Größtes Problem der IT-Manager: Anwälte

Volker Rißka
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Eine Umfrage unter 500 Managern von IT-Firmen hat erstaunliches zu Tage gebracht. Sie betrachten nicht die Gesetze und die Gesetzgeber als Problem für die Branche, vielmehr die Auslegung derer durch die Rechtsanwälte.

So muss eines der Hauptinteressen der Firmen darin liegen, sich über Backups und Archive Sorgen zu machen. Die Anwälte, nicht der Gesetzgeber, haben erkannt, dass 90 Prozent der Büro-Kommunikation elektronisch per E-Mail abläuft. Nun stürzen sie sich verstärkt auf die Server und Plattenspeicher, um Beweismittel in Verfahren sicher zu stellen. Diese Probleme gefährden zunehmend die Funktionsfähigkeit der Unternehmen und bereite über 30 Prozent der befragten Managern schlaflose Nächte, berichtet vnunet.

Als Beispiel wird das Unternehmen Morgan Stanley zu Rate gezogen. Dieses geriet vor zwei Jahren in arge Bedrängnis, weil Dateien, die bereits mehr als fünf Jahre alt waren, durch ein fehlerhaftes Backup nicht zur Verfügung standen. Das Gericht legte dies prompt so aus, dass die Firma etwas zu verbergen habe.

Zunehmend werfen die Anwälte auch Blicke auf gelöschte und archivierte Dateien. Wird zu viel gelöscht, was hätte vielleicht archiviert werden sollen, kann dies schon zu einem neuen Prozess führen. Führende Nation in solchen Angelegenheiten und einer hohen Anzahl von Klagen ist natürlich die USA. In Europa sieht sich Großbritannien als Vorreiter, aber überall steigt der Prozentsatz der Gerichtsverhandlungen in solchen Fällen.