Fiepen bei Mausbewegung und 3D Beschleunigung im Zusammenhang mit Stromversorgung

daejk

Cadet 3rd Year
Registriert
Dez. 2012
Beiträge
35
Hallo,

folgendes Problem:

Bei Mausbewegung, Spielen (Diablo 3, HL2 getestet) und Abspielen von Filmen brummt, bzw. fiept es auf der Soundanlage (hochwertiges Omnitronicsystem).


Wir haben das Problem mit zwei Systemen reproduziert:

System A:

8GB (2x 4096MB) Corsair DDR3-1600
Asus M5A99X EVO AMD 990X
AMD Phenom II X4 Black Edition 970
NVIDIA GeForce 285 GTS
SoundBlaster X-fi Titanium fatal1ty
be quiet Netzteil

System B:

16GB (4x) Kingston 4GB DDR3-1600
Asus P8H77-V
Intel Core i7-2600
NVIDIA GeForce 670 GTX
be quiet Netzteil (anderes Modell als System A)

Folgende Behauptungen sehen wir als belegt an:


1. Graka/Monitor ist nicht Ursache
- System A ohne Graka und ohne onboard graka (headless) fiept
- System B ohne Graka mit onboard graka fiept
- Fiepen tritt auch auf wenn Monitor ausgesteckt ist

2. Soundkarte ist nicht die Ursache
- System A mit onboard sound fiept
- System A mit SoundBlaster X-fi Titanium fatal1ty fiept
- System B mit onboard sound fiept

3. Erdung ist nicht die Ursache
- Wir haben die Erdung durchgemessen; Steckdosen sind geerdet, Potentialunterschied < 0.01 V

4. USB-Eingabegeräte sind nicht die Ursache
- Brummen tritt bei Filmen auch auf, wenn alle USB-Geräte entfernt wurden

5. Ausgabegerät ist nicht die Ursache
- Smartphone produziert bei gleicher Verkabelung kein Fiepen
- Laptops (Asus G51, Fujitsu Esprimo) produzieren bei gleicher Verkabelung kein Fiepen

6. Anschluss ist nicht die Ursache
- Front- und Mainboardanschlüsse (sowie Soundkarte bei System A) produzieren Fiepen

7. Abschirmung außerhalb des Gehäuses ist nicht die Ursache
- Smartphone produziert bei gleicher Verkabelung kein Fiepen

8. DPC-Latenz ist nicht die Ursache
- Getestet mit DPC Latency Checker

9. Betriebssystem ist nicht die Ursache
- System B fiept unter Windows und Linux

Wir haben folgende Beobachtung gemacht, für die wir keine Erklärung haben:


I. Wenn die Soundanlage an eine Steckdose auf einem anderen Stock angeschlossen wird als System A/B, ist das Fiepen deutlich leiser. Der Potentialunterschied der Erdungen auf den Stockwerken beträgt ~0.05 V.
II. Auf Kopfhörern ist das Fiepen nicht hörbar


Hat jemand eine Idee, was die Ursache für das Fiepen sein könnte? Kann das an den Netzteilen liegen? Hat eventuell jemand ähnliche Erfahrungen mit be quiet Netzteilen gemacht?

Vielen Dank im Voraus
A & D

Weitere Threads zum Thema:
https://www.computerbase.de/forum/threads/piepsen-quietschen-bei-mausbewegung.816706/
https://www.computerbase.de/forum/threads/fiepen-durch-mausbewegung.979468/
https://www.computerbase.de/forum/threads/computer-piept-wenn-ich-die-maus-bewege.671973/
https://www.computerbase.de/forum/threads/maus-verursacht-fiepen-der-boxen.1010506/
 
Leider ist nicht beschrieben ob es sich bei der Maus um eine mit Kabel oder eine Kabellose Maus / Tastatur handelt.

Im Falle einer kabellosen Maus, bzw. Station würde ich auf ein Einstrahlen des Com-Signals der Maus in das Stromkabel tippen.

Ich würde mal an das Versorgungskabel der Soundanlage einen Ferritkern wirksam anbringen um hochfrequenz Störungen zu minimieren.
Sollte das helfen ist das Problem ja gelöst.

Der Grund warum es leiser fiept wenn das Kabel entfernt angeschlossen wird ist auch leicht begründbar:

Das Einstrahlen von Hochfrequenzstörungen ist bei vielen Kabeln deutlich größer als wenn nur ein Kabel betroffen ist, da es nur kurz durch den Wirkbereich der Strahlung läuft.

Eine Schirmung (Kupfergeflecht, zur Not Alufolie um das Stromkabel der Anlage könnte zusätzlich helfen.
Dies nur so als Tipp, falls es denn eine Frequenzeinstrahlung ist.

Wenn es KEINE Wireless Maus ist, so bliebe noch EMI Strahlung von Chips auf dem Mainboard als Erklärung die in Zusammenwirken mit der Maus (z.B. über USB angeschlossen) auftritt.
Eine andere Maus zum Testen könnte das bestätigen bzw. widerlegen.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Frohe Weihnachten!

