News Europäische Union: Energielabel- und Update-Pflicht für Smartphones geplant

Interessant, damit hätte ich ja gar nicht mehr gerechnet. Dass es sich lohnt manche Mindeststandards, bzw. Standards allgemein gesetzlich zu regeln sieht man ja auch am heutigen universellen Ladeanschluss via USB.
Dem ganzen ein Energielabel zu verpassen klingt erstmal gut, man muss da aber stark aufpassen, dass es auch glaubwürdig und nachvollziehbar wird. Gerade beim Akku stelle ich mir das aber gut machbar vor.
Auch die Mindestsupportzeit für Sicherheitsupgrades ist eine gute Sache, und ehrlich gesagt sollte das auch kein zu großer Aufwand für die Hersteller sein. Eher wurde das bisher nicht gemacht, da man somit neuere Geräte besser verkaufen kann. Der Zwang zu Funktionsupdates finde ich aber nicht nötig und auch schwierig sinnvoll umzusetzen.
 
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lucdec schrieb:
Teurer werden die Geräte trotzdem. Umsonst gibt es nichts - Dinge wie 2 Jahre Gewährleistung sind ja jetzt auch schon eingepreist.
Wegen der Updates definitiv nicht. Es wird eher auf Custom Murks verzichtet, damit man Upsteam bleiben kann. Bei Hardwareersatzteilen werden sich Hersteller zusammenschließen und eine Pool bilden, oder das wird an den Hersteller der Einzelteile ausgelagert. Also ob die Einteilhersteller den Preis diktieren würden, das man bei Monopolen funktionieren.
 
Da wäre dann nur noch die Frage, gegenüber wem ich diesen ominösen Anspruch auf Updates überhaupt einlösen kann. Denn in den meisten Fällen habe ich mit dem Hersteller ja gar keinen Vertrag, sondern mit dem Händler. Soll der dann die Updates liefern?

Die Sache wird dann vermutlich so aussehen:
  • EU-Modell und das Modell für den Rest der Welt werden nahezu (aber nicht vollkommen) identisch sein.
  • Das EU-Modell wird entsprechend teurer sein und die Ersatzteile wird man als akkreditierter Reparaturbetrieb selbstverständlich zu einem "angemessenen" Preis erwerben können. Es wird zwar auch identische Ersatzteile zum alten Preis außerhalb der EU geben, aber für diese kann der Hersteller selbstredend keinerlei Garantie leisten.
  • Reparaturbetriebe müssen sich natürlich bei jedem Hersteller einzeln registrieren lassen. Ebenso natürlich wird dafür eine gewisse "Bearbeitungsgebühr" erhoben werden.
  • Kostenlose Updates für das EU-Modell wird es ausschließlich für die gesetzlich vorgeschriebene Zeit geben. Sollte der Hersteller danach weitere Updates liefern, können diese gegen eine monatlich zu entrichtende "faire" Gebühr ebenfalls bezogen werden. Selbstverständlich werden die Nicht-EU-Modelle die Updates ohne zusätzliche Kosten erhalten. Diese Ungleichbehandlung werden die Hersteller mit den gestiegenen Kosten durch die gesetzlich vorgeschriebenen Garantieleistungen begründen.
  • Um den Service zu gewährleisten wird es selbstverständlich unerläßlich sein, daß EU-Modell und der jeweilige stolze Besitzer beim Hersteller über einen Account registriert sind. Bei den Nicht-EU-Modellen wird man diese Accountpflicht natürlich umgehen können.

Nennt mich ruhig zynisch, aber es fällt mir äußerst schwer zu glauben, daß gerade derartig groß angelegte Reformen dem gemeinen Endkunden irgendwelche Vorteile bringen. In Bezug auf die EU gilt allzuhäufig: "Timeo Danaos et dona ferentes."
 
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Nun ich finde das es ein richtiger schritt , das die EU die Hersteller in die Pflicht nehmen will, sowohl bei den Updates als auch für Ersatzteile sowie etwaige Reperaturanleitungen .
Bloß ich frage mich ob sich das auch so umsetzen lässt wie sich die Eu das vorstellt.


