Gehaltserhöhung anfragen, wie vorgehen?

4Helden

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

Ich bin jetzt seit dem 01.01.23 2 Jahre in unserem Betrieb in der QS tätig.
Natürlich hat in diese Zeit auch die Inflation an meinem Gehalt genagt.
Beim Vorstellungsgespräch vor meiner Einstellung im Nov.20 hatte ich 45K gefordert.
Bekommen habe ich dann Glatt 4K + Jahresboni von in der Regel 4-5K. Also 52-53K Jahresbrutto.
Negatives Feedback habe ich bisher noch nie bekommen in dieser Zeit, mein 2 Jahresvertrag wurde auch vorzeitig im letzten Jahr bereits auf Unbefristet verlängert.
Nun ist meine Kollegin seit Nov.22 in eine andere Abteilung gezogen worden, sodass ich einen großen Teil Ihrer Aufgaben noch übernommen habe.
Wir sind nicht Tarifgebunden, sodass die Automatischen Erhöhungen durch Tarifänderung nicht gegeben sind.
Wie würdet ihr nun vorgehen bzw. den Schritt wagen nach mehr Geld zu fragen?
Vor allem was sind realistische Werte auch in Bezug auf die Hohe Inflation?
10,15 oder sogar 20%.
 
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Die Inflation würde ich nicht als Argument für eine Gehaltserhöhung erwähnen, dann wird nämlich folgendes passieren..... "Uns als Unternehmen trifft die Inflation (und Energiekosten) auch... bla bla"
Einfach über die Mehrarbeit eine Gehaltserhöhung fordern, das sollte Grund genug sein.

Wie ich das machen würde? Mir einen Termin beim Chef holen und es direkt ansprechen.
 
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Bezüglich Inflation hab ich mal indirekt von unserer GL die Aussage bekommen: "Wir sind nicht für die Inflation verantwortlich". Also Inflation als Begründung für eine Gehaltsanpassung ist leider nicht drin. Bei deinem jetzigen Gehalt würde ich 10% als realistisch betrachten. Vielleicht auch eine Gehaltsanpassung in mehreren Stufen. Mehr ist natürlich immer besser. Vielleicht kann man auch was am Jahresbonus machen, dass dieser höher ausfällt. Auf jeden Fall kannst du die übernommenen Aufgaben als Argument nehmen.
 
4Helden schrieb:
Beim Vorstellungsgespräch vor meiner Einstellung im Nov.20 hatte ich 45K gefordert.
Bekommen habe ich dann Glatt 4K + Jahresboni von in der Regel 4-5K. Also 52-53K Jahresnetto.
Die zahlen verwirren mich etwas.
Sprichst du hier wirklich von Netto-Werten ?

Du hast damals schon mehr bekommen, als gefordert - auch eher unüblich? Wurde damit ggf. schon vertraglich irgendwas festgehalten, was dann eine Gehaltserhöhung für X-Jahre aussetzen lässt?
 
@NasterX21 Sry vertippt. Ist geändert.
Nein. Im Vertrag ist nichts der gleichen hinterlegt.
 
Also Du solltest vor allem deine Stärken hervorheben, was hat das Unternehmen/Projekt dank Dir erreicht usw.

Inflation als Argument zieht glaube ich nicht, eher dann sowas wie Fachkräftemangel. 10-20% mehr zu fordern, halte ich beim gleichen Arbeitgeber für unrealistisch und das nach 2 Jahren eh schwierig. Beim Wechsel des AG rechnen die Headhunter so 6-12%. Ich habe 18 Jahre Berufserfahrung und habe gerade ebenfalls einen Interessenten. Mehr als 15% sind da aber auch nicht drin.
 
4Helden schrieb:
@NasterX21 Sry vertippt. Ist geändert.
:daumen:
4Helden schrieb:
Nein. Im Vertrag ist nichts der gleichen hinterlegt.
Bei uns finden jährlich Gespräche statt mit einer Art Leistungsbewertung, darüber kann sich das Gehalt zwischen 3-6.6% pro Jahr steigen (Stand 22). Für dieses Jahr stehen diese jetzt auch wieder an, da ist der %-Anteil der Steigerung für 23 jedoch noch nicht bekannt.

