News Verwaltungs­digitalisierung: Unternehmen benötigen immer noch Fax und Papier

Digitalprojekte im föderalen Staat​

Ohne Weiteres ist es aufgrund der föderalen Staatsstruktur in Deutschland aber nicht möglich, ein bestimmtes Projekt bundesweit durchzusetzen.
Deswegen ist es höchste Eisenbahn eine Grundgesetzänderung durchzuführen, diesen "Quatsch" der uns nach Ende des 2. WK aufgezwungen wurde um uns u.A. auch wirtschaftlich zu schwächen, aufzuheben und damit endlose Bürokratie abzuschaffen, Kosten zu sparen, den Staat zu verschlanken und flexibler zu werden.

Ja, es gab die Angst vor einer Wiederholung der Weimarer Republik, aber es ist fast hundert Jahre her und durch genügend andere Instrumente de facto unmöglich einen neuen "Führer" einfach so einzusetzen.

Wieso lösen wir uns nicht von der amerikanisch-historischen Geiselhaft in Form diverser Teile des Grundgesetzes und fangen endlich mal an als funktionierender Staat voranzukommen?

Naja, ändern wird sich mit der Politik von heute sowieso nichts, ich habe nicht die Kraft und den Elan für eine eigene Partei (falls dieser selten dümmliche Kommentar kommen sollte) - unabhängig vom sowieso fehlenden Geld dazu und demnach gehe ich ins Bett und hoffe darauf, dass morgen alles besser wird. :D

Sanfte Grüße
Ronny
 
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|Moppel| schrieb:
Außerdem brauchst du eine Kamera. Ein Handy haben mehr Leute als eine Kamera am Desktop würde ich vermuten.
Das ganze funktioniert schon heute als App und so eine Authentifizierung liesse sich auch irgendwie längerfristig nutzbar machen, gibt genügend Ansätze im Bereich der Authentifizierung die derartige Modelle ermöglichen würden ... Warum über Details diskutieren wenn die Aussage die gleiche bleibt: die Werkzeuge sind alle schon da, nur wird's nicht genutzt, da der Staat immer glaubt erstmal eine Schmiede bauen zu müssen, wenn er Nägel braucht.
 
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Am Ende würde ich auf wohl schon die Lösung begrüßen, die technisch gut und weitreichend nutzbar ist.
 
Hovac schrieb:
Richtig wäre hier, der Bund fördert die Digitalisierung z.B. in den Einwohnermeldeämtern dadurch, das er ein System aufstellt, Software selbst erstellen lässt, es in einer Modelkummune testet und es dann als die eigentliche Förderung an die Kommunen kostenlos ausgibt. Keine Kommune lehnt ein fertiges, einsetzbares System ab. Was die Kommunen ablehnen, ist eine Förderung mit x Knackpunkten, für deren Umsetzung kein Personal da ist, deren Eigenanteile nicht aufgebracht werden können, welches eine Bindungsfrist auslöst und für welches auch kein Personal in der Förderbearbeitung da ist. In die Richtung die @Termy beschreibt wäre eine Förderung gut, an Limux hat man aber leider gesehen, das Lobbyismus auch der Digitalisierung im Weg steht.
Mit Verlaub aber die Realität sieht doch etwas anders aus, dass hat mitunter auch wenig mit Lobbyismus zu tun, zumindest keinem direkten, dem man als Auftraggeber ausgesetzt ist.

Wenn du Programm X seit Jahren einsetzt und dieses maßgeblich für X ist, dieses aber laut Softwareanbieter nicht mit Linux kann (lassen wir dahingestellt warum), dann bist du dem ausgeliefert und kannst es schlichtweg nicht ändern.

Es geht halt auch darum, dass x Programm y für die Aktenablage nutzt, a nutzt Programm b und schon hat man Probleme bei der Datenübertragung, da hier schon wieder mitunter Medienbrüche entstehen. Umständlich und teuer wird es dann.
 
Wenn ich nur das Wort "Kultusministerkonferenz" lese, wird mir übel. Ein Wort von vor 100 Jahren. Kultus, was ist das eigentlich? Muss ich doch tatsächlich mal googeln.

