur schrieb:
Dann ist es aber komisch, daß wir dafür 1,x Millionen Flüchtlinge brauchen und die hier lebenden 3 Millionen Arbeitslosen dabei völlig unter den Tisch fallen lassen. Wir haben hier doch schon Menschen, die Arbeit suchen.
Ich finde es komisch das wir bei 3 Millionen Arbeitslosen noch hunderttausende offene Arbeitsstellen (mit denen die dem Jobcenter nicht gemeldet werden evtl. eine Million) und zehntausende unbesetzte Ausbildungplätze haben.
Suchen die 3 Millionen Arbeitslosen doch nicht so intensiv nach Arbeit bzw. einer Ausbildung ?
Ist es evtl. doch eine Illusion ohne Berufsausbildung 3000€ für täglich 6 Stunden Arbeit zu verdienen ?
Sind sich sehr viele Deutsche doch zu fein für "niedere" Tätigkeiten ?
Wurden in der Vergangenheit Ausbildungsberufe doch zu schlecht geredet, so das jeder Jugendliche der das Alphabet auswendig kennt studieren gehen will ?
Evtl. brauchen wir doch Flüchtlinge/Ausländer um die Lücken zu füllen welche Deutsche nicht füllen wollen/können ?

Tharamur schrieb:
Zudem hast du heute eben durch die Globalisierung den Druck, günstiger Arbeitskräfte/Produkte aus dem Ausland. Und da gehören auch deine Flüchtlinge dazu. Für einen Arbeitgeber sind das mMn überwiegend nur ein tolles Druckmittel, um entweder die Löhne weiter zu senken. Oder eben die Möglichkeit, an billige Arbeitskräfte zu kommen. Wird doch schon länger laut drüber nachgedacht, ob man die nicht zu günstigeren Konditionen einstellen kann.
Wirklich schlimm ist die Lage bei Hilfsarbeitern/Geringqualifizierten und wer im Jahr 2016 nicht kapiert hat das er ohne (vernünftige) Berufsausbildung nicht weit kommt der hat den Knall nicht gehört und ist selber schuld.
Wie können Deutsche mit Heimvorteil nur so dumm sein im Jahr 2016 ohne Berufsausbildung durchs Leben zu rennen und sich in den beruflichen Konkurrenzkampf um einen 9€ Deppenjob mit Flüchtlingen/Ausländern begeben ?
In der Firma in der ich arbeite sind wir z.B. 14 Medizintechniker und 10 Lageristen, bei den Medizintechnikern haben wir über 50% Ausländer/Deutsche mit Migrationshintergrund und bei den Lageristen sind es 90% Deutsche.
Bei den Deutschen hat sich irgendwie in den Köpfen festgesetzt das die einzige berufliche Alternative das Studium darstellt und wenn sie das nicht schaffen dann machen sie gar nichts und das rächt sich jetzt.
Da ist doch nicht die Politik dran schuld oder muss die Politik den Deutschen erklären das sie ohne (vernünftige) Berufsausbildung das berufliche Schlusslicht darstellen ?

Grüße Tomi
 
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DerOlf schrieb:
Die Arbeitsbedingungen in dem Bereich sind hingegen weiterhin unterirdisch, denn der Umstand, dass man wiedermal hoffnungslos unterbesetzt ist, bedeutet eben NICHT das Arbeit liegen bleibt (in dem Fall z.B. alte Menschen in Fäkalien). Die Arbeit wird natürlich erledigt - es geht ja schließlich um Menschen ...

"Für die Menschen" gibt's XXXL Windeln. Das war schon vor 15 Jahre so, weil Gewinnmaximierung nun einmal erfinderisch macht.
Als Zivi hatte ich den großen Überblick über die Finanzangelegenheiten, die Warenbeschaffung, die zusätzlichen Geldquellen aber auch die Personalpolitik in einem "Vorzeigeheim". Es wurde profitabel geführt, auf Kosten von Ungelernten ABM Kräften, die immer dann gefeuert wurden, wenn der Staat nicht mehr genug Zuschuß leistete, den Bewohnern und den Zivis (ich arbeitete dort regulär 10 Tage/80Stunden am Stück + Überstunden, manchmal waren's dann auch 14 Tage..). Die Geldquellen reichten von Billiglebensmitteln über Personaleinsparungen, Gesetzesverstößen leichterer Art bis zur Erschließung von den neuen Geschäftsfeldern, die mit Altenpflege gar nichts zu tun haben.

