Bauernproteste - angebracht oder übertrieben?

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Konservativ gehört zum rechten Spektrum, und ja ich meine mit BRD Deutschland.

Und ja an Ungarn kann und sollte man viel kritisieren. Ich finde vieles davon auch nicht gut wie es da läuft. Trotzdem ist da auch nicht der Faschismus ausgebrochen und das Land ist jetzt wirtschaftlich auch nicht zusammen gebrochen nur weil da die Rechten regieren.
 
Sry für die späte Reaktion, den Thread hatte ich übers WE vergessen ^^"

Khaotik schrieb:
Du bist also selbst Landwirt und hast das so praktiziert, weil du weißt, dass das die übliche Praxis wäre?
Man muss kein Landwirt sein um die Reaktionen von Landwirten, und anderen naturnahen Berufszweigen, auf staatliche Regulierung zu sehen. Jedes Mal, wenn durch den Gesetzgeber die Menge oder Art an Pestiziden und Düngemittel oder die Mindestanforderungen für Tierhaltung verschärft wurden wird direkt der Untergang des Abendlandes, die Zerstörung der Agrarwirtschaft und Armut der ach so armen Bauern prophezeit.

Ohne staatliche Regulierung würden Bauern (und auch Fischer etc.) rücksichtslos auf maximalen Ertrag gehen.

Umgedreht hält ja auch niemand die Bauern davon ab weniger Pestizide zu verwenden oder ihren Tieren bessere Lebensbedingungen zu verschaffen.

Khaotik schrieb:
Grundsätzlich hast du in gewisser Weise ja recht, auch wenn es sehr überspitzt ist finde ich.
Die Haltungsformen haben sich verbessert, die heutigen Ställe sind im Vergleich zu denen vor 40 Jahren ein Traum für jedes Tier.
Ja, aber nicht aufgrund der Eigeninitiative von Bauern sondern Druck durch Tierschützer auf die Politik und dann daraus resultierende Vorgaben zur Tierhaltung.

Khaotik schrieb:
Das Problem ist aber: Es werden trotzdem Preise wie vor 40 Jahren erwartet. Wenn es dann darum geht, diese Verbesserungen auch zu bezahlen, dann votiert der gemeine Bürger halt doch mal gern zu dem Fleisch zum günstigeren Preis aus "unklareren" Haltungsbedingungen.
Das ist irgendwie eine dumme Aussage.

1.) Wir haben keine Preise von vor 40 Jahren, wir haben nicht mal Preise von vor 5 Jahren.
2.) Lebensmittel sind alternativlos, analog zu, als Beispiel, Kraftstoff. Nur das sich beim Kraftstoff die Firmen dumm und dusselig verdienen, obwohl sich alle beschweren
3.) Die verarbeitenden Unternehmen und Händler verdienen sich im Lebensmittelhandel ebenfalls dumm und dusselig.

Khaotik schrieb:
Es hängt hier auch viel vom Verbraucher ab, wie er die Waren annimmt, wenn sie teurer werden. Egal ob Fleisch oder Gemüse.
Nope!

Die Gesellschaft hat einen Bedarf an Nahrung. Dieser Bedarf ist alternativlos. wir können uns nicht von gegrillten Eiswürfeln ernähren, auch wenn Taiwan da anderer Meinung ist.

Dieser Bedarf ist aber auch hart gedeckelt.

Eine Gesellschaft kann nicht einfach 3000 kcal pro Kopf und Tag verbrauchen.

Und genau das ist das Problem. Wir produzieren signifikant zu viel, obwohl die Abnahme konstant ist. Und was passiert, wenn man zu viel bei konstanter Nachfrage produziert? Der Preis pro Einheit sinkt. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer vergraben. Ein Bauer hat relativ konstanten Aufwand pro ha, sowohl zeitlich als auch materiell, aber er kann diesen Ertrag nicht auskömmlich teuer verkaufen, da wir zu viele ha bewirtschaften und somit die Einnahmen in €/ha absinken.

Denn die Großhändler spielen die Bauern gegeneinander aus. Bist du als Bauer zu teuer pro Tonne, Liter oder Stück dann gehen sie zu einem günstigeren. Und da der Agrarsektor zu viel produziert haben Bauern ein ernsthaftes Problem ihr Produkt zu verkaufen.

Der Verbraucher ist da nicht involviert.

Wenn die Gesellschaft am Tag einen Bedarf an 5 Einheiten Nahrung hat, 10 Bauern aber je eine Einheit produzieren dann bleiben die 5 "teuersten" Bauern auf ihrem Produkt sitzen.

Wir müssen einfach weniger produzieren und so die gesammtheitlichen Ausgaben pro ha reduzieren.

Wir werfen, pro Kopf, ~160kg an Lebensmitteln pro Jahr weg. Lebensmittel, für deren Produktion trotzdem Zeit und Material verwendet wurden. Bei ca. 700kg an Lebensmitteln pro Kopf und Jahr sind das 22% Ausschuss bzw. 22% zu viel Lebensmittel für die Zeit und Material verbraucht wurden.

Das ist auch so ein Punkt. Der Verbraucher mag sich beim Einkauf umentscheiden. Statt Rama kauft er dann Lätta ... ok ... Aber im Endeffekt hat die Gesellschaft als Ganzes einen konstanten Bedarf an Lebensmitteln pro Tag. Oder Toilettenpapier, Trinkwasser etc. Gesellschaftlich ändert sich am Verbrauch nichts, nur weil du heute Äpfel statt Birnen gekauft hast.

Khaotik schrieb:
Auch aus meiner Sicht gibt es durchaus Regelungen und Regulierungen, die nötig und richtig waren. Aber bei weitem nicht alle und vor allem nicht damit, dass man jeden Bauer unter generalverdacht stellt. Gäbe es eine solche Arbeitsüberwachung in normalen berufen wie es sie in der Landwirtschaft gibt, wäre bei manchen der Teufel los.
Das ist eine extrem dumme Aussage.

Nicht nur, weil es eine Vielzahl an Berufen mit stärkerer Überwachung gibt sondern weil die eigentliche Forderung wäre, dass andere Berufe mehr Überwachung benötigen.

Khaotik schrieb:
Letztendlich aber haben dann diese Länder die gleichen Probleme wie wir. Einheimische Landwirtschaft vor billigeren Konkurrenz aus dem Ausland schützen.
Deutschland exportiert signifikant mehr Lebensmittel als wir importieren ... Unsere Landwirtschaft muss nicht vor billiger Konkurrenz aus dem Ausland "geschützt" werden ...

======
Fu Manchu schrieb:
Ich denke nicht. Es gibt andere Länder mit rechter Beteiligung in der Regierung, die sind auch nicht im Faschismus ausgebrochen, sondern die mussten sich mit der alltäglichen Politik auseinandersetzen.
Hier möchte ich anmerken, dass sich so ziemlich alle rechts orientierten Parteien in der EU explizit von der AFD distanzieren, da die AFD nochmals ein Stück heftiger ist. Keine der rechts orientierten Parteien in der EU hat Lust darauf sich mit echten Nazis zu beschäftigen.
 
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@Incanus
Ich finde das auch nicht gut und falsch. Ungarn war auch ein falsches Beispiel. Ich habe das auch wieder rausgelöscht aus dem Post, das war unüberlegt und falsch von mir.
Es gibt aber trotzdem Länder mit rechter Regierungsbeiligung wo es klappt.
In der Schweiz gibt es das z.b.
 
Es gibt Rechte und es gibt Rechte. Wie Du selbst gesagt hast, die SVP würde ich jetzt nicht mit der AFD vergleichen wollen, da gibt es in den Parteiprogrammen deutliche Unterschiede. Wenn die SVP rechts ist dann ist die AFD rechtsextrem.
 
Fu Manchu schrieb:
So wie 33 soll es nicht werden, es wird anders/besser gemacht. Wenn die Linken das sagen dürfen, müsste man den Rechten das auch zugestehen, oder?
Rassismus ist immer scheiße. Egal, wie die Suppe im Detail aussieht.
 
