Telefonverkabelung verstehen - neues Netzwerkkabel nötig?

Tiffman

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Hallo zusammen,

in unserem Haus, das wir vor einigen Jahren gekauft haben, ist mir nicht ganz klar, wie und welche Telefonleitungen wo verlegt sind. Ich hoffe, dass jemand weiterhelfen kann, der sich mit alter Telefontechnik auskennt.
Meine Problemstellung nun: Der Router steht in in meinem Arbeitszimmer im ersten Stock. Ich möchte aber LAN (nicht WLAN) auch in meinen Keller legen. Ich sehe zwei Lösungsansätze:
  1. Ich lege ein LAN-Kabel vom Router durch ein hoffentlich vorhandenes Leerrohr in den Keller. Ich müsste also mit einem Einziehdraht versuchen herauszufinden, wohin welches Leerrohr führt.
  2. Vielleicht gibt es schon eine Verkablung, die ich nutzen kann. Es gibt nämlich jede Menge Buchsen in meinem Arbeitszimmer, deren Funktion mir nicht klar ist.
Ich möchte mich zunächst auf die zweite Alternative konzentrieren. Zu diesem Zweck habe ich ein paar Fotos meiner Situation gemacht und hoffe, dass mir jemand sagen kann, ob man aus dieser Verkabelung ein LAN-Kabel vom Arbeitszimmer in den Keller bewerkstelligen kann.

Fangen wir im ersten Stock im Arbeitszimmer an. Hier gibt es folgende Dose:
1711571319079.png

Das Kabel, welches aus dem mit "FAX" beschrifteten Anschluss geht, läuft in meinen Router und versorgt mich mit Internet. Das funktioniert tadellos. Auffällig für mich sind die vier RJ45-Buchsen, die mich auf die Idee gebracht haben, ob ich sie nicht als Startpunkt für eine LAN-Verbidnung in den Keller nutzen kann. Aktuell sind sie alle nicht in Benutzung, auch nicht dieser lustige ISDN-Adapter, der quer in einer der Buchsen steckt. Ich weiß nicht wofür all diese Buchsen da sind - wahrscheinlich eine ehemalige ISDN-Installation.


Das Kabel, welches am rechten Bildschirmrand des obigen Bildes aus der Dose herausgeht, läuft an Punkt "1" in das Drahtgewirr in folgender Dose:
1711571552449.png

In dieser Dose sind zwei Leerrohre: Punkte "2" und "3". Ich nehme an (ich müsste mir einen Einziehdraht besorgen), das Leerrohr "3" läuft in den Keller zum Hausanschlusskasten und das Leerrohr "2" versorgt weitere Zimmer auf der ersten Etage mit ehemals ISDN, Fax oder was man damals sonst alles noch genutzt hat - all das ist nicht mehr aktiv. Jedenfalls laufen viele verschiedene Farben in die "3", während lediglich ein roter und ein rot-schwarzer Draht in die "2" laufen.

Im Keller im Hausanschlusskasten sieht es so aus:
1711572655911.png

Das Kabel "4" kommt mit vielen farbigen Drähten aus einem Leerrohr aus einer der oberen Etagen. Vielleicht ist es direkt das Kabel von Punkt "3"?
Jedenfalls läuft es erneut in ein Drahtgewirr ("5"), von wo aus dann Kabel "6" in den mit "Post" beschrifteten Kasten geht.

Mir ist klar, dass man auf den Bildern nicht erkennen kann, welche Drähte nun mit welchen verbunden sind. Ich habe mich aber nicht getraut, die Drähte so zu entwirren (falls überhaupt möglich), dass man etwas erkennen kann. Meine Frage ist zunächst: Ist es denkbar, dass man auf der ersten Etage genügend ungenutze Drähte zusammen bekommt, um ein LAN-Signal bis Punkt 5 zu schicken, um es dort in eine RJ45-Buchse zu bringen, ohne meine Internetleitung in Mitleidenschaft zu ziehen?

Wenn ihr mehr Fotos benötigt oder ich farbige Drähte zählen soll, bitte bescheid geben. Falls meine Idee absolut zwecklos ist, sagt es mir gerne, dann gehe ich zur Alternative 1 über.

