Technologie-Partei?

Eine solche Partei auf dem Wahlzettel wäre für mich ....

  • sehr interessant

  • interessant

  • neutral

  • uninteressant

  • sehr uninteressant

  • grundsätzlich interessant, aber ich habe Einwände/Verbesserungsvorschläge -> Posting

  • grundsätzlich uninteressant, und ich erläutere als Kommentar, warum -> Posting


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.

EuleMM

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Hypothese:


1. Wohlstand entsteht durch die weltweite technologische Überlegenheit der im Land hergestellten Produkte.

2. Die Produktion von weltweit technologisch überlegenen Produkten im eigenen Land erfordert ein massives Maßnahmenbündel, das ich später in einem separaten Posting schildern kann.


Im politischen Diskurs kommt dieses Thema kaum vor. Gelegentlich behauptet die FPD, in diese Richtung zu agieren - de facto dominieren aber zu 99% andere Themen die politische Landschaft. Ich kenne kein Großprojekt, keine Kampagne, keine massive Investition, die von der FDP angestoßen und in der Öffentlichkeit kommuniziert worden wäre, aber ich kenne 100 andere politische Diskussionen über alles Mögliche. Niemand kennt die Forschungsministerin. (Vergleiche z.B. Pistorius und die Investitionen dort). Gleichzeitig gewinnt das Thema Technologie medial immer mehr an Bedeutung, d.h. das Bewusstsein in der Bevölkerung ist durchaus vorhanden, zumal es z.B. mit ChatGPT auch Einzug in den Alltag gefunden hat. Es soll hier keinesfalls nur um KI gehen, aber ich verweise auf diese Studie


https://www.wirtschaftsdienst.eu/in...intelligenz-wo-stehen-wir-in-deutschland.html


"Allein 73 der im Jahr 2022 ausgewählten KI-Start-ups kommen aus den USA, gefolgt von Großbritannien (8), Kanada (5) und Israel (4)." Deutschland? 2. Frankreich: 0. Auffallend ist, wie schlecht das Kontinentale Europa ist und dass GB hier (Stichwort: Sprachbarriere: -> Teil des Maßnahmenpakets!) gegenüber D weit voraus ist!


M.E. kann sich diese Entwicklung verheerend auf den Wohlstand auswirken, wenn D technologisch immer weiter abgehängt wird, auch in Bereichen, in denen D bisher dominant war (Automobilindustrie etc.). Alle paar Jahre kommen neue Nachrichtenartikel, dass D global immer mehr den Anschluss verliert, Stück für Stück.

Die Piraten waren einmal eine vermeintlich technologieaffine Partei, deren Inhalte sich aber letztlich nur drittrangig, wenn überhaupt, um das oben beschriebene Kernthema gedreht haben; die Partei hat sich zunehmend unwählbar gemacht, siehe einschlägige Artikel über den Fall der Piraten. Die CSU in Bayern hat oft eine große Klappe, wenn es um den Wissenschaftsstandort Bayern geht. Letztlich ist das aber Landespolitik, beschränkt auf nur ein Bundesland, und kein zentraler Fokus der CSU: Auf ihrer Website finden sich die Unterkategorien: "Bayern, Freiheit, Chancen, Stabilität, Lebensgefühl, Miteinander, Familie, Sicherheit". Und bei "Chancen" geht es im Text nicht etwa um Chancen im technologischen Kontext, sondern, Zitat, um "Chancengerechtigkeit". Zur FPD ist zu sagen, dass sie in der Bevölkerung für ihre vermeintliche oder tatsächliche Klientelpolitik verhasst ist.

Clinton hatte einst Wahlwerbung gemacht mit "It's the economy, stupid! (also dass letztlich alles davon abhängt, ob es der Wirtschaft gut geht, und aus Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen resultieren dann Wohlstand und Möglichkeiten für politische Wohltaten). Aus dem von mir oben Gesagten ergäbe sich dann die Hypothese "It's the technology, stupid!" (Wenn man diesen Satz googelt, findet man einige Artikel, die das auch so zu sehen scheinen, auch in deutscher Sprache).

Wenn es eine Partei gäbe, die sich, ähnlich wie die Grünen beim Thema Öko, primär (!) darüber definiert, dass sie mit einem massiven Maßnahmenbündel Deutschland in den zentralen Technologiefeldern nach vorne bringen will und in den restlichen Politikfeldern "ausgewogene" "mittlere" Positionen einnimmt: Wäre so eine Partei auf dem Wahlzettel interessant? Also ganz simpel z.B. "Partei für Technologie"? (Generell soll es hier also um die Gesamtheit gehen: Nanotechnologie, Informationstechnologie, KI, Biotechnologie, Neurotechnologie). D.h. dass deren Förderung und Urbarmachung in der Politik zentral wird, noch über dem Level von Klimawandel, Migration, Ukraine/Israel-Krieg/Rüstung etc. -- also massive Investitionen und Maßnahmen, aber natürlich so weit wie möglich unternehmerisch -- und staatlich oder halbstaatlich dort, wo Unternehmen keine ausreichenden Anreize haben, aber Forschung und Entwicklung elementar wichtig ist.

Also dass dieses Thema dauerhaft in den absoluten polischen und medialen Mittelpunkt rückt, mindestens so wie Klima etc.

