Gehaltserhöhung anfragen, wie vorgehen?

Mit Kündigung zu "drohen" würde ich eher abraten oder aufheben als allerletztes Argument, in seltenen Fällen. Ich empfehle:

  • Persönliche Leistung: Also Aufgaben die neu, anders, zusätzlich, schnell, in besonderer Qualität etc. geleistet werden.
  • Persönliche Lebensumstände: Heirat, Kinder, Betreuung, etc. Das alles sind nachvollziehbare Gründe, warum jemand mehr Geld verdienen möchte.
  • Ein konkretes und exaktes Zielgehalt/Stundenlohn nennen
  • Kündigen, falls kein oder ein nicht ausreichendes Angebot kommt
 
LencoX2 schrieb:
  • Persönliche Leistung: Also Aufgaben die neu, anders, zusätzlich, schnell, in besonderer Qualität etc. geleistet werden.
  • Persönliche Lebensumstände: Heirat, Kinder, Betreuung, etc. Das alles sind nachvollziehbare Gründe, warum jemand mehr Geld verdienen möchte.
  • Ein konkretes und exaktes Zielgehalt/Stundenlohn nennen
Das ist auch mein Kenntnisstand von was man vorbereiten sollte.

Insbesondere sollte man mehrere Gründe daherleiern können, wie und wo man dem Arbeitgeber mehr Geld eingebracht oder Geld gespart hat - und wenn es nur durch generell hohe Kompetenz im Fachgebiet ist.

_killy_ schrieb:
Eine solche Drohung halte ich allerdings nicht für Klug.
Das ist das allerletzte Argument, das man noch versuchen kann, wenn der Arbeitgeber stur eine Gehaltserhöhung / Gehaltsanpassung verweigert.
Dann sollte man aber auch bereit sein, durch zu ziehen.
 
Er hat ja auch geschrieben das er nicht "gedroht" hat sondern klar die Konsequenzen aufzeigte wenn sich hier nichts bewegt. Wobei man natürlich auch hier immer beachten sollte, geht man einmal diesen Schritt, ist er gegangen, hierbei kann es eben auch passieren das die "vollendete" innere Kündigung des AG eintritt und er dann nur noch auf den finalen Schritt wartet - sprich die Alternative muss zuvor faktisch greifbar sein.
 
Fujiyama schrieb:
Ich hab damals beim Miarbeitergespräch angedeutet das ich Kündigen und mir was anderes suchen werden. Hat funktioniert, wär aber auch bereit gewesen zu gehen. Vorher ging Monatelang bzw. Jahrelang nix.

Nach dem Konzept habe ich auch mal gearbeitet. Hab dann auch angedeutet, dass ich kündigen werde, weil ich genau Null Gehaltsanpassung bekommen habe. Hat meinen Vorgesetzten nicht wirklich interessiert. Ich hab dann auch wirklich gekündigt, weil ich mir was neues gesucht habe. Die Reaktion hatte er wohl nicht erwartet. Beim Arbeitgeberwechsel kam dann deutlich mehr raus.
 
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@Necrox
Der alte Chef hatte sich wohl verpokert bzw. dich falsch eingeschätzt. Hat er den nicht gehandelt als du die Kündigung eingereicht hast? Bei uns wurden dann z.T. alle Mittel in Bewegung gesetzt um den Gehenden Mitarbeiter da zu behalten. (Was dann zwangsläufig auf ne Gehalterhöhung hinausläuft)

Ich persönlich empfehle natürlich nicht die Kündigung als ersten Schritt bzw. zu früh einzusetzen. Bei mir war es so das ich Monatelang hingehalten und hin und her geschickt wurde und schließlich beim Mitarbeitergespräch nix bekommen sollte. Bisschen verarscht habe ich mich dann doch gefühlt. Da war mir klar das ich handeln und ein Druckmittel einsetzten muss. Als Informatiker gab es aber auch gute Aussicht schnell was neues zu finden, ich hätte aber auch kein Problem damit gehabt ein paar Monate Arbeitslos zu sein. Mir war damals vieles egal.
 