Danke!
Der Tiffman
 
Durch Drahtgewirre und Adernknäule kriegt man bestenfalls gar keine LAN-Verbindung. Schlimmstenfalls funktioniert es, produziert aber sporadische Unzuverlässigkeiten.

Hast Du nur ein Leerrohr im Keller?
Dann kannst Du versuchen, ein dünnes Telefonkabel fürs DSL (da reichen zwei Adern) und ein normales LAN-Kabel durchs selbe Rohr zu ziehen. Und im Zuge dessen dann alles vorhandene entsorgen und vernünftig fertig machen.
 
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Brauchst du mehr als 100Mbit?

Du kannst 4 Drähte nehmen (2 Paare) und auf eine LAN Dose auf 1/2 und 5/6 legen. Funktion nicht garantiert!
Werden auch definitiv nicht mehr als 100Mbit ankommen.

Wenn du mehr willst, dazu wenig Aufwand und Geld ist egal:
2x dieses Gerät. Da reichen 2 drähte für 500Mbit.
https://www.allnet.de/de/allnet-bra...e-konverter-bundle-fuer-2-draht-verbindungen/

Willst du Zukunftssicherheit und günstig (dafür mehr Eigenleistung):
DSL Router unten anschliessen, 1x Verlegekabel nach oben. Im Arbeitszimmer AccessPoint/Switch.
-> Einfach, schnell, Zukunftssicher auch bei Glasfaserausbau

Soll der Router oben bleiben dann 2x Verlegekabel.
Über ein Verlegekabel geht dann DSL nach oben (PIN 3/4) und später kannst du das 1/2,5/5/10/25Gbit für Glasfaser drüber laufen lassen (Glasfasermodem kann dann im Keller bleiben, macht aus Glas RJ45 -> Verlegekabel -> Router WAN Port.
2. Verlegekabel führt dann LAN 1/2,5/5/10/25Gbit wieder in den Keller....
 
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Danke euch beiden! Ich denke, ihr habt Recht, ich muss es jetzt einmal ordentlich machen und dann habe ich Ruhe. Glasfaser kommt nämlich bestimmt. Also werde ich mich an einer dieser Varianten versuchen:
Nero FX schrieb:
Willst du Zukunftssicherheit und günstig (dafür mehr Eigenleistung):
DSL Router unten anschliessen, 1x Verlegekabel nach oben. Im Arbeitszimmer AccessPoint/Switch.
-> Einfach, schnell, Zukunftssicher auch bei Glasfaserausbau

Soll der Router oben bleiben dann 2x Verlegekabel.
Über ein Verlegekabel geht dann DSL nach oben (PIN 3/4) und später kannst du das 1/2,5/5/10/25Gbit für Glasfaser drüber laufen lassen (Glasfasermodem kann dann im Keller bleiben, macht aus Glas RJ45 -> Verlegekabel -> Router WAN Port.
2. Verlegekabel führt dann LAN 1/2,5/5/10/25Gbit wieder in den Keller....
Was genau ist denn ein Verlegekabel? Ein Normales LAN-Kabel mit RJ45-Stecker?
 
Haggis schrieb:
Durch Drahtgewirre und Adernknäule kriegt man bestenfalls gar keine LAN-Verbindung. Schlimmstenfalls funktioniert es, produziert aber sporadische Unzuverlässigkeiten.
Nein, natürlich geht das, sogar mit ein GBit. Hab ich so schon 2mal gemacht, notgedrungen. Man muß nur am Ende eine RJ45 Dose mit 8 Adern korrekt beschalten und dort einen Switch als Verstärker hinstellen, dann funktioniert das einwandfrei.
Ergänzung ()

@Tiffman
Wenn Du ein Lan-Kabel durch das Leerrohr bekommst, wäre es besser, weil ab cat6e die Dinger besser geschirmt sind. Aber LAN geht auch, hab ich mehrfach im Altbau so gemacht. Du mußt nur korrekt 8 Kabel miteinander unten und oben am Ende verbinden. Ich hatte mehrere RJ45-Dosen mit Schaubtechnik gekauft.
Alternativ kannst Du sowas hier 2 mal kaufen und testen:
https://www.ebay.de/itm/225264771371
Schrauben hat den Vorteil, daß man, falls man sich vertan hat, problemlos wechseln kann.
 