(Man könnte hier ggf. auch den Bundeshaushalt und die Investitionstätigkeit der Wirtschaft in Milliarden aufführen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Rolle dieser Fokus derzeit spielt, d.h. in welchem Verhältnis F&E (Forschung und Entwicklung) zu anderen Ausgabenbereichen des Staates und der Wirtschaft und zu anderen Ländern steht. (Betrifft natürlich auch die finanzielle Ausstattung forschender universitärer und außeruniversitärer Institute).)

Bitte an der Umfrage teilnehmen...! Danke!
 
Die Piratenpartei hatte/hat ja ein ähnlich starken Fokus auf Technologie-Themen. Der starke Fokus ist zwar nett, reicht aber nicht aus um Antworten für eine komplexe Gesellschaft liefern.

Das Scheitern einen solchen primären Fokus siehst du doch auch aktuell bei den Grünen. Es wird alles dem Umweltschutz/Klimawandel untergeordnet. Das mag im Kleinen funktionieren, für eine große Gesellschaft ist dies aber deutlich zu dünn und deshalb liefern die Grünen ja auch nicht entsprechend ab. Bzw. die Bürger finden die Inhalte die sie jetzt als Regierungspartei mit abliefern nicht gut und deshalb sinken sie ja auch in der Wählergunst. (siehe die letzten Landtagswahlen)
 
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Damit etwas passieren kann muss man sich erstmal von der schwarzen Null verabschieden. Oder woher soll das Geld für diese "Maßnahmenbündel" herkommen ?

Wenn ich mir die Verteilung des Bundeshaushalt anschaue sehe ich da kein Spielraum. Das ist für mich auch einer der Gründe warum die Grünen nichts "abliefern" können. Um die Klimawende zu schaffen wird man um Schulden nicht her umkommen.

Auf den freien Markt zu hoffen ist hoffnungslos.
 
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Nur kurz:
  • Die Grünen hatten bei der Bundestagswahl 15%, und haben jetzt auch 15% -- TROTZ des ganzen Heizungsgesetzdesasters.
  • 15% bundesweit ist recht beachtlich, zwischen 2012 und heute sind die zwischen 7% und 26% geschwankt (das ist ne normale Schwankung für eine Partei) - 15% ist also wohl ein typischer Durchschnitsswert für die Grünen im Sinne einer Regression zum Mittelwert (ca. 15% +/- der Bevölkerung ist halt Grünensympathisant).
  • Dein Einwand, dass eine Partei Antworten für eine komplexe Gesellschaft liefern muss, und daher eine Themenfokussierung nicht gut ist, ist aber absolut legitim. Die Leute mögen in der Regel diese Themenfokusparteien nicht, sondern wollen ein "Gesamtpaket", bzw. sogar eine "Gesamtideologie". Wobei die Grünen das ja durchaus liefern, und deshalb haben sie wohl auch ihre 15% - also nicht nur wegen Klima, sondern wegen des Gesamtpakets. Wohingegen die SPD eher als beliebig/schlecht definiert wahrgenommen wird, und dann abhängig ist von "Persönlichkeiten" wie Pistorius und Scholz als Zugpferde um eine Wahl zu gewinnen.
  • Das Problem, das ich sehe, ist dass diese "Gesamtpakete für die komplexe Gesellschaft", die die größeren Parteien (also 5% aufwärts) abliefern, für viele Wähler eine Kombination sind, bei der IMMER ein Haken dabei ist, zumindest geht es mir so und auch nicht wenigen Leuten, mit denen ich gesprochen habe. Also da sind 5 große mir wichtige Themen, und jede Partei patzt bei mindestens einem davon. Keine hat fünf grüne Haken bei allen fünfen - und das mir wichtigste Thema (s.o.) fehlt komplett. So der Hintergrund meines Postings.
  • Ich habe mir das Programm der Piratenpartei angesehen und konnte nichts finden, das den von mir geschilderten Maßnahmen zur massiven Technologiestandortförderung entspricht. Die beschäftigen sich mit ganz anderem Zeug als Fokus.
  • Du hast aber recht, dass man mit einer starken Themenfokussierung nicht durchkommt / keinen Erfolg haben wird, und dann landet man bei der Beschäftitung mit tausend anderen Themen, was massiv Energie abzieht und viel Redundanz mit anderene Parteien aufweist.
  • Klar, Schuldenmachen ist m.W. rational, wenn sich die damit getätigten Investitionen am Ende auszahlen. Obwohl etwas off-topic, sag ich noch kurz was zum Klimawandel: Wenn es so schlimm kommt, wie vorhersagt, "lohnen" sich Schulden ja inhärent, denn wenn man sie nicht macht, hat man am Ende noch viel mehr "Schulden" (infolge der Folgen des nicht durch Maßnahmen abgeschwächten Kliimawandels). Kenne mich da aber nicht aus, wie die Rechnung da aussieht (Schulden für Klimamaßnahmen vs. ansonsten in der Zukunft entstehende Schäden; siehe auch Verantwortungsdiffusion/Spieltheorie, dass (fast) jeder Staat sich davor drücken will).
  • Kern"hypothese" meines Postings war ja, dass die Technologiestandortfrage m.E. die "Masterfrage" sein könnte, von der alles andere abhängt, und daher es legitim ist, sie zum Fokus zu machen, ähnlich wie eine Klimakatastrophe auch alles andere überschatten würde. Also, wenn D technologisch immer weiter zurückfällt, dann ist halt kein Geld mehr da für die ganzen anderen Themen aus dem "Komplettpaket". Also nicht "wir haben kein Geld für Forschung/Tech", sondern "wenn wir jetzt kein Geld für Forschung/Tech ausgeben, haben wir bald keines mehr".
 
