Zwei 3-Kern-CPUs im Test: AMD Athlon II X3 450 und Phenom II X3 740 BE

Volker Rißka
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Zwei 3-Kern-CPUs im Test: AMD Athlon II X3 450 und Phenom II X3 740 BE

Einleitung

Nach wie vor fristen die Prozessoren mit drei Kernen ein Nischendasein - zu Unrecht, wie wir bereits in der Vergangenheit festgestellt haben. Denn die aus der Not (der ersten, kaum überzeugenden Phenom-Prozessoren) heraus geborenen Drei-Kern-Varianten sind heute nur noch des Namens wegen mit ihren älteren Vorgängern vergleichbar. Ansonsten sind sie deutlich schlagkräftiger und greifen vor allem dort an, wo es den Großteil der Kunden am meisten interessiert: beim Preis. Mit minimalen Mehrkosten im Vergleich zu Zwei-Kern-Prozessoren, die noch immer den größten Teil des Marktes darstellen, sind sie auf dem Papier eine echte ernst zu nehmende Alternative.

Um dieser Behauptung erneut harte Tatsachen zur Seite zu stellen, haben wir uns für den heutigen Test das aktuelle schnellste Modell mit drei Kernen besorgt, den Athlon II X3 450. Dieser “Rana“-basierte Prozessor bietet 3,2 GHz, pro Kern einen L2-Cache von 512 KByte und wird im aktuellen C3-Stepping gefertigt. Die TDP liegt nach wie vor bei 95 Watt.

AMD Athlon II X3 450
AMD Athlon II X3 450
AMD Athlon II X3 450
AMD Athlon II X3 450
AMD Phenom II X3 720 @ 740
AMD Phenom II X3 720 @ 740

Im Handel befindet sich seit einiger Zeit zudem der Phenom II X3 740 Black Edition, der weiterhin im C2-Stepping gefertigt wird und bei einem Takt von 3,0 GHz auf die Unterstützung von 6 MByte L3-Cache vertrauen kann. Unsere Nachfrage bei AMD nach diesem Prozessor ergab, dass die CPU ursprünglich kein für den Endkunden-Handel gedachtes Modell ist. Die Aussage, dass es sich um ein in den letzten Monaten um ein reines OEM-Modell handelte, unterstreicht AMD auch damit, dass die CPU sowohl auf der offiziellen Seite als auch in den aktuellsten, für jedermann frei zugänglichen technischen Dokumenten zu den Desktop-Prozessoren (PDF) nicht geführt wird. Da der einzige Unterschied zum Modell 720 BE allerdings in einem vollen Schritt des Multiplikators liegt, haben wir dieses Modell mit unserem bewährten Drei-Kern-Prozessor simuliert.

Update: Nach mehreren Gesprächen mit AMD können wir das Geheimnis um den Phenom II X3 740 Black Edition ein wenig lüften. Es gibt dieses Modell seit kurzer Zeit auch im Endkunden-Geschäft als sogenannte Boxed-Version, jedoch wird dies eine kurze und exklusive Geschichte sein. Alternate ist laut AMD dabei der exklusive Partner, unser Preisvergleich zeigt aber bereits insgesamt 15 Shops, die das Modell ab knapp 85 Euro vertreiben.

Der Phenom II X3 740 Black Edition steht aber dennoch kurz vor der Ausmusterung. Er wird deshalb auch nicht in den offiziellen Dokumenten und Preislisten geführt, er wird schlichtweg langsam aus dem Markt verschwinden, es werden die aktuell die größeren Restbestände abverkauft.

AMD Phenom II X3 740
AMD Phenom II X3 740
AMD Phenom II X3 740
AMD Phenom II X3 740
AMD Phenom II X3 740 unlocked zu vier Kernen
AMD Phenom II X3 740 unlocked zu vier Kernen

Unter der Haube des Prozessors steckt noch immer gewaltiges Potential. Neben dem frei wählbaren Multiplikator ist die auch die Möglichkeit zur Freischaltung des vierten Kerns. Unser Modell wollte dies auch direkt unterstützen, hatte jedoch im laufenden Betrieb mit vier Kernen mit Stabilitätsproblemen zu kämpfen.

Unsere Benchmarks wurden hinsichtlich Leistungsaufnahme, Undervolting, Overclocking & Co. angepasst – die Performance zu dem simulierten Modell mit 3,0 GHz ist identisch.

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