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@Tiffman

Verlegekabel ist besser geschirmt und hat dickere Adern als ein normales Patch-Netzwerkkabel.
Sie fangen an Dosen an und Enden in einer Dose/KeyStone Modul an der man dann ein normales LAN Kabel anschliessen kann.

@nutrix
Sry auch wenn das (mit horenden Fehlerraten) funktioniert, das hat was von Basteleien aus Afrika und Osteuropa. Zukunfts- und Ausfallsicher ist das nicht.
 
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Nero FX schrieb:
@nutrix
Sry auch wenn das (mit horenden Fehlerraten) funktioniert, das hat was von Basteleien aus Afrika und Osteuropa. Zukunfts- und Ausfallsicher ist das nicht.
Hast Du es überhaupt schon mal praktisch ausprobiert? :rolleyes: Ich schon 3x mal in 3 Altbauten, wenn man Nachbarn mitzählt. Hat einwandfrei funktioniert, und eben keine Fehler (mit Wireshark gemessen) bei mir produziert, wenn man Switche als "Verstärker" dazwischenschaltet. Wenn die Kabel sauber verlegt sind und es nirgends einen Kabelbruch etc. gibt, sollte es laufen.
 
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nutrix schrieb:
Nein, natürlich geht das, sogar mit ein GBit. Hab ich so schon 2mal gemacht, notgedrungen. Man muß nur am Ende eine RJ45 Dose mit 8 Adern korrekt beschalten und dort einen Switch als Verstärker hinstellen, dann funktioniert das einwandfrei.
In den Zeiten, als diese Anlage realisiert wurde, hat man noch 4 Adern oder weniger verwendet, um beabsichtigte Internet-Geschwindigkeiten zu realisieren und hat vom gleichen Kabel ein paar Adern oft in Telefondosen abgezweigt, um sich seperate Kabel zu sparen.
Ergänzung ()

Der graue Kasten auf deinem zweiten Bild mit der ausgehenden Leitung 6 ist ein NTBA für ISDN. Den kann man an sich schon mal entsorgen. Und Leitung 6, die in die Verteilerdose geht, wird dann dort eben die ISDN-Leitung auf die verschiedenen Ports pro Stockwerk aufgeteilt haben bzw. die andere grau gemantelte Leitung zur Verteilerdose werden die Telefonleitungen sein.

Die Frage ist halt, was man von dem alten System unbedingt behalten möchte bzw. ob es eben nicht sinnvoll ist, eine neue Leitung einzuziehen (wenn in diesem Kabelwirrwarr nichts beschriftet wurde). Das ganze ISDN-Gedöns ist ja weggefallen und Telefonie machen viele heute (wenn überhaupt noch) per DECT-Telefonie über den Router.

Ich kenne so eine Installation von meinem Elternhaus. Dort war pro Stockwerk ein Telefonanschluss gelegt worden bzw. in einem Stockwerk parallel noch der Anschluss für ein ISDN-Telefon (weil das damals als Revolution galt, dass man auch bei Stromausfall damit telefonieren konnte).

Als dann die IP-Technik kam, hab ich das alles neu gemacht. Dort musste dann noch unbedingt pro Stockwerk ein Telefonanschluss sein bzw. Analog-Telefone verbleiben, so dass ich diese Adern dann in einer EUMEX-Telefonanlage gekoppelt und über S0 an den Router gebracht habe. Für Internet habe ich per Bohrhammer für einen Leitungsweg gesorgt (abgeckt per Kabelkanal) und ein Cat.7e Verlegekabel von 1. Obergeschoss in den Keller auf jeweils eine Telegärnter-RJ45-Dosen aufgelegt. Ein Router neben der Telefonanlage im Keller, zweiter Router im Obergeschoss über WAN und den Rest mit Repeatern als MESH abgedeckt.