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Damien White schrieb:
Und genau das ist das Problem. Wir produzieren signifikant zu viel, obwohl die Abnahme konstant ist. Und was passiert, wenn man zu viel bei konstanter Nachfrage produziert? Der Preis pro Einheit sinkt. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer vergraben. Ein Bauer hat relativ konstanten Aufwand pro ha, sowohl zeitlich als auch materiell, aber er kann diesen Ertrag nicht auskömmlich teuer verkaufen, da wir zu viele ha bewirtschaften und somit die Einnahmen in €/ha absinken.

ein Selbstversorgungsgrad von 88% in Deutschland spricht da aber eine andere Sprache. Es nützt halt nix wenn Dtl. übermäßig Schweinefleisch und Zucker produziert aber wir im Bereich Obst, Gemüse oder Eier völlig unterversorgt sind (von Schweinefleisch alleine kann ich vlt leben, gesund ist es aber nicht wirklich). Dann wird der Überschuss eben exportiert.

Und es ist vielleicht richtig zu sagen, Bauern sollten ihre Tiere besser halten, da bin ich völlig bei dir. Aber realistisch betrachtet heißt das für den Landwirt in der Regel eine hohe Investition von hunderttausenden oder Millionen Euro - diese können sich die meisten Landwirte ohne Subvention gar nicht leisten.
 
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Hat hier eigentlich mal jemand darüber nachgedacht, was Lebensmittel aus dt. Produktion kosten müssten, wenn es keine Agrarsubventionen gäbe und die Bauern nur von ihren Erträgen leben müssten?

Hat sich jemand Gedanken darüber gemacht, was das in einer Gesellschaft bedeutet, in der bis zu 50% der Menschen im Niedriglohnsektor oder auf Teilzeitstellen arbeiten?

Damit deutsche Bauern ohne Subventionen ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften können, müssen wir deutlich mehr ändern, als ein paar Agrarsubventionen zu streichen.
Unsere ganze Lebensweise müsste sich ändern. In einer solchen Welt wären es nicht mehr Wohnen und Energie, für die 50%+ des Gehaltes draufgehen ... es wären die Lebensmittel, für die wir diesen Anteil aufwenden müssten.

Was wir ,momentan erleben, sind die Folgen jahrzehntelanger Verzettelung nicht nur in der Agrarpolitik.
 
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@DerOlf

Hast du eine Quelle bzw. Berechnungsgrundlage, die deine These stützt?
 
DerOlf schrieb:
Hat hier eigentlich mal jemand darüber nachgedacht, was Lebensmittel aus dt. Produktion kosten müssten, wenn es keine Agrarsubventionen gäbe und die Bauern nur von ihren Erträgen leben müssten?
Die gleiche Argumentationskette könnte man zu Kraftstoffen oder Trinkwasser führen, aber da scheint es niemanden zu interessieren.

Davon abgesehen, es verbleibt weiterhin das Problem, dass wir 22% unserer Lebensmittel im Haushalt wegwerfen.

DerOlf schrieb:
Hat sich jemand Gedanken darüber gemacht, was das in einer Gesellschaft bedeutet, in der bis zu 50% der Menschen im Niedriglohnsektor oder auf Teilzeitstellen arbeiten?
Scheint kein Problem zu sein für Wohnraum, Strom, Wasser oder Abwasser.

Warum sind Lebensmittel so speziell, dass die Lösungen für andere lebensnotwendigen Dinge nicht ausreichen?

DerOlf schrieb:
Damit deutsche Bauern ohne Subventionen ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften können, müssen wir deutlich mehr ändern, als ein paar Agrarsubventionen zu streichen.
Weniger produzieren wäre ein Ansatz.

DerOlf schrieb:
Unsere ganze Lebensweise müsste sich ändern. In einer solchen Welt wären es nicht mehr Wohnen und Energie, für die 50%+ des Gehaltes draufgehen ... es wären die Lebensmittel, für die wir diesen Anteil aufwenden müssten.
Nicht wirklich ...

Du scheinst auch ein leicht verworrenes Bild zu haben, wieviel von dem Geld, das wir im Supermarkt ausgeben tatsächlich beim Bauern ankommt und wie viel davon bei all den Verarbeitenden Betrieben und Händlern hängen bleibt. Ein Bauer könnte seine Einnahmen verdreifachen und beim Endkunden erhöht sich der Preis um keine 10%.

Die Bauern sind die einzigen in der gesamten Kette vom Feld zum Küchentisch, die sich nicht dumm und dusselig verdienen ... Weil Großhändler aufgrund der Überproduktion quasi nichts bezahlen um ihren eigenen Gewinn zu maximieren. Der Endverbraucher hat hier keinerlei Einflussnahme und ist auch weder der Schuldige noch der Leidtragende.
 
