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Microsoft: Xbox One ist die letzte Konsolengeneration

Max Doll
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Microsoft: Xbox One ist die letzte Konsolengeneration
Bild: iFixit

Auf der Gamescom 2016 sprach Aaron Greenberg, der Xbox-Marketing-Director von Microsoft, über das neue Konsolenkonzept des Unternehmens. Eine große Rolle spielt dabei die Xbox Scorpio, die das Ende des klassischen Konsolenmodells einläuten soll.

In Teilen präzisierte Greenberg gegenüber Engadget Aussagen, die Phil Spencer zur neuen Konsole auf der E3 2016 getätigt hatte. Die angekündigte Kompatibilität sämtlicher Spiele und jeglichen Zubehörs gilt in ihrer Totalität nur für Produkte für die Xbox One. Garantiert wird also nur eine Aufwärtskompatibilität wie am PC. Spiele und Zubehör der alten Xbox lassen sich demnach vollständig auf Scorpio nutzen, der umgekehrte Fall muss nicht zwingend eintreten. Das soll Upgrades vereinfachen, weil Anwender Inhalte und Produkte einfach mitnehmen können.

Now, that space, we don't think of that as console gaming, we think of that as high-fidelity VR, and so with the VR experiences those will be new things that you will get on Project Scorpio.

Aaron Greenberg

Greenberg bestätigte außerdem, dass der Konzern selbst keine exklusiven Spiele für die neue Konsole plant, machte aber eine wesentliche Einschränkung: Virtual Reality gehöre für ihn nicht zum klassischen Spielen an der Konsole, der Bereich ist also von dieser Zusicherung ausgenommen. Damit stellt Greenberg noch einmal klar, was Phil Spencer auf der E3 2016 nur angedeutet hatte – Spencer sagte, Scorpio sei die Antwort auf Virtual-Reality-Headsets, für die die Xbox One nicht genügend Rechenleistung besitze.

Die letzte alte Konsolengeneration

Auch die angekündigte Abkehr vom klassischen Vertriebs- und Produktmodell einer Spielkonsole wurde erneut aufgriffen, aber verschärft. Die Xbox One sei die letzte Konsolengeneration im klassischen Sinne für Microsoft, erklärte Greenberg. Scorpio nannte der Marketing Director eine Wette darauf, dass Hardware wie Software auch in diesem Bereich in kürzeren Intervallen mit Updates versehen wird: „[...] wir denken, dass die Fähigkeit, eine Bibliothek, eine Community aufzubauen, in der Lage zu sein die Hardware zyklisch weiterzuentwickeln – wir setzten mit Scorpio sehr stark darauf“. Microsofts Zukunft sei daher eine „ohne Konsolengenerationen“. An ihre Stelle solle eine „Gerätefamilie“ treten. In Stein gemeißelt ist die Ausgestaltung aber nicht; bei Bedarf werde das Unternehmen aus Feedback „lernen“.

Diese Strategie versteht Microsoft auch als Reaktion auf den Kampf und die Gunst der Nutzer. Auf die Diskrepanz zu den Verkaufszahlen der PlayStation 4 angesprochen, die geschätzte 20 Millionen Einheiten beträgt, verwies Greenberg auf das Bemühen, die Nutzerbasis eigener Spiele zu vergrößern, die deshalb auch auf Windows 10 erscheinen würden, sowie „gesunde“ Verkaufszahlen. Dabei bewege man sich in verschiedene Richtungen. Klar wird damit: Microsoft möchte nicht direkt mit Sony konkurrieren, sondern Spieler mit mehreren Geräten in einem Ökosystem und nahtlosen Nutzererfahrungen unter dem Schlagwort „play anywhere“ überzeugen, nicht mehr nur mit einer einzelnen Konsole.

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