Ach ja: Föderalismus in Reinkultur; na wenn das nichts ist. Die beweihräuchern sich selbst in höchstem Maße, was sie alles für Aufgaben haben und das es ohne sie sehr wahrscheinlich alles zusammenbrechen würde.

https://www.kmk.org/kmk/aufgaben.html

Ersetze bitte auf der verlinkten Seite das Wort "Kultusministerkonferenz" durch "Digitalministerkonferenz", es würde den Kontext durch nichts entstellen, aber das niederschmetternde föderale Ergebnis wäre leider dasselbe. Es braucht also weder eine Kultusministerkonferenz noch die ohnehin nicht existierende Digitalministerkonferenz.
 
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Blumentopf1989 schrieb:
Mit Verlaub aber die Realität sieht doch etwas anders aus, dass hat mitunter auch wenig mit Lobbyismus zu tun, zumindest keinem direkten, dem man als Auftraggeber ausgesetzt ist.
...
Da meinen wir nicht die gleiche Bezugsebene, die Entscheidung über ein bundesweites "Amts BS" wird ja nicht in den Gemeinden getroffen.
 
cmd2012 schrieb:
drucken sich die Unterlagen vorher aus, da sie (Generation 60+) mit den Geräten nicht klar kommen.
Hauptsache die Geräte sind finanziert durch Steuern.
Liegt aber eher an den Leuten die damit nicht umgehen können.
 
|Moppel| schrieb:
Ich hoffe alle die meckern haben auch eine BundID. ;)

Der erste Schritt zur sinnvollen Staat-Bürger Kommunikation
... 🤔

Norwegen gibt es schon ewig mit ID Nummer seit über 20 Jahren oder länger. Und Fax oder Papierkram? Hier sind schon digitalisiert und effektiv. Banken überweisen zb. sofort Geld da, wo Deutschland noch was dauern muss oder so 🤷🏻‍♀️
 
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Hylou schrieb:
Das erinnert an eine der letzten folgen realer irrsinn.
Jemandem wird der Führerschein im Ausland geklaut und benötigt einen neuen. Wohnt mittlerweile in Australien und das konsolat kann nicht helfen. Er muss den neuen Führerschein in Person (!) in Deutschland abholen.
Ah, die Story kenne ich. Seine Frau war von den Philippinen und hat es online "bestellt" und bekam es per Post. Er musste persönlich erscheinen, also fast eine Woche unterwegs. Komplett bescheuert.
 
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Ich sehe die Ursache unter anderem auch im Föderalismus dieses Staates.
Jedes verdammte Bundesland macht sein eigenes Ding, mitsamt eigener Behörde, teilweise unterschiedlichen Regeln, und anderen Vorgängen.
Das fängt schon bei der Polizei an, wo wegen des Datenschutzes in unterschiedlichen Bundesländern in einem Bundesland Straftäter laufen gelassen werden, die in einem anderen Bundesland per Haftbefehl gesucht werden - einfach weil die ihre Kommunikation nicht auf die Reihe kriegen.

Da hat man immer wieder das Gefühl, Deutschland ist kein Land sondern eine Gruppierung von Herzogtümern oder so.
 
Holzinternet schrieb:
Da wurde ich aufgefordert ein Schriftstück das bereits via Email vorlag und angenommen wurde nocheinmal via Post zu übersenden
Naja bei einem Rechtsstreit kann die Mail nunmal schon zum Problem werden. Da können die Behörden nichts für. Verwaltungshandeln muss immer nachvollziehbar sein. Wenn dann doch mal eine Mail verloren geht, ist unter Umständen das Drama groß. Ich berate im ÖD verschiedene Behörden auf Bundesebene und von den Kollegen für Länder und Kommunen hört man ganz verschiedene Eindrücke, da ist es schon nahezu wahrscheinlich, dass in einem bestimmten Zeitraum auch mal was mit der Datensicherung schief geht und die Mails weg sind.
 
Poati schrieb:
Datensicherung schief geht und die Mails weg sind.

Ist generell im öffentlichen Dienst ein Problem.
Hast du mal deren Akten gesehen?

Die Akten im ÖD sind nur ein Sammelsorium von Papier. Sortierung? Nein danke.
 
Poati schrieb:
Naja bei einem Rechtsstreit kann die Mail nunmal schon zum Problem werden. Da können die Behörden nichts für. Verwaltungshandeln muss immer nachvollziehbar sein. Wenn dann doch mal eine Mail verloren geht, ist unter Umständen das Drama groß. Ich berate im ÖD verschiedene Behörden auf Bundesebene und von den Kollegen für Länder und Kommunen hört man ganz verschiedene Eindrücke, da ist es schon nahezu wahrscheinlich, dass in einem bestimmten Zeitraum auch mal was mit der Datensicherung schief geht und die Mails weg sind.

