Schon mal daran gedacht, dass das klimatisch bedingt ist? Weite Teile Europas sind das halbe Jahr über einerseits arschkalt, andererseits vor allem dunkel. Es ist viel einfacher, den ganzen Tag (und vor allem die halbe Nacht) auf der Straße zu feiern, wenn die Sonne selbst im tiefsten Winter lange scheint und Frost, wenn überhaupt, eine eher seltene Erscheinung ist.sbj schrieb:Was heißt das? Die Leute wundern sich immer wieder, wie öde und tot das Leben hier doch ist.... Nur, trotzdem nach 18-20 Uhr ist in Europa alles dicht und die Straßen leer. Dort fängt das Leben erst um die Uhrzeit an.
Am Ende basiert das meiste davon auf deutscher Technologie.Youtube, Facebook, Twitter, Smartphones, Musik, Filme und co. alles aus Amerika. Kleidung, Lifestyle, Frisuren alles aus Amerika.
- Kleidung? Primär beeinflusst von den Produkten eines Herrn Levi Strauss.
- Computer-Krams? Basiert am Ende durch die Bank weg auf den Entwicklungen von Konrad Zuse (Deutschland) und John von Neumann (Österreich-Ungarn)
Mal darüber nachgedacht, dass das einfach nicht mehr ZEITGEMÄSS ist?So wie ihr Deutsche nicht einen einzigen Schubert Lied kennt, so kennt der Türke keinen einzigen Dede Efendi Lied.
Wenn ich die Wahl zwischen Schubert oder En Esch habe, dann wähle ich En Esch. Wenn ich die Wahl zwischen Dürer und Gerhard Richter habe, wähle ich Richter.
In Frankreich befinden sich die ältesten (bekannten) und beeindruckendsten Höhlenmalereien. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, die auf eine Stufe mti einem Renoir zu stellen.
Dafür bringt Deutschland, genau wie andere Nationen, eben allerhand ZEITGEMÄSSE Künstler hervor. Braucht man einen Bach, einen Mozart (übrigens ein Ösi),...? Braucht man Werke, die sich größtenteils nur einer erlesenen Elite erschließen, der Masse aber schlichtweg GAR NICHTS sagen?So wie Deutschland keinen Mozart, Bach oder Furtwängler mehr hervorbringen kann, weil diese Kultur tot ist, das gleiche ist auch in der Türkei passiert.
Das liegt vor allem auch daran, dass Deutsch keine Sprache ist, die wirklich zum Singen einlädt. Englisch, mit seinem kurzen Silben und Worten, lädt viel mehr zum Texten ein und ermöglicht deutlich komplexere Melodien. Das Deutsche ist viel zu rau und hart für so etwas.Zumindest, wenn im Fernsehen wieder einmal DSDS läuft (die türk. Version), da singt man nur auf Türkisch (obwohl die billigen Balladen, die sie singen, alle ursprünglich aus USA sind, also die Musikbasis). In Deutschland dagegen singt man nur noch auf Englisch.
Bei deutschen Texten endet es doch immer entweder im Sprechgesang oder in irgend welchen getragenen, halb-epischen Machwerken.
Das trifft es ziemlich gut. Unser "typischer deutscher" Qualitätsanspruch und Fleiß wird eben mit einer ordentlichen Priese kalter Berechnung erkauft. Ich halte es für einen Vorteil. Von Happy-Happy-Tänzen kann sich keiner was kaufen.PS: Ich habe zu vielen Kulturen Kontakt gehabt und über unseren deutschen Einwohnern kann ich nur eine Sache definitiv sagen, dass Deutsche vor allem sehr kalt sind. Also zwischenmenschliche Beziehungen sind hiermit gemeint.
Deutsche sind eher berechnend, distanziert und kalt. Das fängt bei Liebesbeziehungen an und hört bei dem Hausmeister auf. Nach meiner Erfahrung nach natürlich.
Das sagt ausgerechnet ein Türke, dessen Mit-Türken doch zu weiten Teilen verantwortlich für die Verkümmerung der deutschen Sprache sind.... Oder wie war das noch mit "Was guckst du?", "Mach dich Messer!" & Co? Wie nennt man das noch? Ach ja, Türk-Deutsch...sbj schrieb:Das Verlorengehen der Sprache und des Ausdrucks? Die Beschleunigung der Auslöschung der deutschen Hochkultur? Das"Deutsch" zu sein nicht mehr gut genug ist und man ständig nachahmen muss?
Die Oktoberfeste haben tatsächlich die halbe Welt erobert. Das zweitgrößte befindet sich, soweit ich weiß, in Milwaulkee. Andere finden sich in Asien oder sogar dem arabischen Raum.Die Oktoberfeste, die außerhalb gefeiert werden? Das verstehst du unter kulturellen Einfluss? Andere Kulturen dazu stiften an bestimmten Zeiten sich vollsaufen zu lassen? Ich denke alle Kulturen haben ihre eigenen Feste, daran ist nichts Deutsches anzuerkennen.
Karneval gibts überall (in der christlichen Welt), die Brasilianer treibens nur, dank knackiger Mädels in knappen Bikinis, auf die Spitze. Chinesisches Neujahr lässt sich, genauso wenig wie das thailändische oder vietnamesische, schwer auf uns übertragen, schon allein aufgrund des komplett anderen Kalenders.Selbst wenn du Recht hast, wie viel Einfluss hat denn der brasilianische Karneval auf dich oder Deutschland? Das Chinesische Neujahr? Und rate mal wie viel Einfluss der Oktoberfest im Ausland hat...
Aber es hört doch nicht beim Oktoberfest auf. Deutsch (als Sprache) hat international großen Einfluss, VOR ALLEM aber bei den Amis. All das, was du als "amerikanischen Kulturimperialismus" bezeichnest, unterliegt am Ende zu weiten Teilen tatsächlich deutschem Einfluss.
Da muss man sich nur mal im Sächsischen umgucken. Wir leiden unter akuter Frankophonie.speedyjoe schrieb:das klagelied ist uralt, dabei ist die deutsche sprache seit jeher stark beeinflusst worden von latein, französisch und jetzt halt englisch. zumal gewisse wörter nur modeerscheinungen sind, die mit der nächsten generation wieder verschwinden.
Aber ja, Sprache ist stetiger Wandel. Man vergleiche nur mal eine Hitler-Rede mit einer Politiker-Rede aus den 50er/60er-Jahren und einer heutigen. Daran kann man's echt nicht fest machen...
Seh' ich auch so. Das ist eher etwas für Liebhaber.und von den anderen zu erwarten, dass sie sich mit philosophie und poesie auskennen, ist etwas zu viel verlangt. das ist doch etwas elitäres.
Ich für meinen Teil lese gern englischsprachige Horror-Literatur aus dem späten 19./frühen 20.Jh. Die hat einen ganz eigenen Wortschatz und Sprachfluss. Aber auch für Shakespeare, William Blake oder John Milton kann ich mich sehr begeistern.
Lest mal die englische Fassung von Poes Raben laut vor euch hin. Dagegen kann auch kein Goethe, Schiller oder Lessing anstinken.
Nix gegen "ohnmächtige Schauer körnigen Eises", aber gegen
O Rose thou art sick.
The invisible worm,
That flies in the night
In the howling storm:
kommt es einfach vom Flair nicht an.