Radeon HD 6800: AMD verschlechtert Bildqualität immer mehr

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Wolfgang Andermahr
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Eigene Gedanken

Wir schreiben das Jahr 2010 und moderne Grafikkarten werden immer schneller und schneller. Bereits im November will AMD die Messlatte des schnellsten Single-GPU-Beschleunigers erneut ein Stückchen höher legen. Und nicht nur die Leistung wird immer besser, auch die Features nehmen stetig zu (es seien nur Eyefinity, 3D Vision, PhysX, HDMI 1.4a genannt).

Gar nicht vorwärts sondern und zum Teil sogar rückwärts geht dagegen die Entwicklung des anisotropen Filters. Während Nvidia seit knapp vier Jahren auf demselben (hohen) Niveau verweilt (ausruht), gleichen die AMD-Grafikkarten einer Berg und Talfahrt. Mit der Radeon-HD-6000-Serie wurde die Standardqualität der Texturfilterung gegenüber der Vorgängergeneration gesenkt, was völlig unverständlich ist. Zwar ermöglicht die Barts-GPU durch das Aktivieren der High-Quality-Einstellung immer noch dasselbe Niveau wie auf einer Radeon HD 5000 beziehungsweise teilweise gar ein besseres AF (siehe Banding), die Standardqualität ist aber schlechter geworden. Und der Catalyst 10.10 beziehungsweise dessen Nachfolger ziehen die Radeon-HD-5800-Karten sogar mit und verschlechtern deren Qualität des anisotropen Filters. Warum?

Das weiß nur AMD. Die Karten gewinnen unter den Standardeinstellungen durch die Umstellung etwa fünf Prozent an Performance, was eigentlich nie den Unterschied zwischen spielbar und unspielbar ausmacht und weswegen zumindest wir eine Grafikkarte nicht für besser oder schlechter als eine andere halten. Bessere Benchmarkergebnisse bekommen die AMD-Karten, das muss man nüchtern eingestehen, aber vielerorts trotzdem attestiert.

So mag sich AMD durch die längeren Balken zwar als Gewinner wähnen, die Verlierer stehen allerdings ebenfalls fest: Die Spieler. Denn dass die „alte“ Qualität weiterhin möglich ist, werden nur die wenigsten wissen. Und damit mit einem schlechteren Bild als bisher leben müssen.

Wir können nur hoffen, dass unser Artikel etwas zur Aufklärung beitragen kann. Und um dem Treibern der Hersteller nicht auch noch Vorschub zu leisten, haben wir uns zu den im Fazit genannten Anpassungen unserer Testmethoden entschlossen.

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