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@DerOlf @Damien White

@DerOlf hat schon recht, wenn wir die Lebensweise ändern bzw. in Punkto Ernährung uns auf traditionalle Anbaumethoden mit der Natur und nicht gegen die Natur wieder rückbesinnen sollten.

Ich erwähne immer wieder die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) - das zusammen mit anderen (ähnlichen) Formen des gemeinschaftlichen Landbaus wie Kooperativen (z.b. Italien noch eher verbreitet), sind meiner Meinung sehr wichtig um die jetzige destruktive Form der "Nahrungsproduktion" zu ändern. Dazu noch Urban Gardening usw...
Also weg von der auf Pestizide, chemische Dünger und auf Großflächen basierende "Landwirtschaft" (Eigentlich Raubbau an der Natur) hinzu den genanten Formen.
Was auch ein Faktor ist, ist die Nutztierhaltung (Ineffizienter geht es kaum, dazu verursacht es Tierleid). Landwirstchaftliche Flächen, für menschliche Nahrung und eben nicht für die Massentierhaltung - das wäre auch schon ein riesen Fortschritt.

Subventionen könnten dann zumindest reduziert werden, da z.b. Preise innerhalb einer Solawi relativ günstig sein können, da jedes Mitglied einen Beitrag leistet. Je nach Anteilsgrad der Beteiligung, dann von günstiger (Solawi basierend auf viel freiwilliger Arbeit) bis zu Kooperativen ohne frewilliger Arbeit (da ist es dann natürlich etwas teurer).


Das bedeutet eben auch Änderung bei sich selber. Also alle Landwirte, die eben auf die destruktive Landwirtschaft noch setzen.
Generell, sollte auch der Beruf Landwirt/Landwirtin aufgewertet werden in dem Zusammenhang.
Sprüche wie "Du Bauer" im negativen Kontext usw... sind natürlich Mist.
Die Einzelkämüpfermentalität hilft hierbei nicht - zusammen ist es einfacher und Änderungen sind leichter möglich. Ökologische Landwirte gehen gnadenlos unter in der jetztigen Form, wenn sie es alleine versuchen (Profitoriente Masse statt Klasse) - Ich spreche immer von den kleinen Betrieben. Es ist fast unmöglich alleine bzw. ohne Netzwerk.



Jeder isst jeden Tag (Fasten mal ausgenommen und ärmere Regionen der Welt). Deshalb ist es doch eigentlich wichtig den Bezug zu seinen Lebensmitteln wieder herzustellen?
Das würde automatisch eine Änderung bewirken und die Menschen wären dann eher bereit sich bei einer Solawi zu beteiligen oder Lebensmittel von Kooperativen zu beziehen - generell Lebensmittel wieder mehr wertschätzen und dann auch mehr bezahlen wenn es denn mal mehr kostet. Anstatt sich den dritten TV oder Smartphone etc... zu holen, dann eben mehr Einsatz oder monetäre Mittel für eine regionale, nachhaltige und ökologische Nahrungsversorgung (wie es ursprünglich auch schon war) aufwenden.
Das gehört für mich auch schon als Thema in die Grundschule und mit Bezug zur sozialen Komponente (welche in dem Alter ungemein wichtig ist). Grundlagen in IT/Medienumgang gehören da mMn ebenso dazu (anderes Thema: Bildung generell).


Das ist alles schon jetzt umsetzbar :-). Man müsste einfach mal beginnen bzw. es beschleunigen.
 
Erathosti schrieb:
@DerOlf @Damien White

@DerOlf hat schon recht, wenn wir die Lebensweise ändern bzw. in Punkto Ernährung uns auf traditionalle Anbaumethoden mit der Natur und nicht gegen die Natur wieder rückbesinnen sollten.
Dieser Satz hat keinen Inhalt ...

Also so absolut keinen.

Und irgendeine romantische Idee einer "traditionellen Anbaumethode mit der Natur" hat nie existiert.

Bitte haltet diesen esoterischen Quatsch aus der Diskussion.

Erathosti schrieb:
Ich erwähne immer wieder die Solidarische Landwirtschaft (Solawi)
Die nix ist als Bullshit - Bingo ...

Dieser quatsch funktioniert in irgendwelchen Öko - Kommunen im kleinen Rahmen ... Wenn man die Systemgrenze klein genug zieht und alles außerhalb einfach ignoriert

Erathosti schrieb:
das zusammen mit anderen (ähnlichen) Formen des gemeinschaftlichen Landbaus wie Kooperativen (z.b. Italien noch eher verbreitet), sind meiner Meinung sehr wichtig um die jetzige destruktive Form der "Nahrungsproduktion" zu ändern. Dazu noch Urban Gardening usw...
Oh Gott ... nichts davon löst die aktuellen Probleme der Landwirtschaft.

Und der Rest deines Textes wird nicht besser. Maximales Unverständnis der Realität, eine Fantasie, bei der JRR Tolkien mit dem Kopf schütteln würde und dazu eine gehörige Portion "So einfach ist das" ohne auch nur eine konkrete Aussage zu treffen, die nicht einfach nur inhaltsleeres Bullshit - Bingo umfasst.

Du hast im Endeffekt volksvernichtende Hungersnöte, Unterernährung und maximale Ausbeutung des Menschen als Arbeitskraft gefordert ... Gratulation, das ist der neue Tiefpunkt hier im Thread.

Wie kann man nur so realitätsfremd sein ...

Und nein, DerOlf hat das nicht gefordert ... Nichtmal im Ansatz ...
 
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@Damien White
Was hat das mit Esotherik zu tun?
Ich kenne genug Landwirte und Landwirtinnen und deren Situation.

Selbstverständlich hat das "mit der Natur" existiert. Z.b. heute in geringem Maße in Form von Permakultur.
Wie möchte man Landbau betreiben ohne oder nur mit gerninger Kenntniss der örtlichen Gegebenheiten bzw. Flora & Fauna?


Wie soll es denn anders gehen?
Wie kommst du darauf das es realitsfern ist. In dem Falle, wenn alle so weiter machen wie jetzt - dann, ja. Deshalb ist ein Umdenken nötig und die notwendige Wertschätzung der Lebensmittel - das fehlt einfach.

Sorry, was du hier schreibst im leztzten Kommentar ist tatsächlich Unsinn. Von welcher Ausbeutung redest du?

Solawi als Bullshit-Bingo zu bezeichen... da kann man echt nut lol sagen...
Ganz "normale" Menschen sind Mitglieder bei einer Solawi. Da braucht es keine Öko-Kommune und dergleichen - nur mal so am Rande.

Selbst in dem ärmeren Regionen der Welt, ist das umsetzbar ohne Abhängigkeit von chemischen Düngern und dergleichen - ohne Konkurrenz der subventionierten EU Landwirstchaft.

Mit Tiefpunkt hast du tatsächlich Recht - und zwar deinen letzten Post.
Vllt. hast du das auch nur falsch verstanden?


PS: Laut deinem Post belassen wir es so wie es ist. Wo sind die Lösungsvorschläge?
Ich biete immerhin welche an - und zwar umsetzbare. Kommt halt auf jeden selber an.
Also alles Humbug: Solawi, Urban Gardening, Kooperativen etc...


Sorry, für meinen Ton hier. Wenn das ein Missverständnis war, dann nehme ich das zurück.... Aber so eine "Argumentation" ist halt weder konstruktiv noch sachlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Landwirte haben die Autobahn 2 zwischen Braunschweig-Watenbüttel und Peine-Ost blockiert - und Mist, Baumstämme und Autoreifen auf die Fahrbahn gekippt

Um mal auf die Eingangsfrage einzugehen. Die Proteste sind in der Form und mit den Mitteln nicht mehr angemessen.

Damit verspielt man sich etwaigen Kredit in der Bevölkerung.
 
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Siehe auch Post #164 von Lipovitan
"Bis 2030 sollen die Treibhausgase in der Landwirtschaft um 40 Prozent sinken, doch bislang hat sich nichts geändert. Die milliardenschweren EU-Subventionen schaffen jedoch falsche Anreize. Immer wieder setzt sich die Bauernlobby in Brüssel durch."

Viele Bauern lassen sich leider von der Bauernlobby einspannen, welche nicht den wichtigen Kleinlandwirten helfen - im Prinzip gegen sie selbst... Man hat halt jetzt einen Sündenbock gefunden auf dem man eindrischt.

Die jahrzehntelange fehlgeleitete Politik, spielt leider nur eine untergeordnete Rolle.
Deshalb beschreibe ich auch immer die Formen anderer nicht-industrieller Formen des Landbaus. In Frankreich z.b. versorgt eine Art Permakultur (Ein Beispiel von auch paar anderen). Da muss man sich halt auch als Landwirt hinterfragen und ggf. Änderungen selber durchführen - selbstverständlich neben den nötigen Reformen der politischen Rahmenbedingungen. Mal die Thematik an der Wurzel packen und nicht am Status Quo irgendwie an der Spitze "rumdoktorn".

Es ist richtig durch Proteste auf Missstände aufmerksam zu machen. Jedoch mMn hier aus den falschen Gründen. Warum wird auch nicht bei den Lebensmittelketten demonstriert?
Diese diktieren schließlich die Preise und setzen besonders kleine Landwirte unter Druck ("Du musst das für diesen Preis abnehmen oder wir gehen wo anders hin") - nicht umsonst geben viele kleinere Betriebe auf.
Deshalb eben Solawi oder generell mehr Direktvermarktung durch regionale Märkte (Damit sind schon mal die Lebensmittelkonzerne als Spieler raus).
Desweiteren reite ich deswegen auch immer darauf herum, dass der Bezug zum Essen verloren gegangen ist - das sollte sich wieder ändern (Nicht nur - es ist auf dem Teller und das war es).
 
Damien White schrieb:
Der Endverbraucher
Profitiert von den Preisen ... und diese Preise sind (egal wie viel Profit der einzelne da einplant) der Hauptgrund dafür, dass die Bauern für ihre Arbeit kaum was bekommen.

Der Endverbraucher ist Profiteur und damit auch verantwortlich. Laber keinen Müll.
Was ist wohl das stärkste Argument der Bauern bei ihren Protesten ... es sind steigende Lebensmittelpreise ... das ist der Buhmann, den man dem Volk vorhält ... nicht "ich kann davon nicht leben" (das wäre ja auch ein zu alter Hut), sondern "ihr werdet euch das Schnitzel nicht mehr leisten können, wenn ich den Diesel komplett bezahlen muss".
Man schlägt mit voller Macht in die "Geiz ist Geil"-Kerbe ... und verfgrößert damit eigentlich nur das eigene Problem.

Weniger produzieren wäre ein Ansatz ... wenn man nur vom Putz bis zur Tapete denkt.

Wenn weniger produziert wird, dann gibt es höhere Preise und davon könnten auch die Bauern profitieren.
Das Problem ist der Übergang von der Produktion für die Müllkippe zur Mangelproduktion ... die ersten werden daran einfach krepieren weil der Rest noch mit Überproduktion die Preise drückt und man daher für sein Mangelprodukt ebenfalls nur kleine Preise aufrufen kann ... und genau deswegen fängt damit niemand an.
Konkurenzdruck verhindert die Variante Mangelproduktion.
Weniger zu produzieren wäre nur dann ein Ansatz, wenn es ALLE gleichzeitig machen ... nicht nur in Deutschland sondern global. Erst wenn es keine günstigeren Anbieter mehr gibt, werden die Händler ordentliche Preise zahlen.
Und der Endverbraucher macht das (leider) zu oft ganz genauso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damien White schrieb:
Davon abgesehen, es verbleibt weiterhin das Problem, dass wir 22% unserer Lebensmittel im Haushalt wegwerfen.
Gilt das für Privathaushalte oder ist das der Gesamtanteil an Lebensmitteln, also bspw. auch in Restaurants oder Kantinen, der weggeworfen wird?
 
Für mich demaskiert dieser Protest diese Scheinheiligkeit vieler Menschen. Angefangen bei den Bauern, welche um eine Subvention kämpfen die ihnen kurzfristig weh tut aber langfristig Teil des Problems im Hinblick auf ihre Existenz ist.

Vor wenigen Wochen wurden noch einige Bauernhöfe mit großem Aufwand vor dem Hochwasser gerettet. Bilanz:

Ministerium geht von Ernteeinbußen durch das Hochwasser aus​

Die Staunässe führe zu einem Sauerstoffmangel im Boden, die Pflanzen würden weniger Nährstoffe aufnehmen. "Eine länger anhaltende Überstauung kann erhebliche Ertragseffekte haben", so das Ministerium. Laut Landvolk belaufen sich die Schäden auf den Ackerflächen auf etwa 300 bis 400 Euro pro Hektar, wenn Flächen neu bestellt werden müssen.
https://www.ndr.de/nachrichten/nied...er-die-Landwirtschaft,landwirtschaft1018.html

In ein paar Kilometer Entfernung haben die Bauern ganz andere Probleme. Da herrscht eine heftige Dürre:

Katalonien ruft Wassernotstand aus​

Stand: 01.02.2024 14:54 Uhr
Wegen anhaltender Dürre hat die spanische Urlaubsregion Katalonien den Notstand ausgerufen. Der Wasserverbrauch wird drastisch begrenzt, was vor allem Landwirte hart trifft. Seit Jahren fällt in der Region zu wenig Regen.

Doch besonders hart treffen die Beschränkungen die Landwirtschaft. Die Branche soll ihren Wasserverbrauch um 80 Prozent reduzieren. Die Viehwirtschaft soll ihren Wasserverbrauch halbieren, die Industrie soll 25 Prozent an Wasser einsparen. Bei Verstößen gegen die Regelungen drohen Geldbußen vom bis zu 150.000 Euro.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-katalonien-duerre-notstand-100.html

Und gleichzeitig liest man:

Zugeständnisse der EU an Bauern:Mist für die Umwelt​

Eigentlich sollten EU-Bauern 4 Prozent der Ackerfläche für Natur bereitstellen, doch die EU-Kommission knickte ein. Das geht auf Kosten der Umwelt. Die Agrarlobby greift sogar bestehende Regeln an, etwa gegen Überdüngung, die das Grundwasser verschmutzt.

Jetzt haben die Landwirte einen ersten Erfolg erzielt und es ist zu befürchten, dass weitere folgen werden: Die EU-Kommission knickt bereits ein und schlägt vor, eine neue Bedingung für die wichtigste Agrarsubvention weiterhin nicht in Kraft zu setzen. Eigentlich müssen Empfänger von „Direktzahlungen“ mindestens 4 Prozent ihrer Ackerflächen der Natur überlassen – etwa für Brachen, Blühstreifen oder Bäume. Nun will die Kommission den EU-Staaten erlauben, diese Bedingung zu ignorieren.
https://taz.de/Zugestaendnisse-der-EU-an-Bauern/!5985994/
Während man in Spanien aktuell Wasser rationiert, kämpft man in anderen Teilen der EU für eine Verschmutzung des Grundwassers. Und das alles innerhalb der EU.

Ich erinnere an einen Merz der mit dem Ziel antrat die AfD zu halbieren. Das hat man unteranderem mit an einer Annäherung in der Rhetorik erfolglos versucht. Stattdessen gerät man nun wie hier mit in lächerliche Erklärungsversuche für diese Rhetorik.


Ein Hubert Aiwanger gerät in die Kritik, weil er nur durch Anwesenheit auf Protesten und Tweets auf X auf fällt aber nicht mit einer guten Wirtschaftspolitik.

Unmut über Aiwangers Demo-Hopping: "Zurück an den Schreibtisch"​

Neben CSU-Spitzenpolitikern kritisieren zunehmend auch Wirtschafts- und Arbeitnehmervertreter den bayerischen Wirtschaftsminister Aiwanger. Tenor: Er solle sich mehr um die Wirtschaft kümmern als um Demo-Auftritte. Der Minister selbst winkt ab.
https://www.br.de/nachrichten/bayer...ame=Web-Share&UTM_Medium=Link&UTM_Source=Link

Spannend in diesem Zusammenhang auch die Worte des CSU-Ehrenvorsitzender Theo Waigel über Aiwanger:

https://www.ardmediathek.de/video/k...GVkYzkwLTgzNzAtNDUxOS05ODMxLTE5YTYzNzE3YmRkNA
 
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DerOlf schrieb:
Profitiert von den Preisen ... und diese Preise sind (egal wie viel Profit der einzelne da einplant) der Hauptgrund dafür, dass die Bauern für ihre Arbeit kaum was bekommen.
Du hast da den Teil meines Beitrages übersehen in dem ich darauf eingegangen bin.