Es ist ohne Zweifel eine Gute Idee, aber die Theorie und Praxis sind 2x verschiedene Dinge.
Zumal es Handy nicht erst seit gestern gibt und die EU ein sehr kleiner markt ist, werden die auswirkungen wohl gering sein, zumindestes am Anfang.

Um Ressourcen zu schonen und den E-müll zu reduzieren (vorallem der in Afrika landed) braucht es mehr als nur updatepflicht, Resourcen auffschlüsselung usw. was die EU da vor hat, ist ein guter stein auf dem man aufbauen kann...

Aber mit genug Wissen , Zeitaufwand und Arbeit lässt sich sogut wie alles Recyceln, wobei es zu begrüßen wäre
das weniger und nicht mehr Recycelt wird. Den Produkte die garnicht erst produziert werden müssen auch nicht Recycelt werden.
 
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Serana schrieb:
[Hirngespinnste entfernt]
Nennt mich ruhig zynisch, aber es fällt mir äußerst schwer zu glauben, daß gerade derartig groß angelegte Reformen dem gemeinen Endkunden irgendwelche Vorteile bringen. In Bezug auf die EU gilt allzuhäufig: "Timeo Danaos et dona ferentes."
Ich konnte im EU Ausland kostenlos telefonieren und ins Internet gehen. Scheit also zu funktionieren mit den EU Regeln.
 
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Das erscheint mir ein unnötiger Eingriff in den Markt zu sein.

Übersetzt heisst es wir wollen keine Handys die weniger als x EUR kosten und wir nehmen den Herstellern die Möglichkeit sich von den Mitbewerbern abzuheben.

Keiner der in den Elektrodiscounter um die Ecke geht und das billigste Handy kauft von einem Hersteller mit unasprechlichen Namen von dem er noch nie etwas gehört hat erwartet ernsthaft, dass es noch ein Android Update bekommt.

Andererseits punkten Google und Samsung mit ihrer Updatepolitik können höhere Preise verlangen.

Beides fällt weg.

Für Standards bin ich gerne zu haben aber staatliche Institutionen sind fürchterliche Produktmanager.

Mal meine Zahlen hier zum Vergleich:

S7, mittlerweile vier Jahre in Betrieb mit geschätzt 2.000 Ladezyklen, eher mehr weil ich meist mehrmals am Tag zwischendurch lade wenn sich die Gelegenheit bietet. Akku ist noch wie neu. Kein Problem über den Tag zu kommen wenn es sein muss.

Bei einem Fall aus der Hemdtasche als ich mich zum Boden bückte aus ca. 50 cm Höhe, Glas gesprungen, zum Glück die Rückseite.

Ansonsten, weil defekte Geräte als Zeichen von geringer Wertschätzung gedeutet wird, ich mag auch schöne, makellose Geräte aber wenn es bei der Nutzung Verschleisserscheinung zeigt dann soll der Besitzer eine reiche Göre sein der von den Eltern mit Konsumgütern überschüttet wird?

Was ist mit der Tochter einer wohlhabenden Familie die zu Weihnachten ein Handy geschenkt bekommt und als es ihr nur wenige Stunden später runterfällt, sich die Augen rausheult? Wenn sie mit so einem Teil viele Jahre lang durch die Gegend läuft ist sie jemand der solche Teile geringschätzt?
 
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Warum wird das Recycling der Geräte nicht geregelt? Das ist mir sonst nicht weit genug überlegt...
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Wattwanderer schrieb:
Das erscheint mir ein unnötiger Eingriff in den Markt zu sein.

Übersetzt heisst es wir wollen keine Handys die weniger als x EUR kosten und wir nehmen den Herstellern die Möglichkeit sich von den Mitbewerbern abzuheben.

Keiner der in den Elektrodiscounter um die Ecke geht und das billigste Handy kauft von einem Hersteller mit unasprechlichen Namen von dem er noch nie etwas gehört hat erwartet ernsthaft, dass es noch ein Android Update bekommt.

Andererseits punkten Google und Samsung mit ihrer Updatepolitik können höhere Preise verlangen.

Beides fällt weg.

