Aerocool DS 230 im Test: Schallgedämmter Midi-Tower mit viel Potenzial

 2/5
Carsten Lissack
42 Kommentare

Sieht gut aus, aber die Verarbeitung schwächelt

Anders als viele andere Computergehäuse steht das Aerocool DS 230 nicht auf mehreren Standfüßen sondern thront auf einem Sockel. Dieser ist komplett aus Kunststoff gefertigt und wird, sofern die LED-Beleuchtung eingeschaltet ist, zusammen mit zwei Zierleisten an der Front illuminiert. Der Rest des dadurch leicht schwebenden Towers ist sehr schlicht gehalten.

Lediglich an der Front sind zwei dünne vertikale Meshstreifen eingelassen, sie dienen der Luftzufuhr. Die Frontverkleidung selbst besteht aus Kunststoff, ein Teil davon ist gebürstet und wertet das Erscheinungsbild ein Stück weit auf.

Die Verarbeitungsqualität des Musters ist sehr schlecht

Die Rückseite des Dead Silence 230 offenbart beim Testmuster das erste Problem, das bei direkter Draufsicht sichtbar wird: Beide Seitenteile sind stark nach außen gewölbt. Doch es sind nicht nur die ausgebeulten Seitenteile, die an den Enden auch noch verbogen sind. Es finden sich auch zahlreiche ungleichmäßige Spaltmaße zwischen den Seitenteilen und dem Stahlkorpus sowie am Übergang zum Panel. Die auf den nachfolgenden Bildern festgehaltene Verarbeitungsqualität ist als sehr schlecht zu bezeichnen.

ComputerBase hat mit Aerocool über die letzten Wochen wiederholt in Kontakt gestanden. Der Hersteller sieht einen Transportschaden als Ursache für die Probleme mit dem Seitenteilen und die ungleichmäßigen Spaltmaße sollen dem Vorserienstatus des Musters zuzuschreiben sein, ein zweites Exemplar wurde auch auf wiederholt Anfrage aber nicht zur Verfügung gestellt. Der Transportkarton wies keine äußeren Schäden auf.

ComputerBase hat daraufhin einen Händler darum gebeten, Lagerware auf ähnlich Defekte hin zu untersuchen. In der Tat besitzt das dort begutachtete Gehäuse keine gewölbten und verbogenen Seitenteile, die Spaltmaße sind insbesondere am Panel aber auch bei diesem Exemplar sehr ungleichmäßig. Von ComputerBase begutachtete Bilder anderer Publikationen weisen ebenfalls auf ein Problem der Serie hin.

Deformation ist ein Grund zur Rückgabe

Im Ergebnis weisen sowohl der Hersteller als auch der Händler darauf hin, dass die vom Muster gezeigten Deformationen ein eindeutiger Anlass zur Rückgabe der gekauften Ware wären, das Problem im Handel aber nicht auftreten sollte. Die Spaltmaße erweisen sich hingegen auch in der Serie als ungleichmäßig.

Ein 120-mm-Lüfter ab Werk

Neben sieben Erweiterungssteckplätzen hat der Midi-Tower einen Hecklüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm zu bieten. Langlöcher ermöglichen ein Verstellen in der Vertikalen. Im Deckel können bei Bedarf zwei Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 oder 140 mm eingesetzt werden.

Die magnetische und wie die beiden Seitenteile mit schallabsorbierendem Material ausgekleidete Platte auf dem Deckel ist zwar praktisch wenn das Gehäuse auf eine geringe Geräuschkulisse getrimmt werden soll, sie ist aber nur sehr umständlich zu entnehmen. Es muss ein spitzer Gegenstand wie ein Schraubendreher zur Hilfe genommen werden, mit dem die Platte von innen abgedrückt werden kann.

Aerocool DS 230 – Panel
Aerocool DS 230 – Panel

Das Panel des Aerocool DS 230 setzt sich aus zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Sound-Aus- und Mikrofoneingang und derselben Anzahl an USB-3.0- und USB-2.0-Anschlüssen zusammen. Neben einem Start- und einem (ohne zusätzliche Hilfsmittel wie einen Zahnstocher nicht bedienbaren) Reset-Knopf sind zwei weitere Taster eingelassen.

Während einer von ihnen den „Breathemodus“ aktiviert, der die gewählte Farbe zwischen maximaler und minimaler Helligkeit pendeln lässt, ist der andere Taster für die manuelle Farbauswahl aus sieben Farben zuständig. Alternativ kann die Farbe abhängig von der Drehzahl der Lüfter geregelt werden.

Auch das Frontcover des Aerocool DS 230 lässt sich nur nur sehr schwer entfernen. Bei dem erforderlichen Kraftaufwand besteht die realistische Gefahr, dass Teile zu Bruch gehen. Hinter dem Anbauteil, welches ebenfalls mit schalldämmenden Material ausgekleidet ist, kommen ein magnetischer Nylonstaubfilter und Montagemöglichkeiten für drei 120- oder 140-mm-Lüfter in Langlöchern zum Vorschein.

Abgesehen von einem Netzteilstaubfilter, der ebenfalls aus Nylon gefertigt ist und sauber in seiner Arretierung läuft, sowie einem Schriftzug am Sockel gibt es von außen nichts weiter am Aerocool DS 230 zu begutachten.