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EuleMM schrieb:
Allein 73 der im Jahr 2022 ausgewählten KI-Start-ups kommen aus den USA, gefolgt von Großbritannien (8), Kanada (5) und Israel (4)." Deutschland? 2. Frankreich: 0. Auffallend ist, wie schlecht das Kontinentale Europa ist und dass GB hier (Stichwort: Sprachbarriere: -> Teil des Maßnahmenpakets!) gegenüber D weit voraus ist!
Deutschland war noch nie ein Land für Start-Ups. Wenn ich nicht genügend Risikokapital auftreiben kann und ich dann noch damit rechnen muss, bei einem Scheitern nirgendwo mehr eine (gut bezahlte) Anstellung zu finden, dann überlege ich es mir dreimal, ob ich das Wagnis eines Start-Ups eingehe. So "lustige" Themen wie Datenschutz kommen in D/der EU bei KI dazu, da muss ich mir nur ansehen, welchen (berechtigten) Aufwand mein AG treibt, um diese Technologien einsetzen zu können/dürfen.

EuleMM schrieb:
Die Piraten waren einmal eine vermeintlich technologieaffine Partei, deren Inhalte sich aber letztlich nur drittrangig, wenn überhaupt, um das oben beschriebene Kernthema gedreht haben;
Wenn ich wähle, dann muss ich mich die kommenden Jahre mit der Politik hinter der Partei anfreunden können. Damit habe ich nicht nur technologische Themen, sondern teils ganz konkrete Themen im Alltag und meine persönliche Zukunft.

EuleMM schrieb:
Wenn es eine Partei gäbe, die sich, ähnlich wie die Grünen beim Thema Öko, primär (!) darüber definiert, dass sie mit einem massiven Maßnahmenbündel Deutschland in den zentralen Technologiefeldern nach vorne bringen will und in den restlichen Politikfeldern "ausgewogene" "mittlere" Positionen einnimmt: Wäre so eine Partei auf dem Wahlzettel interessant?
Was sollen ausgewogene Positionen sein? Wenn man sich die Diskussionen um Einwanderung, Bürgergeld, Rente (teils auch Krankenkasse), Bildung, Verteidigung oder schon nur (öffentlichen) Transport ansieht, dann sehe ich da keine allgemein vertretbaren mittleren Positionen.

EuleMM schrieb:
Kern"hypothese" meines Postings war ja, dass die Technologiestandortfrage m.E. die "Masterfrage" sein könnte, von der alles andere abhängt
Ob das so der Fall ist? Alles, was nicht mit (Zukunfts-)Technologie erschlagen werden kann, ist dann zweitrangig? Was nützt mir ein toller Technologiestandort, wenn nur die Leute, die in dem Bereich arbeiten wollen/können, sich dann noch eine Wohnung und das Leben leisten können?

Damit musste ich als Mitglied dieser Technologie-Offensive zwar mein Leben lang in die Sozialkassen einzahlen, Dank fehlendem (oder extrem veralteten) Umverteilungskonzept bleibt mir am Ende trotzdem keine auskömmliche Rente und ein kaputtes Gesundheitssystem.

Kassenwart schrieb:
Damit etwas passieren kann muss man sich erstmal von der schwarzen Null verabschieden. Oder woher soll das Geld für diese "Maßnahmenbündel" herkommen ?
Da dürfte den meisten (mich eingeschlossen) der Durchblick fehlen, wieviel Geld "sinnlos" (aus der Sicht einer politischen Richtung) verteilt wird, wieviel man davon einstellen könnte, ohne getroffene Verträge zu brechen, das Grundgesetz ändern zu müssen oder größere Kollateralschäden zu verursachen.

Kassenwart schrieb:
Wenn ich mir die Verteilung des Bundeshaushalt anschaue sehe ich da kein Spielraum.,
MIr würden da recht viele Möglichketen einfallen. Diese sind aber teils nicht mit der Auslegung des Grundgestzes durch den BGH vereinbar, teils anscheinend nicht mit den EU-Gesetzen (teils vermutlich auch beides gleichzeitig) und teils sind so große Bevölkerungsschichten betroffen, dass auch dies wieder nicht durchsetzbar wäre.

Kassenwart schrieb:
Das ist für mich auch einer der Gründe warum die Grünen nichts "abliefern" können. Um die Klimawende zu schaffen wird man um Schulden nicht her umkommen.
Wenn ich mir ansehem wieviel Projekte, die ich ihrer Ideologie zuordnen würde, teils durch ihre eigene Ideologie behindert oder gar verhindert werden, dann sollten sie sich selber mal eigene Vorgaben machen und diese konsequent umsetzen.

Will ich die Produktions von erneuerbare Energie (Wind, Sonne und Wasser) voran treiben, dann kollidiert das bei nahezu jedem Projekt halt mit dem Artenschutz, oft auch mit Naturschutzgebieten und mind. genauso oft auch mit dem Willen der lokalen Bevölkerung.

Will ich den ÖPNV (wozu ich auch den Fernverkehr zähle) massiv ausbauen um den Individualverkehr flächendeckend ersetzen zu können, dann kollidiert dies wieder mit dem Umweltschutz (irgendwo müssen die Bahntrassen halt lang laufen) und vermutlich oft auch mit dem Lärmschutz (Mittelrheintal). Nötige Umgehungsstraßen werden ebenso blockiert und billigend in Kauf genommen, dass sich der (Dank fehlendem ÖPNV nötigen) Individualverkehr weiter durch die Innenstädte quälen muss.
 
