News „The Daily" wirtschaftlich weiterhin erfolglos

Schon mal daran gedacht, dass Online-News und Zeitung was anderes ist? Klar, für Spiegel Online brauche ich keine iPad-Zeitung - was ja auch der Fehler vieler Verlage ist. Aber der Spiegel, FAZ, NZZ etc. auf dem iPad/Tablet ist was anderes. Ich verstehe schon, dass man Qualitätsjournalismus nicht für lau bekommt. Aber dann muss man den halt auch bieten und sich nicht seine Artikel in Indien schreiben lassen.
 
FidelZastro schrieb:
Das meine ich. Wobei man sich natuerlich trotzdem fragen kann, wieso man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Redaktion an einem solchen Standort ansiedeln muss.

Das ist halt so bei der Presse, dass sie direkt am Zentrum von Macht, Wirtschaft und Finanzen ihre Redaktionen haben.
Erstens weil man direkt vor Ort ist und zweitens weil man eine Reputation hat, als welt- und landesweit führende Newspaper(bzw. werden will) kann man halt nicht aus Kostengründen nach Harlem oder London-Tottenham umsiedeln.
 
mumpel schrieb:
Du solltest mal deine News-App updaten oder doch Zeitung lesen :rolleyes: :lol:

Nunja eigentlich wollte ich ja "Heute" statt "Morgen" schreiben. Aber ob das Ganze mit dem nationalen Übergangsrat ein gutes Ende nimmt muß sich erst noch herausstellen. Parallelen und Errinerungen an Tito und dem ehemaligen Jugoslawien werden wach. Was wenn der Druckkochtopf des Vielvölkerstaates nach der Zwangsversiegelung durch den Diktator Gaddafi, nach seiner Entmachtung plötzlich überkocht? Das Ganze könnte am Schluß nach hinten losgehen und dem libyischen Volk der wahre Schrecken eines Bürgerkrieges noch bevorstehen.

FidelZastro schrieb:
Ich finde das in der Tat beaengstigend, obwohl ich mich als 'digital native' betrachte.

"Gott gebe mir die Kraft die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann...";)

Wenngleich ich solche Dinge wie Facebook & Twitter weniger mit Angst denn mit Unverständnis begegne, schließlich gehe ich auf die 50 zu, frage ich mich manchmal ob z.B. meine grundsätzliche Abneigung gegen die "Generation Apple" wirklich nur berechtigte Kritik entspringt, sondern vielleicht ein klein wenig Angst nicht mehr mithalten zu können enthält. Die typischen Ängste eines typischen Computer-Nerds vor dem Alter? :(
 
Zuletzt bearbeitet:
meiermanni schrieb:
Erstens weil man direkt vor Ort ist und zweitens weil man eine Reputation hat, als welt- und landesweit führende Newspaper(bzw. werden will) kann man halt nicht aus Kostengründen nach Harlem oder London-Tottenham umsiedeln.

Das macht es noch nicht unternehmerisch sinnvoller, als Vertreter einer Branche mit Dauerkrise in Bueros an der 6th Avenue zu investieren ;) Aber wenn man es tut, muss man die Kosten auch wieder reinholen, so viel ist sicher.
 
Man hat im Hause Apple warscheinlich anders kalkuliert.
Bei nun fast 40 Mio verkauften Einheiten(wieviel davon in den USA?) hat man sich etwas anderes als nur 120.000 Abos vorgestellt.
Aber Inhalt soll ja so ziemlich USA-only sein, und wenn man die NYT abgespeckt, aber mit den wichtigsten Inhalten für lau bekommt, dann bleibe wenige Argumente für Murdochs' Blatt.
 
War von vorne rein ab zu sehen.
Habs auch schon vor 8 Monaten gesagt und werde es wieder tun, solches vorgehen ist zum scheitern verurteilt.

Hier versuchen Dinosaurier ihre antiquierten Methoden auf neue Medien um zu setzen.
Was wurde nicht alles für ein Buhei um das iPad gemacht, der Magazin vernichter und am Ende verläuft alles im Sande.
Der Aufwand ist es bei weitem nicht wert.

Wie kann man auch so dämlich sein und The Daily iPad only starten, anstatt das man via HTML5/Javascript/Flash allen The Daily verfügbar macht.

