News Verwaltungs­digitalisierung: Unternehmen benötigen immer noch Fax und Papier

|Moppel| schrieb:
Ist leider auch wieder eine Henne - Ei Geschichte.
Ist es nicht. Den E-Perso braucht es genau gar nicht. Du hast einen Physischen Perso der wunderbar hergenommen werden und durch die darauf enthaltene Nummer + (Live-)Foto zur eindeutigen Identifikation dienen kann. Wird so schon von div. Diensten gemacht. Der Staat muss aber anstatt existente Dienste zu nutzen (oder auszubauen) wieder irgend eine eigene, schlecht gemachte Suppe kochen die völlig ungeniessbar dann auf Abnehmer wartet die nie kommen. Lasst es sein mit den Staatlichen IT-Projekten, solange die Bezahlung für das Personal das diese umsetzen sollte so lächerlich niedrig ist, dass man kaum jemand wirklich Qualifiziertes sich das antut.
 
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7hyrael schrieb:
Lässt sich ohne weiteres auch digital signieren...
Um technische Möglichkeiten ging es nicht, sondern um die derzeit gültige gesetzliche Regelung.
Und da ist die Schriftform per Brief oder Fax eben häufig die einzige Möglichkeit.

Ich antwortete darauf:
mannduro schrieb:
Fax ist ok. Braucht aber eine Automatisierung.
Sprich: Email als Fax schicken oder als Empfänger Digitalisiet in als Email erhalten.
Das Fax-Verfahren dann in elektronischer Form zu emulieren, ist daher derzeit keine Lösung.
 
Termy schrieb:
Das dürfte aber wohl komplizierter und langwieriger sein als eine Bundeslösung anzubieten :D
Das mit Sicherheit, aber absolut erstrebenswert wäre es diesen unsäglichen Föderalismus loszuwerden.
Nichts gegen regionale Verwaltungen die Bundes-Gesetze und Regelungen vor Ort umsetzen etc. Aber in jedem Kaff wieder andere Regelungen zu zelebrieren, eigene Kultus-Ministerien usw. ist einfach nur aktive Geldverbrennung und hilft auch der Qualität damit nicht.
 
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Digitalisierung in Deutschland ist, wenn sich lediglich der "Urheber" das Papier spart.

Beispiel: Schule, Kindergarten, Verein etc verschicken eine PDF welche ich dann zu Hause ausdrucken muss...
 
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Kommt mir alles bekannt vor.
Ich bin in der Pflege tätig, und wir machen noch fast alles per Papier.
Jeden Monatsende kommen die Papiere vom ganzen Monat im dickeren Umschlag
zu uns in die Zentrale zum archivieren.
Da kommen jeden Monat (für sechs Patienten) einige Kilo an Papier zusammen
Außerdem wird hier gedruckt und gefaxt, dass die Schwarte kracht.
Digitale Doku ist bei uns teilweise seit Jahren ein Pilotprojekt.
Hura - wir faxen noch - oder wie ging das noch.
 
7hyrael schrieb:
ist einfach nur aktive Geldverbrennung und hilft auch der Qualität damit nicht.
Da bin ich absolut bei dir - zumindest ist mir noch kein wirkliches Argument pro Föderalismus eingefallen. Und wenn man sich anschaut was in den Landesregierungen so getrieben wird, dann scheint man primär bemüht zu sein, die Bundesregierung in Sachen Geldverschwendung in den Schatten zu stellen...
 
7hyrael schrieb:
Ist es nicht. Den E-Perso braucht es genau gar nicht. Du hast einen Physischen Perso der wunderbar hergenommen werden und durch die darauf enthaltene Nummer + (Live-)Foto zur eindeutigen Identifikation dienen kann.

Wie soll der Perso denn analog online zur zweifelsfreien Identifikation dienen?

Bitte sag nicht PostIdent. Dann müssen ja echte Leute unnötig einen digitalen Prozess überwachen.
Gewonnen hätten wir dann wenig bis nichts.
 
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Indem man ein Bild des Perso, eine Eingabe der darauf enthaltenen Nummer übermittelt und zusätzlich eine Porträt-Videoaufnahme die zur Biometrischen Identifikation einer Person ermöglicht. Bei dieser musst du in der Regel deinen Kopf in bestimmten vorgaben drehen und neigen. Die Biometrischen Informationen hat der Staat bereits. Die App zur Verifikation gibts auch schon. Das ist nichts neues, keine Idee von mir, sondern genutzte Umsetzung die bspw. hier in der Schweiz schon gar nicht unüblich ist.

Jetzt wärs natürlich dufte, wenn der Dienstanbieter keine Biometrischen Daten von mir erhält die er munter weiterverkaufen kann sondern eine Staatliche Validierungs-API irgendwo bestehen würde, wo das alles sauber stattfindet. Wobei ich mir nicht sicher bin was blöder ist, eine staatliche stelle wo ich die Inkompetenz im Bereich Cyber-Sicherheit ganz gross vermute und das Datenleck eher eine Frage der Zeit ist und der Missbrauch dieser Informationen viel weitreichendere Folgen haben kann , oder ein privater Anbieter, der das Zeug vermutlich einfach verkauft.
 
