Samsung 840 Evo: Firmware-Update gegen „Altersschwäche“

Update Michael Günsch
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Samsung 840 Evo: Firmware-Update gegen „Altersschwäche“

Pünktlich zum angekündigten 15. Oktober hat Samsung das versprochene Update für die SSD-Serie 840 Evo veröffentlicht. Die neue Firmware soll von Nutzern aufgedeckte Leistungseinbrüche bei „alten“ Daten beheben. Ausgeliefert wird das Update in Form eines eigenen Tools.

Die Software trägt die Bezeichnung „Samsung Performance Restoration v1.0“ und ist über die Download-Seiten des Herstellers abrufbar. Wie die Installationsanleitung verrät, wird zur Ausführung zehn Prozent freier Speicherplatz auf dem betroffenen Laufwerk benötigt. Aus Sicherheitsgründen ist wie üblich ein Backup der Daten zu empfehlen, auch wenn das Update die Daten im Normalfall nicht zerstört. Die neue Firmware besitzt die Kennung EXT0CB6Q. Vorerst ist die Software nur für Windows verfügbar, eine Version für Nutzer von Linux und Mac OS soll Ende Oktober folgen.

Erste Berichte bescheinigen dem Update Wirksamkeit – ältere Dateien werden wieder mit voller Geschwindigkeit gelesen.

Tool gegen „Altersschwäche“ von 840 Evo
Tool gegen „Altersschwäche“ von 840 Evo (Bild: Samsung)
Update

ComputerBase kann die Wirksamkeit der Software-Lösung (Direktlink zum Download) anhand eigener Tests bestätigen. Das Einlesen einer 1.024 Megabyte großen Datei älteren Datums dauerte vor der Maßnahme fast 12 Sekunden. Nach der Ausführung des Samsung-Tools wird die alte Datei innerhalb von zwei Sekunden und damit genau so schnell wie eine neuere Datei gleicher Größe gelesen. Im Forum bestätigen zahlreiche Nutzer, dass die Software-Lösung funktioniert.

Je nach Datenmenge kann die „Aufrischung“ der Daten allerdings eine ganze Weile dauern: Bei einer zu 40 Prozent befüllten 840 Evo mit 1.000 GB dauerte der Vorgang rund zweieinhalb Stunden.

Samsung 840 Evo Lese-Benchmarks
  • Vor Anwendung des Tools:
    • Neue 1.024-MB-Datei
      2,0
    • Alte 1.024-MB-Datei
      11,7
  • Nach Anwendung des Tools:
    • Neue 1.024-MB-Datei
      2,0
    • Alte 1.024-MB-Datei
      2,0
Einheit: Sekunden

Unterdessen hat Samsung eine Stellungnahme nachgereicht, die Fragen zur Problematik mit älteren Daten beantwortet (siehe Klapptext am Ende der Meldung). Gegenüber PC Perspective ging der Hersteller auf die technischen Hintergründe genauer ein und nennt einen Fehler im Software-Algorithmus zur Verwaltung der Flash-Speicher-Zellen als Ursache, der zu wiederholten Lesezugriffen geführt habe, was sich in einer geringeren Leistung bemerkbar machte.

840 Evo vor Wiederherstellungsprozedur
840 Evo vor Wiederherstellungsprozedur
840 Evo nach Wiederherstellungsprozedur
840 Evo nach Wiederherstellungsprozedur

Betroffen waren laut Samsung nur Daten, die sowohl vor langer Zeit als auch nur einmalig geschrieben wurden. Ältere Daten, die wiederum zwischenzeitlich auf andere Speicherzellen migriert und somit neu geschrieben worden sind, seien vom Leistungseinbruch nicht betroffen. Das Software-Tool schreibt die Daten neu und stellt die ursprüngliche Leistung wieder her. Die fehlerbereinigte Firmware soll dafür sorgen, dass das Problem künftig nicht mehr auftritt. Ob dies zutrifft, lässt sich jedoch erst in einigen Wochen oder Monaten überprüfen.

Unter den ComputerBase-Lesern kam die Frage auf, ob auch die 840-Serie (ohne Evo) auf Basis des gleichen TLC-Speichers von dem Problem betroffen ist. Auf Nachfrage erklärte Samsungs Presseagentur: „Das diskutierte Phänomen ist ausschließlich bei der 840 EVO bekannt.

Stellungnahme von Samsung
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.