Gaming Windows virtualisieren

ZuseZ3

Lt. Commander
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Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, mein Windows zu virtualisieren.
Dafür habe ich eine Reihe von Gründen:
1) Windows soll nicht auf mein Linux System zugreifen können. (Isolierung)
2) Ich starte lieber mal kurz eine VM, statt zu re-booten.
3) Ich möchte keinen Stress mehr beim Windows neu installieren, weil er meint spontan mal den Bootloader auf eine andere SSD zu schreiben.
4) Ich hoffe, dass ich bei einem virtualisierten windows meinen Speicherplatz besser ausnutzen kann, da die VM hoffentlich nur dynamisch den Speicherplatz benutzt, den sie auch gerade benötigt.
5) Ich überlege immer wieder mal von Ubuntu auf ein anderes Linux zu wechseln. Das ganze einfach ausprobieren zu können wäre natürlich schön.

Nun bin ich zuletzt mit dem Hintergedanken auf einen 5700G umgestiegen. Als dGPU habe ich zusätzlich noch eine RTX 3080.
Ich bin ein wenig am überlegen, welche Variante zur Virtualisierung für mich die angenehmste ist.

Erwarten tue ich, dass kein spürbarer lag vorhanden ist und auch die Performance sollte in der VM nur im einstelligen Prozentbereich leiden. Auch soll es möglich sein, Sachen wie Controller (entweder direkt via usb, order über nen bluetooth-usb adapter) schnell
weiterreichen zu können.

Virtualbox habe ich bisher öfter genutzt, war aber nie wirklich zufrieden damit. Bei jedem Linux musste ich irgendwelche Gast-treiber
installieren, die ich bare-metal nicht benötigt habe. Dazu musste ich dann noch in irgendwelchen Configs rumspielen, weil sich
die Fenstergröße einfach nicht modifizieren lassen wollte und zuletzt hatte ich auch nicht wirklich das Gefühl, dass das ganze sonderlich flüssig lief. Kann natürlich sein, dass das ganze mit 2 GPUs jetzt einfacher aufzusetzen ist.
Sollte das eigentlich einfacher laufen und ich hatte damals Pech / es hat sich seitdem gebessert, oder könnt ihr eine andere Virtualisierungssoftware empfehlen?

Alternativ könnte man natürlich auch darüber nachdenken alles (d.h. auch mein Haupt-Linux) zu virtualisieren.
Ein Kollege hat das so gemacht und ist an sich auch ganz zufrieden, ich neige dazu das aber als ein wenig overkill zu sehen?
Wobei es natürlich auch sauberer sein könnte als eine Virtualisierungssoftware über mein Haupt-Ubuntu laufen zu lassen.
Zumindest wäre es damit einfacher bei Bedarf mein Linux auszuwechseln.

Was ist eurer Erfahrung nach für so einen Einsatz am einfachsten?
 
Kann ich das mal kurz zusammenfassen: Du möchtest unter Linux dein Windows-System zum spielen virtualisieren und dabei die Leistung deiner 3080 ausreizen können...Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ein direkter HW Zugriff auf die GraKa ist in virtuellen System (bisher) nicht möglich.
 
T00L schrieb:
Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ein direkter HW Zugriff auf die GraKa ist in virtuellen System (bisher) nicht möglich.
GPU passthrough ist das Stichwort, aber mit einer NV und Linux als Gastsystem bin ich da skeptisch.

@OP Total übertriebene Erwartungen, vergiss es.
 
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Hatte beim vmware player immer das Problem, dass dieser geupdatet werden musste, sobald ich kernel updates für Linux eingespielt habe. Wenn vmware die kernelversion aber bis dahin nicht unterstützte, wurde es schon frickelig. Davon mal abgesehen, das der vmware player immer nur ein veraltete Directx Version unterstützte. Das war 2014/15 "nur" Directx 9.0. Bin dann doch wieder auf ein Dualboot System umgestiegen.
 
An und für sich ein interessantes Projekt, ich hatte sowas auch schon mit UnRaid vor...
PCIe-Passthrough von GPUs ist damit übrigens möglich, eine vorhandene 2. GPU oder IGP für das Host-System vorausgesetzt.

Allerdings fangen die Spieleentwickler wohl damit an, Spieler mit VM zu bannen.
Soll so schon bei GTAV Online, CSgo und Valorant vorgekommen sein.
 
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Soweit ich weiß ist doch Passthrough einer AMD Karte kein Problem, oder? Ich meine, dass man damit im virtualisierten Win10 ohne Einbußen zocken kann... Oder bin ich da falsch informiert?
 