An der ganzen Sache zeigt sich nur eins, wie gut die Apple Werbeabteilung funktioniert.
 
Mir ist der Mehrwert im Vergleich zu kostenlosen Angeboten auch nicht klar. Nachrichten und Aktuelles sind eben frei verfügbar, inkl. Fotos, Videos, Reportagen zum Thema.

Die Online-Zeitung ist bestimmt inhaltlich gut und gut gemacht, aber nicht so viel besser wie die kostenlosen Angebote.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Im Internet will einfach niemand für Content zahlen, ganz ganz wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel, aber durchgesetzt hat sich noch nichts davon.

Wer würde denn von uns für ComputerBase zahlen? Mal ehrlich. Ich finde es klasse und bin absolut zufrieden. Aber wenn es was kostete, wäre ich nicht dabei.
 
Frederika schrieb:
Wer würde denn von uns für ComputerBase zahlen? Mal ehrlich. Ich finde es klasse und bin absolut zufrieden. Aber wenn es was kostete, wäre ich nicht dabei.

Ich, wenn es optional wäre und Vorteile ggü nicht-Zahlenden bieten würde. Bspw. keine scheiß Werbung mehr, die das Layout von der Mitte des Screens auf die linke Seite drückt aufgrund des Banners rechts.
 
Es gibt sehr gute digitale Zeitungen, gerade die Computerbild Spiele, die ansonstenneigrntlich absolut schrecklich ist ist digital toll aufbereitet.

Aber das iPad ist für eine Zeitung trotzdem ein schweres Pflaster, denn es ist der Inbegriff von Komkurrenz.

Auf dem iPad hat man Zugriff auf etliche digitale Ausgaben von Magazinen und Zeitungen, man hat einen ausgewachsenen Browser mit Zugriff auf alle Internetseiten vom Medien (Ausnahme BILD), mit Apps wie Flipboard gibt es persönliche Zeitungen in denen man Informationen gezeigt bekommen die einen wirklich interessieren.

Da ist dann in einer Zeit in der eh alle Zeitungen schwerste Zeiten haben der Plan ein iPad-exklusives Magazin mit enorm hohen laufenden Kosten zu fabrizieren doch schon recht gewagt.

Es auch für Android zu veröffentlichen hätte das Problem aber sicherlich nicht verkleinert, dass Androidnutzer kein Geld für etwas ausgeben, was sie irgendwie auch kostenlos bekommen ist bekannt, die würden kein Geld für aggregierte Informationen ausgeben.
Mal davon abgesehen, es gibt bisher kaum verkaufte Androidtablets.


Jedoch sollte einige hier mal ein wenig weiterdenken als nur bis zum Applebashing.
Klar, Apple verlangt 30% der Verkaufspreise, aber zum einen gut Google das auch, zum anderen ist es für Magazine und Zeitungen im Kiosk nebenan auch nicht so, dass diese die Zeitungen allein aus Liebe zu den Verlegern ohne eigenen Gewinn verkaufen.

Das was die Verlage momentan auch am ehesten kritisieren ist nicht die Umsatzbeteiligung von Apple, sondern, dass Apple die Personendaten von Abonnenten der digitalen Abos nicht an die Verlage weitergibt.

Denn üblicherweise verkaufen Verlage die Daten ihrer Abonnenten an alle möglichen anderen Firmen (unter anderem GEZ) und verdienen damit Geld, zum anderen entgeht ihnen so die Möglichkeit die Werbung in ihren Publikationen besser an den Käufer anzupassen.

Dass nervt die Verlage so richtig, der Teil mit der 70/30-Regelung ist nur ein kleines Problem.



@Ycon PFUI!!!
 
Letztendlich weigert sich ein Teil der Bevölkerung deshalb für Content zu bezahlen, weil dieser ohne Aufwand und Qualitätsverlust beliebig vervielfältigt werden kann. Ein Teil der digitalen Revolution.

Die Macht und das Geld liegt aber zum aller größten Teil in Händen von digitalen Analphabeten. Diese versuchen ihre Pfründe mit aller Macht in das digitale Zeitalter hinüber zu retten. Dafür versucht man eine Analogie zwischen analogen und digitalen Werten zu schaffen, die früher oder später scheitern muß.

