Ubuntu Edge: Nachfrage gesunken, Preis angepasst

Michael Günsch
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Seit gut zwei Wochen läuft die Indiegogo-Kampagne zur Finanzierung des Smartphones Ubuntu Edge. Die anfängliche Euphorie hat sich allerdings längst gelegt: Für das Erreichen der Zielsumme von 32 Millionen US-Dollar fehlen fast noch zwei Drittel, obgleich über die Hälfte des Finanzierungszeitraums bereits verstrichen ist.

Während in den ersten Tagen bereits mehrere Millionen US-Dollar zusammenkamen und schnell die Zehn-Prozent-Hürde genommen wurde, fehlen knapp zwei Wochen vor dem Ende der Kampagne am 21. August aktuell noch über 23 Millionen US-Dollar zum Zielbetrag.

Mit einer Preissenkung ruft Canonical nun zum Endspurt auf und erhofft sich dadurch, das derzeit kaum erreichbar scheinende Ziel doch noch zu schaffen. Statt für 780 US-Dollar wird das Ubuntu Edge seit wenigen Stunden für 695 US-Dollar angeboten. Als Begründung wird eine inzwischen eingekehrte Unterstützung der Mobilbranche angeführt. Nicht nur das erste „Enterprise-Bundle“ habe man für 80.000 US-Dollar an den Mann bringen können, sondern habe die mediale Aufmerksamkeit auch zu Gesprächen mit Komponentenherstellern geführt. Das Smartphone könne aufgrund dessen nun günstiger produziert werden als zuvor vermutet, so Canonical.

Ubuntu Edge

Ein Grund für die deutliche Preisanpassung dürfte aber auch auf der eingangs beschriebenen Situation beruhen: der Kampagne droht das Scheitern. Zu bemerken ist, dass das Ubuntu Edge anfangs für lediglich 600 US-Dollar angeboten worden war. Im späteren Verlauf der Kampagne wurde der Preis als Reaktion auf die hohe Nachfrage jedoch stetig erhöht, bis er zuletzt bei 780 bis 800 US-Dollar angelangt war. Trotz der Preissenkung dürfte es schwer werden, den ausstehenden Millionenbetrag noch rechtzeitig aufzubringen.

Hier und dort wurde bereits spekuliert, ob nicht der millionenschwere Canonical-Besitzer Mark Shuttleworth am Ende den Fehlbetrag aus eigener Tasche beisteuern wird.