Ich habe >uninteressant< gestimmt, weil ich von noch keinem Land mit einer solchen Partei mit nennenswertem Einfluss gehört habe.

TE schrieb:
These 1: Wohlstand entsteht durch die weltweite technologische Überlegenheit der im Land hergestellten Produkte.
Du bringst die USA als positives Beispiel, aber ich sehe deren Durchschnitts-Wohlstand mehr als Folge anderer Faktoren, wie aus deren Technologiefortschritt.

Auch haben wir in Deutschland gleich 2 jüngste Beispiele, wie unterschiedlich die Auswirkungen von technologischer Überlegenheit sein können: COVID-Impfstoff und Energiewende

Ich sehe aber ein, dass es für beide Ansichten gute Argumente gibt und es vermutlich keine absolute Wahrheit für die Beantwortung dieser Frage gibt.
 
Hmm, Deutschland war aber vor ganz langer Zeit durchaus ein Land für "Start-Ups". Also irgendwas muss da in der Mentalität schiefgelaufen sein, bzw. andere Aspekte der Mentalität hier haben Überhand genommen und die Startup-Mentalität erstickt oder verdrängt... Auffallend ist ja Israel, es wäre interessant zu schauen, was die da genau richtig machen (In dem Zusammenhang dann auch: Ist die EU oder D der Haupthemmschuh?).

Guter Punkt mit den USA: Man müsste tatsächlich mal schauen, wie die Korrelation "Hochtechnologie" <-> Wohlstand ist, und welche andere Variablen den "Wohlstand" mit aufklären. Bzw. auch Kausation, also z.B. Länder wie China, Südkorea: Ob der steigende Wohlstand dort maßgeblich auf staatliche Technologieförderung zurückgeht?
 
Ich schwankte zwischen "Neutral" und "Uninteressant", stimmte aber dann für "Uninteressant". An sich habe ich ja kein Problem mit einer neuen Partei, solange sie Demokratische Werte vertritt.

Aber ist das halt nur ein Thema und außerdem wurden ja Parteien schon genannt, welche in die Richtung gehen. Einmal die PIRATEN und die FDP. Erstere war so schnell wieder unter sonstige, wie sie aufstiegen, da sie an der Realpolitik gescheitert sind, und die FDP scheitert nun mal an dem Versprechen "Wohlstand", welcher angeblich jeder erreichen kann. USA ist ja wohl das Land, an was man bei dem Thema denkt, und die USA sind reich, aber wohlhabend, so halbwegs verteilt?

Das ist doch im Grunde das Typische "Es gibt dieses eine große Problem, und wir kennen die einzig wahre Antwort darauf und im Grunde ist es so simpel."
 
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Guter Punkt, CCIBS, es klingt tatsächlich in der Tendenz so wie "Öko/kein Öko, und alles wird gut / Grenzen zu/auf, und alles wird gut / Waffen liefern/nicht liefern und alles wird gut / usw.", wir haben die simple Antwort und die anderen Parteien und Länder waren halt nur zu doof. Also, wenn es "die Lösung" wäre, wären andere Parteien/Länder ja schon draufgekommen.

Wenn man sich die FuE Ausgaben (Relation zum BIP) anschaut, sieht man, dass Israel und Südkorea hervorstechen mit erheblichen Ausgaben (5-6% je nach Jahr), dann mit etwas Abstand ein größerer Block um die 3% +/- 0,5, zu dem auch Deutschland und die USA gehören; eher negativ fällt UK (und Kanada) auf, trotz der positiven Erwähnung mit KI weiter oben.

Es stellt sich damit eher im Sinne "evidenzbasierter Politik" die Frage, was denn der "optimale Anteil" am BIP ist, der "am meisten abwirft". Man könnte ja auch umgekehrt fragen: Sind die Israelis/Südkoreaner doof, dass die dafür so viel ausgeben? Oder anders gesagt: Wenn Deutschland z.B. bei 3% liegt, muss man sich natürlich die Frage stellen, warum ausgerechnet 3%, wenn andere 0,1% und andere 6% haben. Bzw. "Was passiert, wenn man bei 0% ist, und was passiert, wenn man bei 20% ist."

Vielleicht wäre das die bessere Eingangsfrage gewesen, statt des ganzen Parteizeugs. Heißt natürlich nicht, dass rein zahlenmäßig FuE-Ausgaben zwangsläufig exakt gleichbedeutend sind mit Wohlstand/Erfolg (siehe störende Bürokratie/Gesetze/Mentalität/Investmentkapital/fehlende Translation/fehlende Umsetzung als Produkt/Plan(miss)wirtschaft zu Sowjetzeiten usw).

Israel und Südkorea scheinen mit den hohen Ausgaben aber nicht schlecht zu fahren, die Länder sind ja in der Tat im Technologiebereich wirtschaftlich erfolgreich.
 
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In Deutschland wird schon noch geforscht. Allerdings wird dann IMHO in der Regel nicht viel damit angestellt, weil die Umsetzung zu Aufwändig wäre (Investitions-/Lohn-/Energiekosten, Bürokratie) oder das allgemeine Interesse zu gering ist.
Also werden die Forschungsergebnisse ins Ausland verkauft oder eröffnet dort gleich eigene Labore für die Umsetzung.