Für Standards bin ich gerne zu haben aber staatliche Institutionen sind fürchterliche Produktmanager.Produktmanager.
Eine standardisierte Kennzeichnungspflicht zu ausgewählten Kategorien inkl. Rrcycling würde such mMn ausreichen. Ein Pfand um die Rückgaben und Rücknahmen zu erwirken würde hier auch helfen?
 
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edenjung schrieb:
Der Markt, der Markt, da gehe ich jeden Freitag hin, Obst, Gemüse und Fleischprodukte kaufen.
Warum fällt mir dabei jetzt das Hörbuch "Igel, Maus & Co" von unserem Junior ein? ^^
Ergänzung ()

Serana schrieb:
  • Das EU-Modell wird entsprechend teurer sein

Dann wird es eben nicht gekauft. Es braucht nur jemand anfangen, diesen Blödsinn zu lassen, schon hat er einen Preisvorteil gegenüber den Konkurrenten...
 
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mischaef schrieb:
Dann wird es eben nicht gekauft. Es braucht nur jemand anfangen, diesen Blödsinn zu lassen, schon hat er einen Preisvorteil gegenüber den Konkurrenten...
Trotzdem verursacht das Mehrkosten für alle Hersteller und die werden (zumindest teilweise) an die Kunden weitergegeben.

Um mein Beispiel mit der Gewährleistung noch einmal aufzugreifen: Die ist in der Preisgestaltung mit drin. Der Hersteller sagt sich ja nicht: „Ich lasse die aus dem Preis raus, dann bin ich billiger als mein Konkurrent!“ Die Kosten im Falle eines Defekts muss er ja trotzdem tragen.
 
Muss man dann befürchten, dass man ansehnliche Geräte dann nur selbst importieren kann? Andererseits könnte der Hersteller sein Smartphone ja mit einer sicheren Hülle ausliefern, so 5cm dick. Entfernen auf eigene Gefahr :-)...
 
5 Jahre Updates und der Akku soll 1000mal aufladbar sein... sprich, nach drei Jahren bei Weiternutzung den Akku zu tauschen ist okay.

Hätte mir da die 1500 Zyklen gewünscht. Vor allem weil Akkurecycling immer noch kein Selbstläufer ist.
 
Ein wunderbares Beispiel (unter vielen) dafür, weshalb staatliche Regulierung gegenüber einem unregulierten Markt vorzuziehen ist und letzteres gerade nicht funktioniert, gibt's in diesem Video. Ein bisschen clickbaity der Titel, aber der Kanal gehört mit zu den Diamanten YouTubes:

Musste da direkt dran denken bei all dem "dEr MaRkT rEgElT dAs ScHoN vOn AlLeInE". Nicht als Angriff verstehen, Liebe an euch alle ;)
 
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Ohje…. die Lobbyisten werden alle Türen in Brüssel einrennen damit dieses Gesetz nie kommt. Oder es so abgeschwächt wird dass alles auf 1 Jahr gekürzt wird.
 
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Serana schrieb:
  • EU-Modell und das Modell für den Rest der Welt werden nahezu (aber nicht vollkommen) identisch sein.
  • Das EU-Modell wird entsprechend teurer sein und die Ersatzteile wird man als akkreditierter Reparaturbetrieb selbstverständlich zu einem "angemessenen" Preis erwerben können. Es wird zwar auch identische Ersatzteile zum alten Preis außerhalb der EU geben, aber für diese kann der Hersteller selbstredend keinerlei Garantie leisten.
  • Reparaturbetriebe müssen sich natürlich bei jedem Hersteller einzeln registrieren lassen. Ebenso natürlich wird dafür eine gewisse "Bearbeitungsgebühr" erhoben werden.
  • Kostenlose Updates für das EU-Modell wird es ausschließlich für die gesetzlich vorgeschriebene Zeit geben. Sollte der Hersteller danach weitere Updates liefern, können diese gegen eine monatlich zu entrichtende "faire" Gebühr ebenfalls bezogen werden. Selbstverständlich werden die Nicht-EU-Modelle die Updates ohne zusätzliche Kosten erhalten. Diese Ungleichbehandlung werden die Hersteller mit den gestiegenen Kosten durch die gesetzlich vorgeschriebenen Garantieleistungen begründen.
  • Um den Service zu gewährleisten wird es selbstverständlich unerläßlich sein, daß EU-Modell und der jeweilige stolze Besitzer beim Hersteller über einen Account registriert sind. Bei den Nicht-EU-Modellen wird man diese Accountpflicht natürlich umgehen können.
Ich würde das noch um einen Punkt ergänzen.

