60Hz-Problem unter Windows 2000/XP: Anleitung zum Zähmen der Bildwiederholrate

Steffen Weber
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60Hz-Problem unter Windows 2000/XP: Anleitung zum Zähmen der Bildwiederholrate

Einleitung

In den Betriebsystemen Windows 95, 98 und Millennium Edition kann man unter Systemsteuerung > Anzeige > Einstellungen > Weitere Optionen > Grafikkarte für jede Bildschirmauflösung die gewünschte Bildwiederholfrequenz in Hertz angeben, welche dann grundsätzlich immer verwendet wird. Egal ob auf dem Desktop oder in Anwendungen bzw. Spielen, die von den speziellen Funktionen der Grafikkarten-Treiber Gebrauch machen. Unter Windows 2000 und dem darauf basierenden Windows XP wird aufgrund der abweichenden Treiber-Implementierung die gewählte Bildwiederholfrequenz jedoch in bestimmten Fällen nicht beibehalten und die Action flimmert mit 60 Hertz über den Bildschirm. Dieses Problem lies sich sehr schnell durch ein manuelles Anpassen der Datei nv4disp.inf, welche Bestandteil der nVidia Detonator-Treiber ist, umgehen. Doch mit der offiziellen Treiber-Version 28.32 wurde endgültig die Struktur in der nv4_disp.inf geändert, was auch schon bei einigen, aber nicht allen, der geleakten 27.x-Versionen der Fall war. (Daher sind im folgenden mit den Treibern ab Version 28.32 auch die inoffiziellen 27.x-Detonatoren gemeint, die die Struktur der 28.x-Treiber haben!) Diese neue Struktur hatte zur Folge, dass weder der bekannte Trick zur manuellen Anpassung der nv4_disp.inf funktionierte, noch verrichteten die kostenlos erhältlichen Refresh-Rate-Fix-Tools ihre Arbeit. Doch auch mit den neuen Treibern und der geänderten Struktur kommt man mit etwas Handarbeit ohne größere Probleme an die gewünschten Bildwiederholraten heran!

Update 27.05.2002: Mit einem an die neuen Treiber angepassten Tool namens Refresh Rate Fix MKII lässt sich das Problem mittlerweile auch bequemer als hier beschrieben umgehen!

Update 30.08.2002: Seit der Version 40.41 hat nVidia einen RefreshFix in die Detonator-Treiber integriert, lest dazu bitte den Abschnitt Hidden Settings unseres Artikels Beta-Detonator Version 40.41!

Refresh Rate Fixes

Die Anwendung eines solchen Tools greift, wie bereits in der Einleitung erwähnt, lediglich bei Treibern, die älter als Version 28.32 sind. Doch auch diese haben noch eine hohe Verbreitung aufzuweisen, nicht zuletzt aufgrund einiger Stabilitäts-Probleme mit den aktuellen Treiber-Generationen. Wenn man also etwas betagtere Treiber verwendet, kommt man auch bequemer mit diesen Tools, z.B. dem nVidia Refreshrate Fix, weg. Dem können wir zunächst einmal voll und ganz zustimmen. Wenn man jedoch diese Anleitung hier befolgt, welche auch die manuelle Vorgehensweise für Detonator-Treiber älter als 28.32 beschreibt, muss man den Treiber nur einmalig anpassen und kann ihn dann bei jeder Windows Installation ohne weitere Änderungen verwenden. Auch lassen sich mit dieser Vorgehensweise die einstellbaren Bildwiederholfrequenzen differenzierter regeln, man hat also mehr Möglichkeiten. Wer also selber ein bißchen Basteln will, hat mit dieser Vorgehensweise mehr Möglichkeiten. Benutzern der neuesten Treiber-Generation ab 28.32 hingegen bleibt derzeit gar nichts anderes übrig, als den steinigen Weg zu gehen, da noch kein Tool auf diese Treiber abgestimmt wurde.

Nebenbei sei noch angemerkt, dass Besitzer einer ATi- oder 3dfx-Grafikkarte ihr Glück mit einem der folgenden Programme herausfordern können, welche das Problem beseitigen sollen:

Vorbereitungen

Du hast dich also, ob wohl oder übel, für die etwas Handarbeit erfordernde Methode entschieden. Hier werden wir nämlich den Grafikkarten-Treiber so anpassen, dass dieser Windows vorgaukelt, die Grafikkarte könne nur noch z.B. 100Hz und nicht weniger in einer bestimmten Auflösung darstellen. Dazu benötigt man weder Programmierkenntnisse, noch muss man sich mit einem Hexeditor herumschlagen. Die einzigen Werkzeuge, die man benötigt, sind der Windows Editor und ein Packprogramm wie WinZip oder WinRAR in aktueller Version.

Inwieweit sich diese Anleitung auf die angepassten Treiber der einzelnen Grafikkartenhersteller anwendbar ist, haben wir nicht überprüft, in der Regel sollte es jedoch keinerlei Probleme geben. Wir empfehlen die Durchführung mit den vom Grafikchip-Hersteller nVidia selbst entwickelten Detonator-Treibern. Diese unterstützen, vorausgesetzt dass man eine aktuelle Version verwendet, alle Grafikkarten aus diesem Hause vom Riva TNT bis hin zum GeForce 4. Ein Geschwindigkeitsunterschied sollte sich zwischen den angepassten Version von Asus, MSI & Co. sowie den nVidia-Treibern ebenfalls nicht feststellen lassen, da dies oft nur minimal angepasste Varianten sind. Die aktuellsten offiziellen Detonator-Treiber findet man immer bei nVidia direkt, ansonsten legen wir euch unsere Download-Rubrik ans Herz, wo ihr auch die inoffiziellen Treiber vorfindet.

Grafikchip identifizieren

Die folgende Tabelle soll dabei behilflich sein, den Codenamen des Grafikchips anhand dessen Verkaufsbezeichnung herauszufinden. Dieser wird nachher für das Anpassen der Treiber an der richtigen Stelle benötigt!

Codename Verkaufsname Codename Verkaufsname
NV4 Riva TNT CRUSH11 GeForce2 Integrated GPU
NVVANTA Riva TNT Vanta (LT) NV15 GeForce2 GTS/Pro
NV5 Riva TNT 2 (Pro) NV15DDR GeForce2 Ti
NV5M64 Riva TNT 2 M64 (Pro) NV15BR GeForce2 Ultra
NV5ULTRA Riva TNT 2 Ultra NV15GL Quadro2 Pro
NV0A Aladdin TNT 2 NV17 GeForce4 MX 420/440/460
NV10 GeForce 256 NV17GL Quadro4 200/400 NVS od. 500/550 XGL
NV10DDR GeForce 256 DDR NV20 GeForce3
NV10GL Quadro NV20_1 GeForce3 Ti 200
NV11 GeForce2 MX/MX 400 NV20_2 GeForce3 Ti 500
NV11DDR GeForce2 MX 100/200 NV25 GeForce4 4200/4400/4600
NV11GL Quadro2 MXR/EX NV25GL Quadro4 700/750/900 XGL
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.