Welche bahnbrechenden Entwicklungen soll man denn vorantreiben in einem Land in dem “Neuland Internet” noch ein akzeptierter Begriff ist und in dem sich gefühlt jeder Vierte jeder neuer Technologie verweigert? Man muss sich doch nur einmal die Kommentare hier im Forum durchlesen.
 
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Hallo,

* hier zum Thema: "ZEIT für X (Sponsored)" (Die ZEIT lässt sich ja bekanntlich mit diversen... Firmen... ein)
https://zeitfuerx.de/forschung/fehlt-der-deutschen-forschung-selbstvertrauen/


Die folgenden Daten sind aktueller und besser als die von Wikipedia, die ich oben zitiert hatte (z.B. UK hat wenn ich mich richtig erinnere aufgeholt in den letzten Jahren, meine obige Anmerkung dazu ist dann nicht so korrekt gewesen).

* https://data.oecd.org/rd/gross-domestic-spending-on-r-d.htm

außerdem noch (ggf. ältere Daten etc.):

(Die UNESCO scheint ihre Graphiken nicht im Griff zu haben, oder seht ihr was?)

Ich sehe diese Grummelhaltung gegenüber Wissenschaft und Forschung auch als Fehler des Schulsystems. Kinder sind erstmal sehr offen für Forschung und Wissenschaft (Neugierde, experimentieren). Es werden dann zwar vordergründig an den Schulen solche Sachen vermittelt, aber der Spirit fehlt vermutlich. Kann mir vorstellen, dass das in Südkorea (spekulativ) und vielleicht auch den USA anders läuft. Dass dort Wissenschaftler/Forscher in der Tendenz eher "Helden" sind (bekannte Persönlichkeiten; in der Spitzenforschung hoch bezahltM wirtschaftlich erfolgreich usw.) und bei uns ist alles eher "verschult" / "pedantisch" / Politik sind nicht technikaffin sondern kokettieren noch mit ihrer Ahnungslosigkeit / setzt sich dann fort im Digitalisierungsgrad der Behörden (bei Expats gilt Deutschland offenbar als bürokratisch-rückständig, Sprachbarriere (vs. Niederlande: Englisch, glaub ich z.B.)). Dazu dann noch die generell negative deutsche Haltung (die wollen nur Böses: wollen nur meine Daten / nur mich steuern / nur mein Geld", gleichzeitig die unwissenschaftliche Alternativmedizinaffinität (Universitäten produzieren Heerscharen von Pharma- und Medizinabsolventen, die nach dem Studium Globuli/Schüsslersalze usw. vertickern und so die Wissenschaftsfeindlichkeit in D zementieren (bis hin zum BW-Landesgesundheitsminister und den Krankenkassen und den Ärztekammern). Versus die Szenen am Anfang von Brechts Galileo, wo Galileo Galilei seinem Schüler Wissenschaft UND den Spirit vermittelt.
 
Axxid schrieb:
Welche bahnbrechenden Entwicklungen soll man denn vorantreiben in einem Land in dem “Neuland Internet” noch ein akzeptierter Begriff ist und in dem sich gefühlt jeder Vierte jeder neuer Technologie verweigert? Man muss sich doch nur einmal die Kommentare hier im Forum durchlesen.
Das ist so schlicht und ergreifend falsch, es gibt zahlreiche High Tech Firmen in DE die Weltmarktführer sind, wie Carl Zeiss dessen Optiken eine EUV Maschine von ASML erst ermöglichen, die fortschrittlichsten MRT Geräte komme von Siemens, Trumpf ist führend für industrielle Laserschneidsysteme usw.

Das lässt sich beliebig fortsetzen, was hier auffällt und warum wir als Konsumenten oftmals glauben in Deutschland gibt es keine "High Tech" liegt daran das viele deutsche Firmen sich vorallem auf den B2B Bereich konzentrieren und hier hochpreisige Nischen besetzen, während es im B2C Bereich tatsächlich eher mau ausfällt und unsere Alltagsprodukte fast ausschließlich aus US und asiatischen Firmen bestehen.

Es ist also mitnichten so das in DE nur rumgeiert wird und jede Form von Forschung quasi nicht stattfindet oder nicht verwertet, was natürlich trotzdem die strukturellen Probleme bei Finanzierung/Infrakstruktur/Bürokratie nicht kleinreden sollte.

EuleMM schrieb:
Auffallend ist ja Israel, es wäre interessant zu schauen, was die da genau richtig machen (In dem Zusammenhang dann auch: Ist die EU oder D der Haupthemmschuh?).
Das hat mit der EU wenig zu tun, die primären Gründe für Israels Aufstieg sind:

Extrem starke Vernetzung von Forschung/Bildung und Militär - was ich in Deutschland für politisch und gesellschaftlich in diesem bzw. auch nur annährenden Ausmaß für unmöglich halte.

Israel ist seit seiner Gründung der Bedrohung zur permanten Auslöschung durch seiner Nachbarn ausgesetzt, dies hat zur einer Mentalität der extremen Resilienz und Risikobereitschaft beigetragen, was sich auf Forschung und Entwicklung sowie Unternehmertum positiv auswirkt, das lässt sich auf dem vollbefriedeten Deutschland von heute nicht annährend übertragen.

Israel fördert massiv alles was mit dem Technologiesektor verbunden ist, von der Schule über das Studium bis hin zu den Unternehmen selbst. Das halte ich noch eher für umsetzbar, allerdings ist die Gewichtung erheblich anders in Israel, dort bekommst du beispielsweise kein "Bafög" wenn du ein Fach studieren möchtest was keine hohe Marktnachfrage hat, allein das wäre in DE schon politisch nicht durchführbar.