7hyrael schrieb:
Porträt-Videoaufnahme

Und wenn ich mal ein Pflaster im Gesicht habe gibt es dann ein Problem?

Ich finde die Lösung mit Video unterlegen.

Außerdem brauchst du eine Kamera. Ein Handy haben mehr Leute als eine Kamera am Desktop würde ich vermuten.

Jedesmal mein Gesicht zu drehen und zu wenden und dafür womöglich noch eine besonders zertifizierte Kamera für die Sicherheit zu haben sehe ich leider nicht.
 
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Ich habe mir privat tatsächlich auch ne Faxnummer eingerichtet, wozu sonst brauch ich die überflüssigen Festnetznummern sonst.

Tatsächlich war die Möglichkeit zum faxen im Umgang mit Behörden schon häufiger mal "praktisch".

Weiterer, schon genannter Vorteil des Fax: Es ist im Gegensatz zur E-Mail spätestens mit dem qualifizierten Sendebericht gerichtsfest. Keine Chance also sich mit "Ist nicht", "Ist nicht korrekt eingegangen" oder angeblichen technischen Problemen herauszureden...
 
Weyoun schrieb:
Also hättest du auch ohne Online-Termin einfach reinschneien können? Ohne Worte...
Jupp, einziger Unterschied: Ohne Termin wirste nicht von der Liste abgehakt und du bekommst bei den Wartenummern nicht den Nummernkreis 1-99, sondern 200-299. Diese Nummernkreise haben NICHTS mit Priorität zu tun.
Weyoun schrieb:
Wie bitte? In unserem Bürgeramt muss ich zwar auch manchmal von Pontius zu Pilatus rennen, aber ich muss initial nur einen einzigen Wartezettel ziehen.
Ja, das ist aber die Zulassungsstelle des Kreises und nicht das Bürgeramt/-büro. In meiner Stadt zur Zulassungsstelle darf ich nicht, weil ich ja von einem anderen Kreis komme.

Diese Zulassungsstelle des Kreises war zu Coronazeiten nur mit Onlineterminen besuchbar. Hat wunderbar funktioniert, man hatte seinen Bearbeiter und war bei diesem am Schreibtisch. Dort wurde das Anliegen von A bis Z durchgekaut und fertig war man. Ohne Wartezeit, ohne neben 100 schweissgebadeten "was-letzte-preis"-Typen zu sitzen.

Dann hat man aber nochmal den Weg aus dieser Hölle gefunden und hat alles wieder so gemacht wie es bisher war. Klappt viel besser mit "Schalter 12" und "Schalter 13" (es gibt keine anderen Schalter) und im Warteraum rumstehen.
 
Der Öffentliche Dienst ist ja sowas von überlastet. Papier ist sowas von schwer :)Sollen die mir jetzt Leid tun? Ohne Bürokratie können die doch nicht mehr arbeiten. Nicht umsonst sind die Krankschreibungen bei denen am Höchsten. In der Industrie ,wären die schon lange weg vom Fenster^^ :)
Deren Gewerkschaft unterstützt das auch noch und treibt das noch auf sie Spitze. Guck euch doch mal deren Gehälter an. Ich als Rentner muss mich mit 5% Rentenerhöhung zu frieden und dieser Saftladen verlangt gleich das dreifache. Na wenigsten ,verlernen die damit das schreiben nicht :)
 
"Doch im Endeffekt ist es die Kommune, die entscheidet, wie die Digitalisierung realisiert wird. Daher ist es nicht ohne Weiteres möglich, ein bestimmtes System bundesweit auszurollen."

Und das ist einer der Gründe, warum wir in 100 Jahren noch Faxe schicken werden.
Mich würde es auch nicht wundern, wenn wir wieder auf die Brieftaube setzen, weil die öko ohne Strom läuft...
 
"Ohne Weiteres ist es aufgrund der föderalen Staatsstruktur in Deutschland aber nicht möglich, ein bestimmtes Projekt bundesweit durchzusetzen. Denn bei Digitalprojekten sind neben dem Bund in der Regel auch die Länder und Kommunen involviert. "

Das sollte bitte korrigiert werden, es stimmt einfach nicht. Leider scheint die Organisation unseres Staates nicht mehr bekannt zu sein.

milliardo schrieb:
Das ist halt ein Problem des vielschichtigen föderalen Systems, bei dem alle Gebietskörperschaften in der vertikalen Ebene eigene Organisationshoheit haben. Das ist nicht überall schlecht, aber wenn es um so grundlegende Trends und gesellschaftliche Änderungen geht, bremst das halt brutal.
...

