Streik bei Amazon: Mitarbeiter an sechs Standorten im Ausstand
Erstmals wird der Versandhändler Amazon an sechs deutschen Standorten gleichzeitig bestreikt. „Das ist ein großer Erfolg. Die Beschäftigten zeigen Mut und Entschlossenheit“, erklärt die verantwortliche Gewerkschaft ver.di. Die Streiks sollen Amazon abermals dazu bewegen, einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter auszuhandeln.
„Die Beschäftigten zeigen Mut und Entschlossenheit.“ ver.di
„Das Unternehmen versucht mit dem Hinweis, es orientiere sich am Logistiktarifvertrag, nur davon abzulenken, dass es die Rechte von Beschäftigten grundsätzlich missachtet und weiterhin willkürlich alleine über die Arbeitsbedingungen entscheiden will“, so Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied mit Zuständigkeit für den Handel.
Bis Montagnachmittag hatten 2.300 Mitarbeiter an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg und Werne ihre Arbeit niedergelegt, seit heute beteiligen sich Mitarbeiter am Standort Koblenz am Streik. Die Streiks sollen über drei Tage bis zum Ende der Nachtschicht am 17. Dezember andauern. Amazon hat erklärt, die Kunden würden alle bestellten Artikel dennoch rechtzeitig zum Weihnachtsfest erhalten. Das Unternehmen setzt insbesondere zur Vorweihnachtszeit auf Zeitarbeiter.
Schon im September hatten Mitarbeiter vier Standorte von Amazon bestreikt. Zur ersten Arbeitsniederlegung beim Versandhändler war es im Vorweihnachtsgeschäft des letzten Jahres gekommen – damals noch an drei Standorten. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht.