Era eingruppierung vom ihk betriebswirt

blubberz schrieb:
Wenn man ChatGPT darum bittet, irgendetwas zu programmieren, spuckt er meistens nur Müll aus.
Wobei das auch nachweislich schlechter geworden ist - Microsoft versucht vermutlich durch Nutzung kleinerer Modelle Geld zu sparen.
 
Grundsätzlich stimme ich bei all deinen Punkten zu, würde hier aber anmerken, dass man da ganz sicher wen findet.

Naja wären wir noch Behörde wäre meine Stelle eine A12 oder A13, sollte es noch Beamte geben hätten diese, dann auch die besetzen können.

Vorgesehen ist laut Tarifwerk eigentlich ein Master oder Dipl. Ing. , es wird aber in Nebensätzen so verwässert das es sogar mit einer 3,5 bzw. kürzeren Ausbildung im Elektrohandwerk möglich ist.

Nicht IT sondern Elektrotechnik. Für mich ein Glücksfall. Dennoch würde kein Master Ing. für lächerliche 53k p.A. "All in" überhaupt seinen Rechenschieber in die Hand nehmen.

Das ist der einzige Grund warum Leute wie ich so eine Stelle bekommen haben. Und das bekommt man (zu Recht ) auch ständig zu spüren das eine Ausbildung in dem Bereich wenig, ein Industriemeister noch weniger Wert ist.
 
@brettler @blubberz es gibt definitiv einige Probleme.

Bei Tarifverträgen sowie auch im AT bzgl. Steuern, beispielsweise, hört man immer von der Krankenschwester, dem Pfleger, ...

...was man dann schnell vergisst, auch weil das in der Anzahl eben viel weniger Menschen (=Wähler) betrifft, sind die Menschen im Bereich 50-150k Jahresbrutto.

Der Beitrag von Geringverdienern, Pflegekräften usw. ist in puncto Arbeits- und Gesellschaftsbeitrag natürlich sehr wichtig, um die Gesellschaft zu erhalten. Auf der anderen Seite muss man aber auch betrachten, dass die oberen 10% in Deutschland gerundet 50% der Steuerlast tragen. Die oberen 20% bezahlen knapp 70% aller Steuern. Das obere Drittel liegt bei knapp 90%.

Monetär/wirtschaftlich gesehen sind die Millionen von Menschen in den Niedriglohn- und Durchschnittsjobs quasi irrelevant für die Steuereinnahmen und damit den direkten Staatsbetrieb aus finanzieller Sicht. Die Masse der Arbeitnehmer sind damit quasi massive Kostenstellen.

Ich kann auf der einen Seite absolut nachvollziehen, dass ein Sozialstaat wichtig und richtig ist - amerikanische Verhältnisse z.B. würde ich mir nicht wünschen. Auf der anderen Seite müssen die Millionen Leute in diesen Jobs aber auch einsehen: sie sind schon massiv subventioniert durch die "Besserverdiener" - und wenn das auch zukünftig so bleiben soll braucht es attraktive Steuer- und Gehaltsangebote für diese "Besserverdiener"...ansonsten wandern die ab.

Wenn man z.B. mal in die Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft oder auch Bundesamt für Statistik schaut: in 1960 lag das Durchschnittsbruttoeinkommen bei umgerechnet 3.000 Eur und heutzutage irgendwo bei grob gerundet 35.000 Eur. Das Verhältnis zwischen der Grenze zum Eintritt in den Spitzensteuersatz lag 1960 bei knapp dem 20x (!) vom Durchschnittsgehalt. Heutzutage sind wir bei gerundet dem 1.6x vom Durchschnittsgehalt.

Durch Inflation und für den Bürger ungünstige Anpassungen hat man insbesondere die Menschen, die im Bereich 50-150k verdienen, in den Spitzensteuersatz gedrängt und dadurch kommt diese Ungleichverteilung beim Steueraufkommen zustande...hätte man die Grenzen inflationsbereinigt und fair ansteigen lassen, würde man erst irgendwo bei über 500k Jahreseinkommen den Spitzensteuersatz zahlen.

brettler schrieb:
Nicht IT sondern Elektrotechnik. Für mich ein Glücksfall. Dennoch würde kein Master Ing. für lächerliche 53k p.A. "All in" überhaupt seinen Rechenschieber in die Hand nehmen.
In meinem direkten Kreis aus Unikontakten ist es tatsächlich so, dass die (absolute!) Mehrheit schon ausgewandert ist, weil man schlichtweg in diversen Ländern mehr verdient und teilweise bedeutend weniger Steuern zahlt.



Rickmer schrieb:
Microsoft versucht vermutlich durch Nutzung kleinerer Modelle Geld zu sparen.
Das mag auch ein Effekt sein. Einen nicht unwesentlichen Anteil haben aber auch diese Maßnahmen:
(A) einige Antworten werden bewusst unterdrückt, quasi weitere "Zensuren" auferlegt, um nicht aus Versehen in rechtlich (oder moralisch) bedenkliche Bereiche vorzustoßen, die dann negativ mit dem Produkt assoziiert werden könnten
(B) wegen den Datenschutzverfahren, die gerade überall aus dem Boden sprießen, wird schlichtweg (zu) bedenkliches Material aus den Trainingsdaten gelöscht
 
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ascer schrieb:
Monetär/wirtschaftlich gesehen sind die Millionen von Menschen in den Niedriglohn- und Durchschnittsjobs quasi irrelevant für die Steuereinnahmen und damit den direkten Staatsbetrieb aus finanzieller Sicht. Die Masse der Arbeitnehmer sind damit quasi massive Kostenstellen.
Die ist aber schon klar, das ca jeder vierte Steuereuro aus der Mehwert und den Genussteuern kommt? Und da zahlen die 0815 Bürger keinen kleinen Anteil dran. Die verkonsumieren nämlich ihr ganzes Geld.

ascer schrieb:
Durch Inflation und für den Bürger ungünstige Anpassungen hat man insbesondere die Menschen, die im Bereich 50-150k verdienen, in den Spitzensteuersatz gedrängt und dadurch kommt diese Ungleichverteilung beim Steueraufkommen zustande...hätte man die Grenzen inflationsbereinigt und fair ansteigen lassen, würde man erst irgendwo bei über 500k Jahreseinkommen den Spitzensteuersatz zahlen.
Richtig, dazu gehört aber auch, dass der Spitzensteuersatz massiv gefallen ist und damit entlastet man genau eine Gruppe. Sie wirklich Reichen.....

Ich hätte absolut kein Problem mit der alten Verteilung der Steuern. Aber die Lobby arbeitet da eben gegen den Spitzensteuersatz und irgendwo muss das Geld ja herkommen also werden immer mehr zum Spitzensteuersatz veranlagt...
 
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Skysnake schrieb:
Die ist aber schon klar, das ca jeder vierte Steuereuro aus der Mehwert und den Genussteuern kommt?
Das ändert ja nichts daran, dass Lohnsteuer das größte Kuchenstück ist.

Skysnake schrieb:
Und da zahlen die 0815 Bürger keinen kleinen Anteil dran. Die verkonsumieren nämlich ihr ganzes Geld.
Der erste Satz stimmt nicht, denn (1) geben Besserverdiener mehr Geld für Lebensmittel aus (z.B. höherpreisige Lebensmittel und (2) sorgt schon allein die Steuer beim Porschekauf für mehr Steuerbeiträge als die Supermarkteinkäufe einer 4 köpfigen Familie im ganzen Jahr.

Natürlich konsumieren Geringverdiener einen höhren prozentualen Anteil ihres Einkommens, aber deshalb bezahlen die ja nicht pro Kopf mehr Steuern. Ganz im Gegenteil. Wer sich teurere (Luxus)Güter kauft und generell eben selbst bei Lebensmittel & Co. deutlich mehr Geld zum Ausgeben hat, der zahlt auch dort mehr Steuern.

Skysnake schrieb:
Richtig, dazu gehört aber auch, dass der Spitzensteuersatz massiv gefallen ist und damit entlastet man genau eine Gruppe. Sie wirklich Reichen.....
Das ist richtig und das würde ich genauso kritisieren. Ob ich jetzt 45 oder 50 oder gar 60% Lohnsteuer abdrücke, ist nicht mehr wichtig, wenn wir von den wirklich Reichen (sagen wir z.B. >1mio/Jahr) sprechen. Die werden ohnehin dann einen substantiellen Teil re-investieren für Steuererleichterungen oder z.B. Finanzprodukte (und jeder weiß ja, dass die Kapitalertragssteuern deutlich geringer ausfallen als die Lohnsteuer).

Skysnake schrieb:
Ich hätte absolut kein Problem mit der alten Verteilung der Steuern.
Das würde ich auch als deutlich fairer ansehen. Die obersten 1% interessiert die Lohnsteuer doch sowieso nicht mehr. Die oberen 10-20% hingegen aber sehr, da dort das Gehalt die Haupteinnahmequelle darstellt - und die Steuerbeiträge eben im Vergleich zu früher extrem angestiegen sind.

Nochmal: ich will hier weder den Beitrag zur Gesellschaft von Geringverdienern kleinreden noch deren berechtigte Kritik bei steigender Inflation usw...aber die (finanziell) wirklichen Verlierer der letzten Jahrzehnte waren in Deutschland alle, die grob im Rahmen 50-150k Jahreseinkommen liegen.

Natürlich musst du mit dem Einkommen nicht am Hungertuch nagen - aber nominell hat diese Bevölkerungsschicht die stärksten finanziellen Verluste und größten Abgaben hinnehmen müssen.
 
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ascer schrieb:
Das würde ich auch als deutlich fairer ansehen. Die obersten 1% interessiert die Lohnsteuer doch sowieso nicht mehr. Die oberen 10-20% hingegen aber sehr, da dort das Gehalt die Haupteinnahmequelle darstellt - und die Steuerbeiträge eben im Vergleich zu früher extrem angestiegen sind.
Und die Sozialabgaben werden langfristig ja auch weiter steigen, weil es weniger AN geben wird. Die Belastungen der Abgaben werden also weiter zunehmen. Es ist ein Abgabenniveau erreicht, wo man sich selbst wirklich die Frage stellt, ob man im Job für 9k-10k an Gehalt deutlich mehr Verantwortung übernehmen möchte, wenn gefühlt eh nicht soviel davon übrig bleibt. Es besteht wenig Anreiz das Mehr an Arbeit auf sich zu nehmen, wenn das Netto nicht spürbar wächst. Da investiere ich die Zeit lieber in die Familie als ein paar € mehr im Monat zu haben.
 
ascer schrieb:
Das ändert ja nichts daran, dass Lohnsteuer das größte Kuchenstück ist.
Äh nein. Die Mehrwertsteuer ist die größte Einzelsteuer in Deutschland und das schon ewig.

ascer schrieb:
Der erste Satz stimmt nicht, denn (1) geben Besserverdiener mehr Geld für Lebensmittel aus (z.B. höherpreisige Lebensmittel und (2) sorgt schon allein die Steuer beim Porschekauf für mehr Steuerbeiträge als die Supermarkteinkäufe einer 4 köpfigen Familie im ganzen Jahr.
Dafür gibt es deutlich mehr Personen mit wenig Einkommen. Das gleicht die Zahlen deutlich mehr aus als du denkst.
ascer schrieb:
Natürlich konsumieren Geringverdiener einen höhren prozentualen Anteil ihres Einkommens, aber deshalb bezahlen die ja nicht pro Kopf mehr Steuern. Ganz im Gegenteil. Wer sich teurere (Luxus)Güter kauft und generell eben selbst bei Lebensmittel & Co. deutlich mehr Geld zum Ausgeben hat, der zahlt auch dort mehr Steuern.
Ähm jaein. Sie zählen zwar etwas mehr, aber der Unterschied ist klein im Vergleich zur Einkommenssteuer. Guckst du.
https://www.google.com/url?sa=t&sou...wQFnoECBQQAQ&usg=AOvVaw0bB8NBaWo004aFKLkWbM7r
Die Hälfte der Haushalte mit den geringsten Äquivalenzeinkommen trägt ledig-
lich 7 Prozent zum Aufkommen der Einkommensteuer einschließlich Solidari-
tätszuschlag bei. Der Anteil dieser Gruppe am Mehrwertsteueraufkommen ist
mit 38 Prozent dagegen deutlich höher. Werden alle Steuerarten zusammenge-
rechnet, beträgt der Anteil dieser Haushalte 18 Prozent.
■ Die oberen 30 Prozent der Einkommensverteilung bestreiten etwa 80 Prozent
der Einkommensteuereinnahmen und 42 Prozent der Mehrwertsteuereinnah-
men. Dies macht etwa zwei Drittel der gezahlten Steuern aus. Dabei erwirtschaf-
tet diese Gruppe etwa 55 Prozent der gesamten Haushaltseinkommen.

Also gerade die Mehrwertsteuer ist da ein ganz schlechtes Beispiel von dir.

ascer schrieb:
Das würde ich auch als deutlich fairer ansehen. Die obersten 1% interessiert die Lohnsteuer doch sowieso nicht mehr. Die oberen 10-20% hingegen aber sehr, da dort das Gehalt die Haupteinnahmequelle darstellt - und die Steuerbeiträge eben im Vergleich zu früher extrem angestiegen sind.
Ähm NIEMANDEN interessiert die Lohnsteuer wenn er nicht bekloppte ist, denn die Lohnsteuer ist nur ne Vorauszahlung die man durch eine Einkommenssteiererklärung konkretisieren kann. Und im Normalfall bekommt man etwas zurück.
 
Erstmal ist wichtig zu berücksichtigen, dass das Bundesfinanzministerium die Steuereinnahmen vorranging nach den Hauptsteuerarten kategorisiert, d.h. die Mehrwertsteuer ist in der Steuerart "Umsatzsteuer" enthalten - stellt also nur einen Teil der Umsatzsteuer dar. Und bezüglich deiner Aussage:
Skysnake schrieb:
Äh nein. Die Mehrwertsteuer ist die größte Einzelsteuer in Deutschland und das schon ewig.
Da irrst du dich absolut:

1691014775020.png


Und das war auch schon immer so:
1691014927550.png


Skysnake schrieb:
Dafür gibt es deutlich mehr Personen mit wenig Einkommen. Das gleicht die Zahlen deutlich mehr aus als du denkst.
Wir können das ja mal kurz Überschlagen.

In 2021 waren die Top 20% irgendwo bei >3200 Netto/Monat erreicht. Der Median lag um die 2100 Netto/Monat und das unterste Drittel um die 1650 Netto/Monat.

Die Lohnsteuer bei 2100 Netto wird 2021 irgendwo in der unteren Hälfte gelegen haben, d.h. selbst diese Arbeitnehmer sind schon querfinanziert, d.h. du kannst nicht 100% ihrer Ausgaben als Beitrag zu den Steuern sehen, da diese durch eine sehr niedrige Lohnsteuer schon querfinanziert durch die oberen 20% sind. Oder in kurz: ein Teil ihres Geldes kommt von den Topverdienern - ohne die müssten sie höhere Steuern zahlen und hätten dementsprechend weniger Netto.

Gehe wir aber einfach mal so von 100% des Einkommens aus und ziehen nichts ab.

Bei gerundet 45 Mio. steuerpflichtigen Erwerbstätigen sind die Top 20% dann entsprechend gerundet 9 Mio. und die unteren 50% ~22,5 Mio.

Wenn nun die unteren 50% im Durchschnitt 2000/Monat "verkonsumieren" (und das wird ganz sicher weniger sein, weil das Gehalt ja rapide abfällt in diesem Teil der Gesellschaft) dann sind das rund 45 Milliarden Konsum im Monat.

Wenn wir nun bei den oberen 20% im Durchschnitt mit 3000/Monat rechnen (und das wird bedeutend mehr sein, weil das Gehalt in den oberen Prozent extrem stark ansteigt und da ja auch die oberen 5, 4, ... Prozent enthalten sind, die den Porsche nur als Zweit- oder Drittwagen in der Garage haben), dann macht das 27 Millarden Konsum im Monat.

Das ist jetzt natürlich alles nur pauschal überschlagen, aber selbst dann liegen diese beiden Zahlen nah zusammen und in der Realität werden die viel näher zusammen liegen aufgrund des starken Gefälles im Einkommen bei den unteren Perzentilen und des extrem starken Anstiegs des Einkommen bei den oberen.

Wenn man nun noch berücksichtigt, dass eben in der Realität das Einkommen der unteren sowieso zum Teil nur Querfinanzierung von oben ist, also man gar nicht 100% ihres Einkommens anrechnen darf bei einer fairen Rechnung, dann rücken die Zahlen noch weiter zusammen oder aber die Topverdiener zahlen auch da dann schon mehr.

Skysnake schrieb:
Das gleicht die Zahlen deutlich mehr aus als du denkst.
Damit die untere Hälfte der Bevölkerung die Quersubventionierung nach unten über Mehrwertsteuer ausgleicht, also diese Situation...
ascer schrieb:
Die oberen 20% bezahlen knapp 70% aller Steuern
...auch nur annähernd berichtigt, dann müssten die Mehrwertsteuererträge der unteren 50% der Arbeitnehmer um 400-500% Prozent höher sein (das Doppelte um auch nur annährend die Disparität zwischen Mehrwertsteuer und Lohnsteuer auszugleichen und die weiteren 300-400% um den Unterschied in Lohnsteuerhöhe und Lohnsteuersatz auszugleichen).

Oder anders ausgedrückt: der Konsum pro Kopf, um einen paritätischen Anteil an der Finanzierung Deutschlands zu tragen, müsste bei den unteren 50% der Arbeitnehmer von 2000/Monat eher in die Richtung 10k/Monat gehen.

Skysnake schrieb:
Also gerade die Mehrwertsteuer ist da ein ganz schlechtes Beispiel von dir.
Ich verstehe nicht, wie du daraus ein schlechtes Beispiel herleitest. Selbst der von dir zitierte Text spricht doch davon, dass die Topverdiener 42% der Gesamtmehrwertsteuereinnahmen bestreiten und die unteren 50% nur 38%. Also genau wie ich es überschlagen habe und dann spekuliert, nach den ganzen Dingen, die da noch nicht rausgerechnet waren, dass der Beitrag der Topverdiener auch bei der Mehrwertsteuer ungefähr gleichwertig oder höher ist - trotz ihres kleineren Teils an der Gesamtbevölkerung.

Und damit sind wir doch genau bei meinem anderen Statement: die unteren 50% tragen kaum etwas zur Finanzierung Deutschlands bei und um auch nur annähernd paritätisch zu werden, müssten die ein Vielfaches ihres Einkommens für Konsum ausgeben - was sie nicht haben und nicht können.