An deiner Stelle, mit dem Vorgesetzten oder Chef, je nachdem wie die Hierarchien sind, mit deiner neuen Mehrarbeit und ggf. erfolgreichen Projekten o.ä. deine Argumente vortragen.
Realistisch würde ich vermutlich auch sagen 5 bis 10% sollten da schon drin sein.

Man muss auch bedenken, die Inflation kann halt auch wieder gegenläufig sein und die Preise für sinken.
Wenn dann gleichzeitig dein Gehalt auch wieder sinken würde, wäre das natürlich auch uncool ;)
 
Lustig das so viel das Thema Inflation nicht berücksichtigen würden.
Immerhin Argumentieren AG´s bei Preiserhöhungen gegenüber dem Kunden ja auch mit dem Argument "gestiegene Energiekosten, Rohmaterialkosten" etc.
 
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4Helden schrieb:
Lustig das so viel das Thema Inflation nicht berücksichtigen würden.
Du möchtest doch in erster Linie für deine (gute) Arbeit entlohnt werden und nicht "weil alles teurer wird", oder?
Versetz dich mal in die Situation des Geldgebers, welche Argumente würden dich überzeugen, mehr Geld locker zu machen? -> Das alles teurer wird, definitiv nicht.

Wenn dir aber jemand sagt, wie wichtig und wertvoll er für deine Firma ist, sollte einem fähigen GF der Mitarbeiter auch ein paar Euro mehr wert sein.. bevor man ihn verliert.
 
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Inflation als Grund für Preiserhöhungen hören wir in letzter Zeit oft genug.
Warum sollte es kein guter Grund für eine Preiserhöhung für das Gut Arbeitsleistung sein?
 
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4Helden schrieb:
Lustig das so viel das Thema Inflation nicht berücksichtigen würden.
Man arbeitet aus Sicht des AG nicht zum Selbstzweck, sondern um der Firma einen Mehrwert zu erwirtschaften.

Wenn Du durch Deine Arbeit der Firma soviel Mehrwert bietest (Übernahme der Aufgaben der Kollegin, erhöhte Produktivität durch eine Arbeit oder was Dir da noch einfällt), sind das für die Firma ein greifbarer Mehrwerte. Dann kann man mit der eigenen Forderung die Inflation mit einfließen lassen, aber genauso wenig als Argument nennen wie die Kosten für Deine neue Küche oder den Umzug.

Wenn ich mir ansehe, was bei mir übrig bleibt, dann habe ich auch keine persönliche Inflation von 10-20%.

4Helden schrieb:
Immerhin Argumentieren AG´s bei Preiserhöhungen gegenüber dem Kunden ja auch mit dem Argument "gestiegene Energiekosten, Rohmaterialkosten" etc.
Das alles steigert aber zunächst die Kosten für den AG und nicht zwingend den Gewinn. Wenn Du natürlich weisst, dass die Firma auch ihren Gewinn (nach Steuer) gesteigert hat, dann kannst Du das anbringen. Ob z.B. der Bonus von Deiner persönlichen Leistung/Einschätzung durch Deinen Chef abhängt oder einfach nur vom Unternehmensgewinn, weisst nur Du.

Für die Inflation gab es u.U. eine Inflationsprämie, die zwar schlecht für die lebenslange Gehaltssteigerung ist, aber genau dazu gedacht ist, die aktuelle Inflation abzufedern unter der Annahme, dass z.B. die Energiekosten in Zukunft wieder fallen. Ob es sowas bei euch gab, weisst wieder nur Du. Genauso, wie die Antwort auf die Frage, auf welchem Gehaltsniveau die Kollegen und/oder QSler in Deiner Region verdinene und wie auch in der Region die Konkurenzsituation ist (u.U. sogar inkl. tarifgebundenen Unternehen, wo Du dann nachschauen kannst, was die QS Mitarbeiter dort u.U. verdienen könnten.
 