Das Auflegen per LAN-Verlegekabel bekommt eigentlich jeder hin, insbesondere wenn man ein bisschen mehr Geld für Qualitätswerkzeug (Guter Kabelentmantler, Knipex Auflegewerkzeug) und bessere Netzwerkdosen oder bessere RJ45-Kupplungen ausgibt. Spart alles Nerven.
 
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Moin,

Ich würde als aller erstes zuzweit einmal testen ob tatsächlich das Leerrohr 3 in den Keller geht, indem einer oben an der entsprechenden Leitung hin und her zieht und einer im Keller schaut, ob sich Leitung bewegt. Ist dem so, hat man das Leerrohr schonmal identifiziert. Hierbei merkt man dann auch ob es relativ leichtgängig ist die Leitung zu bewegen oder nicht. Sollte auch das leichtgängig sein, würde ich die entsprechende Leitung abklemmen und an das Leitungsende eine Netzwerkleitung anbinden durch das Rohr ziehen und wie @ Nero FX in seinem ersten Post schrieb dann den Router in den Keller umverlegen und im OG Access Point platzieren.

Gruß Triple5soul
Ergänzung ()

@Eisbrecher99

Da muss ich Dich leider korrigieren. Das ist kein NTBA, das ist der Hausübergabepunkt! Sieht man auch daran, dass die Leitung von draußen in diesen Kasten geht.
 
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Triple5soul schrieb:
@Eisbrecher99

Da muss ich Dich leider korrigieren. Das ist kein NTBA, das ist der Hausübergabepunkt! Sieht man auch daran, dass die Leitung von draußen in diesen Kasten geht.
Ja, danke. Dann ist es wahrscheinlich umgekehrt: Leitung 6 ist Telefon und Leitung 4 das ISDN.
 
Ein abgeschirmtes Kabel durch ein Leerrohr ist natürlich die beste Option. Haben die anderen User schon ausgeführt.

Aber sollte es kein durchgängiges Leerrohr geben oder eine Durchreiche nicht funktionieren & ein Aufbohren erstmal nicht möglich sein, vielleicht ein kleiner Tipp:

Für Kabel/Dose-Suchaktionen habe ich immer mal wieder gute Erfahrungen mit Leitungssuchern gemacht.

Diese Geräte haben je nach Ausstattung ein RJ11/RJ45/TAE und/oder gar Krokoklemmen, die man an eine Leitung / Dose anklemmt und dann einen Ton/Signal auf die Leitung geben.
Mithilfe eines 2. Gerätes kann man den Ton ermitteln und auch bei einem Kabel-WirrWarr schnell herausfinden, welche Adern in welcher Dose enden.

Ein Gerät wie sowas hier:
https://www.amazon.de/PeakTech-3434-Leitungssucher-Durchgangsprüfer-Leitungsdetektor/dp/B07N9K5WCN

Damit habe ich hier im Altbau (indem die Leitungen leider nicht in Leerrohren lagen, sondern in die Wand verbaut waren), alte TAE-Dosen zu 100Mbit-LAN Dosen umfunktioniert, über die die Smart-TVs recht easy ihr Internet bekamen (Dank den hier verbauten - warum auch immer - 4 adrigen TAE-Dosen).
 
Als alter Fernmelder kann ich dir @Tiffman folgendes empfehlen:

1. Von der lustigen Mehrfachdose geht das Kabel mit den vielen Bunten Drähten in den Keller. Das Kabel taugt nur für Telefonie. Netzwerk geht da mit Glück mit 10 eventuell auch 100Mbits durch.
Also am besten das Kabel raus ziehen und gleich ein Netzwerkkabel und ein dünnes zwei-Draht Telefonkabel an das alte dran Zwiebeln, mit Klebeband sichern und das ganze in einem Rutsch mit durchziehen. Da sind aber unbedingt 2 Leute erforderlich einer der unten mit etwas geregelter Kraft zieht und einer der oben vorsichtig die Kabel dem Leerrohr zuführt. Ein Kommunikation zwischen den zwei Personen ist auch wichtig (laut brüllen durchs ganze Haus, hat sich da Recht gut bewährt).