Skysnake schrieb:
Ähm NIEMANDEN interessiert die Lohnsteuer wenn er nicht bekloppte ist, denn die Lohnsteuer ist nur ne Vorauszahlung die man durch eine Einkommenssteiererklärung konkretisieren kann. Und im Normalfall bekommt man etwas zurück.
Das ist doch Quark. (1) interessiert die Lohnsteuer schon deshalb direkt, weil die aus dem Lohnsteuersatz resultiert und der aus der ungefähr zu erwartenden Steuerlast (du zahlst ja nicht XYZ Eur im Vorraus, weil dein Gummibärchenkonsum gestiegen ist, sondern Aufgrund deines Einkommens und dem daraus zu erwartenden Einkommen, dass es zu versteuern gilt)...ginge der Satz also runter, bleibt mehr Netto vom Brutto übrig und deine Steuerlast aus deinem zu versteuernden Einkommen sinkt real, was sehr gut für dich ist und (2) kannst du dein zu versteuerndes Einkommen nicht beliebig senken (und du senkst es ja sowieso nur mit Ausgaben, die du anrechnest...also ist der Euro so oder so weg, er ist dann nur nicht "doppelt weg", wenn du es anrechnen kannst, da dann zumindest etwas von der Lohnsteuer zurückfließt zu dir).

In 2021 habe ich abgerundet 5000 zurück bekommen, habe aber auch 3000 pro Monat Lohnsteuer gezahlt. Wenn ich einen Steuersatz wie in 1960 gehabt hätte, wäre ich irgendwo bei 1000-2000 pro Monat Lohnsteuer gewesen...und hätte meine Ausgaben für HomeOffice & Co. ja trotzdem anrechnen können und somit trotzdem 5000 zurück bekommen.

Das hätte also sehr wohl direkte Vorteile.
 
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Das heißt, Tabaksteuer verzehnfachen und man könnte die Lohnsteuer fast komplett streichen :schluck:
 
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@uincom tatsächlich ja :D

Grundsätzlich finde ich es aber, wie gesagt, ein Unding das die Lohnsteuersätze nie sauber inflationsbereinigt und angepasst wurden. Das der Spitzensteuersatz - aktuell bei 42% - bei gerundet 62k zu versteuerndem Jahreseinkommen schon greift ist ein absoluter Witz, vor allem im Vergleich zu früher.

Und das könnte man ja durchaus ausgleichen, wenn man irgendwo bei den Höchstverdienern ein wenig mehr rauf geht. Früher hatte man für Millionäre auch teilweise bis zu 60%, weil es in dieser Höhe einfach keinen großen Unterschied für Lebensstil/Ausgaben mehr macht.

Zusätzlich - auch meiner Meinung nach sehr ungerecht: warum zahlt man nur 25% Kapitalertragssteuer? Was macht Börsengewinne so viel wichtiger, die deutlich niedriger als Lohn zu besteuern?

Und vor allem: warum gibt es keine progressive Kapitalertragssteuer? Oder zumindest eine Freigrenze: die ersten 50k im Jahr steuerfrei...das würde für die Großen Fische Null Unterschied machen, gäbe dem Normalsterblichen aber eine sehr gute Option zur Investition...und würde sogar noch, da es investitionsmotivierend ist, mehr Geld in Umlauf bringen.

Oder minimale Finanztransaktionssteuern. Bei 0,1% auf jede Finanztransaktion hat doch IWF mal ausgerechnet, dass man nur bei den innerdeutschen Geschäften schon auf knapp in Richtung 100 Milliarden pro Jahr damit kommt. Und 0,1% wird definitiv für niemanden, vor allem nicht für die unteren 99%, ins Gewicht fallen. Maximal Hochfrequenzhandel und einige Derivategeschäfte wären damit etwas weniger rentabel...und auch wenn die Börse grundsätzlich viele Investition und Wachstum erst ermöglicht, Hochfrequenzhandel und einige Derivategeschäfte gehören sicherlich nicht dazu.
 
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ascer schrieb:
In 2021 habe ich abgerundet 5000 zurück bekommen, habe aber auch 3000 pro Monat Lohnsteuer gezahlt. Wenn ich einen Steuersatz wie in 1960 gehabt hätte, wäre ich irgendwo bei 1000-2000 pro Monat Lohnsteuer gewesen...und hätte meine Ausgaben für HomeOffice & Co. ja trotzdem anrechnen können und somit trotzdem 5000 zurück bekommen.