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Fujiyama schrieb:
@Necrox
Der alte Chef hatte sich wohl verpokert bzw. dich falsch eingeschätzt. Hat er den nicht gehandelt als du die Kündigung eingereicht hast? Bei uns wurden dann z.T. alle Mittel in Bewegung gesetzt um den Gehenden Mitarbeiter da zu behalten. (Was dann zwangsläufig auf ne Gehalterhöhung hinausläuft)

Das war mein alter Ausbildungsbetrieb. 2 Jahre nach der Ausbildung hatte ich um ein Gehaltsgespräch gebeten, da ich in der Zeit nach meiner Ausbildung mein Aufgabengebiet deutlich gewachsen war (u.a. SAP Key User). Da wurde mir mitgeteilt, dass aktuell nichts möglich ist und es auch zukünftig schlecht aussieht. Und ich rede hier nicht von großen Gehältern nach der Ausbildung. Und das Ergebnis der Firma war mir durchaus bekannt, und es wäre sicher was möglich gewesen.

Mein ehemaliger Chef hat absolut nicht gehandelt, obwohl auch von Arbeitskollegen der Impuls kam, mich unbedingt zu halten. Er meinte nur "Reisende soll man nicht aufhalten". Personalführung war wohl nicht seine Stärke.

Ist aber auch schon über 10 Jahre her und im nachhinein war es für mich die bessere Entscheidung den AG zu wechseln.

Fujiyama schrieb:
Ich persönlich empfehle natürlich nicht die Kündigung als ersten Schritt bzw. zu früh einzusetzen. Bei mir war es so das ich Monatelang hingehalten und hin und her geschickt wurde und schließlich beim Mitarbeitergespräch nix bekommen sollte. Bisschen verarscht habe ich mich dann doch gefühlt. Da war mir klar das ich handeln und ein Druckmittel einsetzten muss. Als Informatiker gab es aber auch gute Aussicht schnell was neues zu finden, ich hätte aber auch kein Problem damit gehabt ein paar Monate Arbeitslos zu sein. Mir war damals vieles egal.

Würde ich heute auch nicht mehr so machen. Ich würde zumindest von meinem Vorgesetzten erwarten, das mir ein Weg aufgezeigt wird, um mein Gehalt zu verbessern. Und wenn es erst in x Monaten möglich ist, ist das auch ok, dann kann man darauf hinarbeiten. Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten um dem Mitarbeiter ein Benefit zu geben (Jahresbonus, Jobticket, etc.).
 
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Ich habe ein ähnliches Anliegen und wollte dasselbe Fragen.

Wir würdet ihr eigentlich vorgehen zwecks einer "Gehaltsanpassung" ?

Bin mittlerweile bald 3 Jahre im Betrieb und durch die Coronakrise wurden Azubis 2020 eine Gehaltsstufe niedriger eingestuft. Die Azubis die 2022 fertig geworden sind, kriegen eine Gehaltstufe höher als jemand der 2 Jahre zuvor mit der Ausbildung fertig war.

Wenn man jetzt wenigstens ne Stufe höher kommt, wäre das "gerecht", zumal das Aufgabengebiet sich erweitert hat.
 
merlin123 schrieb:
Wenn man jetzt wenigstens ne Stufe höher kommt, wäre das "gerecht", zumal das Aufgabengebiet sich erweitert hat.
Tarifgebundenes Unternehmen?
Ansonsten ist ein deuten auf Andere mit dem Hinweis, man möchte auch soviel weil der soviel bekommt, immer eine schlechte Grundlage.
Es geht ja um dein Gehalt und nicht um das von Harald Müller in Büro 42.
Du musst eine Gehaltsanpassung mit deiner Leistung rechtfertigen. Man kann das Thema mit der Einstiegsstufe natürlich AUCH mit anbringen, aber den Anspruch allein darauf zu stellen, wir mMn nicht funktionieren.
Außer natürlich, ihr seid tarifgebunden und habt auch einen brauchbaren Betriebsrat. Dann könnte man eine Umgruppierung anhand der Stellenbeschreibung anstreben.