2. Die RJ45 Dosen oben an dem Aufputzteil, musst du ersetzen, da diese zu 99% nur CAT3 (Telefon) sind.

3. Wenn du von oben zum Keller keine zwei Netzwerk-Kabel rein bekommst, musst du, wenn Glasfaser da ist, dein Router in den Keller verfrachten (oder einen weiteren dort aufbauen). Weil das Glasfaser Modem mit einem netzwerkkabel direkt mit dem Router verbunden werden muss, meistens bekommt man aber von netzbetreiber sowieso ein Router mit, der den Keller aufbauen und den alten Router oben einfach ins Netzwerk hängen, aber dort gegebenenfalls DHCP Server deaktivieren, da bitte noch als Access Point fürs WLAN und Anschluss fürs Telefon funktionieren kann.
 
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Du must folgendermaßen vorgehen:
Zuerst mal alle Dosen aufmachen und nachgucken fotografieren, wo die Leerrohre hin führen.

Wohin Kabel führen kann man an den Kabeln selbst feststellen, wenn man unterschiedliche Kabel hat.
Du hast ja dicke Kabel mit farbigen Adern und dünne Kabel mit farbigen Adern und dünne Kabel mit roten Adern mit Strichen (Telekom Kabel) drauf.

Danach kommt der Punkt ob man Kabel austauscht oder nicht.

In vorhandene Leerrohre Kabel einzuziehen gelingt meist nur über Entfernungen von 3-4 Metern und das auch nur ohne Bögen. Hinzu kommt, das vielfach Leerrohre beim Bau oder später beschädigt wurden.
Hierzu musst Du als erstes wissen, wo genau die Leerrohre hin führen und ob die darin vorhandenen Kabel lose sind. Das heist man zieht mal mit einer Flachzange daran um festzustellen ob sie sich ziehen lassen. Dazu machst Du mit Filzschreiber einen Strich an die Adern ca. 1-2 cm beim Austritt aus dem Leerrohr am anderen Ende. Dann braucht man keinen 2. Mann.
Wenn das der Fall ist, kann man die austauschen. Da würde man dann freilich neue Kabel anhängen mit Panzerband und gut eingschmiert mit Spüli/Pril.

Du kannst auch versuchen eine Spirale zusätzlich einzuschieben, wenn das Leerrohr groß genug ist. Aber das ist eher selten der Fall.
Bei 16mm Leerrohren gehen 2 bis 3 LAN Kabel rein. 2 dünne Verlegekabel 6mm oder 3 dünne Patchkabel.

Wenn das nicht der Fall ist, dann muss und kann man die vorhandenen verwenden.

Entgegen anders lautenden Beiträgen hier im Forum, geht das in der Regel recht gut für kurze Entfernungen unter 30m bei entsprechender Adernzahl. 8 Adern ermöglichen Gigabit. Sind es 12 oder 16 Adern geht 2x LAN mit entsprechenden Geschwindigkeiten. 8 Adern gibati 4 Adern 100Mbit. Einen Fallback auf 10Mbit habe ich noch nicht erlebt, auch keinen Fallback auf 100Mbit.
Leider herrscht öfters die Meinung vor, am besten alles neu machen.
Ist aber die Frage ob das überhaupt geht und was es kostet bzw. ob man jemanden findet der das macht und welcher Aufwand betrieben wird.

Ein Leerrohr hast Du ja schon vom Keller nach oben. Ein 2. Leerrohr ist vorhanden, aber unbekannt wo es ankommt. Offensichtlich von Dose zu Dose. Das müste geklärt werden.
Ja man kann bei Telefon-Kabeln die Amtsleitung und LAN in einem Kabel betreiben ohne die Amtsleitung zu beeinflussen.

Konkret must Du 8 Adern zusätzlich frei haben, also 10 Adern 2 für Amt 8 für LAN.

Aber Du hast eine alte ISDN Installation. Die hatte 4 Adern genutzt und kann weg bzw, genutzt werden.
Ich würde bei mehr als 8 Adern überall Zwillingsdosen setzen und alle Adern für LAN auflegen. Ob man die dann für LAN nutzt oder für Amt (xDSL Zuleitung)? Das ist universell und kann jederzeit beliebig geändert werden.
Die 2 vorhandenen Dosen, da müste man klären ob die für LAN verwendet werden können.
Bei der Mittleren kann das möglich sein. weil es sind 8 Kontakte im RJ45 Anschluss vorhanden. Bei der linken kann man die Kontakte nicht sehen.
Wenn die geöffnet sind klären ob man dort für 8 Adern Anschlüsse hat.