Bei der Sache mit der Kugel sind wir uns einig, vielleicht tut's auch einfach ein Strick.
 
Schrammler schrieb:
Bei der Sache mit der Kugel sind wir uns einig, vielleicht tut's auch einfach ein Strick.
Es ist erschreckend, wie viele ehemalige Altenheim-Zivis und Mitarbeiter sich bei dieser Sache einig sind ... die Wenigsten Menschen haben Lust, auf diese Wiese "in Würde zu altern" ... Viele kennen die Zustände nur eben nicht.
Wer in dem Zirkus mal gearbeitet hat, der hält aktive Sterbehilfe für gar keine so doofe Idee. Und hat meist chronische Rückenschmerzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Olf und wer ist daran schuld, dass du etwas studiert hast, was am Arbeitsmarkt derzeit nicht gefragt ist und du keinen Führerschein hast?

GRade bei Führerschein fehlt mir grad so ein wenig das Verständnis. Du weißt, du brauchst ihn im Beruf, machst ihn aber nicht. Warum? Muss man das als Außenstehnder verstehen und ggf. auch tolerieren? Ich mein, jeder kann machen was er will, aber dann über die (absehbaren) Konsequenzen zu meckern und andere dafür verantwortlich zu machen, finde ich persönlich sehr merkwürdig. Aber zumindest das erscheint mir recht deutsch bzw. europäisch. ICh will was machen und will bestimmte Dinge ergo hat wer dafür zu sorgen, dass ich das so machen kann. NIcht ich passe mich an, nein, die Bedingungen sollen gefälligst so sein, wie ich sie gern hätte. Oo Warum bitte soll das Arbeitsamt für Akademiker ohne FS was machen und nicht der Akademiker den FS? ICh mein die Gesellschaft hat dir bereits viel gegeben und nun forderst du mehr statt zurück zu geben.

Sorry, aber so liest sich dein vorletzter Post in meinen Augen.
 
DerOlf schrieb:
Es ist erschreckend, wie viele ehemalige Altenheim-Zivis und Mitarbeiter sich bei dieser Sache einig sind ... die Wenigsten Menschen haben Lust, auf diese Wiese "in Würde zu altern" ... Viele kennen die Zustände nur eben nicht.

Ich will nicht wissen, wieviele ältere Menschen aufgrund der Mängel in diesen Heimen verfrüht aus dem Leben scheiden. Bei Demenzkranken sind es gewiss 100%. Richtig widerlich wird's, wenn man sich anschaut welche Rolle das Gesundheitssystem dabei spielt. Das wird benutzt um noch mehr Gewinne zu machen (Beruhigungsmittel bis zum Anstreben der Bettlägerigkeit) und belohnt gleichzeitig mit Personalmängeln im Heim Krankenhäuser, Ärzte, Apotheker sowie die Pharmaindustrie mit Dauerkundschaft.

Noch ein erstaunlich selten angesprochenes Problem: Arbeitslose werden von der BA sehr gerne in diese Pflegeberufe "abgeschoben".
 
Mustis schrieb:
wer ist daran schuld, dass du etwas studiert hast, was am Arbeitsmarkt derzeit nicht gefragt ist und du keinen Führerschein hast?

Sind wir schon in einer Planwirtschaft? Und gibt es da nicht im Grundgesetz etwas mit Berufsfreiheit?

Immer wieder interessant ..... wie Leute argumentieren. Bei den Flüchtlingen gibt es aufeinmal das Grundrecht auf Asyl und das muss beachtet werden ... einige andere Grundgesetze ignorieren wir einfach mal. Passt grad nicht in die Argumentationslogik.
 
Oh da hat sich einiges angesammelt. Ok fangen wir mal an.