Ansonsten auch Konsequenzen ziehen und ggf. gehen.
 
@Khaotik nee, der Chef macht im Endeffekt was er will und "orientiert" sich an Tarifen (Betriebsrat gibts auch nicht). Es geht nicht darum soviel zu bekommen wie jemand anderer. Ich bin in einer Stufe die laut definition, eine ungelernte/angelernte Kraft ist. Normalerweise würde man eben eine Stufe drüber einsteigen, die eine Ausbildung mind. 3 Jahre erfordert.
Das wurde mal eben gemacht um wegen Corona zu sparen.
Die Azubis werden jetzt in die richtige Entgeltgruppe eingestuft, und die die damals das Pech hatten, sind in einer Stufe die ihrer Arbeit nicht entspricht.
 
Das Problem ist, aus Sicht des AG ist die Situation schlicht ideal. Du bist eine ausgebildete Fachkraft und wirst als ungelernte Kraft bezahlt in einem internen Tarifsystem, im Normalfall wird der AG alles daran setzen dich genau in dieser Stufe zu halten, solang er kann.

In erster Linie solltes du daher ganz klar deine Leistung hervorheben mit beispielen die eine ungelernte Kraft eben nicht erbringen kann, du kannst dann natürlich Bezug dann zum internen Tarifsystem nehmen, wichtig ist aber immer das du deine Leistung in den Mittelpunkt stellst.

Es ist schwer einzuschätzen wie deine Situation ist, tendenziell solltest du für dich klären inwiefern die anderen Aspekte des Jobs wichtig sind und dich auch darauf einstellen dich mal woanders umzuschauen - wenn möglich.
 
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@The_waron momentan schreibe ich Bewerbungen, weil ich laut Kollegenaussagen wenig Chance auf einen Aufstieg hab. Die Arbeiten schon länger als ich dort, und so wies ausschaut wird dieses Jahr einmal komplett die IT gewechselt (jeder geht xD)

Die kleine Hoffnung ist, das sich vielleicht doch was tut weil ich mitbekommen habe, das man ja "hätte Nachfragen können wegen eventuell mehr Gehalt usw", laut GF. Aber das kann auch nur heiße Luft sein, um irgendein Eindruck bei verbliebenen Mitarbeiter zur hinterlassen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gefällt es dir denn da?

Für mich klingt das eher nach einem Laden, wo man beim nächsten guten Angebot raus wechseln sollte - und nicht nur wegen dem Gehalt.

Ohne ein Sprung um mindestens zwei Gehaltsstufen (also eine oberhalb den neu übernommenen Azubis) kann der Chef sich dann halt einen neuen Mitarbeiter suchen.
 
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Thema hat sich bei mir fast von alleine erledigt.
Habe ohne Nachzufragen vom AG 3000€/Jahr mehr ab sofort.
Reicht erstmal wieder.
 
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4Helden schrieb:
Habe ohne Nachzufragen vom AG 3000€/Jahr mehr ab sofort.
Wenn's von selbst kam dann war mehr möglich ;)
 
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Ja gut. Aber würdest du in der Situation sagen " Nein das reicht mir nicht!".
Denke freiwillig ohne das man im Vorfeld angefragt hat machen das die wenigsten Arbeitgeber.
Gab ja auch noch 500€ mehr Bonus als letztes Jahr (4500€) + bei der nächsten Abrechnung erneut 500€ Inflationsprämie Steuerfrei.
 
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4Helden schrieb:
Aber würdest du in der Situation sagen " Nein das reicht mir nicht!".
Du machst anscheinend den Job für mind. 1,5 MA. Wenn das so blebt, sind das für mich eher mehr wie 6,25% Brutto-Erhöhung. Falls die Erhöhung nicht unpersönlich per Brief kam, hätte ich das zuminest im Personalgespräch angesprochen. Der Rest ist eine Frage der Persönlichkeit und der Einschätzung des Gegenübers (ich bin auch deshalb froh, in einem tarifgebundnen Unternehmen zu arbeiten).

