Spammer zu neun Jahren Gefängnis verurteilt

Andreas Frischholz
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In den USA wurde zum ersten Mal ein Strafprozess gegen einen Spammer abgeschlossen. Der 31 Jahre alte Jeremy Jaynes hat unter dem Pseudonym „Gaven Stubberfield“ mehr als zehn Millionen Spam-Mails verschickt und war somit einer der aktivsten Spammer weltweit.

Durch das Versenden von E-Mails zu Werbezwecken und zum Verkauf von Produkten erreichte er angeblich einen Umsatz von 750.000 US-Dollar pro Monat. Zu seinen beworbenen Produkten gehörte unter anderem ein Programm, dass die Browser-History des Anwenders löscht. Ein Weiteres, die „FedEx Refund Processor“-Software, sollte dem Käufer zu einem Stundenlohn von 75 US-Dollar verhelfen. Dieses Programm kostete 40 US-Dollar und wurde von über 10.000 Anwendern per Kreditkarte erworben.

Für den Versand seiner E-Mails benötigte er bis zu 16 Breitbandleitungen. Verschickt hat er sie aus dem Bezirk London, in dem unter anderem noch AOL seinen Sitz hat.

Verkündet wurde das Urteil schon im vergangenen November, die Höhe des Strafmaßes wurde hingegen erst jetzt durch eine Jury festgelegt. Von der Staatsanwaltschaft waren ursprünglich 15 Jahre Haft gefordert worden, jedoch zeigte man sich auch mit dem aktuellen Strafmaß zufrieden. Seine Verteidigung befand jedoch, dass das Urteil zu hoch angesetzt ist und kündigte Berufung an. Jeremy Jaynes darf aufgrund einer Zahlung von einer Millionen US-Dollar zu Kautionszwecken bis zur Verkündung dieses Urteils auf freiem Fuß bleiben. Des Weiteren zeigte er auch Reue und versprach dem Gericht, dass er nie wieder in das Spam-Geschäft einsteigen wolle.