Das hätte also sehr wohl direkte Vorteile.

3000€/ Monat Lohnsteuer sollten ca. 10.500€ Monatsbruttogehalt entsprechen (mal von den schlechtesten Rahmenbedingungen ausgegangen, also Steuerklasse I und kinderlos, Kirchenmitglied).
Klar ist das ein großer Batzen, aber das Gehalt liegt ja auch weit über dem Durchschnitt.
Obwohl ich mehr Lohnsteuer abdrücke, bekomme ich bei meiner Steuererklärung leider meist nicht ~5.000€ zurück.

Der Sozialstaat ist nun mal mehr auf den Durchschnittsbürger denn Gutverdiener ausgelegt. Gibt halt wie überall Vor- und Nachteile.
 
vaju schrieb:
Klar ist das ein großer Batzen, aber das Gehalt liegt ja auch weit über dem Durchschnitt.
Das stimmt natürlich, ist aber entsprechend erarbeitet - unter anderem durch Studium.

Ich hab direkt ab Berufseinstieg nie was anderes als Spitzensteuersatz gesehen und 2021 war bei mir monetär so üppig, weil
(a) ich wurde vorher befördert und
(b) wegen Kurzarbeit/Corona wurde Personal, das man als weniger essentiell betrachtete, "kaltgestellt". Bei mir ging das nicht, "auf einmal" mussten mehr Aufgaben erledigt werden...insofern habe ich bezahlte Überstunden gemacht. Hat mir damals nichts ausgemacht, weil die Quarantäne nervig war und Überstunden im HomeOffice dann nicht tragisch waren.

Jetzt bin ich wieder mit einem Fuß aus der Wirtschaft raus: F&E an einem Institut für die Wirtschaft, da ist es deutlich entspannter und sozialer, aber das Gehalt natürlich enorm geringer. Bin aber immernoch im tollen Spitzensteuersatz.

vaju schrieb:
Der Sozialstaat ist nun mal mehr auf den Durchschnittsbürger denn Gutverdiener ausgelegt. Gibt halt wie überall Vor- und Nachteile.
Was imho ein Fehler ist. Ich würde mir da mehr Balance wünschen.

Nochmal ganz deutlich: amerikanische Verhältnisse wünsche ich mir nicht. Ich bin unter anderem wegen diesen Verhältnissen nicht ausgewandert...aber unsere Abgaben sind mittlerweile wirklich extrem und - wie gesagt - aus meinem direkten KI/DS/Robotik/...-Bekanntenkreis von der Uni ist mittlerweile tatsächlich die Mehrheit ausgewandert.

Zugegeben, gerade bei so englisch-lastigen Dingen wie KI/DS/... ist die Hemmschwelle zum Auswandern auch sicher niedriger...

...aber das wichtige ist eben: die hohen Sozialabgaben kann sich Deutschland ausschließlich nur durch ausreichend Arbeitnehmer im Spitzensteuersatzbereich und aufwärts leisten. Wenn die wegen zu viel Fokus auf den Durchschnittsbürger und immer mehr Belastungen abwandern, dann geht hier finanziell gesehen das Licht aus.

"Kuchen verteilen" kann man an die unteren 50% nur, wenn vorher auch genug Kuchen von den obersten ~30% erwirtschaftet wurde. Ist D nicht mehr attraktiv genug für die, dann gehen die und der Kuchen wird bedeutend kleiner (und die Kassiererin bei Aldi hat dann ein großes Problem, die kann nicht mal so eben auswandern und kriegt auch nicht direkt einen Job hinterhergeschmissen).
 
Also die Lohnsteuer ist niedrig finde ich. Selbst mit 100k brutto zahlt man gerade einmal knapp 25,5k Lohnsteuer. Der Grenzsteuersatz ist trügerisch. Laut Onlinerechner zahlst du mit 100k $ Einkommen 28k Lohnsteuer in CA.
Das große Problem in Deutschland sind die hohen Sozialabgaben.
 
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