Doch diese analoge Welt muß nicht bekämpft werden, sie wird über kurz oder lang (aus)sterben. An Alterschwäche, genau so wie z.B. das Lizenzrecht oder antiquierte Machtstrukturen wie CDU oder SPD. Einfach überrollt von den Grünen und den Piraten und was noch folgen mag.

Wer weiß, vielleicht regieren in 10 Jahren eine Große Koalition aus Grünen und Piraten.
 
Das ist mal eine gute Nachricht.
Ergänzung ()

BlackWidowmaker schrieb:
[...]

Wer weiß, vielleicht regieren in 10 Jahren eine Große Koalition aus Grünen und Piraten.

Also Pest und Cholera gemeinsam? Das impliziert allerdings, daß in diesem Land der Verstand völlig ausgelöscht worden wäre und Mittelmaß und darunter durch irgendeinen glücklichen Umstand ein Staatenwesen zusammenhalten können wird. Da das allerdings eine Wahrscheinlichkeit mit asymptotischer Nullkonvergenz ist, solange es Intelligenz und Verstand gibt, bin ich ganz zuversichtlich, daß diese Prognose nicht eintritt ...
 
@SILen(e

Apple Bashing?
Ich kann mich noch gut an die Auftritte von Murdoch und Jobs erinnern, sie haben das Ende der Absatz Krise heraufbeschworen und das iPad wurde als der ultimative heilige Grahl gehuldigt.
Bild Chefredakteur Kai Diekmann hat in Interviews nur in höchsten Tönen vom iPad gesprochen.
Heute sieht alles anders aus, Apple ist Augen der Verleger ein Schmarotzer der sich an ihrer Not bereichern will.
Auch Bild Chefredakteur hat keine netten Worte mehr für Apple übrig.
Und hier kommt Amazon ins spiel, und wird jetzt schon als Retter propagandiert.
 
Eisenfaust schrieb:
Das impliziert allerdings, daß in diesem Land der Verstand völlig ausgelöscht worden wäre und Mittelmaß und darunter durch irgendeinen glücklichen Umstand ein Staatenwesen zusammenhalten können wird.

Du beschreibst sehr gut den IST-Zustand.


Eisenfaust schrieb:
Da das allerdings eine Wahrscheinlichkeit mit asymptotischer Nullkonvergenz ist, solange es Intelligenz und Verstand gibt, bin ich ganz zuversichtlich, daß diese Prognose nicht eintritt ...

Das hättest Du über 9% vor ein paar Monaten, eventuell auch behauptet. Viele hätten das vor ein paar Jahren auch über die Grünen gesagt. Heute regieren sie in BW.

Du stellst es so dar, als verfüge der momentane Durchschnittswähler über ausreichend Verstand um seine Entscheidungen aufgrund logischer Gesichtspunkte zu treffen. Ich wage es dies in Frage zu stellen. Du hast keine Ahnung wieviel Omas wählen gehen - einen Kanditaten aufgrund seiner Krawatte oder seinem sympatischen Lächeln oder seiner Scheitelfrisur. :D Wach auf!


Aber asymptotischer Nullkonvergenz, Respekt. Keine Ahnung was das bedeuten soll, aber klingt wichtig. Und eindrucksvoll. Wenn man schon nichts zu sagen hat, dann aber bitte so, daß meinem seinem Gegenüber erstmal seine Minderwertigkeit vor Augen führt. Das schüchtert ein und unterdrückt entgegengesetzte Meinungen im Keim.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich, wozu man für sowas zahlen soll, wenn man alles kostenlos im Internet erfährt.
 
BlackWidowmaker schrieb:
Aber asymptotischer Nullkonvergenz, Respekt. Keine Ahnung was das bedeuten soll, aber klingt wichtig.
Klingt mir nicht als ob er die Welt außerhalb seines Mathematikkellers oft zu Gesicht bekommt. :evillol:
Wäre ja auch zu einfach "nahezu ausgeschlossen" oder "dehr unwahrscheinlich" zu schreiben. ;)
 
Frederika schrieb:
Mir ist der Mehrwert im Vergleich zu kostenlosen Angeboten auch nicht klar. Nachrichten und Aktuelles sind eben frei verfügbar, inkl. Fotos, Videos, Reportagen zum Thema.