Letztlich kann man hier also zentrale Aspekte nicht wirklich abkopieren, insbesondere Kultur/Mentalität ist eine Folge historischer Ereignisse und lassen sich nicht mittels Regierungserklärung oder einem Gesetz wie in einem Videospiel lenken.
 
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Ich finde den Verweis auf US Politiker da nicht zielführend, weil dort wiederum andere Voraussetzungen mit einem komplett anderen System (z.B. bei der Bildung und Einstellung) herrschen.
In Deutschland wird Technologie gefördert, nämlich über die Gelder für die Unis und Institute, dazu werden von Deutschland viele Drittmittelprojekte bezahlt, wie wiederum der Forschung vor Ort helfen. Und die Nummer mit mp3 Verwertung oder späteren(!!) Covidimpfstoffbauweise sind ja nicht an der Technologie gescheitert, sondern an der fehlenden Cleverness über Jahre. Da kann nicht der Staat nicht noch den Leuten die Firma schmeißen. Es gibt in Deutschland einfach Gegebenheiten, die mit der Denkweise bei uns zu tun haben und das bekommt man nicht durch Technologieförderung geregelt. Natürlich kann man immer alle Probleme auf den Staat schieben, da macht man es sich oft einfach. Der Staat kann nicht alles machen und die Hindernisse durch den Staat sind meist nur vorgeschoben, um hier nichts zu machen. Probleme gibt es überall.​
Es ist in Deutschland allerdings schwierig private Sponsoren für Mammutprojekte zu finden und da fragt man z.B. besser irgendwelche Amis. In Deutschland soll man ja zum Arzt gehen, wenn man Visionen hat.

Beispiel 1: wenn in meinem Umfeld sich Leute selbstständig machen wollen, dann gibt es überall nur Negatives zu hören und es wird abgeraten. Man könnte ja scheitern. Wer scheitert, ist ein lebenslan ein Versager. Was soll der Staat oder eine Partei da machen?

Beispiel 2: ich war schon internationalen Projekten dran und in Deutschland haben sich Mitarbeiter von Firmen geweigert mitzuziehen, weil das angeblich den Datenschutz verletzten wurde. Tat es aber nicht, weil es nur um fiktive Daten ging. Das musste immer wieder erklärt werden, obwohl es die Leute besser wussten. Monate später sollte der Startschuss losgehen und da rief echt einer - das war quasi Sabotage - den Datenschutzbeauftragten an und hat dem das falsch erklärt. Dann sollten wird dem Beauftragten alles fein säuberlich erklären, obwohl es dafür sachlich keine Notwendigkeit gab. Damit das vorangeht, sollte das aber trotzdem gemacht werden. Da sprach ich dann mit dem Beauftragten und wollte wissen, was der genau braucht. Der wusste das gar nicht und war nach 5 Minuten schon erschöpft und das sei nicht seine Arbeit. Da musste ich dann erklären, dass das doch seine Arbeit ist und wir nicht aus Spaß irgendwelche Bücher schreiben können, weil dafür die Zeit nicht da ist.
Hier haben sich Leute hinter dem Datenschutz versteckt und wollten nicht arbeiten, inkl. dem Zuständigen. Keiner dieser Leute war irgendwie in Gefahr, später wegen dem Projekt verklagt zu werden, zumal das politisch und juristisch schon lange genehmigt war. Es ist einfach die Grundhaltung mancher Mitmenschen in Deutschland und da kann Partei xy mit 15% auch nix dran ändern.

Und ja, in China bekommt man das geregelt, weil dort Abweichler einfach massiv unter Druck gesetzt werden oder ersetzt werden. Bei Bauprojekten zieht man dort manches ohne Rücksicht auf Verluste durch. Das geht alles bei uns nicht und wollen wir das wirklich ändern?
1:1 Verleiche mit dem Amis machen auch nur begrenzt sind. Man kann hier nicht die Einstellung der Amis mit Zwang auf uns übertragen und die anderen Voraussetzungen bekommt man auch nicht mit einer Technologiepartei umgeswitcht.

Ich kann den Gedankengang des TE zwar nachvollziehen, aber ich habe Zweifel, dass man das mit einer Partei geregelt bekommt.
 
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zu Beispiel 1:

In den USA kann ich mit wenig Startkapital (knapp 800,- Euro) eine LLC (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) gründen, in GB für ein paar hundert Pfund eine Limited. In Deutschland brauche ich für eine GmbH mindestens 50.000,- Euro. Habe ich dieses Startkapital nicht, muss ich als Gründer mit "Haus und Hof" haften (Einzelunternehmung oder GbR).

Die Hürde, eine Geschäftsidee "einfach mal zu versuchen", ist in den USA und in GB doch deutlich niedriger, als in Deutschland.
 
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Capet schrieb:
zu Beispiel 1:

In den USA kann ich mit wenig Startkapital (knapp 800,- Euro) eine LLC (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) gründen, in GB für ein paar hundert Pfund eine Limited. In Deutschland brauche ich für eine GmbH mindestens 50.000,- Euro. Habe ich dieses Startkapital nicht, muss ich als Gründer mit "Haus und Hof" haften (Einzelunternehmung oder GbR).
Das ist schlicht und einfach falsch, seit 2008 gibt es die UG als haftungsbeschränkte Gesellschaft, übliche Gründungsgebühren liegen mit Mustersatz bei unter 400€ und bei individueller Satzung bei ~800€.