Und bitte nicht auf den Kopf montieren, weil fällt Staub rein funktioniert dann meist nicht mehr.
Lies Dir diesen Beitrag hier durch:
https://ngb.to/threads/ethernet-über-netzwerk-und-telefonkabel-praktische-montage-und-fehlersuche.39749/
 
Zuletzt bearbeitet:
Nero FX schrieb:
Verlegekabel ist besser geschirmt und hat dickere Adern als ein normales Patch-Netzwerkkabel.
Verlegekabel hat starre Adern und Patchkabel hat Litzen.
Die Litzen können dicker sein und das Patchkabel kann auch besser geschirmt sein.

Anyway, BTT:

Tiffman schrieb:
Das Kabel, welches am rechten Bildschirmrand des obigen Bildes aus der Dose herausgeht, läuft an Punkt "1" in das Drahtgewirr in folgender Dose:
Also die erste Frage wäre: Wo führt das Kabel am rechten Bildrand denn hin? Also warum hat man das da raus geführt?

Dann zum Bild:
1711610012316.png


Ich vermute mal (2) ist das Kabel wo die rot-schwarzen Adern (rechts/oben) her kommen. Das ist gutes J-YY Kabel, für VDSL gut geeignet. http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html#yy

(3) scheint ein J-Y(St)Y Kabel zu sein. Hier findest du auch einen Link wie du das auszählen kannst.
http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html#ysty
Um zu wissen ob das wirklich das Kabel im Keller ist, reicht es oftmals schon wenn man zu zweit ist und einer zupft am Kabel während jemand das andere Ende beobachtet.

Ansonsten kannst du dir auch 2 freie Adern, vorzugsweise 2 in einzigartiger Farbe rauspicken, auf beiden Seiten prüfen dass die Adern frei liegen, dann auf einer Seite verdrillen oder sonstwie verbinden und von der anderen Seite mit einem Multimeter auf Durchgang testen.

Tiffman schrieb:
Das Kabel "4" kommt mit vielen farbigen Drähten aus einem Leerrohr aus einer der oberen Etagen. Vielleicht ist es direkt das Kabel von Punkt "3"?
rein optisch, was auf den Bildern natürlich täuschen kann, wirkt das Kabel (4) viel zu dick um das gleiche Kabel wie (3) zu sein.
Aber einfach testen. Versuch macht klug.

hildefeuer schrieb:
Entgegen anders lautenden Beiträgen hier im Forum, geht das in der Regel recht gut für kurze Entfernungen unter 30m bei entsprechender Adernzahl. 8 Adern ermöglichen Gigabit.
Tatsächlich ist das so möglich, falls das Kabel nicht getauscht werden kann.
Das wichtige dabei ist jedoch, dass man die Adernpaare korrekt auszählt, denn diese sind nur sehr schwach paarweise verdrallt.
hildefeuer schrieb:
Sind es 12 oder 16 Adern geht 2x LAN mit entsprechenden Geschwindigkeiten. 8 Adern gibati 4 Adern 100Mbit.
2x 1 Gbit in einer 16er J-Y(St)Y Leitung halte ich für extrem gewagt. Spätestens hier sehe ich eine exakte Beachtung der Paare als obligatiorisch.
TCP ist zum Glück sehr robust und der Link wird bei zu vielen Fehlern einfach auf 10 oder 100Mbit springen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"2x 1 Gbit in einer 16er J-Y(St)Y Leitung halte ich für extrem gewagt. Spätestens hier sehe ich eine exakte Beachtung der Paare als obligatiorisch."
ja klar macht man das nicht kommt halt entweder nur 10 Mbit oder 100Mbit oder gar nix.
Man muss die verseilten 4er schon korrekt zuordnen zu den Paaren, die man für LAN braucht.
"Spätestens" ist da der falsche Ausdruck. Das muss immer gemacht werden, sonst braucht man nicht anzufangen.
Warum sind das verseilte 4er? Weil es in D nur Maschinen in Kabelwerken gab, die 4er verseilen können. Paarweise Verseilung wurde hier nicht praktiziert. Weder bei Kabelmetall, noch Alcatel, noch SEL.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch allen für die wertvollen Tipps! Werde als nächstes mal testen, welches Leerrohr wohin führt. Neue Verlegekabel zu ziehen wäre dann meine erste Wahl. Alternativ würde ich dann eure Tipps zur Verwendung der bestehenden Drähte beherzigen.
 
