Lötkolben

Ich würde falls du keine Löterfahrung hast, lieber zu einem regionalen Elektroniker fahren, der irgendwie TVs, Radios, etc. repariert. Die haben dort entsprechendes Equipment und können fürn paar €uro bestimmt auch ein Teil auf deine Platine löten.

Aber wenn das Teil im Betrieb kaputt gegangen ist (ggf. mit Funken und Rauch), wird da Erfahrungsgemäß mehr kaputt sein, als das eine offensichtlich verschmorte Teil... oder ist dir im ausgeschalteten Zustand was beim Putzen weggebrochen? Dann sieh es für dich schon besser aus!

Mir ist auch mal ein Mining-Blade abgeraucht... Hab das eine augenscheinlich beschädigte SMD-Bauteil bestellt, in so einem Laden auflöten lassen, aber hinterher liefs trotzdem nicht mehr.

Und du musst wissen, was für ein Teil genau kaputt ist. Kannst nicht einfach irgendein anderen Transistor auflöten der genauso aussieht. Du brauchst einen mit der exakten Spezifikation!
 
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Drakonomikon schrieb:
Das wird nichts mit einem 50€ Lötkolben.
Den TS100 gibt es immer wieder zu de Preis. Kann ich sehr empfehlen. Billig, extrem flink und mit passendem Netzteil ziehe ich ihn sogar meiner Weller Station vor
 
ghecko schrieb:
Ohne passendes Werkzeug, viel Löterfahrung und das Wissen, was man da überhaupt macht, sollte man sich evtl. erst mal an kleinere Projekte wagen.
Wie du in dem Video siehst kann man selbst eine Graka mit viel Glück und einem großen Klecks Heißkleber reparieren. Auch wenn der arme Louis dabei einen Nervenzusammenbruch erleidet.

Manchmal läßt sich Kompetenz eben doch durch pures unverschämtes Glück ersetzen.
 
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Serana schrieb:
Wie du in dem Video siehst kann man selbst eine Graka mit viel Glück und einem großen Klecks Heißkleber reparieren.
Durch den Shunt geht die gesamte Leistung. Im besten Fall wird der so warm, das der Heißkleber sich selbst verflüssigt und die Grafikkarte wieder außer Betrieb nimmt. Im schlimmsten Fall fackelt dir die Bude ab.

Das war kein Glück, weil es nicht auf Dauer funktioniert. Glück hatte er, das ihm das Teil nicht sofort um die Ohren geflogen ist. Und das Louis nicht im selben Raum war.
 
Einer Reparatur geht aber die Fehleranalyse voraus. Dazu bedarf es auch einiger Kenntnis. Danach kommt erst der Teil mit dem Werkzeug; und damit sollte man wissen wie man es anwendet, was man anwendet und was man noch braucht.

Nicht allzulange her gab es hier 2 ähnliche Anfragen, z.B. Notebook Motherboard Reparatur. Der TE war auf dem gleichen Stand wie hier. Am Ende war der Thread natürlich auch eine Nullnummer.
 
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So eine ähnliche Frage kam kürzlich schon mal auf, daher kopiere ich einfach meine Antwort von dort, sie passt hier genauso:

Wenn du fragst was man braucht, um Grafikkarten reparieren zu können, schau dir einfach mal ein paar Videos an z.B. von
KrisFix https://www.youtube.com/@KrisFixGermany/videos
Dann wirst du sehen das das ein Riesen-Aufwand ist.

Hinzu kommt vor einer eigentlichen Reparatur die Diagnose. Was ist kaputt, warum ist es kaputt usw.
Und das erfordert kein Equipment, sondern viel Wissen und Erfahrung.
Das dazu notwendige Wissen kann man sich auch nicht alleine z.B. durch Youtube-Tutorials aneignen.
Um sinnvolle Diagnosen erstellen zu können von elektronischen Platinen/Bauteilen usw. empfehle ich als erstes ein abgeschlossenes Studium der Elektrotechnik.

Dann fängt man ganz klein an, also wirklich klein. So was wie Grafikkarten, Mainboards usw. sind da viel zu weit weg für den Anfang.
Und dann bräuchtest du ja auch Ersatzteile, also Bauteile, die du dann entsprechend austauschen müsstest usw.