Das Stammkapital einer GmbH beträgt im übrigen nicht 50000€ sondern 25000€.
 
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Ok, dann lag ich da falsch, danke.
 
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Erstmal vielen Dank für die vielen interessanten Antworten - habe so einige Likes verteilt.

Gerade kam mir aber ein Gedanke: Egal ob nun Threadteilnehmer mit dieser Parteiidee sympathisierten oder nicht: Das Fazit war letztlich immer "geht nicht", "wird scheitern" weil XYZ". Insofern hat sich die grundsätzliche "deutsche" Schwarzseherei, Bedenkenträgerei und Mittagspause=Krisensitzung-Mentalität hier auch wieder Bahn gebrochen. Also die Partei-Idee SELBST ist quasi metaphorisch das von der deutschen Mentalität abgewürgte Startup. Und glaubt mir, mir geht es genauso. Ich sehe nur Probleme und Negatives, dass das ja eh nix werden würde, Risikoangst, Sicherheitsbedürfnis. Oben ja geschildert, was Leute, die ankündigen, sich auf welche Weise auch immer selbstständig machen zu wollen, zu hören bekommen, also kein rationales Für und Wider, also ausgewogen Positives und Negatives, sondern vor allem nur Negatives. Und das Negative ist natürlich sehr wichtig - aber es scheint mir ein starker Bias und Risikoaversion vorzuliegen. Das schlägt dann auch auf die Psyche und man hat gar keine Lust mehr, keinen Rückhalt, keine Motivation. Man könnte fast mal experimentell dasselbe Posting in Computerforen verschiedener Länder posten und schauen, ob sich andernorts eine andere Gesamtatmosphäre entwickelt - obwohl ich mich in der hiesigen sehr zuhause fühle! Generell habe ich mich auch gerade gefragt, ob ich in deutschsprachigen Foren, egal um welches Thema es geht, eine negativere Erwartungshaltung habe, dass erstmal viel Kritik kommen wird. Und gleichzeitig ist es auch genau das, was ich mir auch erhoffe. Erst wenn man trotz der Kritik, für die ich sehr dankbar bin, zum Schluss kommt, etwas dennoch zu machen, kann man sich sicher sein, wirklich "alles bedacht zu haben". D.h. positive Ermunterung und Zustimmung haben insofern auch ihr Negatives: "Warum zum Teufel seid ihr alle so enthusiastisch, es würde mir mehr bringen, wenn ihr mich auf die Fallstricke und Probleme aufmerksam machen würdet!" Die Mentalität ist es dann ja auch, die vermutlich viele der hier hergestellten Produkte so gut macht. Es ist also etwas Paradox: Das, was hemmt (Angst, Sorgfalt, endlose Prüfung), sorgt gleichzeitig auch für Erfolg.

Und keine Angst: Ich gründe gar nix! ;-)

PS: Ausgesprochen interessant fand ich die Ausführungen zu Israel. Ich habe mich dann gefragt, ob Israel auch so erfolgreich wäre, wenn es sich in einer unbedrohten geographischen Lage befände.
 
Zuletzt bearbeitet:
EuleMM schrieb:
Erstmal vielen Dank für die vielen interessanten Antworten - habe so einige Likes verteilt.

Gerade kam mir aber ein Gedanke: Egal ob nun Threadteilnehmer mit dieser Parteiidee sympathisierten oder nicht: Das Fazit war letztlich immer "geht nicht", "wird scheitern" weil XYZ". Insofern hat sich die grundsätzliche "deutsche" Schwarzseherei, Bedenkenträgerei und Mittagspause=Krisensitzung-Mentalität hier auch wieder Bahn gebrochen.
Das ist deine persönliche Interpretation die sich aus dem Thread hier in der Totalität nicht replizieren lässt - oder wie lässt sich beispielsweise mein Post zur Heraustellung der deutschen Technologieführung in vielen B2B Bereichen sowie der Nennung der schon länger bestehenden Möglichkeit einer äußerst günstigen Firmengründung mit Haftungsbeschränkung als wie du schreibst immer "geht nicht" "wird scheitern" etc. einordnen?

EuleMM schrieb:
Also die Partei-Idee SELBST ist quasi metaphorisch das von der deutschen Mentalität abgewürgte Startup. Und glaubt mir, mir geht es genauso. Ich sehe nur Probleme und Negatives, dass das ja eh nix werden würde, Risikoangst, Sicherheitsbedürfnis. Oben ja geschildert, was Leute, die ankündigen, sich auf welche Weise auch immer selbstständig machen zu wollen, zu hören bekommen, also kein rationales Für und Wider, also ausgewogen Positives und Negatives, sondern vor allem nur Negatives.
Ich hoffe das klingt jetzt nicht zu direkt, aber ich habe Zweifel das du dich mit dem Thema wirklich einmal tiefgehend auseinandergesetzt hast, denn so negativ wie du es hier malst, ist es einfach nicht:

  • Nahezu ~50% aller Startups haben mittlerweile eine Partnerschaft mit einer deutschen Hochschule
  • Die Zahl der deutschen Unicorns hat sich seit 2018 vervierfacht, trotz Pandemie und des russischen Überfalls auf die Ukraine.
  • 9 von 10 Gründern würden es wieder tun und 83% auch wieder in Deutschland
  • Die Mitarbeiterzahl der Startups ist kräftig gewachsen, es wurden zwar aufgrund der beiden oben genannten geopolitischen Ereignisse Mitarbeiter entlassen, jedoch stehen mittlerweile mehr Stellenangebote dem gegenüber.
Quelle

Das einseitig negative Bild was du hier malst ist so nicht existent - hast du noch nie was von DeepL, N26, Celonis oder Babbel gehört? - Ja das ist alles nicht Apple, muss es aber auch nicht sein und sind es auch im Valley 99,999% nicht.