DerOlf schrieb:
Der Endverbraucher ist Profiteur und damit auch verantwortlich. Laber keinen Müll.
Der Endverbraucher hat keinen Einfluss.

Bitte sage mir, wo ich den Preis für Butter bestimmen kann. Wo kann ich entscheiden, dass ich nur 0,15€ pro kg Butter bezahlen möchte?

Antwort: Ich kann es nicht. Und weniger essen geht auch nicht, ich habe keine Lust auf Verhungern, auch wenn andere hier das als erstrebenswerten Lebensstandard sehen.

Ebenso wie bei Kraftstoff etc. der Endverbraucher ist dem Handel ausgeliefert.

DerOlf schrieb:
Was ist wohl das stärkste Argument der Bauern bei ihren Protesten ... es sind steigende Lebensmittelpreise ... das ist der Buhmann, den man dem Volk vorhält ... nicht "ich kann davon nicht leben" (das wäre ja auch ein zu alter Hut), sondern "ihr werdet euch das Schnitzel nicht mehr leisten können, wenn ich den Diesel komplett bezahlen muss".
Man schlägt mit voller Macht in die "Geiz ist Geil"-Kerbe ... und verfgrößert damit eigentlich nur das eigene Problem.
Das liegt daran, dass die Bauern ... mit Verlaub ... Einfach nur rumheulen ohne sich bewusst zu sein, was sie da eigentlich für Stuss reden.

Parallel wollen sie es sich nicht mit den Händlern verscherzen, da diese ansonsten "zurück schlagen" könnten. Ergo wird sich auf die Personengruppe bezogen, die sich am wenigsten wehren kann:

Die nicht näher definierte Gruppe an "Verbrauchern"

DerOlf schrieb:
Weniger produzieren wäre ein Ansatz ... wenn man nur vom Putz bis zur Tapete denkt.
Nope.

Das ist Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage. Habe ich weiter vorne erklärt.

DerOlf schrieb:
Wenn weniger produziert wird, dann gibt es höhere Preise und davon könnten auch die Bauern profitieren.
Wenn weniger, aber ausreichend, produziert wird dann sinken erstmal der Aufwand und die Kosten für die Bauern und sonst nichts.

Jedes produzierte und dann weg geworfene Kilo Nahrungsmittel hat beim Bauern Aufwand und material gekostet.

DerOlf schrieb:
Das Problem ist der Übergang von der Produktion für die Müllkippe zur Mangelproduktion ... die ersten werden daran einfach krepieren weil der Rest noch mit Überproduktion die Preise drückt und man daher für sein Mangelprodukt ebenfalls nur kleine Preise aufrufen kann ... und genau deswegen fängt damit niemand an.
Immer dieses Gespenst der kleinen Preise ...

Es macht keinen Sinn.

Eine Gesellschaft benötigt Essen, Punkt.

DerOlf schrieb:
Konkurenzdruck verhindert die Variante Mangelproduktion.
Konkurenzdruck ist es, der Bauern zu Dumpingpreisen zwingt und diese erst in die Situation gebracht hat ...

DerOlf schrieb:
Weniger zu produzieren wäre nur dann ein Ansatz, wenn es ALLE gleichzeitig machen ... nicht nur in Deutschland sondern global. Erst wenn es keine günstigeren Anbieter mehr gibt, werden die Händler ordentliche Preise zahlen.
Und der Endverbraucher macht das (leider) zu oft ganz genauso.
Eine Behauptung ohne Nachweis.

Du implizierst, dass man unbegrenzte Mengen an Nahrung in unbegrenzter Vielfalt überall produzieren und transportieren kann. Die Wahrheit ist, die Welt funktioniert so nicht, sonst wären wir schon lange mit Billignahrung aus Asien, Afrika oder Südamerika überschwemmt worden anstatt Exportnation zu sein. Wir zahlen hier für ein Kilo Fleisch im Discounter mehr als in anderen Ländern die Leute im Monat als Gehalt haben.

Es gibt keine globale Universalversorgung von Nahrung, alleine der Transport ist zu kostenintensiv.
 
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