Backup oder Synchronisierung

Andi107

Ensign
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Hallo,
ich denke gerade über eine Backup-Strategie nach. Dabei bin ich im Internet darauf gestoßen, dass man zwischen Backup und Synchronisierung unterscheidet. Wie ist das zu verstehen. Macht eine Backup-Software jedesmal eine komplette Speicherung meiner Daten ? Wenn man das öfter macht, braucht man dafür ziemlich viel Speicher. Im Prinzip ist es doch besser, wenn bei jedem Backup nur das, was sich verändert hat, synchronisiert wird. Wenn ich Angst vor dem Defekt meiner 8TByte Daten-Festplatte habe, brauche ich eine zweite 8TByte Festplatte, die immer mit der Hauptplatte synchron ist. Ist also Synchronisierung besser als Backup ? welche Tools sind zu empfehlen. Kostenlose oder auch kostenpflichtige.
(Die Sicherung der Windows Festplatte müsste man wahrscheinlich anders machen als die Sicherung der Daten-Festplatte.)

Gruß
Andreas
 
Kommt drauf an was du erreichen willst.

Backup = Weggespeichert, wenn vernünftig gemacht mit 'ner Versionierung dabei (z.B. mit inkrementellem Backup)
Synchronisierung = Replication (Replizierung) = es wird eine Kopie gemacht und immer aktuell gehalten

Wenn sich dein Windows bei 'nem Update zerschlägt oder irgendeine Malware wütet brauchst du ein gutes Backup.
Wenn du bei einem schwerwiegenden Hardwaredefekt möglichst schnell wieder weiterarbeiten willst brauchst du eine Replication. Kann man aber auf Dateiebene auch nutzen, um z.B. auf einer externen HDD immer eine aktuelle Kopie seiner Daten zu haben, für welchen Zweck auch immer

Ein gutes Backup hilft eigentlich immer, ist aber nicht immer das ideale Mittel.
Eine Replication hilft nur dabei, Redundanz zu schaffen, aber Probleme wie z.B. eine laufende Ransomware werden direkt mit repliziert, dann hast du Kopien deiner verschlüsselten Dateien.
 
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Synchronisierung ist, was z.B. bei Dropbox mit dem Client gemacht wird. Jeder Änderung auf deinem PC z.B. würde da (mehr oder weniger sofort) ins Backup übertragen - und überschreibt dabei die alte Version. Wenn man 2-Wege Synchronisierung hat, werden sogar Änderungen im Backup zurück gespiegelt auf deinen PC.

Beim Backup werden verschiedene Versionsstände vorgehalten statt immer sofort zu überschreiben wenn sich was ändert. Dazu sollte man (für wichtige Daten) Backups nicht am gleichen Ort haben wie die Daten (z.B. wenn dein Haus abbrennt), und idealerweise ist auch eine Kopie der Daten offline (eine Platte, die nicht angeschlossen ist, kann auch nicht durch Malware befallen werden). Nennt sich häufig 3-2-1 Schema.
 
Grundsätzlich würde ich dir bei dem Thema folgende Lösung vorschlagen:

  • 2 oder 4 Bay Synology NAS. Je nach Anwendungsfall die Plus-Modelle wählen
  • hier werden dann die Festplatten gespiegelt
  • zusätzlich eine USB-Backup-Platte anschließen, die dann ausgewählte Inhalte automatisch sichert
  • richtiges Backup wäre dann Standortunabhängig oder in einer Cloud. Synology bietet hier selber einen Dienst an (C2)
  • damit kannst du auch eine komplette Windows-Sicherung durchführen lassen
  • zusätzliche Vorteile:
-- zentralisierte synchronisierte lokale Daten von jedem Gerät abrufbar, auch im Browser
-- Medienserver, Audio-Server,...
 
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Was du meinst ist ein Inkrementelles Backup. Dann wird immer nur die Änderung zur letzten Ausführung gespeichert.
Die Trennung zwischen Backup und Synchronisierung ist etwas schwammig. Ziel des Backups ist ein wieder herstellbaren Datensatz zu haben. Daher ist es durchaus Sinnvoll das Backup nicht zu jeder Zeit aktuell zu halten, sodass z.B. ein Verschlüsselsungsvirus nicht auch das Backup verschlüsselt oder zumindest über eine Visoonierung den Einfluss des Virus gering zu halten.
Bei der Synchonisierung werden zwei Datenbestände versucht gleich zu halten. Heißt, der Virus betrifft sofort auch den anderen Datenbestand.
 