Um die Logistik zu vereinfachen, wird man schlicht das Angebot reduzieren. Und das wird fast ausschließlich bei den Modellen mit der geringsten Gewinnmarge passieren, die dann auch über die Masse nicht mehr genug einbringen.
Sprich, den billigen Modellen. Es könnte also gut sein, dass es keine "Einsteigermodelle" mehr unterhalb von irgendwas zwischen 150€ und 200€ gibt.
Zur allgemeinen Erinnerung, exklusive Umsatzsteuer ist das zwischen 126€ und 168€, womit die Hersteller/Verkäufer kalkulieren müssen.
Ob der ggf. höhere Einstiegspreis tatsächlich via längere Nutzung rentabel wird, wage ich zumindest Mal ein Fragezeichen hinter zu setzen, auch wenn ich mehr Nachhaltigkeit grundsätzlich begrüße.
 
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@Master Foben zu deinem klasse Video:
Aber es regelt doch der Markt...? ;)
 
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Wenn es sich nicht rentiert, Ersatzreile und Updates für den europäischen Raum länger als üblich zur Verfügung zu stellen, würde es micht niicht wundern, wenn es gewisse Hersteller hier eben nicht mehr verkaufen.

Ich hoffe es nicht. Aber denkbar wäre das schon.
 
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bensen schrieb:
Er muss diese im voraus auf Halde legen, sonst bekommt er die später gar nicht mehr.
Die Lieferketten werden sich genauso anpassen (müssen), wie es die Hersteller tun werden. Es ist ja nicht so als könnte man nicht 5 Jahre lang für Ersatzteile sorgen und alternativ spart man es sich jedes Jahr das Display um 0,1 Zoll grösser zu machen und nutzt es für die nachfolgende Modellreihe weiter.
 
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So sollen Hersteller mindestens fünf Jahre kostenlose Sicherheitsupdates sowie drei Jahre ebenfalls lang kostenlose Funktionsupdates zur Verfügung stellen.

Was das bedeutet dürfen die Hersteller entscheiden.

Ebenso werden Hersteller verpflichtet, über fünf Jahre hinweg benötigte Ersatzteile wie Akkus, Kameras, Mikrofone und weitere Komponenten an „professionelle Reparaturbetriebe“ zu liefern.

Für Apple Geräte bedeutet das das nur Apple selbst "professionell" ist, denn was "professionell" bedeutet dürfen auch hier die Hersteller entscheiden.

Displays nehmen dabei eine Sonderstellung ein, diese müssen auch Endkunden zur Verfügung gestellt werden.

Was soll das bringen wenn der ganze Shit eh verklebt ist?

Auch um die dazu gehörigen Reparaturanleitungen wurde sich Gedanken gemacht – diese sollen „zu angemessenen und verhältnismäßigen Gebühren“ bereitgestellt werden.

Und auch das definieren sicherlich die Hersteller.

Unterm Strich wird sich am Ende nichts ändern wenn nicht genau definiert wird und es den Herstellern überlassen wird.
Und mal sehen wie lange es dauern wird bis Apple und Co, rumschreien, gerade Apple ist damit in der Vergangenheit schon aufgefallen als die Politik andeutete das man das verkleben untersagen will.
 
Ich hoffe, dass auch die Provider irgendwie gezwungen werden, Updates der Hersteller an die Kunden weiterzugeben. Es passiert noch zu oft, dass ein Hersteller zwar brav häufig und zügig Updates liefert, der Kunde aber davon nichts hat, weil er ein gebrandetes Gerät hat und der Provider Updates eher widerwillig ausrollt.
 
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