Es gibt selbstverständlich Mentalitätsunterschiede, die lassen sich aber auch nicht mittels Fingerschnipp oder einer politischen Maßnahme wegwischen - es ist nunmal so das eine Population die aus ehm. Pionieren/Siedlern mit erfolgreichen Expansionismus besteht sich in der Mentalität anders entwickelt als eine Population die im Zentrum der größten Kriege der Menschheit stand und seit mehr als 1000 Jahren zum ersten mal über 30 Jahre in einem vollbefriedeten Umfeld/Nachbarschaft lebt.

EuleMM schrieb:
PS: Ausgesprochen interessant fand ich die Ausführungen zu Israel. Ich habe mich dann gefragt, ob Israel auch so erfolgreich wäre, wenn es sich in einer unbedrohten geographischen Lage befände.
Kurze Antwort: Nein - der Rest würde aber den Rahmen hier sprengen da es Zusammenspiel aus der seit mehr als 2000 jährigen Judenverfolgung/Migration/Holocaust/Remigration/Nah-Ost Konflikt ist, das ist einmalig und lässt sich nicht unabhängig trennen und darstellen.
 
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EuleMM schrieb:
Und glaubt mir, mir geht es genauso.
Für mich sind eine Technologie-Partei und ein Start-Up zwei so gundlegend unterschiedliche Dinge, dass sie schlicht nicht mit einander vergleichbar sind.

Wie oben schon erwähnt, muss mir eine Partei in mehr wie einem Punkt zusagen, damit sie für mich wählbar ist. Es besteht immer die "Gefahr", dass sie genügend Stimmen bekommt um nicht nur in dem einen Fachgebiet (hier Technologie) Einfluss nehmen zu können.

Da nützten mir die u.U. vom mir sogar in der damals genannten Form angebrachten IT-/Datenschutzthemen der Piraten nichts, wenn ich ihre Sozial- und Rentenpolitik so grundlegend ablehen, dass eine Partei mit solchen Ansichten für mich schon deshalb unwählbar wird.

EuleMM schrieb:
Oben ja geschildert, was Leute, die ankündigen, sich auf welche Weise auch immer selbstständig machen zu wollen, zu hören bekommen, also kein rationales Für und Wider, also ausgewogen Positives und Negatives, sondern vor allem nur Negatives.
Dazu muss man wolhlerst einmal wissen, um was es wirklich geht. Die "klassische" Selbstständigkeit oder ein Technologie-Start-Up. Beides mag zwar das Selbe sein, muss es aber nicht. Ob Treiber im Beispiel 1 wirklich Technologie Start-Ups meint, möcht ich irgendwie bezweifeln. In einem Technologie-Umfeld dürfte die Risikobereitschaft höher sein, und abseits davon dürfte man kaum jemanden den echten Sinn hinter seiner Idee erklären können.

Dann bleibt max. noch ein durchdachter Businessplan, in den man aber auch negative Punkte mit betrachten muss. Wenn ich keine Marktanalyse betreibe, dürfte ich in vielen Fällen scheitern.

Wobei ich davon ausgehe, dass ein Scheitern des Start-Ups für dem Gründer auch entsprechend negative Folgen haben wird.

Wenn ich heute auf die Idee käme, ein Start-Up zu gründen, wäre selbst dessen wirtschaftlicher Kollaps für mich kein Totalverlust und ich müsste Bürgergeld beantragen oder sehen, wo ich wieder unter käme. Ich würde aber von keinem Verwandten/Bekannten erwarten, dass er meine Idee finanziell unterstützt. Ich war auch noch nie so risikobereit für so einen Schritt. Mein Sicherheitsbedürfnis, gepaart mit dem vorhandenen und sicheren Job, der mir Spaß macht, war mir immer wichtiger wie Welt durch ein Start-Up voran zu bringen oder mich schon durch eine Selbstständigkeit anderweitig zu verwirklichen.

EuleMM schrieb:
Man könnte fast mal experimentell dasselbe Posting in Computerforen verschiedener Länder posten und schauen, ob sich andernorts eine andere Gesamtatmosphäre entwickelt - obwohl ich mich in der hiesigen sehr zuhause fühle!
Ich würde sogar vermuten, dass die Reaktionen auf das selbe Posting zu einer aderen Zeit anders ausfallen würden.

Wenn ich als besserverdiener das Gefühl habe, mehr wie die wirklich unverschuldet in Not geratenen mit meinen Steuern unterstützen zu müssen und dabei selber immer mehr zu verlieren, dann bin ich persönlich niemand, der ein Risikoporjekt mit seinem Kapital unterstützen würde. INsb. nicht, wenn der Start-Up Gründer mir meine Bedenken nicht wiederlegen kann oder bei dem sowas, durch eine Partei, auch noch mit meinen Steuergeldern (egal, ob direkt oder beim scheitern indirekt) gefördert werden soll. Da gibt es für mich erst einmal in der Lehre (von der Grundschule bis zu den Hochschulen) soviel Ändeurngs- und Förderbedarf, dass das Steuergeld dort viel besser Wirkung zeigen könnte.
 
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