Nilson schrieb:
Bei der Synchonisierung werden zwei Datenbestände versucht gleich zu halten. Heißt, der Virus betrifft sofort auch den anderen Datenbestand.
Meine erste Idee war, zur Sicherung der Datenfestplatte eine zweite gleich große externe Festplatte zu kaufen und diese ein mal pro Woche an den PC anzuschließen und mit entsprechender Software zu synchronisieren.
Aber wäre dies auch sicher genug in Bezug auf Verschlüsselungsviren ?
Wie ist es bei einem Backup mit mehreren Ständen: Werden die Daten komprimiert und wieviel Speicherplatz braucht man für das Backup pro TByte.
 
Während die externe Festplatte nicht angeschlossen ist, kann sie auch nicht verändert/verschlüsselt werden. Nur zu dem Zeitpunkt, wenn du sie für das Backup anschließt. Wäre zwar dann Pech, wenn genau in dem Moment ein Virus aktiv wäre, den man nicht bemerkt, aber dazu hat mal im besten Fall noch ein dritten Datenbestand. So ein Virus ist aber auch nur eine der Fälle, die vom Backup geschützt werden. Das hilft ja auch gegen (versehentliches) Löschen, Hardwaredefekte etc.

Je nach Backup Programm werden die Daten komprimiert. Je nach Art der Daten funktioniert das besser oder schlechter. Wie viel Speicher du brauchst hängt also von der Art der Daten ab und wie viel Versionen du ggf. aufheben willst.
 
Nilson schrieb:
Je nach Backup Programm werden die Daten komprimiert. Je nach Art der Daten funktioniert das besser oder schlechter. Wie viel Speicher du brauchst hängt also von der Art der Daten ab und wie viel Versionen du ggf. aufheben willst.
Hm. Das Problem dabei wäre dann die Frage, welche Festplattengröße ich für das Backup brauche.
 
Wie viel Daten hast du denn zur Zeit?
 
Ich hab das so gelöst:
pCloud Lifetime Account (es gibt 500GB sowie 2TB) mit "Extended File History" dazu gebucht, dadurch hält pCloud 1 Jahr lang Backups meiner Dateien vor. Ich nutze cryptomator-container, damit pCloud nie meine eigentlichen Daten zu Gesicht bekommt, die werden stattdessen on the fly lokal ver/entschlüsselt.
Kosten: Einmalig 175/350 Euro und monatlich (afair) ~3 Euro für Extended File History.
 
Andi107 schrieb:
Meine erste Idee war, zur Sicherung der Datenfestplatte eine zweite gleich große externe Festplatte zu kaufen und diese ein mal pro Woche an den PC anzuschließen und mit entsprechender Software zu synchronisieren.
Aber wäre dies auch sicher genug in Bezug auf Verschlüsselungsviren ?
Wenn es Dir genügt, mit Pech nur auf den Stand von vor 6 Tagen zurück greifen zu können, dann ja. Sonst halt nein.

Falls der Verschlüsselungstrojaner genau dann aktiv wird, wenn Du das Backup erstellen willst, ist alles weg (Origianldaten + Backup). Das gilt auch bei Backups mit Versionierung. Da hilft nur ein Read-Only Medium (kein NTFS-Schreibschutz, den ein Admin umgehen kann) für die Backups (z.B. ein NAS, welches die Daten von sich aus kopiert und auf das der PC-User damit keine schreibenden Rechte hat), mehrere Backup-Platten oder vor dem Backup von einer "garantiert" Virenfreien Live-DVD booten (physikalisch, nicht in einer VM aus dem laufenden System).

Andi107 schrieb:
Wie ist es bei einem Backup mit mehreren Ständen: Werden die Daten komprimiert und wieviel Speicherplatz braucht man für das Backup pro TByte.
Hattest Du noch nie ein ZIp-File in der Hand. Zwischen 0% (ZIPs, Videos) und 99% Kompressionsrate (Logfiles mit sich nahezu wiederholndem Inhalt) ist da alles drin. Meine Bilder lassen sich schlechter komprimieren wie meine Quelltexte.
 
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