Die Online-Zeitung ist bestimmt inhaltlich gut und gut gemacht, aber nicht so viel besser wie die kostenlosen Angebote.

VitaBinG schrieb:
Ich frage mich, wozu man für sowas zahlen soll, wenn man alles kostenlos im Internet erfährt.

Schon mal darüber nachgedacht, dass es zwischen Nachrichten und Journalismus durchaus einen Unterschied geben kann?
 
FidelZastro schrieb:
Wie der Aufwand gerechtfertigt wird, kann ich dir auch nicht sagen. Aber wenn man ueber 100 Leute beschaeftigt, kann niemand erwarten, dass man mit einer Handvoll Dollar auskommt. Da braucht es schon ein paar Dollar mehr ;)

Wenn man 120 Leute beschäftigt und Wöchentlich 500.000 USD ausgibt (500.000 * 4,3 = 2,15 Mio USD = 1,6 Mio EUR im Monat) und am Ende kein Marktfähiges Produkt dabei raus schaut sind die Verantwortlichen eindeutig überbezahlt, weil sie ganz offensichtlich unqualifiziert sind für ihre Arbeit.

meiermanni schrieb:
Das ist halt so bei der Presse, dass sie direkt am Zentrum von Macht, Wirtschaft und Finanzen ihre Redaktionen haben.
Erstens weil man direkt vor Ort ist und zweitens weil man eine Reputation hat

Tja, und dann stolpert man eben über seine eigene Hochnäsigkeit und bricht sich das Genick. :freak: Vielleicht wäre ein billigerer Standort rückwirkend betrachtet doch nicht so verkehrt gewesen...

Und weil wir grad dabei sind, wieviele hier wissen wo ComputerBase oder Heise sein Hauptquartier hat? ... Wird also wohl doch kein so Entscheidendes Kriterium sein um News von diesen Seiten zu beziehen..

BlackWidowmaker schrieb:
Aber asymptotischer Nullkonvergenz, Respekt. Keine Ahnung was das bedeuten soll, aber klingt wichtig.

Na komm, so schwer ist das nicht .. tipp es google ein, schau dir an worums geht, und dann kannst du den Verfasser des Beitrags fragen ob er sich denn sicher ist dass seine Berechnungen da nicht zu sehr von der Realität divergieren...

Und wie du siehst läuft diese Wissensaneignung hier ganz ohne einen Cent ausgeben zu müssen, entgegen der Meinung vieler in diesem Thread. :evillol:
 
FidelZastro schrieb:
Erst lesen, dann posten. Alternative für Fortgeschrittene: erst denken, dann...
... Außerdem gibts noch sowas wie Miete für Büroräume, IT-Ausstattung etc. Da ist für den CEO höchstens noch ein Schlauchboot drin.
:D

Jo, so nen "kleines Schlauchboot" mit 2x 800 PS-Maschinen schlaucht schon ganz schön, neben den Anschaffungskosten + den laufenden Folgekosten. :cool_alt:
Auch war mir nicht bekannt, daß die Technik wöchentlich oder im monatlichem Rhythmus auf die Mülle kommt und erneuert werden muß. Naja "Büroräume" in exlusiver Lage für das "gehobene Klientel" muß ja auch net sein. :cool_alt:

Allerding verlangt ja auch keiner, daß (wie damals in den 80-ziger + 90-zigern mit Technik aus den 30-40-zigern ) noch mit über 30-jähriger Technik gearbeitet werden muß.
:freaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
@buzz89

The Daily für alle würde einmal grundsätzlich daran scheitern, dass es bei keiner anderen Plattform ein fertiges Bezahlsystem und auch noch Kunden die dies gerne nutzen gibt.

Deshalb ist iOS die naheliegend Plattform gewesen, man hat aber die Konkurrenz durch andere Zeitungen, Dienste wie Flipboard und das normale Internet unterschätzt.

Und Amazon wird garantiert nicht der Retter sein, wie es dort bei Zeitungen aussieht kann ich nicht sagen, aber bei Büchern nehmen sie einen sehr großen Anteil am Verkaufspreis und mit der Forderung alle Bestseller für 9,99$ verkaufen zu wollen(und wenn die Verlage das nicht wünschen sollen sie halt gehen) hat man sich auch bereits viele Feinde gemacht.
 
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