@ Mutis Wieso man das verlangen kann? Es ist der Job des Jobcenters, anderen Arbeit zu verschaffen. Und die Kosten dafür sind Immens. Man schätzt so ca 3040-% des Budgets gehen nur für die Verwaltung und "Eingliederung" drauf. Ist ja nur ein zweistelliger Milliardenbereich. Was ist denn da mit der Gesellschaft?

@ Tomislav Ach du findest das komisch. Also ich finde das kein bisschen witzig. Und das wieso ist schnell erklärt. Diverse Stellen sind nur ganz kurz offen, weil auf einen Platz 5 Bewerber kommen. Andere Jobs sind in Regionen, wo kaum Arbeitslose leben. Da muss man also erst einmal hinziehen, macht das Arbeitsamt sehr ungerne mit. Dann darfst auf eigene Kosten umziehen, mit der Aussicht vielleicht einen Job zu bekommen. Manche Stellen wiederum haben zu hohe Ansprüche, oder zu Niedrige.

Andere Stellen sind gar nicht offen, sondern man will die Lage sondieren. Zum Beispiel werden in einigen Monaten Mitarbeiter in Rente gehen. Oder es wird bald eine höhere Stelle frei und man schaut, ob man jemanden befördert, oder es auf dem freien Markt was bessere gibt. Vielleicht wollen auch Mitarbeiter mehr Geld, die sind dann eher bereit zu verhandeln, wenn man ihnen sagt, dass man genug Leute gefunden hat, um sie dreimal zu ersetzen.

Und was die Bildung betrifft, sei doch froh. Dann hast in deinem Gebiet weniger Konkurrenz. Mehr Bildung bedeutet nicht automatisch mehr Arbeitsplätze. Erst einmal bedeutet es nur mehr Konkurrenz bei den "guten" Jobs. Und da lassen wir mal den ganzen Rattenschwanz weg, wie Leute die aus welchen Gründen auch immer keine höhere Bildung erreichen können, oder Jobs die total überlaufen sind mit frischen Jobanfängern und das auch immer mehr qualifizierte Arbeiten wegfallen (durch Verlagerung, Umstrukturierung, oder technischen Fortschritt) lasse ich mal ganz weg. Von der Seuche Zeitarbeit rede ich gar nicht erst.


Zum Thema Heime.

Es ist eine Frechheit, wie mit diesem Thema umgegangen wird. Es gibt immer noch keine Möglichkeit zeitnah tätig zu werden, wenn man mit Senioren oder Pflegepersonal schlecht umgeht.

Btw, kann mir eigentlich mal jemand sagen, wo das Geld landet? Ein preiswertes Heim liegt schon bei gut 3000 € im Monat (inkl. Anteil der Pflegeversicherung) und da reden wir nur von Pflegestufe 1. In solchen Heimen kümmert sich gerne eine Person um 5 Patienten. Die Medikamente zahlt so weit ich weiß in den meisten Fällen die Krankenkasse und die Mieten dürften ja auch im Rahmen sein. Also, wo landet das Geld? Beim Personal? Das mit Glück 2000 € Brutto hat? Eher weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr entfernt Euch sehr deutlich vom Threadthema bzw. nehmt bei wohlwollend möglichen Teilbereichen, gar keinen Bezug darauf!
 
@Mustis
Ich bin 42. Als ich 18 war (wahrscheinlich der späteste Zeitpunkt, an dem die Leute deiner Meinung nach den Führerschein gemacht haben MÜSSEN), da war der Lappen 1.) noch sehr viel erschwinglicher (ca. 1500 D-MARK hat mein Bruder 1996 bezahlt - mittlerweile kostet das Ding bei uns mal locker 2200 EURO) und 2. noch nicht ansatzweise so notwendig im Job, wie sich dir das heute darstellt.
Damals fand man auch ohne FS locker Arbeit ... also habe ich eben keinen gemacht (obwohl die Familie das wohl finanziert hätte), weil ich ihn DAMALS nicht brauchte.
Vom heutigen Standpunkt aus war das ein Fehler, aber ich hatte damals keine Christallkugel und diese Entwicklung war auch NICHT wirklich in dem Ausmaß zu erwarten (für das "Kerngeschäft" vieler Jobs ist der FS einfach nicht nötig). Er wird heute eher deswegen so oft verlangt, weil ihn ja sowieso jeder zu haben hat und es einfach praktisch ist, wenn man seinen Finanzbuchhalter mal eben schicken kann, um irgendwas zu holen, was mit seiner eigentlichen Arbeit eigentlich nix zu tun hat (z.B. nen Strauß Blumen für den Geburtstag der Gattin, den der Chef schon wieder mal verbummelt hat).