SMD-Löten, BGA-Löten usw. ist schon eine Kunst für sich.
Man braucht entsprechendes Werkzeug, um SMD-Bauteile löten zu können, um BGA-Chips (also Reflow-) löten zu können.
Das kostet schon viele, viele Euros.

Werkzeug zum entlöten, entfernen von Lötresten, Schablonen zum Reballen.
Du brauchst diverse Lötpasten, Flussmittel, eine gute Lupe, Heizplatten, diverse Messgeräte, Multimeter, Oszilloskop, Wärmebildkamera uvm.

Und wie kommst du an Schaltpläne? An Ersatzteile, z.B. zum Austausch defekter Speicherchips?
Man braucht viel Geld, viel Zeit, viel Geduld, gute Beziehungen, gutes Equipment, viel Wissen und Erfahrung.

Wie willst du bei der Diagnose ein richtiges von einem falschen Messergebnis unterscheiden, wenn du nicht weißt was die erwartbaren Werte sind?
Und wo setzt du mit der Diagnose an?

Ich will dir das nicht ausreden, nur klar machen das man zur Reparatur einer Grafikkarte deutlich mehr braucht als einen 50€ Lötkolben.
 
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madmax2010 schrieb:
Den TS100 gibt es immer wieder zu de Preis. Kann ich sehr empfehlen. Billig, extrem flink und mit passendem Netzteil ziehe ich ihn sogar meiner Weller Station vor

Ist halt wirklich so. Einige müssen sich mal von dem Gedanken lösen, dass die ollen Klumpen von Weller, Ersa, Hakko etc. das Nonplusultra darstellen und man nur damit vernünftig löten könne. Beliebige T12-Stationen oder aktuell USB-C PD Lötkolben wie der Pinecil oder Derivate sind fantastische Werkzeuge, mit denen man auch mobil mithilfe von PD-Powerbanks arbeiten kann.


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Jasmin83 schrieb:
und was brauchbares gibt es schon dreimal nicht für 50€.
Ich wollte gerade widersprechen (mach ich gern :D) und muss schockiert feststellen, dass das Zeug schon echt teuer geworden ist. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass meine Lötstation, die ich noch als Schüler gekauft habe, so teuer war.
 
Drakonomikon schrieb:
Das wird nichts mit einem 50€ Lötkolben. Selbst als erfahrener Entwickler sind die Chancen eine Grafikkarte zu reparieren sehr gering, solange man keine professionelle Heißluftlötstation hat. Spar dir die 50€.
Ich bin da auch schon ein paar Jahre raus, aber mit viel Flussmittel und Geduld kann man schon sehr kleine SMD-Teile mit eher mittelmäßigem Werkzeug löten.
 
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Jasmin83 schrieb:
und was brauchbares gibt es schon dreimal nicht für 50€.
Wir sind hier im Privatbereich und nicht in einem ESD-Labor unterwegs!
Ergänzung ()

pseudopseudonym schrieb:
Ich bin da auch schon ein paar Jahre raus, aber mit viel Flussmittel und Geduld kann man schon sehr kleine SMD-Teile mit eher mittelmäßigem Werkzeug löten.
So sieht es aus! Es muss nicht immer das Beste, Teuerste und Hippiegste sein!
 
Damit meine ich auch nicht, dass ein 50€ Lötkolben schlecht wäre. Ein SMD-Bauteil mag man damit ersetzen können. Das setzt aber voraus, dass der Schaden sichtbar und offensichtlich ist. Ich bezweifel, dass man ein defektes SMD-Bauteil ohne Messequipment erkennen wird. Und selbst wenn man es erkennt, kann man es ohne Bezeichnung nur schwer ersetzen. An für sich gehen einzelne passive SMD-Bauteile auch nicht plötzlich kaputt, sofern die Schaltung fehlerfrei ist. Entweder ist eines der komplexen ICs kaputt oder Lötverbindungen nicht mehr gegeben. Da es sich quasi immer um BGAs handelt, braucht man eine Heißluftlötstation. Ich würde also den Backofen vor Lötkolben vorziehen, wenn man versuchen möchte eine Grafikkarte zu reparieren.
 
