Apple M7 reduziert Stromverbrauch deutlich

Nicolas La Rocco
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Mit Vorstellung des iPhone 5S feierte nicht nur der A7 genannte und auf der ARMv8-Architektur (64-Bit) basierende System-on-a-Chip seine Premiere, sondern auch ein M7 getaufter Co-Prozessor, der Sensordaten von Beschleunigungssensor, Gyroskop und Kompass sammelt und verarbeitet. Das entlastet die CPU und reduziert den Verbrauch.

Wie viel Energie der Co-Prozessor im besten Fall einspart, erzählt Peter Kuhar, Produktmanager der Fitness-App Argus des Entwicklerstudios Azumio. Im Gespräch mit 9to5Mac erklärt er, dass Argus die Akkulaufzeit bisher mit etwa 20 bis 30 Prozent belastete, wenn die App den gesamten Tag über im Hintergrund läuft. Das Programm registriert kontinuierlich alle Bewegungen und berechnet über den Beschleunigungssensor und GPS die zurückgelegte Distanz und die Anzahl der Schritte. Mit dem M7 sei dies aber nicht länger notwendig, so Kuhar, da der Co-Prozessor alle Daten sammelt und Argus diese später auslesen kann. Die App läuft somit nicht im Hintergrund und hat keinerlei Einfluss auf den Akkuverbrauch.

Der Speicher des M7 soll Daten von bis zu sieben Tagen speichern können. Apps können auf diese Daten zugreifen, sodass auch neu installierte Programme nicht bei Null anfangen müssen. Entwickler können ihre Apps über entsprechende APIs an den M7 anpassen und so verschiedenste Daten auswerten. Der Co-Prozessor unterscheidet etwa zwischen Stillstand und der Fortbewegung zu Fuß oder per PKW.

Apple A7 (S5L8960X) & M7 (LPC18A1) Größenvergleich
Apple A7 (S5L8960X) & M7 (LPC18A1) Größenvergleich

Der Apple M7 genannte Chip trägt den Codenamen Oscar und ist ein vom niederländischen Halbleiterhersteller NXP Semiconductors gefertigter Mikrocontroller mit der Bezeichnung LPC18A1. Der auf der ARMv7-M-Architektur basierende Chip ist mit einem ARM-Cortex-M3-Kern ausgestattet und taktet mit 150 MHz und wird in 90 nm gefertigt. Der im Vergleich zum A7 deutlich kleinere Chip sitzt neben dem Hauptprozessor und unter einer Abdeckung versteckt auf der Hauptplatine des iPhone 5S.

Peter Kuhar führt weiter aus, dass Azumio auch Gespräche mit Herstellern von Android-Smartphones geführt hat und dass die Chancen nicht schlecht stehen würden, dass auch diese Geräte bald ähnliche Co-Prozessoren erhalten werden. Android 4.3 ist bereits dazu in der Lage, verschiedene Aktivitäten des Anwenders zu erkennen, doch aktuell sei der M7 bezüglich des Stromverbrauchs unerreicht. Neben Argus unterstützt auch Strava Run den M7. Nikes Fitness-App soll zukünftig ebenfalls vom Co-Prozessor profitieren.