Grüße
Fallaxia
 
Hallo Casecooler91, Hallo Fallaxia,

vielen Dank für eure Antworten, und euch auch frohe Feiertage! Eine Ergänzung noch zum Fiepen (kam oben wohl nicht deutlich genug rüber):

Wenn Diablo 3 läuft, hört man eine Brummen mit soviel Hertz die FPS im Spiel. Die Framerate haben wir mit Fraps gemessen, und unterschiedliche FPS ergeben sich, wenn man das Spiel im Fenstermodus im Hintergrund laufen lässt.

Das Brummen tritt auch auf, wenn alle Peripheriegeräte entfernt sind (nach dem Booten und starten von Diablo 3 Maus und Tastatur entfernt). Ein ähnliches Brummen tritt bei der Wiedergabe von Filmen auf. Keines der Peripheriegeräte ist kabellos.

Witzigerweise tritt das Fiepen der Maus aber auch auf, wenn gar keine Graka eingebaut ist, siehe oben.

Die Soundanlage hat keine Probleme wenn als Quelle ein Laptop oder Smartphone verwendet wird, deshalb denke ich das das Soundsystem nicht der Alleinschuldige sein kann.

EMI Strahlung im Gerät können wir nicht ausschließen, haben aber auch keine Ahnung, wie wir die messen sollen. Fallaxia, wie können wir die Stahlung messen?

Jedenfalls haben wir noch einen Trenntrafo genutzt, um den Rechner anzuschließen, was zusammen mit der getrennten Stromversorgung Rechner/Soundanlage das Geräusch minimiert (jedoch nicht stoppt).

Wir haben mittlerweile auch einen anderen Verstärker angeschlossen, der über ein 12 V Netzteil (also ohne Schutzleiter) versorgt wird, der Fiept und Brummt nicht.

Insgesamt ist das Geräusch am schlimmsten, wenn Rechner und Soundanlage in einem möglichst kleinen Ring über die Stromversorgung und das Audiokabel verbunden sind.

Ferritkern konnten wir jetzt noch nicht besorgen. Wo würde man den denn am Besten anbringen?

Über weitere Ideen zur Ursache würden wir uns freuen.

A & D
 
Zuletzt bearbeitet:
Besorge Dir zwei Ferritkerne, möglichst groß, so dass effektiv mind. 2 Wicklungen möglich sind, beim Audiokabel evtl. sogar mehr.

Die EMI kannst Du nur mit einem Feldstärkemessgerät ermitteln, ist den Aufwand nicht wert, solche Geräte gibt es ab 700 Euro zu kaufen, bzw. im guten Fachgeschäft auch zu leihen.

Dass die Geräusche durch EMI verursacht werden ist Deiner ergänzenden Beschreibung nach nun klar und eindeutig.
Dass ein Großteil der EMI Strahlung durch die Erdnung des Kaltgerätekabels des Rechners in den Stromkreis gelangt dürfte auch soweit klar sein.

// Um das zu bestätigen könnte man theoretisch die Erdung am Stecker des PC versorgenden Kalgerätekabels "isolieren" so dass diese keinen Kontakt mehr zum Rest des Erdungskreises hat - dies ist aber natürlich nur als theoretischer Tipp zu verstehen und sollte nicht probiert werden, da es rechtlich nicht zulässig ist und Gefahren birgt \\

Aber als praktisch orientierter Mensch würde ich in so einer Situation vermutlich das Mainboard und falls das nichts hilft das PC Netzteil austauschen um dem Problem an der Wurzel zu begegnen, die meiner Ansicht nach auf dem Mainboard zu finden ist und ihren Weg durch die Erdung in den Erdungskreis ud somit in die Soundanlage nimmt.
 
Danke für die Antwort, Fallaxia, ich überlege mir das mit den Ferritkernen.

Der Trenntraffo hat keine Erdung mehr, und wirkt sich mindernd auf das Störsignal aus - mit Trenntrafo am PC und unterschiedlichen Phasen für Soundanlage und Computer hat es dann zum Filme schauen ausgereicht.

Ich werde jedenfalls das nächste Netzteil von einem anderen Hersteller kaufen. Ich hoffe wirklich, dass es am Netzteil liegt, und nicht am MoBo.

Vielen Dank für Deine Hilfe!
 
Eine Sache kannst Du noch ausprobieren:

Im BIOS Deines Mainboards die Einstellung "Clock Spread Spectrum", welche es sowohl für die CPU als auch zumeist noch den PCI-E Bus gibt. Stelle sie auf enabled und guck ob es Besserung bringt.

Ich persönlich glaube nicht an ein Netzteil Problem, sondern ein ein Problem mit dem Mainboard, da es in einem PC Netzteil keine Komponenten gibt die ein Hochfrequenzsignal, welches aber noch im hörbaren Bereich liegt, erzeugen könnten und dieses dann über den Weitbereichteingang nach außen führen könnten.
 
Zurück
Oben