Also ganz prinzipiell geht das auf jeden Fall mit PCIe-Passthrough. Dabei wird dann die Hardware direkt in die VM durchgeschleift und nicht virtualisiert zur Verfügung gestellt. Die Hardware (in dem Fall Grafikkarte) ist dann aber nicht mehr für den Host verfügbar, d.h. du benötigst zwei Grafikkarten.
ZuseZ3 schrieb:
Virtualbox habe ich bisher öfter genutzt, war aber nie wirklich zufrieden damit. Bei jedem Linux musste ich irgendwelche Gast-treiber
installieren, die ich bare-metal nicht benötigt habe.
Das ist bei ausnahmlos jeder Virtualisierungssoftware der Fall.
ZuseZ3 schrieb:
Kann natürlich sein, dass das ganze mit 2 GPUs jetzt einfacher aufzusetzen ist.
Definitiv nicht. PCIe-Passthrough ist absolut nicht einfach einzurichten. Wenn du dich vor Config-Files scheust (den Eindruck erweckt dein Text jedenfalls), dann lass es besser.
Ergänzung ()

john.smiles schrieb:
Linux als Gastsystem
Linux soll der Host sein/bleiben und Windows als Gast. Sehe da prinzipiell kein Problem, aber "einfach" wirds sicherlich nicht.
 
Klar. GPU-passthrough ist selbstverständlich, hatte eigentlich erwartet, dass das auch bei Virtualbox u.ä mittlerweile mit 2 klicks geht.

Gerade auch erst wieder gemerkt, wie sch**lecht NVIDIA was sowas angeht ist. Ärgerlich, früher hatte ich immer ne AMD Gpu, dafür keine APU.

Da es grundsätzlich aber wohl ne schwerere Geburt wird, den Kommentaren hier nach, würde ichs dann vermutlich gleich richtig machen, und alles zu virtualisieren.
Alleine so Sachen wie das verstecken der consumer Grafikkarte, damit der Treiber nicht streikt klingt etwas langwieriger. Wird vmtl. nicht nur modifikationen beim Guest, sondern auch beim Host benötigen und es wäre nervig, das jedes mal neu einzurichten, wenn man den Host wechselt.
 
Was genau meinst du mit "vollständig virtualisieren"? Ohne GPU Passthrough wirst du niemals in einer VM volle (oder auch nur gute) Leistung bekommen.
Dass das relativ kompliziert ist, hat auch überhaupt nichts mit VirtualBox zu tun. Es geht vielmehr darum, dass dein Hostsystem entsprechend konfiguriert werden muss, damit das überhaupt möglich ist. Der Rest ist einfach bis trivial, soweit ich weiß.
 
Macht andersrum viel mehr Sinn.

Windows 10 als Host und dann deine VMs.

Warum?

  • Mit Linux in der VM bist du sicher unterwegs.
  • Du kannst dir ja trotzdem ein weiteres Windows als VM installieren für was weiß ich.
  • Das Windows 10 dienst nur als Host und Gamingplattform.
  • Die VMs kannst du sowieso gut sichern und den Host auch, ist ja nur für Gaming
  • So bootest du einmal deinen Host und startest dann nur die VMs
  • Dein Speicherplatz wird so erst recht ideal genutzt
 
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Windows ala host ist für mich, alleine aus Datenschutzgründen, volkommen indiskutabel @Bruzla

@burglar225 Damit meine ich einen dedizierten Host und sowohl mein Linux, als auch mein Windows, zu virtualisieren. Genau aus dem Grund den du gesagt hast, dass man den Host modifizieren muss. Ich möchte mir mein Ubuntu nicht noch weiter verbasteln, dann habe ich die Virtualisierungslogik lieber gekapselt in einem extra Host.

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für die Vorschläge.
 
Nochmal die andere Frage. Welche Spiele willst du auf dem Windows überhaupt Spielen?

Heute ist doch eine große Masse an Spielen direkt auf Linux verfügbar und die Titel für die das nicht zutrifft, sind in der Regel die mit einem Anti-Cheat der auch die Virtualisierung erkennen wird und damit bei Windows in der VM das Spiel blockiert.
 
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ZuseZ3 schrieb:
Windows ala host ist für mich, alleine aus Datenschutzgründen, volkommen indiskutabel @Bruzla
Aha, na dann ist das ganze aber ne Glaubensfrage.
Versteh jetzt nicht, wo das Problem ist, wenn Windows NUR Host und Gamingkiste ist und der Rest über ne VM läuft.
 
Ja, an sich eine gute Idee @Keylan.
Proton und co wären technisch eine Alternative.
Zumindest in der Vergangenheit war das aber immer noch ein wenig gefrickel mit den konfigs und ich würde mein gaming Zeugs auch so gerne logisch etwas abschotten.
Ich will mich z.B. nach einem Ubuntu->Manjaro wechsel nicht groß damit aufhalten auch noch meine Gaming Sachen neu einzurichten. Und für die Produktivität wäre eine Abgrenzung sicher auch nett ;)
 
Ansonsten so ganz absurd es sich anhört: Wenn du so eine strikte Trennung willst, warum kein eigenes Windows-System nur fürs Spielen?
 
tollertyp schrieb:
Ansonsten so ganz absurd es sich anhört: Wenn du so eine strikte Trennung willst, warum kein eigenes Windows-System nur fürs Spielen?
Meinst du mit eigenem Windows System die selbe HW, aber ein bare-metal windows? So ist es doch schon, siehe Gründe oben.
Und falls du eigene Hardware fürs windows meinst, wovon ich mal nicht ausgehe, dann schlicht weil ich nicht nochmal 2k € übrig habe.
 
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