Blumentopf1989 schrieb:
Das größte Problem ist halt der Föderalismus, heißt jede Stadt, jedes Bundesland und ggf. auch der Bund hat unterschiedliche Planungen und Programme. So etwas wie einen echten Masterplan gibt es halt auch nicht.
...

SavageSkull schrieb:
Das merkt man leider nicht nur da. Die Vernetzung ist halt nirgends gegeben und die eine Hand weiß nicht, was die andere tut.
Dazu halt das jedes Land macht was es will, was wir während Corona deutlich gesehen haben.

Autokiller677 schrieb:
Artikel gelesen?
Der Bund hat da wenig bei zu melden durch unser föderales System. Und noch dazu liegt das enstprechende Ministerium in FDP Hand.
...

Termy schrieb:
Da ist die föderale Struktur halt wirklich hinderlich.
Eigentlich müsste die Regierung ein Projekt anstoßen, dass Standard-Behördensysteme anbietet, für deren Nutzung bei den Behörden es dann evtl einen Bonus gibt oder ähnliches.
Damit könnte man dann die Seuche aus Redmond von den Bürgerdaten fernhalten und eine souveräne Digitalisierung auf der Grundlage von Vertrauen und "Public Code for Public Money" vorantreiben...
...

7hyrael schrieb:

Termy schrieb:
Da bin ich absolut bei dir - zumindest ist mir noch kein wirkliches Argument pro Föderalismus eingefallen. ...

Ich muss jetzt mal Klugscheißen, der Bedarf schein da zu sein, da die politische Realität euch da auf einen vollkommen falschen Weg schickt.

In Deutschland gilt das Subsidaritätsprinzip.
Die unterste demokratische Ebene, die Gemeinde oder in Großstädten teilweise der Bezirk, erfüllen alle Aufgaben der öffentlichen Hand. Was dort nicht erfüllt werden kann wird von der nächst höheren Ebene erfüllt. Es geht darum bürgernah die beste Lösung zu finden und Aufgaben da zu erledigen wo sie anfallen, zudem soll Mitbestimmung gelebt werden. Deshalb ist z.B. die Passausgabe bei einer Gemeinde, die Polizei aber beim Land.
Das hat mit Föderalismus überhaupt nichts zu tun. Föderalismus ist die Lösung die unsere klugen Staatsarchitekten für genau die jetzige Problemstellung vorgesehen haben. Kann eine Ebene ihre Aufgabe durch einen Sonderfall nicht erfüllen, dann greift die nächst höhere Ebene durch Förderung ein, um gleiche Lebensverhältnisse in ganz Deutschland sicher zu stellen.
Hier versagt die Bundespolitik nur auf ganzer Linie, Förderungen werden nur noch zur Interessendurchsetzung von oben nach unten angewendet. Erst werden die Kommunen durch immer höhere Pflichtausgaben finanziell ausgetrocknet, dann wird nur das gefördert was oben genehm ist. Auf EU Ebene geht es sogar so weit, das Förderungen als willkürliches Druckmittel für politisches Wohlverhalten genutzt werden.

Richtig wäre hier, der Bund fördert die Digitalisierung z.B. in den Einwohnermeldeämtern dadurch, das er ein System aufstellt, Software selbst erstellen lässt, es in einer Modelkummune testet und es dann als die eigentliche Förderung an die Kommunen kostenlos ausgibt. Keine Kommune lehnt ein fertiges, einsetzbares System ab. Was die Kommunen ablehnen, ist eine Förderung mit x Knackpunkten, für deren Umsetzung kein Personal da ist, deren Eigenanteile nicht aufgebracht werden können, welches eine Bindungsfrist auslöst und für welches auch kein Personal in der Förderbearbeitung da ist. In die Richtung die @Termy beschreibt wäre eine Förderung gut, an Limux hat man aber leider gesehen, das Lobbyismus auch der Digitalisierung im Weg steht.
 
Ich muss bei Herstellern die Reklamation mit Fax beauftragen... Gott sei Dank ist die Telefonanlage schlau und kann Faxen... das wäre sonst ein übelster Papierspaß.

Mfg
 
electronish schrieb:
Als Göring-Eckhardt sagte: "„Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“

Meinte sie offenbar nicht die Digitalisierung. Manchmal muss man die Grünen beim Wort nehmen, und manchmal halt nicht.
Ja wäre halt Kohl (glasfaser) und Merkel (digitalisierung) die 32 Jahre nix hinbekommen haben.
 
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So kommuniziert keines der 604 befragten Unternehmen ausschließlich digital mit Behörden.

Nicht nur Behörden.

Seit ca 4 Jahren bieten wir unseren Kunden(keine Privatpersonen, nur B2B) Digitale Rechnungen an.
Ca 98% aller Kunden wollen das ausdrücklich nicht, sie wollen weiterhin Papier haben.

Wie kann man von einer Behörde etwas erwarten wozu die meisten Firmen nicht bereit sind?
 
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