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4nanai schrieb:
Einige müssen sich mal von dem Gedanken lösen, dass die ollen Klumpen von Weller, Ersa, Hakko etc. das Nonplusultra darstellen und man nur damit vernünftig löten könne. Beliebige T12-Stationen oder aktuell USB-C PD Lötkolben wie der Pinecil oder Derivate sind fantastische Werkzeuge
Stimme ich generell zu, ich hab sowohl einen TS100 als auch eine Ersa i-con NANO.
Ich musste allerdings feststellen, je kleiner und kürzer der Kolben und je flexibler das Stromkabel, desto präziser kann ich arbeiten. Auch von der Temperaturregelung und Leistung kommt der TS100 nicht an die Ersa ran, auch nicht bei maximaler Spannung.

Ich hab den TS100, damit ich mobil auf Yachten Lötarbeiten machen kann. SMD löte ich damit aber nicht, da ist die Ersa einfach deutlich besser.
Drakonomikon schrieb:
Ich würde also den Backofen vor Lötkolben vorziehen, wenn man versuchen möchte eine Grafikkarte zu reparieren.
Als würde man einen Vorschlaghammer benutzen, um die Batterien einer Fernbedienung zu wechseln.

Aber ja, alles mit BGA lässt sich nicht mehr traditionell löten, da braucht man eine Heißluft- oder Infrarotlötstation.
Der Backofen hingegen ist dafür ungeeignet, kaum Kontrolle über Temperatur, Aufwärm- und Abkühlzeiten und das Backblech ist auch keine erschütterungsfreie Plattform auf der man ein fluides BGA handeln kann.
 
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Soll jetzt keine Werbung sein.... aber es passt hier evtl.
Der8auer hat was zum Üben da


Der Satz "das macht man einfach nicht" direkt am Anfang passt hier auch ;)
Evtl aber etwas für den TE?!
 
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@Yv3n
Ich will dir ja nichts unterstellen, aber die Tatsache, dass du einen Lötkolben suchst, bedeutet dass du noch keinen hast und dir wohl auch die Erfahrung fehlt. Auf modernen Platinen tummeln sich viele SMD Bauteile die sehr anspruchsvoll zum löten sind.
Ich würde mir da nicht gleich zutrauen, eine Grafikkarte zu reparieren. Weisst du, welche Bauteile defekt sind? Einfach auf Verdacht ersetzen bringt dich nicht weiter und verursacht nur viel Arbeit. Besser du überlässt die GPU einem Professionellen und eignest dir erst mal die Skills an. Dazu reicht auch ein billiger Lötkolben…
 
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Der8auer hat auch Beispiele verlinkt die man für dieses Projekt nutzen kann (nicht muss)

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Daran kann sich der TE schon mmal etwas orientieren. Wenn er die Posts noch rechtzeitig sieht und Interesse hat kann er ja noch am Gewinnspiel teilnehmen.

Es wird dann immer noch Erfahrung fehlen und auch die Feheranalyse stellt weiterhin ein Problem dar wenn es nicht offensichtlich ist wie ein abgerissenes Bauteil.
 
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Also um an so etwas empfindlichem wie einer Grafikkarte zu löten, sind 50€ als Budget für das Lötequipment etwas knapp bemessen.
Ich würde dazu raten, eine Lötstation zu nehmen, mit einstellbarer Temp und eben Ablagen für den Kolben, Schwamm etc. Dann brauchst du eine Absaugpumpe und eine Löthilfe, am besten mit Lupe. Z.B. sowas wie das hier. Das andere Zubehör wie Lötzinn und Lötfett etc kommen auch noch dazu.
Also mit 100 € wäre man schon dabei, wenn man noch nix hat und alles neu kaufen muss.
 
FrankyStonky schrieb:
Ich würde dazu raten, eine Lötstation zu nehmen, mit einstellbarer Temp und eben Ablagen für den Kolben, Schwamm etc.
Damit tut man sich bei SMD schon heftig schwer und BGA wie bei einer Grafikkarte geht damit garnicht
 
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