Nun ja wir nutzen das Internet jetzt seit bummelig 30 Jahren. Da sollte es möglich sein das ganze zu implementieren. Das das nicht der Fall ist sieht man ja überall. Ist halt immer noch in vielen öffentlichen Teilen "Neuland". Wird es wohl auch noch bleiben für etliche Zeit.

Ich mag mich aufregen, aber sehe natürlich das es nichts bringt. Ein paar Jahre noch und dann mag es mich gar nicht mehr sorgen. Dann heißt es Bye, Bye Deutscheland.

Gruß
Holzinternet
 
Holzinternet schrieb:
Nun ja wir nutzen das Internet jetzt seit bummelig 30 Jahren. Da sollte es möglich sein das ganze zu implementieren.
Da bin ich auch vollkommen bei dir. Es ist aber nicht unbedingt Papierwahn, wenn die Behörden an vielen Stellen analog arbeiten. Die meisten haben da auch keinen Bock drauf, aber ist halt generell viel versäumt worden. Ich sehe da, wie auch viele andere schon sagten, den Föderalismus als größtes Problem. Gepaart damit, dass die Mühlen in der Verwaltung eben langsamer mahlen als anderswo, was wieder auch noch seine eigenen Gründe hat...
 
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In anderen Ländern schon lange normal und hier bekommen die Beamten wieder nix auf die Kette. Man sollte den Wasserkopf mal austrocknen lassen, jedes vernünftige Unternehmen würde das mit der Hälfte der Angestellten hinbekommen.
 
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten. Dieses pauschale Beamtenbashing ist sowas von zum kotzen ....

1. sind in den Verwaltungen mind. genauso viele Angestellte wie Beamte - im IT-Bereich sogar weit überwiegend

2. das Problem sind i.d.R. nicht die Personen, die es umsetzen sollen, es sind die absurden bürokratischen Vorgaben (merke: Politik! nicht Beamte!), die die Umsetzungen so massiv erschweren

Bevor ich auch nur die allersimpelste Software in meinem Bereich einsetzen darf, sind erstmal sieben Stellen zu informieren und deren Zustimmung einzuholen. Und glaube mir, irgendwer von denen hat immer ein Problem... Dann brauchst Du i.d.R. ja auch spezielle Fachsoftware - da gibt es oft nur eine Handvoll Anbieter, dementsprechend sind deren Zeitpläne. Und intern hast Du in der IT momentan einen absoluten Mangel an Fachkräften, weil leider die Bezahlung im ÖD nicht immer der Qualifikation angemessen ist.
Ganz lustig wird es auch, wenn man was haben möchte und es auch noch europaweit ausschreiben muss ...
 
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Genoo schrieb:
wundert mich nicht, ein größerer IT Händler - der vor "kurzem" alle Filialen geschlossen hat - hat bis vor Covid seine Bestellungen noch per Fax verschickt... in 2019 :D
Machen wir heute immer noch, auch wenn die Faxbestellung im Lager dann als Email eingeht 😅
 
Tulol schrieb:
Nicht nur Behörden.

Seit ca 4 Jahren bieten wir unseren Kunden(keine Privatpersonen, nur B2B) Digitale Rechnungen an.
Ca 98% aller Kunden wollen das ausdrücklich nicht, sie wollen weiterhin Papier haben.

Wie kann man von einer Behörde etwas erwarten wozu die meisten Firmen nicht bereit sind?
Die wollen vermutlich Papier, weil der Steuerberater das will, und der wills, weil das Finanzamt im Zweifelsfall Papier sehen will... so zumindest bei uns in der Firma.
 
Autokiller677 schrieb:
weil das Finanzamt im Zweifelsfall Papier sehen will.
Dann kann man es, im Zwfelsfall, ja ausdrucken. Halte den Zweifelsfall allerdings für unwahrscheinlich. Und der Steuerberater sollte sich mal über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
 
Es gibt inzwischen DMS bzw. CMS, mit deren Hilfe man Papier- und elektronische Dokumente auf WORM-Massenspeichern manipulations- und revisionssicher speichern kann. Das ist allgemein bekannt und wird teilweise von den Finanzämtern und anderen Behörden auch verwendet. Also die Mühlen mahlen, wenn auch langsam und schwerfällig. Beim Austausch von Daten zwischen den Ämtern und Behörden klemmt es allerdings noch gewaltig, vor allem, wenn der länderübergreifend passieren soll.
 
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