Zumal dann evt. 2 reingehen. 2 LAN Kabel brauchst Du wg. WAN.
Router oben im Büro lassen WAN in Keller zum ONT(Glasfaser-Modem). 2. LAN Kabel in Keller zurück für spätere Installationen. Die dann vom Keller aus weiter gehen können. Das 2. Leerrohr abgehend kann für LAN genutzt werden um ein Zimmer damit zu versorgen. Wenn das ins OG führt wäre das ideal für einen Access Point.

Sehe gerade in Foto #1 die linke Dose steht cat5 drauf und ist aus Metall. Ist also eine LAN Dose. Die kann verwendet werden. Kann es sein, das im Keller dort eine LAN Dose war? Der Aufputz Rahmen ist ja noch dort an der Wand. Ja so war es vermutlich verschaltet.
Besseres Foto vom Keller wäre hilfreich, wo man erkennen kann, was dort für Dinge waren hinter den dicken schwarzen Kabeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Foto, auf dem man mehr sieht.
20240328_181117.jpg


Ich habe inzwischen einmal einen staubsauger ans Leerrohr im Keller gehalten und auch an den Drähten gezupft. Im Arbeitszimmer kam nichts an.
Meine Hoffnung, dort ein Verlegekabel durchzubekommen schwindet.
Außerdem habe ich ein Kabel auf dem Speicher der Garage gefunden, von dem ich glaube, dass hier die Drähte durchgehen:
20240328_173248.jpg


Dann kann ich das mit dem Verlegekabel wohl vergessen.
 
h00bi schrieb:
2x 1 Gbit in einer 16er J-Y(St)Y Leitung halte ich für extrem gewagt. Spätestens hier sehe ich eine exakte Beachtung der Paare als obligatiorisch.
TCP ist zum Glück sehr robust und der Link wird bei zu vielen Fehlern einfach auf 10 oder 100Mbit springen.
Sehr wahrscheinlich geht das. Bis 15m sehe ich hier kein Problem.

Tiffman schrieb:
Dann kann ich das mit dem Verlegekabel wohl vergessen.
Wie schon von @hildefeuer gesagt wurde. Besorge Dir einen Leitungssucher und günstigen Netzwerktester und dann mal alles zerlegen und schauen wo was hingeht. Sehr wahrscheinlich kannst Du die Kabel mit Gigabit-Ethernet betreiben, sofern sie genug Adern haben. Das sollte die nächsten zehn Jahre bestimmt noch reichen.

Bei ISDN-Verkabelung musst Du nur darauf aufpassen, dass diese in der Regel als Bus gebaut wurde. Die Kabel laufen also von Dose zu Dose und nicht sternförmig wie man es heute mit Ethernet macht. Wenn Du also mehrere der Kabel zu anderen Räumen benutzen möchtest, dann musst Du das berücksichtigen und ggf. in den Räumen einen Switch setzen.
 
thom53281 schrieb:
Beorge Dir einen Leitungssucher und günstigen Netzwerktester und dann mal alles zerlegen und schauen wo was hingeht.
Meint ihr sowas?
digitus-dn-14001-1-netzwerktester-passend-fuer-netzwerk-spezifikationen-cat-cat-3-cat-5-cat-6...jpeg


Dafür müsste ich dann aber erst die Drähte in einen RJ45-Stecker klemmen, korrekt?
Ergänzung ()

Das scheint mehr zu können:

Screenshot_20240328_213943_Chrome.jpg
 
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