Dell: Akku-Feuergefahr schon länger bekannt?

Christoph Becker
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Es war eine beispielhafte Ankündigung, die man in der IT-Industrie nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Denn vor knapp einer Woche rief Dell insgesamt über vier Millionen Notebook-Akkus zurück. Grund für diesen Schritt war, dass einige der zurückgerufenen Modelle in den vergangenen Wochen in Flammen aufgegangen waren. Wusste Dell schon frühzeitig von der Gefahr?

Davon ist mittlerweile auszugehen, denn Zulieferer Sony sprach nun offen über diese Geschichte. So hätte man schon vor über zehn Monaten von der Feuergefahr der Akkus erfahren. Dies bestätigte nun ein Sprecher des Unternehmens und erzählte weiter, dass man bereits im Oktober des vergangenen Jahres zusammen mit Dell die Probleme diskutiert hatte. Weitere Gespräche fanden im Februar dieses Jahres statt. Entsprechende Schritte leitete man allerdings erst ein, nachdem die ersten Berichte über in Flammen aufgegangene Akkus die Runde machten. Im Oktober 2005 und Februar 2006 sprach man sich hingegen noch gegen eine Rückrufaktion aus.

Derweil gab Sony auch Informationen preis, die erklären, wieso die Akkus letztendlich das Zeitliche segneten. So seien bei der Herstellung dieser winzige Metallteile von den Produktionsmaschinen in die Akkus geraten, die zu Kurzschlüssen geführt haben. Der Akku entlud daraufhin plötzlich unter großer Hitzeentwicklung all seine gespeicherte Energie und ging in Flammen auf. Sony hat mittlerweile aber entsprechende Schritte eingeleitet, um die Zahl und die Größe der bei der Produktion entstehenden Metallpartikel zu minimieren und so einer Feuergefahr vorzubeugen.

Sony belieferte in der Vergangenheit auch andere Hersteller mit Akkus. Daraufhin leiteten Fujitsu, Hewlett-Packard und Toshiba Untersuchungen ein, kamen aber zu dem Ergebnis, dass die an sie ausgelieferten Baureihen nicht von diesem Problem betroffen seien.