CES 2017

GraalPhone 4-in-1: Notebook, Smartphone, Tablet und 3D-Kamera in einem

Nicolas La Rocco
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GraalPhone 4-in-1: Notebook, Smartphone, Tablet und 3D-Kamera in einem

Der im französischen Nizza ansässige Hersteller GraalPhone zeigt unter demselben Produktnamen ein 4-in-1, das Smartphone, Notebook, Tablet und Kamera ablösen soll. Das GraalPhone hat eine Größe vom rund sieben Zoll, läuft mit Hardware von Intel und Qualcomm sowie Software von Google und Microsoft. Die Ambitionen sind groß.

In Las Vegas gibt es immer mal wieder leicht abgedrehte und dennoch interessante Technikkreationen zu sehen, so auch zur CES 2017 das GraalPhone aus Frankreich. Noch handelt es sich um ein unfertiges Produkt, das mitten in der Entwicklung steckt, in rund zwölf Monaten will der Hersteller aber die Serienreife erreichen.

Notebook mit Windows, Tablet mit Android

Das GraalPhone ist im geschlossenen Zustand rund 18 × 9,7 × 1,8 Zentimeter groß. Der Deckel kann an einer Schiene gehalten aufgeklappt werden, um im ersten Schritt ein Notebook zu kreieren, das sogar mit einer vollständigen Tastatur ausgestattet ist. Wird das Display weiter aufgeklappt und im umgedrehten Zustand schließlich wieder zurück in die Schiene vor die Tastatur geschoben, entsteht im zweiten Schritt das Tablet.

Als Betriebssystem kommt bei der Nutzung als Notebook Windows 10 zum Einsatz. Die Hardware setzt sich deshalb aus einem dafür aktuell noch benötigten, aber noch nicht spezifizierten Atom-Prozessor von Intel, 4 GByte RAM und 256 GByte Nutzerspeicher zusammen. Im Tablet-Modus läuft das Gerät hingegen mit Android – Version unbekannt.

Smartphone stellt die zweite Kamera für 3D

Aus der Seite der Basiseinheit lässt sich für den dritten Modus ein Smartphone mit 5-Zoll-Display ziehen. Dieses läuft ebenfalls mit Android und soll zur Marktreife mit einem High-End-SoC von Qualcomm, 8 GByte RAM und 256 GByte Speicher ausgestattet sein. Das Smartphone stellt auch die Hardware für den Tablet-Modus des GraalPhone, sodass dieser Modus ohne das Smartphone nicht aktiviert werden kann.

Damit will GraalPhone wahrscheinlich die Restriktionen von Google umgehen, wonach auf derselben Hardware nicht Android und Windows im Wechsel laufen dürfen, wenn die Services von Google auf dem Gerät laufen sollen. Schon viele Hersteller sind mit ihren Machbarkeitsstudien an dieser Hürde gescheitert, darunter selbst Größen wie Asus.

Der vierte Modus des GraalPhone ist eine 2D- und 3D-Kamera. Eine Kamera stellt das Smartphone, die für 3D benötigte zweite die Basiseinheit. Ungeachtet des abgesehen vom Kino schon längst wieder abgetauchten 3D-Hypes setzt GraalPhone weiterhin auf dieses Buzzword für die Vermarktung des Produkts. Interessant ist das autostereoskopische Full-HD-3D-Display in der Basiseinheit, das für den 3D-Effekt wie der Nintendo DS keine Brille voraussetzt.

Mit zwei OEMs für die Produktion im Gespräch

GraalPhone will noch dieses Jahr die Entwicklung des Gerätes in Europa und den USA abschließen und im kommenden Jahr mit der Serienproduktion starten. Mit zwei OEMs befinde man sich dafür aktuell in Gesprächen, genauer ins Detail wollte das Unternehmen gegenüber ComputerBase aber nicht gehen.

Das ambitionierte Projekt bleibt ein Wagnis

Das Projekt der Franzosen klingt sehr ambitioniert, die Ausstattung stellenweise abenteuerlich. Dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass das GraalPhone aufgrund seiner Wagnis ein interessantes Messeprodukt ist. Bleibt die Frage, ob das Gerät diesen Status innerhalb von zwölf Monaten tatsächlich verlassen können wird. Das der Redaktion vorgeführte Produkt in Las Vegas ist noch nicht lauffähig gewesen.

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