Diese "Fehlentscheidung" ist mittlerweile über 20 Jahre her ... heute ist der FS scheinbar Grundvorraussetzung für einen Arbeitsvertrag ... aber meiner Familie geht es finanziell nicht mehr so gut - da kann das Geld also nicht mehr herkommen ... Arbeit finde ich ohne Lappen auch nicht wirklich leicht und damit bleibt mir genau was? Ein Kleinkredit für den Führerschein? Nur weil das Amt lieber sinnlose BWL-Einführungen oder das xte Bewerbungscoaching finanziert?

Bitte komm endlich darauf klar, das es Zeiten gab, in denen Entscheidungen, die Dir heute absolut selbstverständlich nicht mehr als solche vorkommen, tatsächlich noch welche waren. Ich habe mich auch frei dazu entschieden, mich nicht konfirmieren zu lassen und habe dadurch freiwillig bei sämtlichen kirchlichen Trägern auf knapp 10c Stundenlohn verzchtet ... hältst Du bestimmt auch für einfach dumm.

Du kannst dich drauf verlassen, dass ich den FS machen werde, sobald das finanziell MÖGLICH ist ... momentan bräuchte ich dafür aber Unterstützung, die das Jobcenter aber konsequent verweigert (die paar Ausnahmeregelungen sind ein schlechter Witz).

Dieses Gefasel von "falsch studiert - selbst Schuld" kann ich mittlerweile echt nicht mehr hören ... ich bin Pädagoge UND Mathematiker verdammt - willst du mir echt erzählen, dass die Wirtschaft keine Mathematiker braucht? Dass es für einen Mathe-Lehrer wichtiger ist, einen Führerschein zu besitzen als sein Fach vermitteln zu können oder was?
Vielleicht sollte ich auch einfach in den Amtsfinanzierten Weiterbildungszirkus einsteigen ... zukunftssicherer geht ja kaum, und die nötigen Qualifkationen bringe ich auch mit ... ach nee, ich hab ja keinen FS :rolleyes:

Ohne Führerschein ist die Arbeitssuche echt hart, das ist Dir klar, das ist mir klar und das ist jedem beim Jobcenter klar ... also mit welcher Begründung wird gerade der Erwerb dieser "Basiskompetenz" NICHT finanziert, Spezialwissen über z.B. Projektmanagement und Marketing hingegen schon obwohl allen glasklar ist, dass Gatekeeper (das sind die, die du beim Bewerbungsgespräch überzeugen können musst) zuerst DANACH schielen? "Chance verpasst - verloren" finde ich da etwas schwach um nicht zu sagen ziemlich asozial. Ich muss ganze Zeit an ein Bild von Otto Waalkes denken "Was? du kannst noch nicht fliegen??? .... dann lernst du's auch nicht mehr!!!!!" ... leider finde ich gerade keinen brauchbaren Link zu diesem Bild (war in "Otto das Buch" glaube ich).
Schonmal nen quereingestiegenen Projektmanager ohne Führerschein kennengelernt? Beim Jobcenter versuchen die, sowas am Fließband zu züchten.

@ThomasK_7
lies dir den Threadtitel und die Diskussion der letzten Seiten nochmal durch, vielleicht fällt dir dann auch der Bezug zur aktuellen politischen Lage auf ... als kleiner Tipp: In den Themenbereich passt weit mehr, als Flüchtlinge und AfD.
Momentan geht es z.B. um die Situation auf dem Arbeitsmarkt ... das ist sogar noch recht nah dran an der ursprünglichen Diskussion.
 
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