4Helden schrieb:
Denke freiwillig ohne das man im Vorfeld angefragt hat machen das die wenigsten Arbeitgeber.
Das lässt sich schwer sagen, da Du vermutlich nicht weisst, ob alle eine ähnliche Erhöhung bekommen haben. U.U. haben auhc vorher schon ein paar Kollegen angefragt und die GL war es dann lieber, erst einmal diese 6,25% pauschal anzubieten wie mit jedem einzeln verhandeln zu müssen.

4Helden schrieb:
Gab ja auch noch 500€ mehr Bonus als letztes Jahr (4500€)
Auch da weisst nur Du, ob Du weiterhin mit der Höhe planen kannst, ob das (auch) abhängig vom Grundgehalt ist usw.

4Helden schrieb:
+ bei der nächsten Abrechnung erneut 500€ Inflationsprämie Steuerfrei
Das ist eine schöne Einmalzahlung, von dem Du genau einmal etwas hast. Das hat weder Auswirkung auf zukünftige Gehaltsteigerungen (falls Du diese in irgendeiner Form prozentual verhandeln wirst), noch auf Deinen Bonus (auch hier nur, wenn der prozentual von Deinem Gehalt abhängen sollte) und auch nicht auf Deine Rente (vermutlich rechnest Du da aber sowieso max. mit der Erstattung der KV/PV-Beiträge). Es hat noch nicht einmal eine Auswirkung auf eine Mehrarbeitsvergütung oder Zuschläge.

Falls irgendwas davon auf einen zutrifft und man die Inflationsprämie nicht zum Überleben benötigt, hätte man auf Dauer mehr davon, wenn die Inflationsprämie brutto als Gehaltsseigerung gezahlt würde. Das macht aber natürlich genau deshalb kein AG.
 
gymfan schrieb:
Falls irgendwas davon auf einen zutrifft und man die Inflationsprämie nicht zum Überleben benötigt, hätte man auf Dauer mehr davon, wenn die Inflationsprämie brutto als Gehaltsseigerung gezahlt würde. Das macht aber natürlich genau deshalb kein AG.
Bei uns wurde eh die Gehaltsstruktur umgekrempelt (Abschaffung der Provision, jetzt gibt's Festgehalt), da hatte der AG die Chance genutzt und allen angeboten, für 6 Monate 500€ weniger Brutto zu bekommen und dafür die 3000€ Inflationsprämie sofort und steuerfrei zu erhalten.

Für mich in Steuerklasse 1 war das ein no-brainer... 3000€ steuerfrei sind grob doppelt so viel Geld auf dem Konto wie bei 3000€ Brutto raus kommt.


Netter wäre natürlich wenn der AG das Gehalt normal weiter zahlen würde und es 3000€ als Bonus obendrauf gibt, aber das wird realistisch bestenfalls ein kleiner Bruchteil der Arbeitgeber in Deutschland tun...
 
4Helden schrieb:
Ja gut. Aber würdest du in der Situation sagen " Nein das reicht mir nicht!".
Denke freiwillig ohne das man im Vorfeld angefragt hat machen das die wenigsten Arbeitgeber.
Gab ja auch noch 500€ mehr Bonus als letztes Jahr (4500€) + bei der nächsten Abrechnung erneut 500€ Inflationsprämie Steuerfrei.
Das machen aktuell durchaus vermehrt einige, damit die Lohnforderungen etwas im Zaun bleiben und zudem ist der "Moralboost" deutlich höher wenn es direkt von der AG Seite kommt.

Wenn du jetzt damit zufrieden bist (Gehalt ist zwar der wichtigste, aber auch nur ein Bestandteil), dann mach dir keinen Kopf ob noch mehr drin gewesen wäre, es kommt schließlich noch das jahr 2024....2025... und die Karten können neu gemischt werden.
 
Wieviel würdet ihr den als Gehalt für einen Admin nach +2 Jahren Berufserfahrung verlangen wollen?
 
50-60k
 
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