4Helden schrieb:
Lustig das so viel das Thema Inflation nicht berücksichtigen würden.
Immerhin Argumentieren AG´s bei Preiserhöhungen gegenüber dem Kunden ja auch mit dem Argument "gestiegene Energiekosten, Rohmaterialkosten" etc.
Ja, machen sie und der Kunde argumentiert so gegenüber seiner Kunden. Am Ende sind wir also die angearschten.

Aber Inflation zieht nicht bei AG's.
Argumentier lieber mit deiner Leistung.

Wenn ich mehr Arbeit machen soll forder ich immer bevor ich anfange diese zu machen. Letztendlich muss ich bei Amazon auch direkt bezahlen wenn ich was bestelle und nicht 2 Jahre später.
 
Also ich würde auch mit auf die Inflation hinweisen, nicht nur aber ganz unabhängig kann es ja auch nicht sein. Mein vorheriger Arbeitgeber hat immer ein bisschen über Inflation erhöht um die Mitarbeiter zu halten - auch immer mit Verweis auf die Inflation.

Beim jetzigen Arbeitgeber muss ich muss ich mir anschauen, liegt es aber deutlich drunter wird sich ein neuer Job gesucht. Die eigene Lebenszeit ist begrenzt, da ist es nicht akzeptabel für den Arbeitgeber Verluste hinzunehmen.
 
Erstmal möchtest du keine Gehaltserhöhung, sondern eine Gehaltanpassung, schließlich bist du ja nun in Vorleistung gegangen und hast die Aufgaben deiner Kollegin übernommen ;) und ja so ein wording kann viel bringen.

Mit der Inflation zu argumentieren ist immer eine Gradwanderung, ist halt argumentativ sehr einfach auszuschlagen, wenn sich auch aufgrund der extremen Höhe da was bei einigen AG tut.

Generell würde ich dir raten um ein persönliches Gespräch bei deinem Vorgesetzten zu bitten, nie zwischen Tür und Angel und lass ruhig durchblicken um was es grob geht - gerade die Mehrarbeit die du nun übernommen hast, hat effektiv die Personalkosten für das Unternehmen gesenkt. Dazu kannst du dir auch mal auf Vergleichsportalen anschauen wie dein Lohn so denn steht für deine Tätigkeit, Zahlen sind immer eine bessere Basis als sich den Mund fusselig zu reden was du noch was für das Unternehmen tun wirst und wie sehr du dich freust bla...etc. pp.

Die Höhe ist schwer einzuschätzen, 20% ist allein psychologisch schon enorm, da musst du mal schauen wo du mit deinem Gehalt im Vergleich tatsächlich liegst.
 
Oder einfach Arbeitgeber wechseln?...
 
Die neue Küche will wohl bezahlt werden ;)
Ansonsten echt etwas komisch das Ganze. Das Unternehmen hat - wohlgemerkt ohne Tarifbindung - bei Einstellung freiwillig mehr gezahlt? Immerhin sind das in seinem Fall knapp 18% über der Wunschvorstellung!
Entweder hat sich da jemand extrem unter Wert verkauft oder die Zahlen entsprechen nicht ganz der Realität.
 
Nene. Den Plan im Feb/März mal anzuklopfen besteht schon bevor wir das Haus gefunden haben ;-)
Denke so alle 2 Jahre kann man ja mal Nachfragen ;-)
 
Ich hab damals beim Miarbeitergespräch angedeutet das ich Kündigen und mir was anderes suchen werden. Hat funktioniert, wär aber auch bereit gewesen zu gehen. Vorher ging Monatelang bzw. Jahrelang nix.
 
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@Fujiyama

Eine solche Drohung halte ich allerdings nicht für Klug. Ich hab bisher auf Arbeitsleistung und Inflation verwiesen.
Wenn sich dann ein Arbeitgeber gezerrt hat, dann wurde gewechselt - aber ohne eine Drohung auszusprechen! Ggf möchte man in der Zukunft wieder mal zurück kommen ;)
 
@_killy_
Das war damals keine Drohung, sondern habe nur meinem Arbeitgeber aufgezeigt das unzufrieden und ich nicht bereit bin weiter für das Geld zu arbeiten. Das habe ich damals auch durchaus nett Formuliert da ich immer auf ein respektvollen Umgang auf beiden Seiten wert lege.
 
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